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Jesaja 5,1-11 | Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 5,1-11 | Einheitsübersetzung 2016

Lied vom Weinberg

1 Ich will singen von meinem Freund, / das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg / auf einer fruchtbaren Höhe. 2 Er grub ihn um und entfernte die Steine / und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Er baute in seiner Mitte einen Turm / und hieb zudem eine Kelter in ihm aus. Dann hoffte er, / dass der Weinberg Trauben brächte, / doch er brachte nur faule Beeren. 3 Und nun, Bewohner Jerusalems und Männer von Juda, / richtet zwischen mir und meinem Weinberg! 4 Was hätte es für meinen Weinberg noch zu tun gegeben, / das ich ihm nicht getan hätte? Warum hoffte ich, dass er Trauben brächte? / Und er brachte nur faule Beeren! 5 Jetzt aber will ich euch kundtun, / was ich mit meinem Weinberg mache: seine Hecke entfernen, / sodass er abgeweidet wird; einreißen seine Mauer, / sodass er zertrampelt wird. 6 Zu Ödland will ich ihn machen. / Nicht werde er beschnitten, / nicht behackt, sodass Dornen und Disteln hochkommen. / Und den Wolken gebiete ich, keinen Regen auf ihn fallen zu lassen. 7 Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen / ist das Haus Israel und die Männer von Juda / sind die Pflanzung seiner Lust. Er hoffte auf Rechtsspruch - / doch siehe da: Rechtsbruch, auf Rechtsverleih - / doch siehe da: Hilfegeschrei.

Sechs Weherufe über das sündige Volk

8 Wehe denen, die Haus an Haus reihen / und Feld an Feld fügen, bis kein Platz mehr da ist / und ihr allein die Bewohner seid inmitten des Landes. 9 In meinen Ohren schwur der HERR der Heerscharen: / Wahrhaftig, viele Häuser werden veröden. So groß und schön sie auch sind: / Sie werden unbewohnt sein. 10 Ein Weinberg von zehn Joch bringt nur ein Bat Wein, / ein Hómer Saatgut bringt nur ein Efa Korn. 11 Wehe denen, die früh am Morgen / dem Bier nachjagen und in der Dämmerung lange aushalten, / wenn der Wein sie erhitzt. 12 Da sind Leier und Harfe, / Trommel und Flöte und Wein bei ihren Trinkgelagen, aber auf das Tun des HERRN blicken sie nicht / und das Werk seiner Hände haben sie nicht gesehen. 13 Darum geht mein Volk in die Verbannung / wegen fehlender Erkenntnis. Seine Vornehmen sind Hungerleider / und seine Menge verschmachtet vor Durst. 14 Darum hat die Unterwelt ihren Rachen weit aufgerissen / und maßlos sperrt sie ihr Maul auf, sodass ihre Pracht und ihre Menge hinabfährt, / ihre lärmende Schar und wer darin jubelt. 15 Der Mensch beugte sich, / der Mann sank hinunter / und die Blicke der Hochmütigen senkten sich. 16 Und der HERR der Heerscharen war hocherhaben / im Gericht und der heilige Gott / erwies sich als heilig in Gerechtigkeit. 17 Dann weiden dort Lämmer wie auf ihrer Trift, / als durchziehende Gäste fressen sie die Trümmer der Fetten. 18 Wehe denen, die Schuld mit Stricken des Trugs herbeiziehen / und Sünde wie mit Wagenseilen. 19 Sie sagen: Er eile, / er beschleunige sein Werk, damit wir sehen; es nahe und treffe ein der Ratschluss des Heiligen Israels, / damit wir erkennen. 20 Wehe denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, / die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, / die das Bittere süß und das Süße bitter machen. 21 Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind / und sich selbst für klug halten. 22 Wehe denen, die Helden sind / im Weintrinken / und Kraftprotze im Mischen von Rauschtrank, 23 die dem Schuldigen gegen Bestechung Recht zusprechen / und Gerechten die Gerechtigkeit vorenthalten. 24 Darum: Wie des Feuers Zunge Stoppeln frisst / und wie Heu in der Flamme zusammensinkt, so wird ihre Wurzel wie Moder sein / und ihre Blüte wie Staub auffliegen. Denn verworfen haben sie die Weisung des HERRN der Heerscharen und das Wort des Heiligen Israels verschmäht.

Ankündigung der assyrischen Invasion

25 Darum ist der Zorn des HERRN gegen sein Volk entbrannt; / er hat seine Hand gegen es ausgestreckt und es geschlagen. Da erzitterten die Berge / und ihre Leichen lagen wie Unrat inmitten der Gassen. Bei alldem hat sein Zorn sich nicht abgewandt / und noch bleibt seine Hand ausgestreckt. 26 Er stellt ein Feldzeichen auf / für die Nationen in der Ferne, er pfeift sie herbei vom Ende der Erde / und siehe, eilends, schnell kommen sie heran. 27 Kein Müder und kein Strauchelnder ist darunter, / keiner, der schlummert und schläft. Bei keinem löst sich der Gürtel von seinen Hüften, / noch reißt der Riemen seiner Sandalen. 28 Seine Pfeile sind scharf, / all seine Bogen gespannt. Die Hufe seiner Pferde gleichen dem Kiesel / und seine Räder dem Sturm. 29 Sein Gebrüll ist wie das einer Löwin, / wie das Gebrüll von Junglöwen. Er faucht und packt die Beute, birgt sie / und niemand entreißt sie ihm. 30 Und es tobt gegen ihn an jenem Tag / wie das Toben des Meeres. Blickt man auf die Erde, / siehe: beengende Finsternis / und das Licht ist verfinstert durch Wolkendunkel über ihr.