2Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes für all ihre Sünden!
3Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
4Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.
5Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.
6Eine Stimme sagt: Rufe! Und jemand sagt: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist wie das Gras und all seine Treue ist wie die Blume auf dem Feld.
7Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, wenn der Atem des HERRN darüber weht. Wahrhaftig, Gras ist das Volk.
8Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.
9Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott.
10Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her.
11Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.
12Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage und mit Gewichten die Hügel?2
13Wer bestimmt den Geist des HERRN? Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten?
14Wen fragt er um Rat und wer vermittelt ihm Einsicht? Wer kann ihn über die Pfade des Rechts belehren? Wer lehrt ihn das Wissen und zeigt ihm den Weg der Erkenntnis?
15Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn.
16Der Libanon reicht nicht aus für das Feuer, sein Wild genügt nicht für das Brandopfer.
17Alle Nationen sind vor Gott wie ein Nichts, für ihn sind sie wertlos und nichtig.
18Mit wem wollt ihr Gott vergleichen und welches Bild ihm gegenüberstellen?
19Der Handwerker gießt ein Götterbild, der Goldschmied überzieht es mit Gold und fertigt silberne Kettchen dazu.
20Wertvolles Holz als Weihegabe, Holz, das nicht fault, wählt man aus; einen fähigen Handwerker sucht man sich, um ein Götterbild aufzustellen, das nicht wackelt.
21Wisst ihr nicht, hört ihr nicht? Wurde euch nicht kundgetan von Anbeginn? Habt ihr nicht begriffen die Fundamente der Erde?
22Er thront über dem Erdenrund, dessen Bewohner sind wie Heuschrecken. Er breitet wie einen Schleier den Himmel aus und spannt ihn wie ein Zelt zum Wohnen.
23Er übergibt die Fürsten dem Nichts, die Richter der Erde hat er dem Nichtigen gleichgemacht.
24Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum wurzelt ihr Setzling in der Erde, da bläst er sie an und sie verdorren; der Sturm trägt sie fort wie Spreu.
25Mit wem wollt ihr mich vergleichen, dass ich ihm gleich wäre, spricht der Heilige.
26Hebt eure Augen in die Höhe und seht: Wer hat diese Gestirne erschaffen? Der vollzählig herausführt ihr Heer, er ruft sie alle beim Namen. Wegen seiner Fülle an Kraft und mächtiger Stärke fehlt kein einziges.
27Warum sagst du, Jakob, warum sprichst du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem HERRN, meinem Gott entgeht mein Recht?
28Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, unergründlich ist seine Einsicht.
29Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.
30Die Jungen werden müde und matt, junge Männer stolpern und stürzen.
31Die aber auf den HERRN hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.