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Hiob 30,1 | Einheitsübersetzung 2016

Hiob 30,1 | Einheitsübersetzung 2016

Schreckliche Gegenwart

1 Jetzt aber lachen über mich, / die jünger sind als ich an Tagen, / deren Väter ich nicht für wert geachtet, / sie bei den Hunden meiner Herde anzustellen. 2 Was sollte mir auch ihrer Hände Kraft? / Geschwunden war ihre Rüstigkeit 3 durch Mangel und durch harten Hunger; / Leute, die das dürre Land abnagen, / das Gras der Wüste und der Wüstenei. 4 Sie pflücken Salzmelde im Gesträuch / und Ginsterwurzeln sind ihr Brot. 5 Aus der Gemeinschaft wurden sie verjagt; / man schreit ihnen nach wie einem Dieb. 6 Am Hang der Täler müssen sie wohnen, / in Erdhöhlen und in Felsgeklüft. 7 Zwischen Sträuchern schreien sie kläglich, / drängen sich zusammen unter wildem Gestrüpp. 8 Gemeine Leute, Leute ohne Namen, / sie wurden aus dem Land hinausgepeitscht. 9 Jetzt aber bin ich ihr Spottlied, / bin zum Klatsch für sie geworden. 10 Sie verabscheuen mich, rücken weit von mir weg, / scheuen sich nicht, mir ins Gesicht zu spucken. 11 Denn er löste meines Bogens Sehne und beugte mich nieder, / sie aber ließen die Zügel vor mir schießen. 12 Zur rechten Seite erhebt sich eine Schar, / treibt meine Füße weg, / wirft gegen mich ihre Unheilsdämme auf. 13 Meinen Pfad reißen sie auf, helfen zu meinem Verderben / und niemand wehrt ihnen.* 14 Wie durch eine breite Bresche kommen sie heran, / wälzen sich unter Trümmern heran. 15 Schrecken stürzen auf mich ein, / verjagt wie vom Wind ist mein Ansehen, / wie eine Wolke entschwand mein Heil. 16 Und nun zerfließt meine Seele in mir, / des Elends Tage packen mich an. 17 Des Nachts durchbohrt es mir die Knochen, / mein nagender Schmerz kommt nicht zur Ruh. 18 Mit Allgewalt packt er mich am Kleid, / schnürt wie der Gürtel des Rocks mich ein. 19 Er warf mich in den Lehm, / sodass ich Staub und Asche gleiche. 20 Ich schreie zu dir und du antwortest mir nicht; / ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich.* 21 Du wandelst dich zum grausamen Feind gegen mich, / mit deiner starken Hand befehdest du mich. 22 Du hebst mich in den Wind, fährst mich dahin, / lässt mich zergehen im Sturmgebraus. 23 Ja, ich weiß, du führst mich zum Tod, / zur Sammelstätte aller Lebenden. 24 Doch nicht an Trümmer legt er die Hand. - / Schreit man nicht um Hilfe beim Untergang? 25 Weinte ich nicht um den, der harte Tage hatte, / grämte sich nicht meine Seele über den Armen? 26 Ja, ich hoffte auf Gutes, doch Böses kam, / ich harrte auf Licht, doch Finsternis kam. 27 Mein Inneres kocht und kommt nicht zur Ruhe, / mich haben die Tage des Elends erreicht. 28 Trauernd gehe ich einher, ohne wärmende Sonne, / ich stehe auf in der Versammlung, schreie laut. 29 Den Schakalen wurde ich zum Bruder, / den Straußenhennen zum Freund. 30 Meine Haut ist schwarz, / von Fieberglut brennen meine Knochen. 31 Zur Trauer wurde mein Harfenspiel, / mein Flötenspiel zum Klagelied.