Rückblick: Abrahams Angestellter sucht eine Frau für seinen Sohn
1Abraham war schon richtig alt geworden. Gott hatte ihn in seinem Leben fett beschenkt.2Irgendwann, einige Wochen vor Saras Tod, sagte er zu einem seiner fittesten Angestellten, der sein ganzes Eigentum verwaltete und dem er sehr vertraute: „Hey, du, ich hab ein echt wichtiges Anliegen an dich! Bitte heb mal deine rechte Hand3und schwöre mir bei Gott, bei dem Gott, der das ganze Universum gemacht hat und auch diese Erde, dass du für meinen Sohn keine Frau aussuchst, die aus dieser Gegend kommt, ja?!4Schwör mir, dass Isaak eine Frau bekommt, die aus meinem Land stammt, aus meiner Verwandtschaft, von da, wo ich herkomme!“5„Okay“, meinte der Angestellte. „Aber was ist, wenn die Frau nicht mit hierherkommen will? Soll ich dann deinen Sohn wieder zurückbringen an den Platz, von wo du mal weggezogen bist?“6„Nein, auf keinen Fall!“, antwortete Abraham.7„Also keine Panik, der Gott, dem nichts unmöglich ist, wird einen Beschützer, so einen Engel, an deine Seite stellen. Der wird alles klarmachen und dafür sorgen, dass du eine Braut für ihn findest und sie herbringen kannst. Gott hat mich ja damals aus diesem Land rausgeführt, wo meine Verwandten alle wohnen. Er hatte in der Zeit felsenfest versprochen, dass er mir dieses Land mal zur Verfügung stellen wird.8Wenn die Braut aber nicht mitgehen will, dann kannst du deinen Job als erledigt ansehen. Aber meinen Sohn sollst du auf keinen Fall dort zurücklassen. Klar?“9Der Angestellte hob seine rechte Hand und schwor Abraham, dass er das alles so durchziehen würde, wie sein Chef es ihm gesagt hatte.10Der Typ nahm dann die teuerste Harley, dazu noch einiges an Goldschmuck, und machte sich vom Acker in Richtung Mesopotamien, in die Stadt, wo die Familie Nahors lebte, der ein Bruder von Abraham war.11Abends stoppte er dann kurz vor der Stadtgrenze an der Tanke, wo abends auch die ganzen Mädels der Stadt rumhingen.12Als er seine Maschine abgestellt hatte, betete er: „Hey Gott, du bist der Gott von meinem Chef Abraham! Mach bitte, dass das jetzt funktioniert! Tu es für ihn!13Pass auf, ich bin jetzt an der Tanke, und viele Mädchen aus der Stadt sind hier, um ’ne Cola zu trinken oder zu arbeiten.14Ich bitte dich um folgendes Zeichen: Wenn ich ein Mädel frage, ob sie mir mal einen Schluck abgeben kann, und sie mir dann ihre Cola anbietet und dann auch noch fragt, ob sie meine Maschine betanken darf, dann ist das die richtige Frau, die du für den Sohn von meinem Chef ausgesucht hast. Okay?“15Er hatte seinen Satz noch nicht mal zu Ende gesprochen, da kam Rebekka auf ihn zugelaufen. Sie war die Tochter von Betuel und die Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor.16Sie war noch unverheiratet und sah unheimlich sexy aus. Rebekka ging zum Cola-Automaten und zog sich da ’ne Flasche.17Schnell ging der Angestellte von Abraham auf sie zu und fragte sie: „Kann ich auch einen Schluck abhaben?“18„Bitte schön, trink ruhig aus!“, sagte sie sofort und gab ihm die Flasche.19Als er die Flasche fast alle hatte, meinte sie zu ihm: „Sag mal, darf ich vielleicht deine Maschine mal betanken?“20Sie nahm den Zapfhahn, drehte den Tankdeckel auf und betankte seine Harley.21Der Typ stand staunend daneben und sagte keinen Ton. War das die Frau, die Gott ihm zeigen wollte? Wollte Gott seine Reise hier erfolgreich zu Ende bringen?22Als das Motorrad betankt war, gab der Angestellte den ganzen Goldschmuck Rebekka23und fragte sie: „Sag mal, aus welcher Familie stammst du? Wer ist dein Vater? Und gibt es vielleicht ’ne Chance auf ein paar Pennplätze bei euch?“24„Ich komme aus der Familie vom Betuel, das ist mein Vater. Seine Eltern sind Milka und Nahor.25Wir haben Platz genug bei uns, und eine beheizte Garage für die Harley haben wir auch“, sagte sie lachend.26Der Angestellte von Abraham ging an einen ruhigen Platz, kniete sich hin und betete:27„Danke, Gott! Du bist der Gott von meinem Chef Abraham! Und du bist total nett und hast seinen Wunsch ernst genommen, hast das getan, was du ihm versprochen hast. Du hast mich sogar zu den Verwandten von Abraham geführt! Du bist einfach genial!“28Das Mädchen lief inzwischen nach Hause und erzählte aufgeregt, was sie gerade erlebt hatte.29Rebekka hatte einen Bruder, den Laban. Als er von der Sache hörte, wollte der diesen Mann mal abchecken und besuchte ihn.30Er hatte den ganzen Goldschmuck und die anderen Geschenke für seine Schwester gesehen und ihren Bericht darüber gehört, was der Typ zu ihr gesagt hatte. Also ging er an den Rastplatz, an dem der Angestellte jetzt war.31„Kommen Sie zu mir nach Hause“, rief Laban. „Sie bringen einen guten Einfluss von Gott mit ins Haus. Warum warten Sie noch draußen? Ich hab das Haus schon lange klargemacht! Der Tisch ist gedeckt! Die Maschine können sie in die Garage stellen, da ist genug Platz!“32Der Typ kam auf das Gelände, während sich einige Dienstboten um das Motorrad kümmerten. Sie prüften den Reifendruck und putzten die Lenkstange. Dem Angestellten nahmen sie die Jacke ab und boten ihm und den Männern, die bei ihm waren, einen Kaffee an.33Dann wollten sie ihn zum Essen einladen, aber er lehnte freundlich ab: „Jetzt noch nicht, ich möchte erst mal meine Nachricht loswerden, die ich für Sie habe!“ – „Dann erzählen Sie mal, was Sie zu sagen haben!“, forderte ihn Laban auf.34„Also, Sie müssen wissen, dass ich für Herrn Abraham arbeite.35Gott hat Abraham wirklich sehr viel gegeben, er geht mit ihm, und sein Vermögen ist unheimlich gewachsen. Abraham besitzt eine große Farm mit vielen Rindern und auch Schafe und Ziegen. Dazu hat er ein großes Aktienpaket und einige Millionen auf der hohen Kante. Er hat auch einen großen Fuhrpark mit unterschiedlichen Autos, dazu einen familieneigenen Betrieb mit vielen Angestellten.36Er ist verheiratet mit Sara. Seine Frau hat ihm einen Sohn geschenkt, obwohl sie nicht mehr die Jüngste ist. Dieser Sohn ist bereits als Alleinerbe für das ganze Vermögen eingesetzt.37Abraham, mein Chef, hat mir nun einen Auftrag erteilt. Ich musste schwören, dass ich seinen Sohn keine Frau heiraten lasse, die aus Kanaan kommt.38Er hat mich extra hierher geschickt, damit ich aus der Familie von seinem Vater eine Frau für ihn suche.39Ich hab noch versucht, mit ihm zu diskutieren und meinte, dass die Frau ja vielleicht nicht mitkommen will, aber keine Chance.40Abraham meinte nur, dass der Gott, mit dem er immer gelebt hat, mir einen Beschützer aus dem Himmel zur Seite stellt, einen Engel. Der wird dafür sorgen, dass meine Reise gut klappen wird. Er sagte dann noch: ‚Du wirst für meinen Sohn eine gute Frau aus der Familie von meinem Vater finden!41Falls die dir dort bei meiner Familie aber keine Frau anvertrauen wollen, ist das okay. Du hast deinen Job dann erledigt.‘42Als ich heute Morgen an der Tankstelle war, hatte ich noch mal mit Gott drüber gesprochen. Ich meinte zu ihm: ‚Gott, du bist der Gott von meinem Chef! Bitte sorg dafür, dass die Sache jetzt funktioniert, gib mir Glück!43Pass auf, ich bin ja jetzt hier bei der Tanke. Ich bitte dich als Zeichen, dass gleich diese Frau, die du für Abraham ausgesucht hast, rauskommt, mit einer Cola in der Hand. Und dass sie mir, wenn ich sie frage, ob ich einen Schluck abhaben kann,44mir den gerne gibt und mich dann fragt, ob sie mein Motorrad auch noch betanken darf. Das soll sie dann sein!“45Ich hatte noch nicht mal zu Ende gesprochen, da kam Rebekka mit ’ner Flasche Cola in der Hand raus. Ich hab sie dann gefragt, ob ich einen Schluck abhaben kann, und46sie kam sofort rüber und gab mir ihre Flasche. Na, und dann fragte sie mich anschließend auch noch, ob sie nicht das Motorrad betanken kann!47Ich hab sie gefragt, aus welcher Familie sie kommt. Sie meinte, sie sei eine Tochter von der Familie Betuels, der ein Sohn aus der Ehe von Nahor und Milka ist. Danach hab ich ihr etwas von dem Schmuck geschenkt, den mir Abraham mitgegeben hatte.48Und dann hab ich mich erst mal nur gefreut und Gott sehr dafür gedankt, dass er mich so eindeutig zu einem Verwandten von -meinem Chef geführt hat. Mir bleibt jetzt nur noch, hier ganz offiziell, stellvertretend für den Sohn von meinem Chef, um die Hand Ihrer Tochter anzuhalten.49Also, seien Sie so nett und beantworten Sie mir diese Frage: Sind Sie bereit, auch im Hinblick auf die Verwandtschaft zu meinem Chef, Ihre Tochter wegzugeben? Falls das nicht der Fall ist, muss ich mich halt woanders umsehen.“50Laban und Betuel sagten: „Hier hat ja eindeutig Gott seine -Finger im Spiel! Wir können da nichts für oder gegen sagen, er hat das so bestimmt!51Also hier ist sie, die Rebekka! Nehmen Sie die mal mit zu Ihrem Chef. Von uns aus soll sie gerne die Ehefrau von seinem Sohn werden. Gott hat das anscheinend so gewollt!“52Als Abrahams Angestellter das hörte, war er echt beeindruckt von Gott. Er kniete sich hin und dankte ihm.53Danach holte er die ganzen Geschenke raus, die ihm Abraham mitgegeben hatte. Er gab Rebekka das Geld, den Schmuck und die teuren Klamotten. Aber auch ihr Bruder und ihre Mutter bekamen voll wertvolle Sachen von ihm.
Auf dem Rückweg
54Abends wurde dann ein fettes Essen aufgefahren. Er und seine Begleiter aßen sich satt und gingen danach pennen. Am nächsten Morgen meinte der Angestellte von Abraham zu der Mutter: „So, jetzt müssen wir allmählich wieder nach Hause düsen!“55Der Bruder und die Mutter von Rebekka wollten aber noch ein bisschen Zeit mit ihr verbringen, darum fragten sie: „Kann sie nicht vielleicht noch ’ne Woche oder zehn Tage hierbleiben, damit wir uns anständig verabschieden können? Danach kannst du sie gerne mitnehmen!“56Er war aber von der Idee nicht so begeistert. „Bitte haltet mich nicht mehr so lange auf! Bis jetzt hat Gott meine Reise echt gut werden lassen. Ich würde gerne schnell wieder nach Hause, zu meinem Chef!“57„Hm, vielleicht sollte das Rebekka dann entscheiden, ob sie noch hierbleiben will oder gehen möchte.“58Sie fragten also Rebekka: „Willst du jetzt mit diesem Herrn sofort abreisen?“ Ihre Antwort war: „Ja, ich will jetzt los!“59Da mussten sie Rebekka mit dem Angestellten von Abraham und seinen Begleitern gehen lassen. Sie nahm dazu noch ein paar Frauen mit, die für sie im Haus ihres Vaters gearbeitet hatten.60Bei der Verabschiedung beteten die Mutter und der Bruder noch mal für sie. „Gott, bitte vermehre diese Familie ohne Ende. Tausende von -Kindern sollen aus dieser Ehe kommen. Und diese Kinder sollen einmal alle Feinde besiegen, die ihnen in die Quere kommen. Amen.“61Rebekka stieg dann hinten auf ein Motorrad und fuhr mit der Truppe davon.62Isaak wohnte in der Zeit ganz oben im Süden, in der Nähe von einem Brunnen, der Lahai-Roi hieß.63Abends, er war gerade draußen auf der Wiese, sah er von Weitem die Motorräder anrollen.64Rebekka hatte Isaak auch schon erkannt. Als sie da waren, stieg sie sofort von der Maschine runter und fragte den Angestellten:65„Was ist das für ein Typ, der uns da entgegenkommt?“ – „Das ist mein Chef!“, antwortete er. Schnell zog sie ein Kopftuch über, weil das zu der Zeit so üblich war.66Nachdem sie sich begrüßt hatten, erzählte der Angestellte dem Isaak das ganze Abenteuer, das er mit Gott gerade erlebt hatte.67Isaak stellte Rebekka als Erstes seiner Mutter Sara vor. Bald darauf heirateten die beiden und wurden ein glückliches Pärchen. Isaak war richtig verknallt in Rebekka. Als seine Mutter dann starb, half ihm Rebekka sehr, über den Tod von Sara hinwegzukommen.