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Hiob 24,1-4 | Einheitsübersetzung 2016

Hiob 24,1-4 | Einheitsübersetzung 2016

Übermut der Frevler und ihr Untergang

1 Warum hat der Allmächtige keine Fristen bestimmt? / Warum schauen, die ihn kennen, seine Gerichtstage nicht? 2 Jene verrücken die Grenzen, / rauben Herden und führen sie zur Weide. 3 Den Esel der Waisen treiben sie fort, / pfänden das Rind der Witwe. 4 Vom Weg drängen sie die Armen, / es verbergen sich alle Gebeugten des Landes. 5 Seht, wie Wildesel in der Steppe / ziehen sie zu ihrer Arbeit aus; die Steppe suchen sie nach Nahrung ab, / nach Brot für sich und ihre Kinder. 6 Auf dem Feld schneiden sie des Nachts, / halten im Weinberg des Frevlers Nachlese. 7 Nackt verbringen sie die Nacht, ohne Kleider, / haben keine Decke in der Kälte. 8 Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, / klammern sich ohne Schutz an den Fels. 9 Von der Mutterbrust reißen sie die Waisen, / den Säugling des Armen nehmen sie zum Pfand. 10 Nackt müssen sie gehen, ohne Kleid, / hungernd tragen sie Garben. 11 Zwischen Mauern pressen sie Öl, / treten die Kelter und müssen doch dürsten. 12 In der Stadt stöhnen Menschen, / die Seelen der Erschlagenen schreien laut. / Doch Gott nimmt keinen Anstoß. 13 Sie sind die Rebellen gegen das Licht; / sie nehmen seine Wege nicht wahr, / bleiben nicht auf seinen Pfaden. 14 Ist kein Licht, erhebt sich der Mörder, / tötet Elende und Arme; / in der Nacht gleicht er dem Dieb.* 15 Auch des Ehebrechers Auge achtet auf Dämmerung. / Kein Auge, sagt er, soll mich erspähen!, / eine Hülle legt er aufs Gesicht. 16 Im Finstern bricht er ein in die Häuser; / tagsüber verstecken sie sich; / sie wollen nichts wissen vom Licht. 17 Denn gleich dem Morgen ist für sie der Todesschatten. / Ja, mit den Schrecken des Todesschattens ist er wohl vertraut. 18 Leicht ist er auf der Oberfläche des Wassers; / verflucht ist ihr Anteil auf Erden; / nicht wendet er den Weg den Weinbergen zu. 19 Dürre und Hitze raffen das Schneewasser weg, / die Unterwelt die Sünder. 20 Der Mutterschoß vergisst ihn, / Gewürm labt sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht, / der Frevel wird gebrochen wie ein Baum. 21 Er tut Böses der Unfruchtbaren, der Kinderlosen, / keiner Witwe erweist er Gutes. 22 Die Starken rafft er hinweg in seiner Kraft; / steht er auf, ist niemand seines Lebens sicher. 23 Er gibt ihm Sicherheit, dass er gestützt wird; / doch seine Augen überwachen ihren Weg. 24 Sie kommen hoch für kurze Zeit, dann ist es aus. / Sie werden umgebogen, alle mit der Faust gepackt / und wie Ährenspitzen abgeschnitten. 25 Ist es nicht so? Wer straft mich Lügen / und bringt meine Rede zum Schweigen?