1Paulus blickte die Mitglieder des Hohen Rates fest und unerschrocken an. »Meine Brüder«, begann er, »ich habe Gott immer mit einem reinen Gewissen gedient, und daran hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert[1].«2´Empört fuhr` der Hohepriester Hananias ´dazwischen`. »Schlagt ihn auf den Mund!«, befahl er den ´Gerichtsdienern[2]`, die bei Paulus standen.3Da wandte sich Paulus zu ihm und sagte: »Und dich wird Gott schlagen, ´du scheinheiliger Mensch,` du weißgetünchte Wand[3]! Im Namen des Gesetzes sitzt du über mich zu Gericht, doch du selbst missachtest das Gesetz, indem du mich schlagen lässt!?« – (Mt 23,27)4»Wie kannst du es wagen, den von Gott eingesetzten Hohenpriester zu beleidigen?«[4], fuhren ihn die Gerichtsdiener[5] an.5Paulus erwiderte: »Brüder, ich wusste nicht, dass er der Hohepriester ist. Denn ´mir ist natürlich bekannt, dass` es in der Schrift heißt: ›Rede nicht abfällig über das Oberhaupt deines Volkes!‹ « (2Mo 22,27)6Paulus wusste, dass ´der Hohe Rat` zum einen Teil aus Sadduzäern und zum anderen Teil aus Pharisäern bestand. Deshalb rief er jetzt in die Versammlung hinein: »Brüder, ich bin ein Pharisäer, und schon meine Vorfahren waren Pharisäer. Ich stehe hier vor Gericht, weil ich die feste Hoffnung habe, dass die Toten auferstehen[6]!«7Kaum hatte Paulus das gesagt, brach zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern ein Streit los, und die Versammlung spaltete sich in zwei Lager.8Die Sadduzäer leugnen nämlich die Auferstehung, und sie bestreiten auch die Existenz von Engeln und anderen übernatürlichen Wesen[7], während die Pharisäer sowohl das eine als auch das andere lehren[8].9Lautstark redeten die Ratsmitglieder aufeinander ein, und einige Gesetzeslehrer von der Partei der Pharisäer sprangen auf und protestierten heftig ´gegen eine Verurteilung von Paulus`. »Wir können an diesem Menschen nichts Unrechtes finden«, erklärten sie. »Wer weiß, vielleicht hat tatsächlich ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen!«10Der Tumult wurde so groß, dass der Kommandant fürchtete, die Ratsmitglieder könnten Paulus am Ende noch in Stücke reißen. Er ließ eine Abteilung Soldaten anrücken und befahl ihnen, Paulus aus dieser gefährlichen Lage zu befreien[9] und in die Kaserne zurückzubringen.11In dieser Nacht trat der Herr zu Paulus und sagte zu ihm: »Sei stark und mutig! Denn genauso, wie du in Jerusalem mein Zeuge warst und für mich eingetreten bist, sollst du auch in Rom mein Zeuge sein.«
Ein Mordplan gegen Paulus
12Früh am nächsten Morgen trafen sich eine Anzahl Juden zu einer geheimen Absprache. Mit einem feierlichen Schwur[10] verpflichteten sie sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten.13Es waren mehr als vierzig Männer, die sich an dieser Verschwörung beteiligten.14Sie gingen zu den führenden Priestern und den Ratsältesten und sagten: »Wir haben hoch und heilig geschworen[11], nichts zu essen und zu trinken, bis wir Paulus getötet haben.15Ihr könnt uns dabei helfen! Sprecht im Namen des ganzen Hohen Rates beim Kommandanten vor und bittet ihn[12], er möge euch Paulus noch einmal vorführen. Gebt vor, dass ihr seinen Fall noch genauer untersuchen wollt. Wir aber werden uns bereithalten und ihn töten, noch ehe er bei euch eingetroffen ist.«
Der Anschlag wird vereitelt
16Ein Neffe von Paulus, der Sohn seiner Schwester, hörte von dem geplanten Anschlag. ´Unverzüglich` machte er sich auf den Weg zur Kaserne. Er wurde eingelassen[13] und berichtete Paulus von der Sache.17Paulus ließ einen der Offiziere zu sich kommen und bat ihn: »Bring diesen jungen Mann hier zum Kommandanten; er hat eine wichtige Nachricht für ihn.«18Der Offizier ging zusammen mit Paulus’ Neffen zum Kommandanten und erstattete ihm Meldung: »Der Gefangene Paulus ließ mich rufen und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu bringen; er habe dir eine wichtige Mitteilung zu machen.«19Der Kommandant fasste den Neffen des Paulus am Arm, führte ihn beiseite, sodass sie unter vier Augen miteinander sprechen konnten, und fragte ihn: »Worum geht es? Was hast du mir mitzuteilen?«20»Die Juden«, sagte der junge Mann, »haben vereinbart, dich zu bitten, dass du Paulus morgen noch einmal dem Hohen Rat vorführst – angeblich, weil sie die Vorwürfe gegen ihn noch genauer untersuchen wollen.21Lass dich auf keinen Fall dazu überreden! Denn in Wirklichkeit planen mehr als vierzig von ihnen einen Anschlag auf ihn. Sie haben feierlich geschworen[14], nichts zu essen und nichts zu trinken, bis sie ihn getötet haben. Alles ist vorbereitet; sie warten jetzt nur noch darauf, dass du ihre Bitte erfüllst.«22Der Kommandant schärfte dem jungen Mann ein, mit niemand darüber zu sprechen, dass er ihm diese Sache anvertraut hatte. Dann ließ er ihn gehen.
Paulus wird zum Gouverneur Felix nach Cäsarea gebracht
23Gleich darauf ließ der Kommandant zwei von seinen Offizieren kommen. »Zweihundert Soldaten sollen sich zum Abmarsch nach Cäsarea bereitmachen«, befahl er, »außerdem siebzig Berittene und zweihundert Leichtbewaffnete[15]. Heute Abend um neun Uhr[16] ´sollt ihr aufbrechen`!24Haltet auch Reittiere[17] für Paulus bereit. Und dann bringt ihn zu Gouverneur Felix; sorgt dafür, dass er sicher dort ankommt!«25Hierauf schrieb der Kommandant einen Brief mit folgendem Inhalt:26»Klaudius Lysias entbietet dem hochverehrten Gouverneur Felix seinen Gruß!27Den Mann, den ich hier zu dir schicke, hatten die Juden in ihre Gewalt gebracht, und es fehlte nicht viel, dann hätten sie ihn getötet. Als ich erfuhr, dass er das römische Bürgerrecht besitzt, schritt ich mit meinen Soldaten ein und brachte ihn vor ihnen in Sicherheit.28Weil ich herausfinden wollte, was sie ihm vorwarfen, ließ ich ihn vor ihren Gerichtshof[18] stellen.29Dabei zeigte sich, dass sich ihre Vorwürfe gegen ihn nur auf strittige Fragen des jüdischen Gesetzes beziehen; es liegt keine Anklage gegen ihn vor, die ein Todesurteil oder auch nur eine Gefängnisstrafe rechtfertigen würde.30Doch dann erhielt ich die vertrauliche Information, dass ein Anschlag auf sein Leben geplant ist. Deshalb schicke ich ihn jetzt so rasch wie möglich zu dir, und die Kläger werde ich anweisen, ihre Anschuldigungen bei dir vorzubringen.«31Die Soldaten machten sich, den Instruktionen entsprechend, auf den Weg und brachten Paulus noch in derselben Nacht bis nach Antipatris.32Am nächsten Tag kehrten die Fußtruppen[19] nach Jerusalem in ihre Kaserne zurück, während die Soldaten der Reiterabteilung mit Paulus weiterzogen.33In Cäsarea angekommen, übergaben sie dem Gouverneur das Schreiben ´ihres Kommandanten` und führten ihm Paulus vor.34Nachdem der Gouverneur den Brief gelesen hatte, wollte er ´von Paulus` wissen, aus welcher Provinz er stamme. Als er erfuhr, dass Paulus aus Zilizien kam ´und die Sache damit in seine Zuständigkeit fiel`[20],35erklärte er: »Ich werde dich anhören und deinen Fall untersuchen, sobald auch deine Ankläger hier eingetroffen sind.« Und er ordnete an, Paulus bis dahin in seinem Amtssitz, dem ehemaligen Palast[21] des Herodes, in Gewahrsam zu halten.
Apostelgeschichte 23
Верен
von Veren1И Павел, като се вгледа в Синедриона, каза: Братя, до този ден съм живял пред Бога със съвършено чиста съвест.2А първосвещеникът Анания заповяда на стоящите до него да го ударят по устата.3Тогава Павел му каза: Бог ще удари теб, стено варосана! И ти си седнал да ме съдиш по закона, а против закона заповядваш да ме ударят?4А стоящите наоколо казаха: Божия първосвещеник ли хулиш?5И Павел каза: Не знаех, братя, че той е първосвещеник, защото е писано: „Да не злословиш началника на народа си.“6А когато Павел разбра, че една част са садукеи, а другите – фарисеи, извика в Синедриона: Братя, аз съм фарисей, син на фарисеи; съдят ме поради надеждата и възкресението на мъртвите!7И когато каза това, възникна разпра между фарисеите и садукеите и събранието се раздели.8Защото садукеите казват, че няма възкресение, нито ангел, нито дух, а фарисеите признават и двете.9И възникна голяма глъчка, и книжниците, които бяха от страната на фарисеите, станаха и се препираха, казвайки: Никакво зло не намираме в този човек[1]; какво да направим, ако му е говорил дух или ангел?10И понеже разпрата стана голяма, хилядникът, боейки се да не би да разкъсат Павел, заповяда на войниците да слязат и да го грабнат отсред тях, и да го заведат в крепостта.11И през следващата нощ Господ застана до него и каза: Дерзай, Павле! Защото, както си свидетелствал за Мен в Ерусалим, така трябва да свидетелстваш и в Рим.12И като се разсъмна, някои от юдеите направиха заговор и се заклеха, като казаха, че няма да ядат, нито да пият, докато не убият Павел.13Тези, които направиха този заговор, бяха повече от четиридесет души.14Те дойдоха при главните свещеници и старейшините и казаха: Заклехме се с голяма клетва да не вкусим нищо, докато не убием Павел.15И така, сега вие със Синедриона заявете на хилядника да го доведе долу при вас, уж че искате да изучите по-точно неговото дело; а ние, преди да се приближи той, сме готови да го убием.16Но синът на сестрата на Павел, като чу за засадата, отиде и влезе в крепостта, и съобщи на Павел.17Тогава Павел повика един от стотниците и каза: Заведи този младеж при хилядника, защото има да му съобщи нещо.18И той го взе, заведе го при хилядника и каза: Затворникът Павел ме повика и ми се помоли да доведа това момче при теб, защото имало да ти каже нещо.19А хилядникът го взе за ръка и като се оттегли настрана, го попита насаме: Какво има да ми съобщиш?20А той каза: Юдеите се наговориха да те помолят да заведеш Павел утре долу в Синедриона, уж че искат да разпитат по-подробно за него.21Но ти не се съгласявай, защото го причакват повече от четиридесет души от тях, които са се заклели да не ядат, нито да пият, докато не го убият; и сега са готови, като чакат твоето обещание.22И така, хилядникът остави младежа да си отиде, като му поръча: На никого да не кажеш, че си ми съобщил това!23Тогава повика двама от стотниците и каза: Пригответе двеста пехотинци, седемдесет конници и двеста копиеносци да заминат за Кесария в третия час през нощта.24Пригответе и добитък, на който да качат Павел, и да го отведат безопасно до управителя Феликс.25Той написа и писмо, което имаше следното съдържание:26От Клавдий Лисий до негово превъзходителство, управителя Феликс: Поздрав!27Този човек беше хванат от юдеите, които щяха да го убият; но аз пристигнах с войниците и го избавих, понеже научих, че бил римлянин.28И като поисках да разбера причината, по която го обвиняваха, го заведох долу, пред техния Синедрион;29и намерих, че го обвиняват за въпроси от техния закон, нямаше обаче никакво обвинение в нещо, достойно за смърт или окови[2].30И понеже ми беше съобщено, че юдеите организират засада срещу този човек, веднага го изпратих при теб, като поръчах и на обвинителите му да изкажат обвиненията си против него пред теб. (Остани със здраве.)31И така, войниците според дадената им заповед взеха Павел и го заведоха през нощта в Антипатрида.32И на другия ден оставиха конниците да отидат с него, а те се върнаха в крепостта.33А конниците, като влязоха в Кесария, връчиха писмото на управителя и му представиха Павел.34А когато го прочете, го попита от коя област е, и като разбра, че е от Киликия, каза:35Ще те изслушам, когато дойдат и обвинителите ти. И заповяда да го пазят в преторията на Ирод.