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Jesus Sirach 10,14-15 | Einheitsübersetzung 2016

Jesus Sirach 10,14-15 | Einheitsübersetzung 2016

Herrschaft und ihre Grenzen

1 Ein weiser Richter wird sein Volk erziehen / und die Herrschaft eines Verständigen wird wohl geordnet sein. 2 Wie der Richter des Volkes, so seine Beamten, / und wie das Oberhaupt einer Stadt, so alle ihre Bewohner. 3 Ein ungebildeter König wird sein Volk zugrunde richten, / aber durch den Verstand von Mächtigen wird eine Stadt bewohnbar. 4 In der Hand des Herrn liegt die Macht über die Erde, / er wird zur rechten Zeit den geeigneten Menschen auf ihr erwecken. 5 In der Hand des Herrn liegt der Erfolg eines Mannes, / auf den Schriftgelehrten legt er seinen Ruhm. 6 Zürne nicht dem Nächsten wegen irgendeines Unrechts! / Vollbringe nie Taten des Hochmuts! 7 Vor dem Herrn und den Menschen ist Stolz verhasst, / Unrecht gilt beiden als Verfehlung. 8 Königsherrschaft wechselt von Volk zu Volk / wegen Ungerechtigkeiten, Überheblichkeiten und Reichtümern; denn es gibt nichts Gesetzloseres als den Geldgierigen, / dieser macht sogar seine eigene Seele käuflich. 9 Was überhebt sich Erde und Staub? / Noch während seines Lebens werfe ich seine Eingeweide heraus. 10 Eine lang andauernde Krankheit verspottet den Arzt: / Heute König und morgen wird er sterben. 11 Wenn der Mensch stirbt, wird ihm sein Los zuteil: / Maden, wilde Tiere und Würmer. 12 Des Stolzes Anfang beim Menschen ist es, sich zu entfernen vom Herrn, / und sein Herz hat sich von seinem Schöpfer abgewandt. 13 Denn des Stolzes Anfang ist Sünde, / und wer sich an ihr festhält, wird Gräuel ausgießen. Deswegen hat der Herr für sie unvorstellbare Schläge bereit / und er hat sie am Ende vernichtet: 14 Der Herr hat Throne von Herrschern umgestürzt / und hat die Sanftmütigen an ihre Stelle gesetzt. 15 Wurzeln von Völkern hat der Herr ausgerissen / und hat statt ihrer Demütige eingepflanzt. 16 Lebensräume der Völker hat der Herr vernichtet, / er hat sie bis zu den Fundamenten der Erde zerstört. 17 Er hat manche von ihnen weggeführt und vernichtet, / ihr Andenken hat er von der Erde ausgelöscht. 18 Stolz ist nicht geschaffen worden für Menschen, / aber ebenso wenig wütender Zorn für die von Frauen Geborenen.

Wahre Ehre und Würde

19 Welche Nachkommen sind geachtet? Die Nachkommen des Menschen. / Welche Nachkommen sind geachtet? Die den Herrn fürchten. Welche Nachkommen sind verachtet? Die Nachkommen des Menschen. / Welche Nachkommen sind verachtet? Die die Gebote übertreten. 20 Inmitten von Brüdern ist ihr Anführer geehrt / und die den Herrn fürchten in dessen Augen. 21 Anfang der Annahme ist die Furcht des Herrn, / Anfang der Verstoßung aber sind Verhärtung und Stolz. 22 Reicher, Angesehener und Armer - / ihr Ruhm ist die Furcht des Herrn.* 23 Es ist nicht recht, einen verständigen Armen zu verachten, / und es ist nicht angebracht, einen sündigen Mann zu ehren. 24 Ein Vornehmer, ein Richter und ein Machthaber werden geehrt, / doch keiner von ihnen ist größer als der, der den Herrn fürchtet. 25 Einem weisen Sklaven werden Freie zu Diensten sein / und ein kluger Mann wird nicht murren. 26 Gebärde dich nicht weise bei deiner Arbeit / und rühme dich nicht, auch wenn du in Bedrängnis bist! 27 Besser einer, der arbeitet und an allem Überfluss hat, / als einer, der herumstolziert, sich rühmt und kein Brot zu essen hat. 28 Kind! Bring dich in Bescheidenheit zu Ehren! / Teil dir entsprechend deines Wertes Ehre zu! 29 Wer wird den rechtfertigen, der gegen sich selbst sündigt? / Wer wird den rühmen, der sein eigenes Leben nicht in Ehren hält? 30 Ein Armer wird gerühmt wegen seines Wissens, / ein Reicher wird gerühmt wegen seines Reichtums. 31 Der eine ist in Armut gerühmt worden - um wie viel mehr im Reichtum? / Der andere ist ruhmlos im Reichtum - um wie viel mehr in Armut?