1Er rief dann die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle bösen Geister sowie zur Heilung von Krankheiten,2hierauf sandte er sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und (die Kranken) zu heilen.3Dabei gab er ihnen die Weisung: »Nehmt nichts mit auf den Weg, weder einen Stock noch einen Ranzen[1], weder Brot noch Geld; auch sollt ihr nicht jeder zwei Röcke haben!4Wo ihr in ein Haus eingetreten seid, dort bleibt und von dort zieht weiter!5Und wo man euch nicht aufnimmt, da geht aus einer solchen Stadt weg und schüttelt den Staub von euren Füßen ab zum Zeugnis wider sie!«6So machten sie sich denn auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf, indem sie überall die Heilsbotschaft verkündeten und Heilungen vollführten.7Es hörte aber der Vierfürst Herodes von allen diesen Begebenheiten und fühlte sich dadurch beunruhigt; denn manche behaupteten, Johannes sei von den Toten auferweckt worden;8andere wieder meinten, Elia sei erschienen; noch andere, einer von den alten Propheten sei auferstanden.9Herodes aber sagte[2]: »Den Johannes habe ich enthaupten lassen; wer mag nun dieser sein, über den ich solche Dinge höre?« So hegte er denn den Wunsch, Jesus persönlich zu sehen.10Nach ihrer Rückkehr berichteten ihm die Apostel alles, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit sich und zog sich in die Stille zurück in eine Ortschaft namens Bethsaida.11Als aber die Volksmenge das in Erfahrung gebracht hatte, zogen sie ihm nach, und er ließ sie auch zu sich kommen, redete zu ihnen vom Reiche Gottes und machte die gesund, welche der Heilung bedurften.12Als der Tag sich dann zu neigen begann, traten die Zwölf an ihn heran und sagten zu ihm: »Laß das Volk ziehen, damit sie in die umliegenden Ortschaften und Gehöfte gehen und dort Unterkunft und Verpflegung finden; denn hier sind wir in einer öden Gegend.«13Doch er antwortete ihnen: »Gebt ihr ihnen doch zu essen!« Da erwiderten sie: »Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müßten sonst hingehen und Lebensmittel für dieses ganze Volk einkaufen« –14es waren nämlich gegen fünftausend Männer. Er sagte aber zu seinen Jüngern: »Laßt sie sich in Gruppen von etwa je fünfzig Personen lagern.«15Sie taten so und brachten alle dazu, sich zu lagern.16Darauf nahm er die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis (Gottes), brach die Brote und gab sie[3] immer wieder den Jüngern, damit diese sie dem Volk vorlegten.17Und sie aßen und wurden alle satt; dann las man die Brocken auf, die sie übriggelassen hatten, zwölf Körbe voll.18Es begab sich hierauf, als er für sich allein betete, daß nur die Jünger sich bei ihm befanden; da fragte er sie: »Für wen halten mich die Volksscharen?«19Sie gaben ihm zur Antwort: »Für Johannes den Täufer, andere für Elia, noch andere meinen, einer von den alten Propheten sei auferstanden.«20Darauf fragte er sie weiter: »Ihr aber – für wen haltet ihr mich?« Da antwortete Petrus: »Für Christus, den Gottgesalbten!«21Da gab er ihnen die strenge Weisung und gebot ihnen, sie sollten das niemand sagen,22und fügte noch hinzu: »Der Menschensohn muß vieles leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen werden und den Tod erleiden und am dritten Tage auferweckt werden.«23Dann sagte er zu allen: »Will jemand mein Nachfolger[4] sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz Tag für Tag auf sich und folge so mir nach! –24Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.25Denn was hülfe es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte? –26Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit des Vaters und der heiligen Engel kommt.27Ich sage euch aber der Wahrheit gemäß: Einige unter denen, die hier stehen, werden[5] den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes gesehen haben.«28Etwa acht Tage nach diesen Unterredungen nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf den Berg, um zu beten.29Während er nun betete, veränderte sich das Aussehen seines Angesichts, und seine Kleidung wurde leuchtend weiß.30Und siehe, zwei Männer besprachen sich mit ihm, das waren Mose und Elia;31sie erschienen in (himmlischer) Herrlichkeit[6] und redeten davon, wie sein Lebensausgang sich in Jerusalem vollziehen sollte.32Petrus aber und seine Genossen waren von schwerer Schläfrigkeit befallen; weil sie sich aber mit Gewalt wach hielten, sahen sie seine Herrlichkeit und die beiden Männer, die bei ihm standen.33Als diese von ihm scheiden wollten, sagte Petrus zu Jesus: »Meister, hier sind wir gut aufgehoben; wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia« – er wußte nämlich nicht, was er da sagte. (Mt 17,4)34Während er noch so redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie gerieten in Furcht, als sie in die Wolke hineinkamen.35Da erscholl eine Stimme aus der Wolke, die rief: »Dies ist mein auserwählter Sohn: höret auf ihn!«,36und während die Stimme erscholl, fand es sich, daß Jesus allein da war. Und die Jünger blieben verschwiegen und teilten in jenen Tagen niemand etwas von dem mit, was sie gesehen hatten.37Als sie aber am folgenden Tage von dem Berge wieder hinabgestiegen waren, kam ihm eine große Volksmenge entgegen.38Da rief ein Mann aus der Volksmenge heraus: »Meister, ich bitte dich: nimm dich meines Sohnes an, er ist ja mein einziger!39Siehe, ein Geist packt ihn, so daß er plötzlich aufschreit; und er zerrt ihn hin und her, so daß ihm Schaum vor den Mund tritt, und läßt nur schwer von ihm ab: er reibt seine Kräfte ganz auf!40Ich habe deine Jünger gebeten, sie möchten ihn austreiben, doch sie haben es nicht gekonnt.«41Da antwortete Jesus: »O ihr ungläubige und verkehrte Art von Menschen! Wie lange soll ich noch bei euch sein und es mit euch aushalten? Bringe deinen Sohn hierher!«42Während nun der Knabe noch auf ihn zuging, riß der böse Geist ihn hin und her und zog ihn krampfhaft zusammen. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater (gesund) zurück.43Da gerieten alle außer sich vor Staunen über die große Macht Gottes. Während nun alle voll Verwunderung über alle seine Taten waren, sagte er zu seinen Jüngern:44»Laßt ihr die Worte, die ich euch jetzt sage, in eure Ohren dringen! Denn der Menschensohn wird in die Hände der Menschen überantwortet werden.«45Sie verstanden aber diesen Ausspruch nicht, sondern er blieb vor ihnen verhüllt, damit sie ihn nicht begriffen; doch scheuten sie sich, ihn wegen dieses Ausspruchs zu befragen. (Mk 4,12)46Es stieg aber (einmal) der Gedanke in ihnen auf, wer wohl der Größte unter ihnen wäre.47Da Jesus nun den Gedanken kannte, der sie beschäftigte, nahm er ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: »Wenn jemand dieses Kind auf meinen Namen hin aufnimmt, so nimmt er mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat; denn wer der Kleinste unter euch allen ist, der ist groß[7].«49Da nahm Johannes das Wort und sagte: »Meister, wir haben jemand gesehen, der mit deinem Namen böse Geister austrieb, und haben es ihm untersagt, weil er dir nicht mit uns nachfolgt[8].«50Jesus aber erwiderte ihm: »Untersagt es ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«
IV. Wirksamkeit Jesu auf seiner langen Wanderung nach Jerusalem (9,51-19,27)
51Als dann aber die Zeit seines Hingangs[9] herankam, richtete er fest entschlossen sein Augenmerk darauf, nach Jerusalem zu ziehen,52und er sandte Boten vor sich her. Diese machten sich auf den Weg und kamen in ein Dorf der Samariter, um dort ein Unterkommen[10] für ihn zu besorgen;53doch man nahm ihn nicht auf, weil er die Absicht hatte, nach Jerusalem zu ziehen.54Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, fragten sie: »Herr, willst du, daß wir aussprechen, es solle Feuer vom Himmel fallen und sie verzehren, wie auch Elia getan hat?« (2.Kön 1,10.12.)55Er aber wandte sich um und verwies es ihnen mit den Worten: »Wißt ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn ist nicht gekommen, um Menschenleben[11] zu vernichten, sondern um sie zu retten.«56So begaben sie sich denn in ein anderes Dorf.57Als sie dann des Weges weiterzogen, sagte einer zu ihm: »Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.«58Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben Gruben und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat keine Stätte, wohin er sein Haupt legen kann.« –59Zu einem anderen sagte er: »Folge mir nach!« Der entgegnete: »Erlaube mir, zunächst noch hinzugehen und meinen Vater zu begraben.«60Da antwortete er ihm: »Laß die Toten ihre Toten begraben! Du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes!« –61Noch ein anderer sagte: »Herr, ich will dir folgen; zunächst aber gestatte mir, von meinen Hausgenossen Abschied zu nehmen!«62Da sagte Jesus zu ihm: »Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und dann noch rückwärts blickt, ist für das Reich Gottes tauglich.«
1Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen.2Er beauftragte sie, die Botschaft von Gottes Herrschaft zu verkündigen und die Kranken gesund zu machen.3„Nehmt nichts mit auf den Weg“, sagte er ihnen, „keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch nicht zwei Hemden!4Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.5Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen wollen, dann zieht gleich weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen ab. Zeigt ihnen so, dass ihr sie nur noch dem Urteil Gottes überlasst.“6Die Zwölf machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Sie verkündigten die Freudenbotschaft und heilten die Kranken.
Herodes fragt nach Jesus
7Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa,[1] hörte von diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden“,8andere meinten: „Elija ist wieder erschienen.“ Wieder andere sagten: „Einer der früheren Propheten ist auferstanden.“9Herodes sagte: „Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?“ Deshalb wollte er ihn unbedingt sehen.
Fünftausend Menschen werden satt
10Die Apostel kamen dann wieder zu Jesus zurück und berichteten ihm alles, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit und zog sich mit ihnen allein in die Nähe der Stadt Betsaida[2] zurück.11Als die Leute das merkten, folgten sie ihm in Scharen. Jesus wies die Menschen nicht ab, sondern redete zu ihnen über das Reich Gottes. Und alle, die Heilung brauchten, machte er gesund.12Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: „Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen und übernachten können, denn wir sind hier an einem einsamen Fleck.“13Aber Jesus erwiderte: „Gebt ihr ihnen doch zu essen!“ – „Wir haben aber nicht mehr als fünf Fladenbrote und zwei Fische“, entgegneten sie. „Sollen wir wirklich losgehen und für dieses ganze Volk Essen kaufen?“14Es waren etwa 5000 Männer dort. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Sorgt dafür, dass die Leute sich in Fünfziger-Gruppen hinsetzen!“15Das taten die Jünger. Und als sich alle gesetzt hatten,16nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf, sprach den Segen darüber, brach die Fladenbrote und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Leute austeilten.17Und alle aßen sich satt. Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit den Resten, die von den Brotstücken übrig geblieben waren.
Jesus ist der Messias
18Einmal hatte Jesus sich zum Gebet zurückgezogen, und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: „Für wen halten mich die Leute?“19„Einige halten dich für Johannes den Täufer“, antworteten sie, „andere für Elija, und wieder andere denken, es sei einer der alten Propheten auferstanden.“20„Und ihr“, fragte er weiter, „für wen haltet ihr mich?“ – „Für Gottes Messias“, erwiderte Petrus.21Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, mit niemand darüber zu reden:22„Der Menschensohn wird vieles erleiden müssen“, sagte er. „Er muss von den Ratsältesten, den Hohen Priestern[3] und den Gesetzeslehrern verworfen werden. Er muss auch getötet und am dritten Tag[4] wieder zum Leben erweckt werden.“23Und zu allen sagte er: „Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen.24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten.25Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt?26Denn wer nicht zu mir und meiner Botschaft steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er – begleitet von den heiligen Engeln – in seiner und des Vaters strahlender Herrlichkeit kommt.“27Dann fügte er noch hinzu: „Aber es ist auch wahr: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie die Gottesherrschaft gesehen haben.“
Die Herrlichkeit des Messias
28Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit und stieg auf einen Berg,[5] um zu beten.29Und als er betete, veränderte sich plötzlich das Aussehen seines Gesichts. Sein Gewand wurde strahlend weiß.30Auf einmal standen zwei Männer dort und sprachen mit ihm. Es waren Mose und Elija.31Auch sie waren von himmlischem Glanz umgeben und redeten mit ihm über das Ende, das er ‹nach Gottes Plan› in Jerusalem nehmen sollte.32Doch Petrus und die zwei anderen Jünger kämpften sehr mit dem Schlaf. Als sie dann aber wieder richtig wach waren, sahen sie Jesus in seiner Herrlichkeit und die zwei Männer bei ihm.33Diese wollten gerade weggehen, da sagte Petrus zu Jesus: „Rabbi, wie gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34Noch während er redete, war der Schatten einer Wolke auf sie gefallen. Und als die Wolke sie dann ganz einhüllte, bekamen sie Angst.35Da sagte eine Stimme aus der Wolke: „Das ist mein Sohn, der Auserwählte. Hört auf ihn!“36Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt hatten, und erzählten damals niemand etwas davon.
Die Macht des Messias
37Am nächsten Tag, als sie wieder vom Berg herabgestiegen waren, kam ihnen eine große Menschenmenge entgegen.38Einer aus der Menge rief: „Rabbi, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn. Er ist mein einziges Kind.39Immer wieder wird er von einem bösen Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt und hat Schaum vor dem Mund. Der Geist lässt ihn kaum wieder los und richtet ihn noch ganz zugrunde.40Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.“41„Was seid ihr nur für ein ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!“, sagte Jesus zu ihnen. „Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!“42Als der Junge in die Nähe von Jesus kam, warf der Dämon ihn zu Boden und schüttelte ihn mit heftigen Krämpfen. Jesus bedrohte den bösen Geist, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.43Alle waren überwältigt von der herrlichen Macht Gottes. Und während die Leute sich noch über alle seine Taten wunderten, sagte Jesus zu seinen Jüngern:44„Merkt euch gut, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird bald in der Gewalt von Menschen sein.“45Doch sie konnten den Sinn seiner Worte nicht verstehen, er blieb ihnen verborgen. Sie begriffen ihn nicht, wagten aber auch nicht, Jesus danach zu fragen.
Jünger müssen viel lernen
46Unter den Jüngern kam aber die Frage auf, wer wohl der Größte von ihnen sei.47Jesus wusste, was in ihnen vorging. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: „Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer also der Geringste unter euch ist, der ist wirklich groß.“49Darauf sagte Johannes zu ihm: „Rabbi, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen ausgetrieben hat, und wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns, ‹deinen› Nachfolgern, gehört.“50„Lasst ihn doch!“, sagte Jesus. „Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch.“
Unterwegs in Samarien
51Als die Tage näher kamen, an denen Jesus in den Himmel zurückkehren sollte, machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.52Er schickte Boten voraus. Diese kamen in ein Dorf in Samarien[6] und wollten eine Unterkunft für ihn vorbereiten.53Doch weil Jesus nach Jerusalem ziehen wollte nahm ihn keiner dort auf.54Als die beiden Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: „Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“55Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie streng zurecht.56Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.57Als sie weiterzogen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen: „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst“, sagte er.58Doch Jesus entgegnete ihm: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich ausruhen kann.“59Zu einem anderen sagte Jesus: „Komm, folge mir!“ Doch der antwortete: „Herr, erlaube mir, zuerst nach Hause zu gehen und meinen Vater zu begraben.“60„Lass die Toten ihre Toten begraben!“, entgegnete ihm Jesus. „Deine Aufgabe ist es, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen.“61Wieder ein anderer sagte: „Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber erlaube mir doch, erst noch von meiner Familie Abschied zu nehmen.“62Doch Jesus sagte: „Wer seine Hand an den Pflug legt und dann nach hinten sieht, der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar.“
1Dann versammelte Jesus seine zwölf Gefährten um sich und übertrug ihnen Kraft und Autorität über alle Arten von gegengöttlichen Mächten und auch die Fähigkeit, Krankheiten zu heilen.2Damit schickte er sie los mit dem Auftrag, die gute Herrschaft Gottes öffentlich anzukündigen und die Kranken gesund zu machen.3Er sagte zu ihnen: »Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Stock, keine Tragetasche, kein Brot und kein Geld und auch keine Kleidung zum Wechseln!4Wenn ihr in ein Gebäude hineingeht, dann bleibt dort auch, bis ihr wieder von dieser Ortschaft weiterzieht!5Da, wo sie euch keinen freundlichen Empfang bereiten, geht wieder aus der Stadt hinaus und schüttelt selbst den Staub von euren Füßen. Diese Handlung soll ihnen ganz deutlich zeigen, was hier auf dem Spiel steht!«6Da machten sich seine Schüler auf den Weg und durchzogen alle Ortschaften. Sie sprachen von Gottes befreiender Botschaft und heilten Kranke überall, wo sie hinkamen.
Herodes und Jesus
7Der Provinzkönig Herodes hörte von all diesen Geschehnissen. Aber er wusste nicht, wie er sie einschätzen sollte. Denn einige Leute sagten, dass Johannes wieder vom Tod auferweckt worden war.8Manche meinten, dass der Prophet Elia erschienen sei und noch andere vermuteten, einer von den Propheten aus alter Zeit sei wieder auferstanden.9Dazu sagte Herodes: »Den Johannes habe ich enthaupten lassen! Doch wer ist dann dieser Mann, über den ich solche Dinge höre?« Deshalb wollte er Jesus unbedingt persönlich zu Gesicht bekommen.
Gebt ihr ihnen zu essen!
10Als die Ausgesandten wieder zu Jesus zurückkehrten, berichteten sie ihm alles, was sie getan hatten. Jesus empfing sie und zog sich mit ihnen zu einem Ort namens Betsaida zurück.11Doch die Menschenmenge wusste, wo er war, und kam hinter ihm her. Da hieß Jesus sie willkommen. Er sprach mit ihnen über Gottes neue Wirklichkeit und machte die gesund, die Heilung brauchten.12Als es langsam Abend wurde, kamen die zwölf Jesusschüler zu ihm mit dem Vorschlag: »Schick die Menschenmenge fort! Dann können sie zu den Bauernhöfen im Umkreis gehen und dort Brot kaufen und auch eine Möglichkeit zur Übernachtung finden. Denn wir sind schließlich in einer völlig einsamen Gegend!«13Doch Jesus antwortete ihnen: »Gebt ihr ihnen etwas zu essen!« Sie sagten: »Wir haben hier nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische! Oder meinst du, wir sollten losgehen und Nahrung für diese ganze Volksmenge einkaufen?«14Es waren dort ungefähr fünftausend Männer zugegen. Jesus sagte zu seinen Schülern: »Setzt sie in Gruppen von ungefähr fünfzig hin!«15Das taten sie, sodass alle einen Platz fanden.16Da nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er schaute nach oben zum Himmel und sprach das Dankgebet darüber. Dann brach er sie in Stücke und gab sie seinen Schülern, die sie an die Volksmenge weitergeben sollten.17Alle aßen und wurden satt. Das, was übrig blieb, wurde eingesammelt, zwölf Körbe voll.
Wer ist Jesus?
18Ein anderes Mal war Jesus allein, um zu beten. Da traten seine Gefährten zu ihm. Er fragte sie: »Was sagen die Leute über mich? Für wen halten sie mich?«19Sie gaben ihm die Antwort: »Sie halten dich für Johannes den Täufer, andere für Elia, und noch andere meinen, einer von den Propheten der Vorzeit sei wieder auferstanden.«20Da fragte Jesus sie: »Und ihr, für wen haltet ihr mich?« Da gab Petrus ihm die Antwort: »Du bist der von Gott gesandte Messias!«21Da verbot Jesus ihnen eindringlich, das irgendjemandem zu erzählen.
Der Schatten des Kreuzes
22Dann fügte er hinzu: »Es ist wirklich so: Der von Gott gesandte Menschensohn muss durch viel Leiden gehen. Ja, er wird von den politischen Führern, den obersten Priestern und den Theologen zum Tod verurteilt werden und am dritten Tag danach wieder zum Leben erweckt werden.«23Dann sagte Jesus es noch einmal allen: »Wenn jemand sein Leben als mein Nachfolger führen will, muss er seine eigenen Wünsche zurückstellen und jeden Tag sein eigenes Kreuz tragen und mir so nachfolgen.24Wer sein eigenes Leben vor dem Untergang bewahren will, wird es verlieren. Wer aber für mich sein eigenes Leben hingibt, der wird es bewahren.25Denn was würde es einem Menschen nützen, wenn er alles gewinnt, was diese Welt zu bieten hat, sich selbst aber dabei verliert oder schadet?26Wer sich meinetwegen und wegen dieser meiner Aussagen schämt, von dem wird sich der Menschensohn auch abwenden, wenn er in seinem überwältigenden Glanz und dem herrlichen Lichtglanz seines Vaters und dem der heiligen Himmelsengel kommen wird.
Jesus, Mose und Elia
27Was ich jetzt sage, ist die ganze Wahrheit: Einige von denen, die jetzt hier bei mir sind, werden noch vor ihrem Tod die neue Wirklichkeit Gottes ganz hautnah erfahren!«28Seit dieser Aussage waren noch nicht einmal acht Tage vergangen, da stieg Jesus auf den Berg, um dort zu beten. Dabei nahm er Petrus, Johannes und Jakobus mit.29Während er betete, geschah es: Sein Aussehen veränderte sich vollkommen. Seine Kleidung wurde ganz weiß und begann zu leuchten.30Plötzlich waren da zwei Männer, die sprachen mit Jesus. Das waren Mose und Elia!31Auch sie waren ganz vom Glanz Gottes umgeben. Sie sprachen darüber, was am Ende mit Jesus in Jerusalem geschehen würde.32Petrus und die, die mit ihm zusammen da waren, wurden vom Schlaf überwältigt. Als sie sich wieder aufrichteten, sahen sie den wunderbaren Glanz von Jesus und auch die beiden Männer, die zusammen mit ihm dort standen.33Als die sich gerade entfernen wollten, sagte Petrus zu Jesus: »Meister, das ist doch gut für uns, hier zu sein! Wir können drei Hütten aufbauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia!« Dabei wusste er gar nicht, was er da sagte.
Jesus allein
34Während Petrus noch redete, kam eine Wolke über sie und schloss sie ganz ein. Furcht erfasste sie, während sie so in die Wolke hineinkamen.35Da ertönte eine Stimme in der Wolke. Sie sagte: »Dieser ist mein von mir auserwählter Sohn. Ihm sollt ihr genau zuhören!«36Als diese Stimme ertönte, war nur noch Jesus allein zu sehen. Die drei aber hielten still und erzählten in den folgenden Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
Ein Junge wird frei
37Es geschah am folgenden Tag, als sie wieder vom Bergland hinunterwanderten. Da lief eine große Volksmenge Jesus entgegen.38Auf einmal rief ein Mann aus der Menge heraus: »Lehrer, ich bitte dich: Wirf einen Blick auf meinen Sohn, denn er ist mein einziger!39Es ist so: Ein Geist erfasst ihn und dann schreit er plötzlich und schmeißt ihn mit Schaum vor dem Mund hin und her. Nur manchmal lässt er ihn in Ruhe. Ja, er richtet ihn noch ganz zugrunde!40Ich habe deine Schüler gebeten, den Geist aus ihm hinauszuwerfen, aber sie waren nicht dazu in der Lage.«41Jesus ging darauf ein und sagte: »Was seid ihr doch für eine ungläubige Generation! Bei euch steht alles auf dem Kopf! Wie lange noch soll ich euch ertragen! Bring deinen Sohn hierher zu mir!«42Während sein Vater ihn gerade zu Jesus brachte, ergriff der dämonische Geist den Jungen und warf ihn auf den Boden. Aber Jesus wies den unreinen Geist in seine Schranken und machte den Jungen gesund. So gab er ihn wieder seinem Vater zurück.43Da verwunderten sich alle über die Größe Gottes. Weil sie alle voller Staunen waren über die wunderbaren Taten von Jesus, sagte er zu seinen Schülern:44»Prägt euch diese Aussage genau ein: Der von Gott beauftragte Menschensohn muss dem Zugriff der Menschen ausgeliefert werden.«45Doch sie verstanden diese Aussage nicht. Der Sinn dessen, was Jesus sagte, war für sie völlig verborgen. Doch sie wagten aus Angst nicht nachzufragen, was er damit sagen wollte.
Wer ist wirklich wichtig?
46Unter ihnen entstand eine Diskussion über die Frage, wer von ihnen der Bedeutendste wäre.47Jesus wusste, was sie in ihren Herzen bewegten, nahm ein Kind und stellte es neben sich.48Dann sagte er zu ihnen: »Wenn einer dieses Kind willkommen heißt, weil er in meinem Namen handeln will, dann heißt er mich willkommen. Wer mich so aufnimmt, der nimmt auch den auf, der mich in diese Welt gesandt hat. Wer unter euch der Unbedeutendste ist, der ist in Wirklichkeit ganz bedeutend.«49Darauf sprach Johannes ihn an: »Meister, wir kennen jemanden, der in deinem Namen Menschen von Dämonen befreit. Das haben wir ihm verboten, denn er hat sich uns, deinen Nachfolgern, nicht angeschlossen!«50Da sagte Jesus zu ihm: »Verbietet es ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.«
Feuer vom Himmel
51Als sich der Zeitpunkt näherte, an dem Jesus wieder bei Gott aufgenommen werden sollte, richtete er sich ganz nach Jerusalem aus und machte sich auf den Weg dorthin.52Dabei schickte er Boten voraus. Die liefen los und kamen in ein Dorf, in dem Samaritaner wohnten. Dort wollten sie alles für ihn vorbereiten.53Doch die Leute in dieser Ortschaft wollten ihn nicht aufnehmen, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54Als das seine Schüler Jakobus und Johannes sahen, sagten sie: »Herr, willst du, dass wir sagen: ›Feuer soll vom Himmel herabkommen und sie vernichten!‹?«55Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie zurecht.56Dann wanderten sie zu einem anderen Ort.
Jesus nachfolgen
57Während sie so auf dem Weg waren, sagte ein Mann zu Jesus: »Ich werde dir folgen, ganz egal, wo du hingehst!«58Da sagte Jesus zu ihm: »Die Füchse haben ihre Fuchsbauten und die Vögel, die unter dem Himmel fliegen, ihre Nester. Aber der von Gott beauftragte Menschensohn hat noch nicht einmal einen festen Ort, wo er sich zum Schlafen hinlegen kann.«59Einem anderen Mann sagte Jesus: »Schließ dich mir an!« Doch der antwortete: »Herr, erlaube mir bitte zuerst, dass ich solange warte, bis mein Vater gestorben ist!«60Jesus erwiderte ihm: »Lass doch die Toten ihre Toten beerdigen! Aber du, geh los und erzähle überall von Gottes Herrschaft, von seiner neuen Wirklichkeit!«61Noch ein anderer Mann sagte: »Ich werde dir auf jeden Fall nachfolgen, Herr. Vorher aber will ich in meine Heimat zurückkehren und mich ordentlich von denen verabschieden, die zu meiner Familie gehören!«62Jesus sagte zu ihm: »Keiner, der einmal den Pflug fest ergriffen hat und dann zurückblickt, ist geeignet für die neue Wirklichkeit Gottes!«
1Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen. (Mt 10,1; Mk 6,7; Lk 10,1)2Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.3Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd! (Lk 22,35)4Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst!5Wenn euch aber die Leute nicht aufnehmen, dann geht weg aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie!6Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall.
Das Urteil des Herodes über Jesus
7Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.[1] (Mt 14,1; Mt 16,14; Mk 6,14; Lk 9,19)8Andere meinten: Elija ist erschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.[2]9Herodes aber sagte: Johannes habe ich enthaupten lassen. Wer aber ist dieser, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn zu sehen. (Lk 23,8)
Die Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend
10Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, was sie alles getan hatten. Dann nahm er sie zu sich und zog sich mit ihnen allein in eine Stadt zurück, die Betsaida heißt. (Mt 14,13; Mt 15,32; Mk 6,30; Mk 8,1; Joh 6,1)11Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.12Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort.13Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen.14Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern!15Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten.16Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten.17Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.
Das Christusbekenntnis des Petrus und die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu
18Und es geschah: Jesus betete für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? (Mt 16,13; Mk 1,35; Mk 8,27; Lk 5,16)19Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. (Lk 9,7)20Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. (Joh 6,69; Joh 11,27)21Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen.22Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. (Mt 17,22; Mt 20,18; Mt 26,2; Mk 9,31; Mk 10,32; Lk 9,44; Lk 17,25; Lk 18,31; Lk 24,7)
Nachfolge und Selbstverleugnung
23Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Mt 8,22; Mt 10,38; Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 14,27)24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. (Mt 10,39; Mt 16,25; Lk 17,33; Joh 12,25)25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?26Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit kommt und in der des Vaters und der heiligen Engel. (Mt 10,33)27Wahrhaftig, das sage ich euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. (Mt 10,23; Mt 24,34)
Die Verklärung Jesu
28Es geschah aber: Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2; 2Petr 1,16)29Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.30Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija;31sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte.32Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.33Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte.34Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten.35Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. (5Mo 18,15; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 3,17)36Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
Die erfolglosen Jünger
37Es geschah aber am folgenden Tag: Als sie vom Berg hinabstiegen, kam ihm eine große Menschenmenge entgegen. (Mk 9,14; Lk 24,1)38Und siehe, ein Mann aus der Menge schrie: Meister, ich bitte dich, schau auf meinen Sohn! Es ist mein einziger.39Siehe, ein Geist packt ihn, dass er plötzlich aufschreit, zerrt ihn hin und her und lässt ihn schäumen und der Geist quält ihn fast unaufhörlich.40Ich habe schon deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.41Da antwortete Jesus: O du ungläubige und verkehrte Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!42Als der Sohn herkam, warf der Dämon ihn zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber drohte dem unreinen Geist, heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück.
Die zweite Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu
43Und alle waren außer sich vor Staunen über die Größe Gottes. Alle Leute staunten über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: (Mk 9,30; Lk 24,1)44Behaltet diese Worte in euren Ohren: Der Menschensohn wird nämlich in die Hände von Menschen ausgeliefert werden. (Lk 9,22; Lk 17,25; Lk 18,32)45Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, sodass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte. (Lk 18,34)
Der Rangstreit der Jünger
46Unter ihnen kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 22,24)47Jesus sah den Gedanken in ihren Herzen. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß.
Der fremde Wundertäter
49Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen nachfolgt. (Mk 9,38)50Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.
DER WEG JESU NACH JERUSALEM
Ablehnung und Konsequenz der Nachfolge
51Es geschah aber: Als sich die Tage erfüllten, dass er hinweggenommen werden sollte, fasste Jesus den festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. (Apg 1,9)52Und er schickte Boten vor sich her. Diese gingen und kamen in ein Dorf der Samariter und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.[3] (Joh 4,20)53Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.54Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie verzehrt?55Da wandte er sich um und wies sie zurecht.56Und sie gingen in ein anderes Dorf.57Als sie auf dem Weg weiterzogen, sagte ein Mann zu Jesus: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. (Mt 8,18)58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben![4]60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich Abschied nehmen von denen, die in meinem Hause sind.62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.