von Karl-Heinz Vanheiden1Paulus kam dann auch wieder nach Derbe und Lystra. In Lystra wohnte ein Jünger mit Namen Timotheus. Er war der Sohn einer gläubig gewordenen jüdischen Frau und eines griechischen Vaters.2Diesen Timotheus, der einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion hatte,3wollte Paulus auf seine Reisen mitnehmen. Weil die Juden in den umliegenden Orten aber wussten, dass sein Vater ein Grieche gewesen war, ließ Paulus ihn beschneiden.4In allen Städten, durch die sie kamen, teilten sie den Gläubigen die Beschlüsse mit, die die Apostel und Ältesten in Jerusalem gefasst hatten, und trugen ihnen auf, sich daran zu halten.5So wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und die Zahl der Gläubigen wuchs täglich.
Der Ruf aus Mazedonien
6Danach zogen sie durch das phrygische Galatien[1] weiter, weil der Heilige Geist sie daran gehindert hatte, die Botschaft in die Asia[2] zu tragen.7Als sie dann an die Grenze von Mysien[3] kamen, versuchten sie nach Bithynien[4] weiterzureisen, doch das erlaubte ihnen der Jesus-Geist auch nicht.8So zogen sie ohne Aufenthalt durch Mysien, bis sie in die Hafenstadt Troas[5] kamen.9Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Er sah einen Mazedonier vor sich stehen, der ihn bat: „Komm nach Mazedonien[6] herüber und hilf uns!“10Daraufhin suchten wir[7] unverzüglich nach einem Schiff, das uns nach Mazedonien mitnehmen konnte. Aus der Vision hatten wir nämlich geschlossen, dass Gott uns rief, den Menschen dort das Evangelium zu bringen.
Das Evangelium kommt nach Europa
11So fuhren wir von Troas ab und segelten auf kürzestem Weg zur Insel Samothrake. Am nächsten Tag erreichten wir schon Neapolis.[8]12Von dort ging es landeinwärts nach Philippi,[9] der bedeutendsten Stadt in diesem Teil Mazedoniens, einer ‹römischen› Kolonie. Hier blieben wir einige Tage.13Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine jüdische Gebetsstätte vermuteten. Nachdem wir sie gefunden hatten, setzten wir uns und sprachen zu den Frauen, die dort zusammengekommen waren.14Eine dieser Frauen hieß Lydia. Das war eine Purpurhändlerin aus Thyatira.[10] Sie glaubte an den Gott Israels. Der Herr öffnete ihr das Herz, so dass sie gut zuhörte und bereitwillig aufnahm, was Paulus sagte.15Später ließ sie sich mit allen, die in ihrem Haus lebten, taufen. Danach lud sie uns ein und sagte: „Wenn ihr wirklich überzeugt seid, dass ich an den Herrn glaube, dann kommt in mein Haus und seid meine Gäste.“ Sie nötigte uns geradezu.
Geistaustreibung bringt Gefängnis
16Als wir einmal auf dem Weg zu der Gebetsstätte waren, begegnete uns eine Dienerin. Sie war von einem Wahrsagegeist besessen und brachte ihren Herren viel Geld mit Wahrsagen ein.17Die junge Frau lief dem Paulus und uns hinterher und schrie: „Diese Leute sind Diener des höchsten Gottes! Sie können euch den Weg zur Rettung zeigen!“18So ging das viele Tage, bis Paulus es nicht mehr ertrug. Er drehte sich um und sagte zu dem Geist: „Im Namen von Jesus Christus befehle ich dir: Verlass diese Frau!“ Im selben Augenblick verließ er sie.19Als ihre Herren aber begriffen, dass die Hoffnung auf Gewinn für sie verschwunden war, packten sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Marktplatz zu den Behörden.20Vor den beiden Stadtregenten beschuldigten sie die Apostel: „Diese Juden hier bringen unsere ganze Stadt in Aufruhr!21Sie wollen Sitten einführen, die wir als römische Bürger keinesfalls annehmen dürfen.“22Als dann auch noch die Volksmenge ihre Bestrafung verlangte, ließen die Stadtregenten ihnen die Kleidung vom Leib reißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.23Nachdem sie schwer misshandelt worden waren, ließen sie beide ins Gefängnis schaffen. Dem Gefängniswärter befahlen sie, sie sicher zu verwahren.24Auf diesen Befehl hin sperrte er beide in die innerste Zelle und schloss ihre Füße in den Block.
Eine doppelte Befreiung
25Es war gegen Mitternacht, als Paulus und Silas beteten und Gott mit Lobliedern priesen. Die anderen Gefangenen hörten zu.26Plötzlich bebte die Erde so heftig, dass selbst die Grundmauern des Gefängnisses erschüttert wurden. Gleichzeitig sprangen alle Türen auf und von allen Gefangenen lösten sich die Ketten.27Der Gefängniswärter fuhr aus dem Schlaf hoch. Und als er die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert und wollte sich töten, denn er dachte, die Gefangenen wären entflohen.28Aber Paulus rief, so laut er konnte: „Tu dir nichts an! Wir sind alle noch hier!“29Da forderte der Aufseher Licht, stürzte ins Gefängnis und warf sich zitternd vor Paulus und Silas zu Boden.30Dann führte er sie hinaus und fragte: „Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden?“31Sie sagten: „Glaube an Jesus, den Herrn! Dann wirst du gerettet und deine Familie mit dir.“32Anschließend erklärten sie ihm und allen, die in seinem Haus lebten, die Botschaft des Herrn.33Noch in derselben Nachtstunde nahm er sie zu sich und wusch ihnen die ‹blutigen› Striemen ab. Dann ließ er sich mit allen, die in seinem Haus lebten, taufen.34Anschließend führte er sie in sein Haus hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und freute sich mit allen in seinem Haus, dass er zum Glauben an Gott gefunden hatte.
Die Entschuldigung der Richter
35Als es Tag geworden war, schickten die Stadtregenten die Amtsdiener mit der Weisung zum Gefängniswärter, die beiden Männer zu entlassen.36Der sagte zu Paulus: „Die Stadtregenten haben eben befohlen, euch freizulassen. Verlasst also das Gefängnis und zieht im Frieden weiter.“37Doch Paulus widersprach: „Erst haben sie uns ohne richterliches Urteil öffentlich auspeitschen lassen, obwohl wir doch römische Bürger[11] sind, dann haben sie uns ins Gefängnis geworfen und jetzt wollen sie uns heimlich abschieben. Das kommt nicht in Frage. Sie sollen persönlich herkommen und uns freilassen.“38Die Amtsdiener meldeten den Stadtregenten, was Paulus gesagt hatte. Die bekamen es mit der Angst zu tun, als sie hörten, dass es sich um römische Bürger handelte.39Sie kamen persönlich und baten um Entschuldigung. Dann führten sie beide hinaus und baten sie, die Stadt zu verlassen.40Aber sie gingen vom Gefängnis aus zunächst zum Haus der Lydia. Dort trafen sie sich mit den Geschwistern und machten ihnen Mut. Dann verließen sie die Stadt.
Apostelgeschichte 16
Библия, синодално издание
von Bulgarian Bible Society1Той пристигна в Дервия и Листра. И ето, там имаше някой си ученик, на име Тимотей, син на една жена иудейка, която бе повярвала, и на баща елин; (Röm 16,21; Phil 2,19; 1Thess 1,1)2тоя ученик имаше добро име между братята в Листра и Икония.3Него поиска Павел да вземе със себе си; и като го взе, обряза го зарад иудеите, които бяха по ония места; защото всички знаеха, че баща му беше елин. (1Kor 9,20)4И като ходеха по градовете, поръчваха на верните да пазят заповедите, отредени от апостолите и презвитерите в Иерусалим. (Apg 15,28)5И тъй, църквите се утвърдяваха във вярата и на брой се умножаваха всеки ден.6Като преминаха Фригия и страната Галатийска, те не бяха допуснати от Духа Светаго да проповядват словото в Асия.7А като дойдоха в Мисия, опитваха се да идат във Витиния; но Духът ги не пусна.8И като отминаха Мисия, слязоха в Троада.9През нощта се яви на Павла видение: стоеше пред него един мъж, македонец, който го молеше и думаше: мини в Македония и ни помогни!10След това видение веднага поискахме да тръгнем за Македония, понеже разумяхме, че Господ ни е повикал да проповядваме там Евангелието.11И тъй, като отплувахме от Троада, стигнахме направо в Самотраки, а на другия ден – в Неапол,12а оттам във Филипи, който в тая част на Македония е първи град – римска колония. В тоя град престояхме няколко дни.13А в съботата излязохме извън града при една река, дето имаха обичай да се молят, и като седнахме, говорихме на събралите се жени.14И една богобоязлива жена от град Тиатир, на име Лидия, която продаваше багрени платове, слушаше; и Господ и отвори сърцето да внимава на това, що говореше Павел.15А когато се покръсти тя и домашните и, помоли ни и рече: ако сте ме признали за вярна Господу, влезте и живейте в къщата ми. И ни придума.16И като отивахме на молитва, срещна ни една слугиня, у която имаше дух да предрича, и докарваше голяма печалба на своите господари с врачуването си.17Като вървеше след Павла и след нас, тя викаше и думаше: тия човеци са раби на Бога Всевишний и ни възвестяват път за спасение.18Това правеше тя през много дни. А Павел, отегчен, обърна се и рече на духа: в името на Иисуса Христа заповядвам ти да излезеш из нея. И духът излезе в същия час. (Mt 10,1; Mk 1,34; Mk 16,17)19Тогава господарите и, като видяха, че изчезна надеждата им за печалба, хванаха Павла и Сила и ги завлякоха на тържището при началниците.20И като ги доведоха пред воеводите, казаха: тия човеци, които са иудеи, бунтуват града ни21и проповядват обичаи, каквито ние, като римляни, не бива нито да приемаме, нито да изпълняваме.22Тогава тълпата налетя върху тях, а воеводите раздраха дрехите им и заповядаха да ги бият с тояги; (2Kor 11,25; 1Thess 2,2)23и като им наложиха много удари, хвърлиха ги в тъмница, па заповядаха на тъмничния стражар добре да ги пази.24Като получи такава заповед, стражарят ги хвърли във вътрешната тъмница, и нозете им стегна в клада.25Посред нощ Павел и Сила се молеха и славеха Бога, а затворниците ги слушаха.26Изведнъж биде голям трус, тъй че тъмничните основи се поклатиха; веднага всички врати се отвориха, и оковите на всички изпаднаха. (Apg 4,31)27А тъмничният стражар, като се събуди и видя, че тъмничните врати са отворени, извади меч и искаше да се убие, понеже мислеше, че затворниците са избягали.28Но Павел викна с висок глас и каза: да не си сторил нещо лошо, защото всички сме тук.29Той поиска светило, втурна се и разтреперан падна пред Павла и Сила;30и като ги изведе вън, каза: господари, какво трябва да правя, за да се спася?31А те отговориха: повярвай в Господа Иисуса Христа, и ще се спасиш ти и целият ти дом. (Mk 16,16)32И възвестиха словото Господне нему и на всички, които бяха в къщата му.33Като ги прибра в оня час през нощта, уми им раните и веднага се покръсти сам той и всичките му домашни;34и като ги заведе в къщата си, сложи им трапеза и се зарадва с целия си дом, задето повярва в Бога.35А когато се съмна, воеводите пратиха градски служители, които казаха: пусни ония човеци.36Тъмничният стражар обади за това на Павла: воеводите пратиха да ви освободим; прочее, излезте сега и си идете смиром.37Но Павел им рече: след като ни биха пред народа без съд и хвърлиха в тъмница нас, римски граждани, сега тайно ли ни пускат? Не, нека дойдат и ни изведат сами. (Apg 22,25)38Градските служители обадиха на воеводите тия думи; а те се уплашиха, като чуха, че са римски граждани.39И дойдоха, та се извиниха пред тях, изведоха ги и помолиха да излязат от града.40А те, като излязоха из тъмницата, отидоха у Лидиини, видяха братята, утешиха ги и си тръгнаха.