1Der Gerechte ist umgekommen und niemand ist da, der es zu Herzen nimmt, und fromme Leute sind hingerafft und niemand achtet darauf, denn der Gerechte ist weggerafft durch die Bosheit (Mi 7,2)2und geht zum Frieden ein. Es ruhen auf ihren Lagern, die recht gewandelt sind. (2Kön 22,20; Dan 12,13)3Ihr aber, tretet herzu, ihr Söhne der Zauberin, ihr Kinder des Ehebrechers und der Hure! (Hos 2,4)4Mit wem wollt ihr euren Spott treiben? Über wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht abtrünnige Kinder, ein verkehrtes Geschlecht, (2Kön 16,3; Jer 2,20; Jer 2,23)5die ihr bei den Götzeneichen in Brunst geratet, unter allen grünen Bäumen, und die Kinder schlachtet in den Tälern unter den Felsklippen?6Bei den glatten Steinen im Tal ist dein Teil, sie sind dein Los. Ihnen hast du dein Trankopfer ausgeschüttet, hast du Speisopfer geopfert. Sollte ich mich darüber nicht empören?7Du machtest dein Lager auf hohem, erhabenem Berg und gingst dort hinauf zu opfern.8Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen. Denn du hast dich von mir abgewandt und aufgedeckt dein Lager, es bestiegen und weit gemacht. Du hast dich mit ihnen verbunden, liebtest ihr Lager und buhltest mit ihnen.9Du bist mit Öl zum König gezogen und mit viel köstlicher Salbe und hast deine Boten in die Ferne gesandt und tief hinab bis zum Totenreich.10Du hast dich abgemüht mit der Menge deiner Wege und sprachst nicht: Das lasse ich; sondern du fandest ja noch Leben in deinen Gliedern, so wurdest du dessen nicht müde. (Jer 2,25)11Wen hast du gescheut und gefürchtet, dass du treulos wurdest und nicht an mich dachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Meinst du, weil ich allzeit schwieg, brauchtest du mich nicht zu fürchten? (Ps 50,21)12Ich will aber deine Gerechtigkeit kundtun und deine Werke, dass sie dir nichts nütze sind.13Wenn du schreien wirst, soll dir helfen, was du dir angesammelt hast. Aber der Wind wird sie alle wegführen, und ein Hauch wird sie wegnehmen. Doch wer auf mich traut, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen. (Ps 37,9)
Gott will seinem Volk Heil geben
14Und er spricht: Machet Bahn, machet Bahn! Bereitet den Weg, räumt die Anstöße aus dem Weg meines Volks! (Jes 40,3; Jes 62,10)15Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. (Ps 51,19; Ps 113,5; Jes 66,1)16Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe. (Ps 103,9)17Ich war zornig über die Sünde ihrer Habgier und schlug sie, verbarg mich und zürnte. Aber sie gingen treulos die Wege ihres Herzens.18Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben; und denen, die da Leid tragen, (2Mo 15,26)19will ich Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. (2Mo 15,26; 4Mo 6,26; Jer 17,14; Lk 2,14; Eph 2,17)20Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen. (Jud 1,13)21Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott. (Spr 28,1; Jes 48,22)
Tadel für die Untreue und den Götzendienst in Israel
1Der Gerechte kommt um, und kein Mensch nimmt es zu Herzen; und treue Männer werden hinweggerafft, ohne dass jemand bemerkt, dass der Gerechte vor dem Unglück hinweggenommen wird. (1Mo 5,24; 2Kön 22,20; Ps 12,2; Mi 7,2; Offb 3,10)2Er geht zum Frieden ein; sie ruhen auf ihren Lagern, ein jeder, der gerade Wege ging. (Jes 35,8; Jes 57,19; Jes 57,21; Jer 6,16; Dan 12,13; Offb 14,13)3Ihr aber, kommt hierher, ihr Kinder der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Hure! (Jer 3,6; Hos 2,4; Hos 2,6; Mt 12,39; Offb 2,20)4Über wen wollt ihr euch lustig machen? Gegen wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, ein falscher Same? (2Chr 36,16; Jes 1,4)5Ihr erglüht für die Götzen unter jedem grünen Baum, ihr opfert die Kinder in den Bachtälern unter Felsenklüften. (3Mo 18,21; 2Kön 16,3; 2Kön 17,9; Jer 2,20; Jer 7,31; Hes 16,21)6Bei den glatten Steinen des Bachtals ist dein Teil, sie sind dein Los; ihnen hast du auch Trankopfer ausgegossen und Speisopfer dargebracht — sollte ich mich darüber beruhigen? (Ps 16,4; Jer 3,9; Jer 7,18; Jer 44,17)7Du hast dein Lager auf einem hohen und erhabenen Berg bereitet; auch dort bist du hinaufgestiegen und hast Schlachtopfer dargebracht. (Hes 16,23; Hes 20,29)8Und hinter Tür und Pfosten hast du dein Andenken gesetzt; denn du hast dich von mir abgewandt, hast dein Bett aufgedeckt, hast es bestiegen und breit gemacht und mit ihnen [den Hurenlohn] ausgehandelt; du liebtest es, bei ihnen zu liegen, bist ihrem Wink gefolgt. (1Kön 9,6; Hes 8,8; Hes 16,32; Hes 23,41)9Du bist mit Öl zum König gezogen und hast reichlich wohlriechende Salben gespendet; du hast deine Boten in die weiteste Ferne geschickt und dich erniedrigt bis zum Totenreich. (Jes 14,15; Hes 16,33; Hes 23,16; Hes 31,16; Mt 11,23)10Du bist müde geworden von der Menge deiner Wege, hast aber nicht gesagt: Es ist vergeblich! Du hast noch Lebensunterhalt gefunden, darum wurdest du nicht matt. (Jes 43,22; Jes 47,13; Jer 2,36)11Vor wem hast du dich so gescheut und gefürchtet, dass du mich verleugnet und an mich nicht mehr gedacht hast und es dir nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen, und das seit langer Zeit? Aber du willst mich doch nicht fürchten! (Ps 50,21; Ps 83,2; Spr 29,25; Jes 42,14; Jes 51,12)12Ich selbst will jetzt deine Gerechtigkeit bekannt machen, und deine Machwerke werden dir nichts nützen! (Jes 41,29; Jes 42,6; Jes 44,9; Jes 45,23; Jes 63,1; Jer 10,14; Mt 23,5; Mt 23,14)13Wenn du dann schreist, so mögen dich alle deine gesammelten [Götzen] erretten; aber ein einziger Windstoß wird sie alle davontragen, ein Hauch wird sie wegnehmen. Wer aber bei mir Zuflucht sucht, der wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen. (Ps 36,8; Jes 41,29; Jes 45,20; Jes 56,7; Jer 2,28; Jer 16,19; Joe 4,16)
Verheißungen für den Demütigen – Kein Friede für die Gottlosen
14Und er wird sagen: Macht Bahn, macht Bahn! Ebnet den Weg! Räumt jeden Anstoß aus dem Weg meines Volkes! (Jes 40,3; Jes 62,10)15Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. (5Mo 26,15; Ps 34,19; Ps 147,3; Jes 33,5; Jes 61,1; Jes 66,2; Am 9,6; Mt 5,4; Lk 1,49)16Denn ich will nicht ewig rechten und nicht ohne Ende zornig sein; denn ihr Geist würde vor mir verschmachten und die Seelen, die ich gemacht habe. (Hi 12,9; Ps 103,9; Hes 18,23; Mi 7,18; Sach 12,1)17Über [Israels] sündhafte Habgier wurde ich zornig, und ich schlug es, verbarg mich und zürnte; da wandte es sich noch weiter ab auf seinen selbst erwählten Wegen. (Spr 1,19; Jes 5,8; Jes 8,17; Jes 56,11; Jer 5,3; Jer 6,13)18Seine Wege habe ich gesehen; dennoch will ich es heilen und es leiten und ihm und seinen Trauernden mit Tröstungen vergelten, (Ps 94,19; Jes 37,28; Jes 51,12; Jes 53,6; Jes 58,11; Jer 10,17; Jer 33,6)19indem ich Frucht der Lippen schaffe: Friede, Friede den Fernen und den Nahen, spricht der HERR; ja, ich will es heilen! (Ps 71,23; Jes 43,21; Apg 10,36; Eph 2,17; Hebr 13,15)20Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht ruhig sein kann, dessen Wasser Schlamm und Kot aufwühlen. (Hi 18,5; Ps 73,2; Ps 73,16; Jes 3,11; Röm 3,13; Jud 1,12)21Keinen Frieden, spricht mein Gott, gibt es für die Gottlosen! (Jes 48,22)
1Der HERR sagt: »Die wenigen, die noch das Recht achten und mir die Treue halten, gehen zugrunde und niemand macht sich etwas daraus; sie kommen um und keiner kümmert sich darum. Aber ich nehme sie hinweg, damit sie nicht länger unter der Gewalt des Unrechts leiden müssen. Sie gehen ein in meinen Frieden, (Dan 12,13; Weis 3,1)2die ewige Ruhe wird ihnen zuteil. Das ist der Lohn ihrer Treue.3Ihr aber, ihr Götzendiener, empfangt euer Urteil! Ihr beleidigt mich mit eurer Zauberei und Hurerei! (Jer 2,20; Hes 16,16)4Und dann spottet ihr noch über mich, reißt euer großes Maul auf und streckt mir die Zunge heraus! Wisst ihr nicht, wen ihr da herausfordert, ihr Lügenbrut?5Unter jedem großen Baum hurt ihr zu Ehren eurer Götzen, und drunten in den Tälern, unter überhängenden Felsen, schlachtet ihr ihnen die eigenen Kinder!6Den Steinen im Bachbett opfert ihr Speise- und Trankopfer; dafür werdet ihr jetzt unter ihnen begraben. Oder meint ihr im Ernst, dass ich mir das alles gefallen lasse?7Israel, du Hure! Auf jedem Berggipfel schlägst du dein Hurenlager auf und feierst deine Opfermähler.8An der Innenseite deiner Türen und Türpfosten bringst du magische Zeichen an. Mich verlässt du und besteigst im Dienst fremder Götter deine Hurenlager; du liebst dieses schamlose Treiben und lässt dich dafür bezahlen.[1]9Dem Götzen Melech[2] opferst du kostbares duftendes Öl. Bis in die Totenwelt schickst du deine Boten. (1Sam 28,6)10Alles versuchst du, um Rat und Hilfe zu finden. Du willst nicht einsehen, dass es vergebliche Mühe ist. Immer wieder schöpfst du neue Hoffnung.11Vor wem hast du denn solche Angst, dass du meinst, mich betrügen zu müssen? Nach mir fragst du nicht, um mich kümmerst du dich nicht. Ich habe lange Zeit schweigend zugesehen. Deshalb hast du gedacht, mit mir brauchtest du nicht mehr zu rechnen. (Ps 14,1)12Aber ich werde aufdecken, was deine Taten wert sind. Alle deine Vorkehrungen werden dich nicht retten.13Schrei doch zu deinen Götzen, damit sie dir helfen! Ein Windhauch genügt, um sie wegzublasen. Die aber, die von mir allein Hilfe erwarten, werden das Land Israel besitzen; sie werden auf meinem heiligen Berg wohnen.« (Ps 37,9)
Gottes Hilfe für die Zerschlagenen
14Der HERR sagt: »Ebnet den Weg! Bahnt die Straße! Schafft vor meinem Volk alle Hindernisse beiseite!« (Jes 40,3; Jes 62,10)15Er, der hohe und erhabene Gott, der Heilige, dessen Thron ewig steht, sagt: »Ich wohne in der Höhe, in unnahbarer Heiligkeit. Aber ich wohne auch bei den Gedemütigten und Verzagten, ich gebe ihnen Hoffnung und neuen Mut! (Ps 113,5; Jes 61,1; Jes 66,1)16Ich klage nicht länger an, ich lasse meinem Zorn nicht unbegrenzt freien Lauf. Sonst würde mein Volk, das ich doch geschaffen habe, völlig zugrunde gehen. (Jer 3,12)17Ich war zornig und bestrafte sie, weil sie in ihrer Habgier schwere Schuld auf sich geladen hatten. Ich wandte mich von ihnen ab und ließ Unheil über sie hereinbrechen, das sie selbst verschuldet hatten.18Denn ich habe genau gesehen, wie sie es trieben. Aber jetzt richte ich sie wieder auf und führe sie. Als Entschädigung für das, was sie erlitten haben, gebe ich ihnen Freude und Trost.19Ich sorge dafür, dass sie mich mit Lobliedern preisen können. Allen schenke ich Glück und Frieden: denen, die in der Nähe leben, und denen, die noch in der Ferne zerstreut sind. Ich mache alles wieder gut. Ich, der HERR, sage es. (Eph 2,17)20Die Menschen aber, die sich gegen mich auflehnen, sind wie die unruhigen Meereswogen, die Schlamm und Schmutz aufwühlen.21Wer nichts von mir wissen will, findet keinen Frieden, sondern stürzt sich ins Unglück.« Das sagt mein Gott. (Jes 48,22)
Jesaja 57
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Der Gerechte dagegen kommt um, ohne dass sich jemand darüber Gedanken macht. Die, die Gott treu sind, werden abberufen, aber niemandem fällt auf, dass sie dadurch dem Bösen entkommen sollen. (2Kön 22,19; Ps 12,2)2Sie treten in den Frieden Gottes ein und ruhen auf ihren Lagern, weil sie ihren Weg geradeaus gingen.
Verurteilung des Götzendienstes
3»Ihr aber – kommt her, ihr Kinder der Zauberin, Nachkommen von Ehebrechern und Huren! (Mt 16,4)4Über wen macht ihr euch lustig, wem gegenüber reißt ihr das Maul so weit auf und wem streckt ihr die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder der Sünde und eine verlogene Brut?5Unter den Eichen hurt ihr beim Götzendienst unter jedem grünen Baum herum. In Tälern und unter Felshängen schlachtet ihr eure Kinder. (Ps 106,37; Jer 2,20; Jer 7,31)6Abgerundete Steine in den Tälern sind dein Zugang zu den Götzen. Sie bestimmen deiner Meinung nach dein Schicksal. Du hast über ihnen Trankopfer ausgegossen und Speiseopfer daraufgelegt. Soll ich das ruhig mit ansehen? (Jer 7,18; Hab 2,19)7Auf hohen und erhabenen Bergen hast du dein Lager aufgeschlagen; auch dort gingst du hinauf, um zu opfern. (Hes 16,16)8Das Abzeichen zur Erinnerung an deinen HERRN hast du hinter dem Eingang versteckt und hinter dem Türpfosten angebracht. So hast du versucht mich loszuwerden, um hinaufsteigen zu können und dir ein geräumiges Hurenlager herzurichten. Dann hast du ausgehandelt, was man dir zu geben hat, bist mit deinen Freiern liebestrunken ins Bett gegangen und hast dich an ihrer Männlichkeit ergötzt. (Hes 23,18)9Du bist auch zum König gegangen und hast Öl und reichlich Salben mitgenommen. Du hast deine Boten zu ihm weit ausgesandt, dich bis in die Unterwelt[1] verbeugt. (Hes 23,16)10Der weite Weg hat dich erschöpft, doch du gabst nicht auf. Du fandest immer wieder neue Kraft und wurdest deshalb nicht schwach. (Jer 2,25)11Vor wem hast du dich gescheut und gefürchtet, dass du gelogen hast? An mich dachtest du überhaupt nicht! Du hast mich leichtfertig übergangen. (Ps 50,21; Spr 29,25; Jer 2,32)12Ich werde selbst verraten, was es mit deiner Gerechtigkeit und deinem Tun auf sich hat, sodass sie dir nichts nützen werden. (Mi 3,1)13Wenn du um Hilfe schreist, sollen dich doch deine vielen Götzen retten. Doch sie werden alle vom Wind davongetragen, ein Luftzug wird sie wegpusten. Wer sich aber in mir birgt, wird das Land besitzen und meinen heiligen Berg erben.« (Ps 37,3; Jer 30,14)
Gott vergibt den Reumütigen
14Gott sagt: »Schaufelt fleißig und baut eine glatte Straße! Bahnt meinem Volk einen Weg ohne Hindernisse.« (Jes 62,10)15Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit wohnt, der, dessen Name der Heilige ist: »Ich wohne an der hohen, heiligen Stätte und bei denen, die einen zerschlagenen und gedemütigten Sinn haben, um die Gedemütigten neu zu beleben, und die zerschlagenen Herzen wieder aufleben zu lassen. (5Mo 33,27; Ps 34,19)16Denn ich werde nicht für immer hadern; und nicht ewig zornig sein. Wenn es so wäre, müsste der Geist des Lebens vor mir verschmachten – die Seele des Menschen, die ich selbst geschaffen habe. (Mi 7,18)17Ich war wegen seiner Sünde, der Selbstsucht, zornig, schlug mein Volk und verbarg mich vor ihm. Ich war deshalb voller Zorn, weil es Wege wählte, durch die es sich von mir abwandte.18Ich habe seine Wege sehr wohl gesehen, aber ich werde es trotzdem heilen und leiten! Ich werde meinem Volk einen Trost bringen, der alle Trauernden erreicht.19Ich will es zu einem dankbaren Volk erschaffen. Frieden, Frieden, den Fernen und den Nahen, denn ich werde mein Volk heilen«, spricht der HERR. (Apg 2,39; Eph 2,17; Hebr 13,15)20»Die Gottlosen aber sind wie das aufgewühlte Meer, das niemals still sein kann, sondern ständig Schmutz und Schlamm aufwühlt. (Hi 18,5)21Für die Gottlosen gibt es keinen Frieden«, spricht mein Gott. (Jes 48,22)
Jesaja 57
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1„Der Gerechte kommt um, und niemand macht sich etwas daraus. / Die treuen Männer werden weggerafft und niemand kümmert sich darum. / Weil die Bosheit herrscht, wird der Gerechte weggerafft.2Doch er geht in meinen Frieden ein, / wie jeder, der geradeaus geht.3Doch ihr, ihr Hexenkinder, / Brut von Ehebrechern, / ihr Hurenböcke, kommt her!4Über wen macht ihr euch lustig? / Über wen reißt ihr das Maul auf und streckt die Zunge weit heraus? / Verbrecherisches und verlogenes Pack!5Unter Terebinthen werdet ihr brünstig, / hurt unter jedem dichtbelaubten Baum / und schlachtet eure Kinder unter hängendem Fels unten im Tal![1]6Die Steine im Bachtal sind jetzt euer Los, / denn ihnen habt ihr Speis- und Trankopfer gebracht. / Meint ihr denn, ich ließe mir das alles gefallen?7Auf jedem hohen Berg schlägst du dein Hurenlager auf, / du steigst hinauf und feierst Opferfeste.8Und hinter Tür und Pfosten bringst du magische Zeichen an. / Denn von mir hast du dich abgewandt. / Für sie hast du dein Lager aufgedeckt, / hast es bestiegen und es breit gemacht. / Hast dir erhandelt, wer mit dir schläft. / Du hattest auch noch Spaß daran / und hast seine Blöße beschaut.9Zum König[2] zogst du mit kostbarem Öl, / verschwendetest eine Menge duftender Salben. / Schicktest deine Boten in die Ferne, / stiegst bis zum Totenreich hinab.10Du wurdest müde auf deinem weiten Weg, / doch sagtest du nicht: 'Es ist umsonst!' Immer noch fandest du Leben in dir / und wurdest deshalb nicht schwach.11Vor wem hast du denn solche Angst, / dass du mich betrogen hast, / dass du nicht an mich dachtest, / es dir nicht zu Herzen nahmst? / Nicht wahr, weil ich so lange schwieg, / hast du mich nicht mehr gefürchtet?12Doch ich werde dir zeigen, was deine Taten wert sind! / Da nützen dir all deine Machwerke nichts.13Wenn du dann um Hilfe schreist, / soll doch der Haufen von Götzen dich retten! / Aber ein Wind weht sie alle davon, / ein Lufthauch trägt sie weg. / Doch wer bei mir seine Zuflucht sucht, / wird das Land zum Erbe bekommen / und wohnen auf meinem heiligen Berg.“
Wem Gott nahe ist
14„Schüttet eine Straße auf, bahnt einen Weg! / Beseitigt jedes Hindernis vor meinem Volk!“15Denn so spricht der hohe und erhabene Gott, / der ewig lebt und dessen Name 'Der Heilige' ist: / „Ich wohne in der Höhe, / in unnahbarer Heiligkeit, / doch bin ich auch den Zerschlagenen nah, / deren Geist niedergedrückt ist, / und belebe den Geist dieser Gedemütigten neu, / richte das Herz der Zerschlagenen auf.16Denn ich klage nicht für immer an / und werde nicht auf Dauer zornig sein. / Sonst müsste ihr Atem vor mir vergehen / und ihr Geist, den ich ja erschuf.17Zornig war ich wegen ihrer Sünde, / wegen ihrer Habsucht schlug ich mein Volk. / Ich wandte mich von ihnen ab und brachte Unheil über sie. / Und sie gingen weg, ihren eigenen Weg.18Ja, ich sah, welche Wege mein Volk ging, / dennoch werde ich sie heilen. / Ich führe sie und gewähre ihnen Trost. / Seinen Trauernden19schaffe ich Lob auf den Lippen. / Frieden denen, die fern ‹von Jerusalem› sind, / und Frieden den Nahen, spricht Jahwe. / Ich heile mein Volk!20Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, / das nicht zur Ruhe kommen kann, / denn seine Wellen wühlen Schlamm und Unrat auf.21Für Gottlose gibt es keinen Frieden!“, spricht mein Gott.