Joel 2

Einheitsübersetzung 2016

1 Auf dem Zion stoßt in das Horn, / schlagt Lärm auf meinem heiligen Berg! Alle Bewohner des Landes sollen zittern; / denn es kommt der Tag des HERRN, ja, er ist nahe, (Am 5,18; Zef 1,14)2 ein Tag des Dunkels und der Finsternis, / ein Tag der Wolken und Wetter. Wie das Morgenrot, das sich über die Berge hinbreitet, / kommt ein Volk, zahlreich und gewaltig groß, wie es vor ihm noch nie eines gab / und nach ihm keines mehr geben wird / bis zu den fernsten Geschlechtern. (Zef 1,15)3 Vor ihm her fressendes Feuer, / hinter ihm lodernde Flammen; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden, / hinter ihm schaurige Wüste - / da gibt es keine Rettung. (1Mo 2,8; Joe 1,19)4 Wie Rosse sehen sie aus, / wie Reiter stürmen sie dahin. (Offb 9,7)5 Wie rasselnde Streitwagen / springen sie über die Kuppen der Berge, wie eine prasselnde Feuerflamme, die die Stoppeln frisst, / wie ein mächtiges Heer, gerüstet zur Schlacht.6 Bei ihrem Anblick winden sich Völker, / alle Gesichter glühen vor Angst. (Jes 13,8; Nah 2,11)7 Wie Kämpfer stürmen sie dahin, / wie Krieger erklettern sie die Mauer. Jeder verfolgt seinen Weg, / keiner verlässt seine Bahn.8 Keiner stößt den andern; / Mann für Mann ziehen sie ihre Bahn. Mitten durch die Wurfspeere stürmen sie vor, / ihre Reihen nehmen kein Ende.9 Sie überfallen die Stadt, erstürmen die Mauer, / klettern an den Häusern empor, / steigen durch die Fenster ein wie ein Dieb.10 Die Erde zittert vor ihnen, der Himmel erbebt; / Sonne und Mond verfinstern sich, die Sterne halten ihr Licht zurück. (Joe 3,4; Joe 4,15)11 Und der HERR lässt vor seinem Heer / seine Stimme erschallen; ja, überaus zahlreich ist sein Heer, / ja, gewaltig groß ist der Vollstrecker seines Befehls. Ja, groß ist der Tag des HERRN und voll Schrecken. / Wer kann ihn ertragen? (Nah 1,6; Mal 3,2)12 Auch jetzt noch - Spruch des HERRN: / Kehrt um zu mir von ganzem Herzen / mit Fasten, Weinen und Klagen! (5Mo 4,29)13 Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, / und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, / langmütig und reich an Huld / und es reut ihn das Unheil. (2Mo 34,6; Jes 58,5; Am 5,14)14 Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn / und er lässt Segen zurück, sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt / für den HERRN, euren Gott. (Jon 3,9)15 Auf dem Zion stoßt in das Horn, / ordnet ein heiliges Fasten an, / ruft einen Gottesdienst aus! (Joe 1,14; Joe 2,1)16 Versammelt das Volk, / heiligt die Gemeinde! Versammelt die Alten, / holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer / und die Braut ihr Gemach.17 Zwischen Vorhalle und Altar / sollen die Priester klagen, / die Diener des HERRN sollen sprechen: Hab Mitleid, HERR, mit deinem Volk / und überlass dein Erbe nicht der Schande, / damit die Völker nicht über uns spotten! Warum soll man bei den Völkern sagen: / Wo ist denn ihr Gott? (2Mo 32,11; Ps 42,4; Ps 79,10; Mi 7,10; 1Mak 7,36)18 Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land / und er hatte Erbarmen mit seinem Volk. (5Mo 4,24)19 Der HERR antwortete seinem Volk und sprach: / Seht, ich sende euch Korn, Wein und Öl, / damit ihr davon satt werdet. Ich gebe euch nicht mehr der Schande preis / unter den Völkern. (5Mo 11,14)20 Den Feind aus dem Norden / schicke ich weit von euch weg, ich treibe ihn in ein dürres, verödetes Land, / seine Vorhut treibe ich zum östlichen Meer / und seine Nachhut zum westlichen Meer. Dann erhebt sich ein Gestank, / Verwesungsgeruch steigt von ihm auf, / denn er hat sich gebrüstet. (Jes 34,3; Am 4,10)21 Fürchte dich nicht, Ackerboden! / Freu dich und juble; / denn der HERR hat Großes getan!22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Feld! / Denn das Gras in der Steppe wird wieder grün, der Baum trägt seine Frucht, / Feigenbaum und Weinstock bringen ihren Ertrag.23 Jubelt, ihr Kinder Zions, / und freut euch über den HERRN, euren Gott! Denn er gibt euch Nahrung, wie es recht ist. / Er schickt euch den Regen, Herbstregen und Frühjahrsregen / wie in früherer Zeit.[1] (5Mo 11,14)24 Die Tennen sind voll von Getreide, / die Keltern fließen über von Wein und Öl.25 Ich ersetze euch die Ernten, / die von der Wanderheuschrecke und der Larve, / vom Nager und vom Grashüpfer gefressen wurden, von meinem großen Heer, / das ich gegen euch sandte. (Joe 1,4)26 Ihr werdet essen und satt werden / und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, / der für euch solche Wunder getan hat. / Mein Volk braucht sich nie mehr zu schämen.27 Dann werdet ihr erkennen, / dass ich mitten in Israel bin und dass ich der HERR, euer Gott, bin, / ich und sonst niemand. / Mein Volk braucht sich nie mehr zu schämen. (Jes 42,8)