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Hiob 10,8 | Einheitsübersetzung 2016

Hiob 10,8 | Einheitsübersetzung 2016

Ijobs Klage

1 Zum Ekel ist mein Leben mir geworden, / ich lasse meiner Klage freien Lauf, / reden will ich in meiner Seele Bitternis. 2 Ich sage zu Gott: Sprich mich nicht schuldig, / lass mich wissen, warum du mich befehdest! 3 Was hast du davon, dass du Gewalt verübst, / dass du die Mühsal deiner Hände verwirfst, / doch über dem Plan der Frevler aufstrahlst? 4 Hast du die Augen eines Sterblichen, / siehst du, wie Menschen sehen? 5 Sind Menschentagen deine Tage gleich / und deine Jahre wie des Mannes Tage, 6 dass du Schuld an mir suchst, / nach meiner Sünde fahndest, 7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin / und dass keiner retten kann aus deiner Hand? 8 Deine Hände haben mich gebildet, mich gemacht; / dann hast du dich umgedreht und mich vernichtet.* 9 Denk doch daran, wie Ton hast du mich gemacht / und zu Staub lässt du mich zurückkehren. 10 Hast du mich nicht ausgegossen wie Milch, / wie Käse mich gerinnen lassen? 11 Mit Haut und Fleisch hast du mich umkleidet, / mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. 12 Leben und Huld hast du mir verliehen, / deine Obhut schützte meinen Geist. 13 Doch verbirgst du dies in deinem Herzen; / ich weiß, das hattest du im Sinn. 14 Sündige ich, wirst du mich bewachen, / mich nicht freisprechen von meiner Schuld. 15 Wenn ich schuldig würde, dann wehe mir! / Aber selbst wenn ich im Recht wäre, dürfte ich mein Haupt nicht erheben, / bin gesättigt mit Schmach und geplagt mit Kummer.* 16 Erhebe ich es doch, jagst du mich wie ein Löwe / und erweist dich wieder wunderbar an mir. 17 Neue Zeugen bietest du gegen mich auf, / häufst deinen Unwillen auf mich, / immer neue Heere führst du mir entgegen. 18 Warum ließest du mich aus dem Mutterschoß kommen, / warum verschied ich nicht, ehe mich ein Auge sah? 19 Wie nie gewesen wäre ich dann, / vom Mutterleib zum Grab getragen. 20 Sind wenig nicht die Tage meines Lebens? / Lass ab von mir, damit ich ein wenig heiter blicken kann,* 21 bevor ich fortgehe ohne Wiederkehr / ins Land der Finsternis und des Todesschattens, 22 ins Land, so dunkel wie die Nacht, / wo Todesschatten herrscht und keine Ordnung, / und wenn es leuchtet, ist es wie die Nacht.