1So höre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwählt habe!2So spricht der HERR, der dich gemacht und bereitet hat und der dir beisteht von Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe! (5Mo 32,15)3Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen, (Ps 104,30; Jes 32,15; Jes 42,5)4dass sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an den Wasserbächen.5Dieser wird sagen: »Ich bin des HERRN«. Und jener wird genannt werden mit dem Namen »Jakob«. Und ein anderer wird in seine Hand schreiben: »Dem HERRN eigen«, und wird mit dem Namen »Israel« genannt werden.
Der lebendige Gott und die toten Götzen
6So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. (Jes 41,4; Jes 43,11)7Und wer ist mir gleich? Er rufe und verkünde es und tue es mir dar! Wer hat vorzeiten kundgetan das Künftige? Sie sollen uns verkündigen, was kommen wird! (5Mo 18,22; Jes 41,22)8Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich’s dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja keinen. (1Sam 2,2)9Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist nichts nütze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts, damit sie zuschanden werden. (Ps 115,4; Jes 45,16; Jer 10,3)10Wer sind sie, die einen Gott machen und einen Götzen gießen, der nichts nütze ist?11Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; die Meister sind auch nur Menschen. Wenn sie auch alle zusammentreten, sollen sie dennoch erschrecken und zuschanden werden. (Jes 42,17)12Der Schmied macht ein Messer in der Glut und formt es mit Hammerschlägen. Er arbeitet daran mit der ganzen Kraft seines Arms; dabei wird er hungrig, sodass er nicht mehr kann, und trinkt auch kein Wasser, sodass er matt wird. (Jes 40,18)13Der Zimmermann spannt die Schnur und zeichnet mit dem Stift. Er behaut das Holz und zirkelt es ab und macht es wie eines Mannes Gestalt, wie einen schönen Menschen; in einem Hause soll es thronen.14Er haut Zedern ab und nimmt Kiefern und Eichen und wählt unter den Bäumen des Waldes. Er hatte Fichten gepflanzt und der Regen ließ sie wachsen.15Das gibt den Leuten Brennholz; davon nimmt er und wärmt sich; auch zündet er es an und bäckt Brot; aber daraus macht er auch einen Gott und betet’s an; er macht einen Götzen daraus und kniet davor nieder.16Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brät er Fleisch und isst den Braten und sättigt sich, wärmt sich auch und spricht: Ah! Ich bin warm geworden, ich spüre das Feuer.17Aber die andere Hälfte macht er zum Gott, dass es sein Götze sei, vor dem er kniet und niederfällt und betet und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!18Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet, dass ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nichts merken können.19Er kommt nicht zur Einsicht; keine Vernunft und kein Verstand ist da, dass er dächte: Ich habe die eine Hälfte mit Feuer verbrannt und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen, und sollte die andere Hälfte zum Götzen machen und sollte knien vor einem Klotz?20Wer Asche hütet, den hat sein Herz getäuscht und betört, sodass er sein Leben nicht erretten und nicht zu sich sagen wird: Ist das nicht Trug, woran meine Rechte sich hält?
Freude über die Erlösung
21Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! (Jes 41,8)22Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! (Jes 43,25)23Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat’s getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, an Israel verherrlicht er sich. (Ps 96,11; Jes 49,13; Jes 55,12)
Kyrus als Werkzeug Gottes
24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde fest macht ohne Gehilfen; (Jes 45,12)25der die Zeichen der Wahrsager zunichtemacht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; (Jes 29,14)26der das Wort seines Knechts wahr macht und den Rat seiner Boten vollführt; der zu Jerusalem spricht: Du sollst bewohnt sein!, und zu den Städten Judas: Ihr sollt wieder aufgebaut werden!, und ihre Trümmer richte ich auf;27der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus; (Jos 4,23; Ps 77,16; Jes 51,9)28der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet! (2Chr 36,23; Esr 1,1; Esr 6,3)
1So höre nun, mein Knecht Jakob, und du, Israel, den ich erwählt habe! (5Mo 7,6; Jes 41,8)2So spricht der HERR, der dich gemacht und von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe! (Ps 28,9; Jes 41,10; Jes 41,13; Jes 43,1; Jes 43,7; Jes 43,21; Jes 44,24; Jes 46,3)3Denn ich werde Wasser auf das Durstige gießen und Ströme auf das Dürre; ich werde meinen Geist auf deinen Samen ausgießen und meinen Segen auf deine Sprösslinge, (1Mo 28,3; 2Sam 7,29; Jes 35,7; Jes 59,21; Hes 36,26; Joe 3,1; Apg 2,16; Apg 3,26)4und sie sollen hervorsprossen zwischen dem Gras wie Weiden an den Wasserbächen. (Ps 1,3; Jes 58,11)5Dieser wird sagen: »Ich gehöre dem HERRN!«, und jener wird [sich] nach dem Namen Jakobs nennen; ein anderer wird sich mit seiner Hand dem HERRN verschreiben und [sich] den Ehrennamen »Israel« geben. (Jes 2,3; Apg 15,14; Eph 2,11)
Der Herr allein ist Gott – die Torheit des Götzendienstes
6So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. (5Mo 6,4; 5Mo 32,39; Jes 33,22; Jes 41,4; Jes 43,1; Jes 43,14; Jes 48,12; Offb 1,8; Offb 1,17; Offb 22,13)7Und wer ruft wie ich und verkündigt und tut es mir gleich, seit der Zeit, da ich ein ewiges Volk eingesetzt habe? Ja, was bevorsteht und was kommen wird, das sollen sie doch ankündigen! (1Mo 17,7; 5Mo 32,6; Jes 41,22; Jes 43,9)8Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich es dir nicht schon längst verkündet und dir angekündigt? Ihr seid meine Zeugen! Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen! (5Mo 32,4; 5Mo 32,18; Jes 26,4; Jes 41,10; Jes 41,13; Jes 43,10)9Alle Götzenmacher sind nichtig, und ihre Lieblinge nützen nichts; ihre eigenen Zeugen sehen nichts und erkennen nichts, sodass sie zuschanden werden. (Ps 115,4; Jes 41,29; Jes 42,17; Jes 45,16; Jer 2,26; Jer 10,14)10Wer hat je einen Gott gemacht und ein Götzenbild gegossen, ohne einen Nutzen davon zu erwarten? (Jer 10,5; Hab 2,18; 1Kor 8,4)11Siehe, alle, die mit ihm Gemeinschaft haben, werden zuschanden, und seine Werkmeister sind auch nur Menschen. Mögen sie alle sich vereinigen und zusammenstehen — sie müssen doch erschrecken und miteinander zuschanden werden! (Ri 6,29; Jes 41,5; Jes 44,9; Dan 3,1; Apg 19,24)12Der Kunstschmied hat einen Meißel und arbeitet in der Glut und bildet es mit Hämmern und fertigt es mit der Kraft seines Armes; dabei leidet er Hunger, bis er kraftlos wird, und trinkt kein Wasser, bis er ermattet ist. (2Mo 32,4; Jes 40,19; Jes 41,6; Jer 10,3)13Der Holzschnitzer spannt die Messschnur aus, er zeichnet es ab mit dem Stift, bearbeitet es mit Schnitzmessern und umreißt es mit dem Zirkel; und er macht es nach dem Bildnis eines Mannes, nach der Schönheit des Menschen, damit es in einem Haus wohne. (5Mo 4,16; 5Mo 27,15; Röm 1,23)14Man fällt sich Zedern und nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und wählt sie sich aus unter den Bäumen des Waldes. Man pflanzt eine Pinie, und der Regen macht sie groß. (Jes 40,20; Mt 5,45)15Das dient dann dem Menschen als Brennstoff; und er nimmt davon und wärmt sich damit; er heizt ein, um damit Brot zu backen; davon macht er auch einen Gott und betet ihn an; er verfertigt sich ein Götzenbild und fällt davor nieder! (Ri 2,19; 2Chr 25,14; Jes 44,10; Jes 45,20; Offb 9,20)16Den einen Teil verbrennt er im Feuer, bei dem anderen isst er Fleisch; er brät einen Braten und sättigt sich; er wärmt sich auch daran und spricht: »Ah, ich habe mich erwärmt, ich spüre das Feuer!« (Jes 47,14)17Aus dem Rest aber macht er einen Gott, sein Götzenbild. Er kniet davor nieder, verehrt es und fleht zu ihm und spricht: »Errette mich, denn du bist mein Gott!« (Jes 36,19; Jes 37,38; Jes 46,7; Jer 2,26)18Sie erkennen und verstehen es nicht, denn er hat ihre Augen verklebt, dass sie nicht sehen, und ihre Herzen, dass sie nichts verstehen. (Jes 45,20; Jer 5,21; 2Thess 2,11)19Keiner nimmt es sich zu Herzen; da ist weder Einsicht noch Verstand, dass man bei sich sagte: Ich habe den einen Teil mit Feuer verbrannt und über seiner Glut Brot gebacken, Fleisch gebraten und gegessen — und aus dem Übrigen sollte ich nun einen Gräuel machen? Sollte ich vor einem Holzklotz niederfallen? (Jes 46,7; Hes 40,4; Hos 7,2)20Wer der Asche nachgeht, den hat ein betrogenes Herz verführt; er rettet seine Seele nicht und denkt nicht: Es ist ja Betrug in meiner Rechten! (Jer 5,21; Röm 1,21; 2Thess 2,11)
Der Herr schenkt Vergebung für Israel — Ankündigung der Rückkehr nach Jerusalem unter Kyrus
21Bedenke dies, Jakob, und du, Israel; denn du bist mein Knecht! Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; o Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden! (5Mo 24,9; Ps 116,16; Jes 40,27; Jes 44,1; Röm 11,27; Offb 2,5)22Ich tilge deine Übertretungen wie einen Nebel und deine Sünden wie eine Wolke. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst! (Ps 103,12; Ps 107,1; Jes 43,1; Jes 43,25; Jes 48,20; Jer 3,12; Jer 31,11; Jer 50,20; Hos 14,2; Tit 2,14)23Frohlockt, ihr Himmel; denn der HERR hat es vollbracht! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr Berge und Wälder samt allen Bäumen, die darin sind! Denn der HERR hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich. (1Kön 8,60; Ps 69,35; Ps 102,16; Ps 102,17; Jes 46,13; Jes 49,13; Jes 52,10; Jer 51,48; Mal 1,11)24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich bin der HERR, der alles vollbringt — ich habe die Himmel ausgespannt, ich allein, und die Erde ausgebreitet durch mich selbst —, (Jes 42,5; Jes 44,2; Jes 44,6; Jer 10,12)25der die Zeichen der Schwätzer vereitelt und die Wahrsager zu Narren macht; der die Weisen zum Widerruf zwingt und ihr Wissen zur Torheit macht; (Hi 5,12; Jer 50,36; 1Kor 1,18)26der aber das Wort seines Knechtes bestätigt und den Ratschluss ausführt, den seine Boten verkündeten; der zu Jerusalem spricht: »Werde [wieder] bewohnt!«, und zu den Städten Judas: »Werdet [wieder] gebaut! Und ihre Trümmer richte ich wieder auf«, (Ps 102,14; Jes 65,21; Jer 28,9; Jer 30,18; Sach 1,6; 2Petr 1,19)27der zur Meerestiefe spricht: »Versiege! Und deine Ströme werde ich trockenlegen!«, (Ps 74,15; Jes 11,15; Jer 50,38; Sach 10,11)28der von Kyrus[1] spricht: »Er ist mein Hirte, und er wird all meinen Willen ausführen und zu Jerusalem sagen: Werde gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet!« (2Chr 36,22; Esr 1,1; Jes 45,1; Jes 45,4; Jes 46,9)
1»Höre, mein Diener Jakob! Höre, Israel, den ich erwählt habe![1]2Ich, der HERR, dein Schöpfer, der dich im Mutterleib gebildet hat und dir seitdem beisteht, ich sage dir: Hab keine Angst, Jakob, mein Diener, Jeschurun, mein Erwählter! (Jes 41,10)3Wie ich strömenden Regen über das verdurstende Land ausgieße, so gieße ich meinen Lebensgeist aus über deine Nachkommen, sodass sie sich mehren durch meinen Segen. (Jes 32,15)4Dann werden sie aufschießen wie Gras nach dem Regen, wie Pappeln an Wassergräben.«5Viele Menschen werden dann kommen und sich dem Volk des HERRN anschließen.[2] »Ich gehöre dem HERRN«, wird der eine sagen und der andere schreibt es sich sogar auf die Hand. »Auch ich zähle jetzt zu den Nachkommen Jakobs«, sagt ein dritter und der vierte legt sich den Ehrennamen ›Israel‹ bei.[3] (Ps 87,4; Jes 14,1; Jes 55,5)
Israel kann auf seinen Gott vertrauen
6Der HERR, Israels König und sein Befreier, der Herrscher der Welt,[4] sagt: »Ich bin der Erste und ich bin der Letzte; außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 41,4; Jes 48,12; Offb 1,8)7Wer ruft wie ich immer Neues ins Dasein? Er soll den Beweis antreten und mir alles der Reihe nach aufzählen, angefangen bei der Urzeit, als ich die Menschen schuf! Und was künftig geschehen wird, das soll er einmal vor allen hier erzählen! (Jes 41,21)8Habt keine Angst, ihr Leute von Israel, lasst euch nicht verwirren! Habe ich nicht im Voraus angekündigt, was jetzt geschieht? Ihr habt es gehört, ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott außer mir? Gibt es außer mir einen, auf den man sich felsenfest verlassen kann? Ich kenne keinen.« (Ps 18,32; Jes 43,10)
Die Blindheit der Götzenverehrer
9Ohnmächtige Menschen sind alle, die Götzenbilder herstellen, und auch die schönen Bilder sind ohnmächtig. Fragt man ihre Verehrer, was die Götzen denn vollbracht haben, so müssen sie beschämt verstummen; denn von Taten haben sie nie etwas zu sehen und zu hören bekommen. (Jes 40,19; Jes 41,7; Jer 10,3; Hab 2,18; Weis 13,1)10Wie kann jemand so töricht sein und sich einen Gott machen, sich ein Götterbild gießen lassen – ein Bild, das doch nicht helfen kann!11Die Handwerker, die es herstellen, sind ja auch nur Menschen. Deshalb werden alle, die von den Götzenbildern Hilfe erwarten, enttäuscht. Sie sollen doch einmal kommen und das Gegenteil beweisen! Sie werden mit Schrecken feststellen, dass sie verlassen sind, und werden beschämt abziehen müssen. (Jes 42,17)12Der Schmied nimmt ein Stück Eisen und bearbeitet es in der Glut. Mit großen und kleinen Hämmern gibt er ihm die gewünschte Form. Er wendet seine ganze Kraft auf, und weil er darüber Essen und Trinken vergisst, ist er am Ende ganz erschöpft.13Der Holzschnitzer misst einen Block ab, zeichnet die Umrisse der Gestalt darauf und arbeitet sie mit dem Stecheisen heraus. Schließlich glättet er noch die Oberfläche. So schafft er ein Bild, das aussieht wie ein Mensch, wie ein Prachtstück von einem Mann. Das Bild wird in ein Haus gestellt und da bleibt es und rührt sich nicht.14Man wählt dafür eine Zeder oder eine besonders kräftige Eiche im Wald oder man zieht Lorbeerbäume, die der Regen groß und kräftig werden lässt.15Mit dem Holz dieser Bäume macht sich der Mensch ein Feuer, er wärmt sich daran oder backt Brot damit – und aus demselben Holz macht er sich ein Götterbild, vor dem er sich zu Boden wirft.16Den einen Teil des Holzes verbrennt er; auf dem Feuer brät er sich Fleisch und isst sich an dem Braten satt. Er sitzt am Feuer und sagt: »Ah, das wärmt! Was für ein schönes Feuer!«17Aus dem anderen Teil macht er sich einen Gott und wirft sich davor nieder. Er betet zu dem Holz und sagt: »Rette mich! Du bist doch mein Gott.«18Die Götzenverehrer haben keinen Verstand. Ihre Augen sind verklebt, sodass sie nichts sehen; ihr Herz ist verschlossen, sodass sie nichts begreifen.19Wer sich ein Götzenbild macht, denkt nicht darüber nach, was er tut; sonst würde er zur Einsicht kommen und sagen: »Die Hälfte des Holzes habe ich verbrannt, über dem Feuer habe ich Fleisch gebraten und in der Glut mein Brot gebacken. Und da sollte ich aus der anderen Hälfte einen Götzen machen, mich vor einem Holzklotz niederwerfen?«20Genauso gut könnte er die Asche anbeten. Sein törichtes Herz hat ihn in die Irre geführt. Auf diesem Weg kann er sein Leben nicht retten. Er müsste zur Einsicht kommen und sagen: »Das ist doch Lug und Trug, was ich da in der Hand halte!«
Gott hat schon eingegriffen
21Der HERR sagt: »Ihr Leute von Israel, ihr Nachkommen Jakobs, denkt daran: Ihr steht unter meinem Schutz. Ich habe euch geschaffen, ihr seid meine Schützlinge.[5] Und ich vergesse euch nicht!22Ich habe eure ganze Schuld vergeben; sie ist verschwunden wie der Nebel vor der Sonne. Wendet euch mir zu, denn ich werde euch befreien.« (Jes 43,25)23Der Himmel soll jauchzen und die ganze Erde jubeln. Die Berge sollen in ein Freudengeschrei ausbrechen, der Wald und alle seine Bäume sollen darin einstimmen. Denn der HERR hat die Nachkommen Jakobs befreit, an Israel zeigt er seine Macht und Herrlichkeit. (Ps 96,11; Jes 35,1; Jes 42,10; Jes 49,13; Jes 55,12)
Der Schöpfer der Welt als Herr der Geschichte
24Höre, Israel, was dein Befreier verkündet, er, der dich im Mutterleib geschaffen hat: »Ich bin der HERR, der alles schafft und wirkt. Ich ganz allein habe den Himmel ausgespannt wie ein Zelt, ich habe die Erde ausgebreitet mit eigener Kraft. (Jes 40,22; Jes 41,14)25Ich strafe die Voraussagen der Zeichendeuter Lügen und stelle die Wahrsager als Narren bloß. Ich mache die Weisen ratlos und zeige, dass ihr Wissen nichts wert ist. (Jes 29,14)26Aber was meine Beauftragten voraussagen, das lasse ich eintreffen, und was meine Boten als meinen Plan verkünden, das führe ich aus. Jetzt sage ich zu Jerusalem: ›Sei wieder bewohnt!‹; ich lasse es wieder erstehen aus seinen Trümmern. Und zu den Städten Judas sage ich: ›Ihr werdet wieder aufgebaut!‹ (Sach 1,16)27Jetzt sage ich zum gefahrdrohenden Meer:[6] ›Trockne aus! Deine Fluten sollen versiegen!‹ (Jos 4,23)28Und jetzt sage ich zu Kyrus: ›Ich mache dich zum Hirten meines Volkes.‹ Er wird alles ausführen, was ich will. Er wird befehlen: ›Jerusalem wird wieder aufgebaut und der Tempel wird von Neuem errichtet.‹« (Jes 45,1)
Jesaja 44
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Doch nun hör mir zu, Jakob, mein Diener, und Israel, mein Erwählter. (Jer 30,10)2So spricht der HERR, der dich geschaffen und gebildet hat und dir vom Mutterleib an beisteht: Hab keine Angst, mein Diener Jakob, Jeschurun[1], den ich erwählt habe. (5Mo 32,15)3Denn ich werde Wasser auf Durstige ausschütten und das trockene Land mit Bächen bewässern. Ich werde meinen Geist auf deine Nachkommen und meinen Segen über deinen Kindern ausgießen. (Jes 61,9; Joe 3,1)4Sie werden wachsen wie Gras am Ufer, wie Weiden am Fluss.5Manche werden von sich sagen: ›Ich gehöre dem HERRN.‹ Andere werden sich nach Jakob nennen. Wieder andere werden sich ›Eigentum des HERRN‹ auf die Hände schreiben und den Ehrennamen Israel annehmen.«
Die Torheit der Götzenanbetung
6So spricht der HERR, Israels König und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: »Ich bin der Erste und der Letzte; es gibt keinen anderen Gott. (Jes 41,21; Jes 45,5; Offb 1,8)7Wer prophezeit so wie ich? Der soll es sagen, es verkünden und mir den Beweis dafür von Anbeginn der Menschheit bringen. Wer kann vorhersagen, was in ferner Zukunft kommt oder was kurz bevorsteht? Sie mögen es mir sagen. (Jes 41,22)8Erschreckt nicht; fürchtet euch nicht. Habe ich es euch nicht vor langer Zeit gesagt und euch verkündigt? Und seid nicht ihr meine Zeugen dafür? Es gibt außer mir keinen Gott, von einem anderen Felsen weiß ich nichts. (5Mo 4,35; Jes 30,29)9Wie töricht sind die, die sich selbst Götter machen. Zwar sehnen sie sich nach ihnen, doch sie nützen ihnen nichts. Diejenigen, die sich zu ihnen bekennen, sehen und verstehen nichts und werden deshalb beschämt werden. (Ps 97,7)10Wie nutzlos ist es doch, sich selbst einen Gott zu bauen und ein Götzenbild zu gießen! (Jer 10,5; Hab 2,18; Apg 19,26)11Alle, die ihnen folgen, werden beschämt dastehen, zusammen mit den Kunsthandwerkern, die doch bloß Menschen sind. Sollen sie doch zusammenkommen und sich erwartungsvoll vor ihre Götter stellen. Gemeinsam werden sie erschrecken und sich blamieren.«12Der Schmied arbeitet mit dem Meißel, heißen Kohlen und einem Hammer, um sein Werk mit der Kraft seines Armes zu formen und zu bearbeiten. Dabei wird er hungrig und seine Kräfte lassen nach. Wenn er kein Wasser trinkt, ist er bald erschöpft. (Jes 40,19; Jes 41,7)13Der Zimmermann misst das Holz mit der Messschnur aus und markiert die Maße mit dem Stift. Er bearbeitet das Holz mit dem Hobel und steckt die Umrisse des Bildes mit dem Zirkel ab. Dann formt er aus dem Holz die Figur eines Mannes. Er vervollständigt sie zur Gestalt eines schönen Menschen, die in einer Wohnung Platz finden kann. (Ps 115,5; Jes 41,7)14Vorher muss man Zedern fällen oder man nimmt sich eine Tanne oder Eiche oder wählt sich einen anderen großen Baum im Wald aus. Die Zedern wurden im Wald gepflanzt und der Regen hat sie hoch emporwachsen lassen.15Das Holz dient dem Menschen zur Feuerung. Er erwärmt sich daran und beheizt damit den Backofen, um Brot zu backen. Er nimmt es aber auch, um daraus einen Gott anzufertigen, den er anbetet. Er verarbeitet es zu einem Götzen, vor dem er sich ehrfurchtsvoll verneigt. (2Chr 25,14)16Man verheizt einen Teil des Baumes, um sich ein Stück Fleisch zu braten, zu essen und satt zu werden. Man wärmt sich daran und sagt: »Mir wird schön warm, ich spüre das Feuer.«17Dann nimmt man die Reste und macht sich daraus einen Gott: ein geschnitztes Götzenbild! Man verbeugt sich, fällt davor nieder, betet es an und sagt: »Rette mich! Du bist mein Gott!« (1Kön 18,26; Jes 45,20)18Sie erkennen und verstehen nichts! Ihre Augen sind verklebt, sodass sie nichts sehen und ihre Herzen nichts erkennen können. (Ps 81,13; Jes 6,9; Jes 29,10; Jer 10,8)19Deshalb ändert sich in ihrem Denken nichts; sie haben weder Einsicht noch Verstand, um wahrzunehmen: »Mit der einen Hälfte habe ich Feuer gemacht. Ich habe mir Fladenbrot darauf gebacken und Fleisch gegrillt und gegessen. Sollte ich den Rest zu etwas Schrecklichem verarbeiten und einen Holzklotz anbeten?« (5Mo 27,15)20Wer sich mit Asche abgibt, dessen Herz wurde irregeleitet. Er wurde verführt. Er wird sich nicht retten und wird sich nicht sagen: »Ist dieses Ding in meiner rechten Hand vielleicht eine Täuschung?« (Ps 102,10; Hos 4,12)
Jerusalems Wiederherstellung
21»Denke daran, Israel, und du, Jakob, denn du bist mein Knecht. Ich, der HERR, habe dich zu meinem Diener erschaffen; ich werde dich nicht vergessen. (Jes 44,1; Jes 46,8)22Ich habe deine Sünden aufgelöst wie Nebel, deine Vergehen wie Wolken zerstreut. Komm doch zu mir zurück, denn ich will dich erlösen.« (Ps 51,3; Jes 55,7; Apg 3,19; 1Petr 1,18)23Sing, Himmel, denn der HERR hat es vollbracht. Freue dich, du Tiefe der Erde! Berge und Wälder und alle Bäume, jubelt! Denn der HERR hat Jakob erlöst und wird sich in Israel verherrlichen. (Ps 69,35; Ps 98,7)24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleib an gebildet hat: »Ich bin der HERR, der alles bewirkt. Ich allein habe den Himmel ausgespannt, ich allein habe die Erde befestigt. (Jes 40,22)25Ich bin es, der die Zeichen der falschen Propheten zunichtemacht und die Wahrsager als Scharlatane enttarnt. Ich zwinge die Weisen zum Rückzug und enttarne ihre Weisheit als Dummheit. (1Kor 1,20)26Ich bin es, der das prophetische Wort seines Dieners verwirklicht. Ich führe die Weissagungen seiner Boten aus und sage zu Jerusalem: ›Sei wieder bewohnt.‹ Und zu den Stätten Judas: ›Ihr sollt wieder aufgebaut werden.‹ Ihre Ruinen werde ich aufrichten. (Jer 32,15)27Ich bin es, der zur Meerestiefe sagt: ›Trockne aus!‹, und ich lege deine Ströme trocknen. (Jes 50,2)28Ich bin der HERR, der zu Kyrus ›mein Hirte‹ sagt. Alles, was ich will, wird er ausführen. Ich bin der HERR, der zu Jerusalem spricht: ›Werde wieder aufgebaut!‹ und zum Tempel: ›Werde wieder neu gegründet!‹« (2Chr 36,22; Jes 14,32)
1„Doch jetzt hör zu, mein Diener Jakob, / und du, erwähltes Israel!2So spricht Jahwe, dein Schöpfer, / der dich im Mutterleib gebildet hat, / der, der dir hilft: / Hab keine Angst, mein Diener Jakob, / du mein erwählter Jeschurun![1]3Denn ich gieße Wasser auf das Durstige, / rieselnde Bäche auf das trockene Land. / Ich gieße meinen Geist über deine Nachkommen aus, / meinen Segen über deine Kinder,4dass sie aufschießen wie Gras nach dem Regen, / wie Weidenbäume an Wasserbächen.5Der eine sagt: 'Ich gehöre Jahwe!' / Nach Jakob nennt sich ein anderer. / Einer schreibt auf seine Hand: 'Eigentum Jahwes!', / und ein anderer legt sich den Namen 'Israel' bei.“6So spricht Jahwe, der König Israels und sein Erlöser, / Jahwe, der Allmächtige: / „Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, / außer mir gibt es keinen Gott!7Wer ist mir gleich? / Er soll sich melden, / spreche es aus, / beweise es mir! / Wer ließ von Urzeiten an das Kommende hören? / Sollen sie uns doch sagen, was alles noch kommt!8Lasst euch nicht erschrecken und zittert nicht! / Habe ich es dir nicht schon lange gesagt? / Ihr seid meine Zeugen dafür. / Gibt es noch einen Gott außer mir? / Es gibt keinen Fels, / ich müsste ihn kennen!9Alle Götzenmacher sind ein Nichts, / ihre geliebten Götzen nützen nichts. / Und ihre Zeugen sehen nichts und werden beschämt.10Wie kann man sich nur einen Gott machen wollen, / ein Götterbild gießen, / das doch nie etwas nützt?11Wer mit so etwas verbunden ist, wird sicher beschämt. / Die Kunsthandwerker sind ja nur Menschen. / Mögen sie sich sammeln, / treten sie vor! / Erschrecken werden sie / und schämen werden sie sich.12Der Schmied nimmt ein Stück Eisen und steckt es in die Glut. / Dann bringt er es mit Hämmern in die gewünschte Form, / bearbeitet es mit seinem kräftigen Arm. / Dabei hungert er sich ab und verliert seine Kraft, / er trinkt kein Wasser und ist ganz erschöpft.13Der Holzschnitzer misst einen Block ab, / umreißt ihn mit dem Stift, / zeichnet mit dem Zirkel vor / und arbeitet die Form mit Stecheisen aus. / Sein Schnitzbild sieht aus wie ein Mensch. / Es ist ein Prachtstück von Mann. / Dann wird es in ein Haus gestellt.14Vorher fällt man eine Zeder, / wählt eine Eiche oder sonst einen stärkeren Baum, / pflanzt eine Fichte, die der Regen wachsen lässt.15Sie dienen ihm als Feuerholz, / er nimmt davon und wärmt sich damit, / heizt ein, um damit Brot zu backen, / oder er schnitzt daraus einen Gott und wirft sich nieder vor ihm.16Die Hälfte davon legt er ins Feuer, / röstet Fleisch in der Glut und sättigt sich daran. / Auch wärmt er sich und sagt: / 'Ah, mir wird warm! Wie gut das tut!'17Und den Rest davon macht er zu einem Gott, / zu seinem Götterbild. / Er bückt sich vor ihm, / wirft sich nieder und betet zu dem Holz: / 'Rette mich, du bist ja mein Gott!' –18Unwissend sind sie und ohne Verstand! / Ihre Augen sind verklebt, dass sie nichts sehen, / und ihr Herz, dass es nicht begreift.19Keiner denkt darüber nach und kommt zu Verstand: / 'Die Hälfte habe ich verbrannt, / in seiner Glut backte ich zum Essen Brot und röstete Fleisch, / und den Rest davon machte ich zu einem Gräuel. / Vor einem Holzklotz bückte ich mich.'20Wer Asche hütet, ist betrogen, / sein Herz hat ihn getäuscht. / So rettet er sein Leben nicht, / so sagt er nicht: 'Ein Trugbild hab ich in der Hand!'21Bedenke dies, Jakob, / denn mein Diener bist du! / Ich habe dich geschaffen, Israel, / und du stehst unter meinem Schutz! / Ich vergesse dich nicht!22Wie eine Wolke fege ich deine Verfehlungen weg, / wie einen Nebel deine Sünden. / Kehr zu mir um, / denn ich habe dich erlöst!“23Jubelt, ihr Himmelswelten, denn Jahwe hat es getan! / Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! / Brecht in Jubel aus, ihr Berge, / du Wald und alle deine Bäume! / Denn Jahwe hat Jakob erlöst, / an Israel zeigt er seine Herrlichkeit.
Berufung des Befreiers Kyrus
24So spricht Jahwe, dein Erlöser, / der dich im Mutterleib gebildet hat: / „Ich bin es, Jahwe, der alles wirkt, / der den Himmel ausgespannt und die Erde ausgebreitet hat, / ich allein! / Wer war da bei mir?25Ich bin es, der die Wahrsager zu Narren macht, / die Zeichen der Orakelpriester platzen lässt, / der die Weisen zur Umkehr zwingt und all ihr Wissen wertlos macht.26Ich bin es, der das Wort bestätigt, das sein Diener spricht; / der den Plan ausführt, den seine Boten verkünden; / der von Jerusalem sagt: 'Es werde bewohnt!' / und von den Städten Judas: 'Sie werden wieder aufgebaut! / Eure Trümmer richte ich auf!',27der zum tiefen Meer sagt: 'Trockne aus! / Deine Fluten sollen versiegen!';28der von Kyrus[2] spricht: 'Er ist mein Hirt! / Er wird alles tun, was ich von ihm will.' / Er wird befehlen: 'Jerusalem wird aufgebaut! / Der Grundstein des Tempels werde gelegt!'“