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Micha 7,9 | Einheitsübersetzung 2016

Micha 7,9 | Einheitsübersetzung 2016

Klage des Propheten

1 Weh mir! Es geht mir wie nach der Obsternte, / wie bei der Nachlese im Weinberg: Keine Traube ist da zum Essen, / keine Frühfeige, die mein Herz begehrt. 2 Verschwunden sind die Treuen im Land, / kein Redlicher ist mehr unter den Menschen. Alle lauern auf Blut, / jeder macht Jagd auf den andern mit dem Netz. 3 Sie tun das Böse und lassen sichs gut gehen: / Der Beamte - er fordert und der Richter - um Bezahlung. / Und der Große entscheidet nach seiner Habgier. So verdrehen sie das Recht. 4 Noch der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, / der Redlichste ist schlimmer als Dornengestrüpp. Der Tag deiner Späher, deine Heimsuchung ist gekommen; / jetzt ergreift sie Bestürzung. 5 Traut dem Nachbarn nicht, / verlasst euch nicht auf den Freund! Vor ihr, die an deiner Brust liegt, / hüte die Pforten deines Mundes! 6 Denn der Sohn verachtet den Vater, / die Tochter stellt sich gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter; / jeder hat die eigenen Hausgenossen zum Feind. 7 Ich aber schaue aus nach dem HERRN, / ich warte voll Vertrauen auf den Gott meiner Rettung. Mein Gott wird mich erhören.

HEILSWEISSAGUNGEN

Jerusalems Zuversicht

8 Freu dich nicht über mich, meine Feindin! / Zwar liege ich am Boden, doch ich stehe wieder auf. Zwar sitze ich in der Finsternis, / aber der HERR ist mein Licht. 9 Den Zorn des HERRN muss ich tragen, / denn ich habe gegen ihn gesündigt; bis er meinen Rechtsstreit vertritt / und mir Recht verschafft. Er wird mich hinausführen ins Licht, / ich werde seine Gerechtigkeit schauen. 10 Meine Feindin wird es sehen / und Scham wird sie bedecken, sie, die zu mir spricht: / Wo ist der HERR, dein Gott? Meine Augen werden auf sie schauen. Nun wird sie zertreten, / wie Gassenkot.

Wiederaufbau der Stadt

11 Es kommt der Tag, an dem man deine Mauern wieder aufbaut, / der Tag, an dem deine Grenzen sich weiten. 12 An jenem Tag wird man zu dir kommen, / von Assur bis Ägypten und von Ägypten bis zum Eufrat, / von einem Meer zum andern und von einem Gebirge zum andern. 13 Die Erde aber wird zur Öde / wegen ihrer Bewohner als Frucht ihrer Taten.

Jerusalems Gebet

14 Weide dein Volk mit deinem Stab, / die Herde, die dein Erbbesitz ist, die einsam im Wald wohnt / mitten im fruchtbaren Land! Sie sollen wieder im Baschan und in Gilead weiden / wie in den Tagen der Vorzeit. 15 Wie in den Tagen, als du aus dem Land Ägypten auszogst, / lass uns deine Wunder schauen! 16 Die Nationen werden es sehen und zuschanden werden / in ihrer Macht. Sie werden die Hand auf den Mund legen, / ihre Ohren werden taub werden. 17 Sie werden Staub lecken wie die Schlange, / wie die Kriechtiere auf dem Erdboden. Sie werden zitternd hervorkommen aus ihren Verliesen; / an den HERRN, unseren Gott, werden sie bebend sich wenden und dich fürchten. 18 Wer ist Gott wie du, / der Schuld verzeiht und an der Verfehlung vorübergeht / für den Rest seines Erbteils! Nicht hält er auf ewig fest an seinem Zorn, / denn er hat Wohlgefallen daran, gütig zu sein. 19 Er wird sich unser wieder erbarmen, / er wird niedertreten unsere Schuld. Ja, du wirst in die Tiefen des Meeres werfen / alle ihre Sünden. 20 Du wirst Jakob Treue / und Abraham Liebe erweisen, wie du unseren Vätern geschworen hast / in den Tagen der Vorzeit.