4.Mose 11 | Schlachter 2000 Lutherbibel 2017

4.Mose 11 | Schlachter 2000

Das Murren des Volkes. Die Last Moses

1 Und es geschah, dass das Volk sich sehr beklagte, und das war böse in den Ohren des HERRN; und als der HERR es hörte, da entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers. 2 Da schrie das Volk zu Mose. Und Mose betete zu dem HERRN; da erlosch das Feuer. 3 Und man nannte den Ort Tabeera, weil das Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. 4 Das hergelaufene Gesindel aber, das in ihrer Mitte war, wurde sehr lüstern, und auch die Kinder Israels fingen wieder an zu weinen, und sie sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? 5 Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Gurken und Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch; 6 nun aber ist unsere Seele matt, unsere Augen sehen nichts als das Manna! 7 Aber das Manna war wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion. 8 Und das Volk lief hin und her und sammelte und mahlte es in Handmühlen oder zerstieß es in Mörsern, und kochte es im Topf oder machte Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen. 9 Und wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, so fiel das Manna zugleich darauf herab. 10 Als nun Mose das Volk weinen hörte, in jeder Familie jeden am Eingang seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr, und es missfiel auch Mose. 11 Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum handelst du so übel an deinem Knecht? Und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? 12 Habe ich denn dieses ganze Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagst: Trag es an deiner Brust, wie die Amme einen Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? 13 Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie jammern vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen! 14 Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer. 15 Und wenn du so an mir handeln willst, so töte mich auf der Stelle, wenn ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht länger ansehen muss!

Gott beruft 70 Älteste

16 Da sprach der HERR zu Mose: Versammle mir 70 Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie vor die Stiftshütte, dass sie dort bei dir stehen. 17 Und ich will herabkommen und dort mit dir reden; und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, dass sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht allein tragen musst. 18 Und du sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen: 19 nicht bloß einen Tag lang sollt ihr essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht 20 Tage lang, 20 sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase [wieder] herauskommt und euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen habt; weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: »Warum sind wir nur aus Ägypten gezogen?« 21 Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben! 22 Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist? 23 Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht! 24 Da ging Mose hinaus und redete zu dem Volk die Worte des HERRN; und er versammelte 70 Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie um die Stiftshütte her. 25 Da kam der HERR herab in der Wolke und redete mit ihm, und Er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten; und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. 26 Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren [als Älteste] verzeichnet und doch nicht hinausgegangen zur Stiftshütte; sondern sie weissagten im Lager. 27 Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager! 28 Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, das Wort und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! 29 Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, dass doch das ganze Volk des HERRN weissagen würde! Dass doch der HERR seinen Geist auf sie legen würde! 30 Hierauf begab sich Mose ins Lager zurück, er und die Ältesten Israels.

Die Wachteln und die Plage bei den »Lustgräbern«

31 Da fuhr ein Wind aus von dem HERRN und trieb Wachteln vom Meer her und streute sie über das Lager, eine Tagereise weit hier und eine Tagereise weit dort, um das Lager her, etwa zwei Ellen hoch über der Erdoberfläche. 32 Da machte sich das Volk auf an diesem ganzen Tag und die ganze Nacht und an dem ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte 10 Homer, und sie breiteten sie weithin aus um das Lager her. 33 Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen und noch nicht verzehrt war, da entbrannte der Zorn des HERRN über das Volk, und der HERR schlug sie mit einer sehr großen Plage. 34 Daher nannten sie jenen Ort »Lustgräber«, weil man dort das lüsterne Volk begrub. 35 Von den Lustgräbern aber brach das Volk auf nach Hazerot, und sie blieben in Hazerot.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Lutherbibel 2017

Das Murren des Volkes

1 Und das Volk wehklagte vor den Ohren des HERRN, dass es ihm schlecht gehe. Und als es der HERR hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers. 2 Da schrie das Volk zu Mose, und Mose bat den HERRN; da verschwand das Feuer. 3 Und man nannte die Stätte Tabera, weil hier das Feuer des HERRN unter ihnen aufgelodert war. 4 Das fremde Volk aber unter ihnen war lüstern geworden. Da fingen auch die Israeliten wieder an zu weinen und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? 5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. 6 Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna. 7 Es war aber das Manna wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedolachharz. 8 Und das Volk lief hin und her und sammelte und zerrieb es mit Mühlen oder zerstieß es in Mörsern und kochte es in Töpfen und machte sich Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen. 9 Und wenn bei Nacht der Tau über das Lager fiel, so fiel das Manna mit darauf. 10 Als nun Mose das Volk weinen hörte, alle Geschlechter miteinander, einen jeden in der Tür seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr. Und auch Mose verdross es. 11 Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum bekümmerst du deinen Knecht? Und warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volks auf mich legst? 12 Hab ich denn all das Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagen könntest: Trag es in deinen Armen, wie eine Amme ein Kind trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? 13 Woher soll ich Fleisch nehmen, um es all diesem Volk zu geben? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen. 14 Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer. 15 Willst du aber doch so mit mir tun, so töte mich lieber, wenn anders ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich nicht mein Unglück sehen muss. 16 Und der HERR sprach zu Mose: Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste im Volk und seine Amtleute sind, und bringe sie vor die Stiftshütte und stelle sie dort vor dich, 17 so will ich herniederkommen und dort mit dir reden und von deinem Geist, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, damit sie mit dir die Last des Volks tragen und du nicht allein tragen musst. 18 Und zum Volk sollst du sagen: Heiligt euch für morgen, so sollt ihr Fleisch zu essen haben; denn euer Weinen ist vor die Ohren des HERRN gekommen, die ihr sprecht: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten.« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, 19 nicht nur einen Tag, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig Tage lang, 20 sondern einen Monat lang, bis ihr’s nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN verworfen habt, der unter euch ist, und weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: Warum sind wir aus Ägypten gegangen? 21 Und Mose sprach: Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, mit denen ich lebe, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben. 22 Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug sei? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug sei? 23 Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich mein Wort an dir erfüllt oder nicht. 24 Und Mose ging heraus und sagte dem Volk die Worte des HERRN und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volks und stellte sie rings um die Stiftshütte. 25 Da kam der HERR hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf. 26 Es waren aber noch zwei Männer im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Und der Geist kam über sie, denn sie waren auch aufgeschrieben, jedoch nicht hinausgegangen zu der Stiftshütte, und sie gerieten in Verzückung im Lager. 27 Da lief ein junger Mann hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad sind in Verzückung im Lager. 28 Da antwortete Josua, der Sohn Nuns, der dem Mose diente von seiner Jugend an, und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! 29 Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du um meinetwillen? Wollte Gott, dass alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe! 30 Darauf kehrte Mose zum Lager zurück mit den Ältesten Israels. 31 Da erhob sich ein Wind, vom HERRN gesandt, und ließ Wachteln kommen vom Meer und ließ sie auf das Lager fallen, eine Tagereise weit rings um das Lager, zwei Ellen hoch auf der Erde. 32 Da machte sich das Volk auf und sammelte Wachteln diesen ganzen Tag und die ganze Nacht und den andern ganzen Tag; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte hundert Scheffel. Und sie breiteten sie rings um das Lager aus. 33 Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen war und ehe es ganz aufgebraucht war, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und er schlug sie mit einer sehr großen Plage. 34 Daher heißt die Stätte »Lustgräber«, weil man dort das lüsterne Volk begrub. 35 Von den »Lustgräbern« aber zog das Volk weiter nach Hazerot, und sie blieben in Hazerot.