1Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. (Jes 49,1; Jes 50,4; Jes 52,13; Mt 3,17; Mt 12,18)2Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.3Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. (Ps 34,19)4Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. (Jes 51,5)5So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen: (1Mo 1,1)6Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen[1] und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, (Jes 49,6; Jes 49,8)7dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. (Ps 126,1; Jes 35,5; Jes 45,13)8Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. (2Mo 3,15; Jes 48,11)9Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören. (Jes 48,6)
Gott befreit sein Volk
10Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde, die ihr auf dem Meer fahrt, und was im Meer ist, ihr Inseln und die darauf wohnen! (Ps 33,3)11Ruft laut, ihr Wüsten und die Städte darin samt den Dörfern, wo Kedar wohnt. Es sollen jauchzen, die in Felsen wohnen, und jubeln von den Höhen der Berge!12Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden!13Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann kommt er in Eifer; laut erhebt er das Kampfgeschrei, zieht wie ein Held wider seine Feinde.14Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber will ich schreien wie eine Gebärende, ich will keuchen und nach Luft schnappen.15Ich will Berge und Hügel zur Wüste machen und all ihr Gras verdorren lassen und will die Wasserströme zu Inseln machen und die Teiche austrocknen. (Jes 40,7)16Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen. (Jes 40,4)17Die sich aber auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: »Ihr seid unsre Götter!«, die müssen zurückweichen und zuschanden werden. (Ps 97,7; Jes 44,11)18Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, dass ihr seht! (Jes 43,8)19Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN? (Jes 41,8)20Du sahst wohl viel, aber du hast’s nicht beachtet. Die Ohren offen – aber er hört nicht. (Jes 43,8)21Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, dass er sein Gesetz groß und herrlich mache.22Es ist aber ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle gefangen in Höhlen und versteckt in Kerkern. Sie sind zum Raub geworden, und da ist kein Erretter, geplündert, und niemand ist da, der sagt: Gib wieder her!23Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hört für künftige Zeiten?24Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Hat es nicht der HERR getan, an dem wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und sie gehorchten seinen Weisungen nicht.25Darum hat er über sie ausgeschüttet seinen grimmigen Zorn und die Gewalt des Krieges, dass er sie ringsumher versengte, aber sie merken’s nicht, und sie in Brand steckte, aber sie nehmen’s nicht zu Herzen.
1Siehe, das ist mein Knecht, den ich erhalte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Heiden hinaustragen. (Ps 89,4; Ps 89,20; Jes 2,4; Jes 11,2; Jes 41,8; Jes 49,3; Jes 61,1; Sach 3,8; Mt 3,16; Mt 3,17; Mt 12,18; Mt 12,21; Mt 17,5; Lk 23,35; Joh 3,34)2Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf der Gasse hören lassen. (Jes 53,7; Sach 9,9; Mt 12,19)3Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu wird er das Recht hervorbringen. (Jes 11,3; Mt 11,28)4Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat, und die Inseln werden auf seine Lehre warten. (1Mo 49,10; Jes 28,17; Jes 51,4; Jer 9,23; Zef 2,11)5So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und ausspannte und die Erde ausbreitete samt ihrem Gewächs, der dem Volk auf ihr Odem gibt und Geist denen, die darauf wandeln: (Jes 40,22; Jes 45,12; Hes 37,5; Sach 12,1; Apg 17,25)6Ich, der HERR, habe dich berufen in Gerechtigkeit und ergreife dich bei deiner Hand; und ich will dich behüten und dich zum Bund für das Volk setzen, zum Licht für die Heiden; (Jes 49,1; Jes 49,6; Lk 1,68; Lk 2,32; Apg 28,28; Hebr 8,6)7dass du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führst und aus dem Kerker die, welche in der Finsternis sitzen. (Jes 29,18; Lk 4,18; Joh 8,31; Kol 1,13; Hebr 2,15)8Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! (2Mo 3,15; 5Mo 4,24; Ps 83,19; Jes 48,11)9Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören. (Jes 41,22; 1Petr 1,10)
Das machtvolle Eingreifen des Herrn gegen seine Feinde
10Singt dem HERRN ein neues Lied, [besingt] seinen Ruhm vom Ende der Erde, die ihr das Meer befahrt und alles, was es erfüllt, ihr Inseln und ihre Bewohner! (Ps 96,1; Ps 97,1; Jes 24,15; Jes 42,4; Röm 15,9)11Die Steppe mit ihren Städten soll ihre Stimme erheben, die Dörfer, in denen Kedar wohnt; die Bewohner von Sela sollen frohlocken und von den hohen Bergen herab jauchzen! (Ps 72,16; Jes 16,1; Jes 60,7)12Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkündigen! (Jes 11,9; Jes 42,10; Jes 60,9)13Der HERR wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein Kriegsgeschrei erheben; er wird sich gegen seine Feinde als Held erweisen. (Ps 78,65; Jes 30,30; Jes 31,4; Jes 59,17)14Sehr lange habe ich geschwiegen, bin still gewesen und habe mich zurückgehalten; aber jetzt will ich schreien wie eine Gebärende und schnauben und schnaufen zugleich. (Ps 50,21)15Ich will Berge und Hügel öde machen und all ihr Gras verdorren lassen; ich will Wasserflüsse in Inseln verwandeln und Seen austrocknen. (Ps 107,33)16Ich will die Blinden auf einem Weg führen, den sie nicht kennen, und auf Pfaden leiten, die ihnen unbekannt sind; ich werde die Finsternis vor ihnen zum Licht machen und das Hügelige zur Ebene. Diese Worte werde ich erfüllen und nicht davon lassen. (Esr 9,9; Spr 4,18; Jes 26,7; Jes 40,4; Jes 41,17; Jer 31,8)17Es sollen zurückweichen und tief beschämt werden, die auf Götzen vertrauen und zu gegossenen Bildern sagen: Ihr seid unsere Götter! (Ps 97,7; Jes 1,29; Jes 44,11)
Israel ist blind und taub für die Züchtigung und das Reden Gottes
18Hört, ihr Tauben, und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen! (Jes 6,10; Jes 43,8)19Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN? (Hes 12,2; Mt 15,14; Joh 9,39)20Du hast viel gesehen und es doch nicht beachtet; die Ohren hat er aufgetan und doch nicht gehört. (Jes 6,9; Hes 33,32)21Es gefiel dem HERRN um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. (5Mo 4,6; 5Mo 4,8; Ps 19,8; Ps 119,18)22Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind alle in Löchern gefangen und in Gefängnissen versteckt; sie wurden zum Raub, und niemand rettet; sie wurden zur Beute, und niemand sagt: Gib [sie] wieder heraus! (5Mo 28,33; Jes 24,3; Jes 42,24; Jer 51,34)23Wer ist aber unter euch, der auf dieses hört, der achtgibt und es künftig beachtet? (5Mo 32,29)24Wer übergab Jakob zum Raub und Israel den Plünderern? Ist’s nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und seinem Gesetz waren sie nicht gehorsam. (Ri 2,14; Ps 81,12; Ps 106,40; Mt 23,37)25Darum hat Er über ihn die Glut seines Zorns ausgegossen und die Gewalt des Krieges; und [seine Zornglut] hat ihn überall angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen, und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nimmt es nicht zu Herzen. (5Mo 32,22; Jes 6,10; Jes 9,12)
Der Bevollmächtigte Gottes bringt Freiheit und Frieden
1Der HERR hat gesagt: »Hier ist mein Bevollmächtigter, hinter dem ich stehe. Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, ihm gebe ich meinen Geist. Er wird die Völker regieren und ihnen das Recht bringen. (Jes 49,1; Jes 51,4; Mt 3,17; Mt 12,18)2Er schreit keine Befehle und lässt keine Verordnungen auf der Straße ausrufen.3Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. Er bringt dem geschlagenen Volk das Recht, damit Gottes Treue ans Licht kommt.4Er selbst zerbricht nicht und wird nicht ausgelöscht. Er führt meinen Auftrag aus und richtet unter den Völkern meine Rechtsordnung auf. Noch an den fernsten Küsten warten sie auf seine Weisung.«
Der Gott Israels rief den Perserkönig
5Der HERR, der wahre und einzige Gott, hat den Himmel geschaffen, wie ein Zelt hat er ihn ausgespannt; er hat die Erde ausgebreitet und Pflanzen und Tiere auf ihr entstehen lassen; er hat den Menschen auf der Erde Leben und Geist gegeben. Er ist es auch, der gesagt hat: (Jes 40,22)6»Ich, der HERR, habe dich berufen, damit du meinen Auftrag ausführst. Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. Ich mache dich zum Friedensbringer für die Menschen und zu einem Licht für alle Völker. (Jes 45,1; Lk 2,32)7Die Gefangenen sollst du aus dem Dunkel des Kerkers holen und den blind gewordenen Augen das Licht wiedergeben.«8Euch Israeliten aber sagt er: »Ich bin der HERR, der mächtige und helfende Gott![1] Diese meine Ehre lasse ich mir von niemand nehmen, meinen Ruhm überlasse ich nicht den Götzen!9Was ich früher vorausgesagt habe, ist eingetroffen. Nun kündige ich Neues an. Ich sage es euch im Voraus, noch ehe es eintrifft.« (Jes 48,3)
Die ganze Erde wird Gottes Sieg feiern
10Singt alle dem HERRN ein neues Lied! Noch am äußersten Ende der Erde preist seinen Sieg! Rühmt ihn alle, die auf dem Meer fahren, und alles, was darin lebt! Rühmt ihn, ihr Menschen der ganzen Erde! (Ps 96,1; Jes 44,23)11Die Nomaden in der Steppe, die Leute von Kedar, sollen ihn mit Freudenrufen begrüßen, die Gebirgsbewohner von den Gipfeln ihrer Berge ihm zujubeln.12Sie alle sollen dem HERRN die Ehre geben; auf der ganzen weiten Erde sollen sie ihn als Sieger preisen.13Denn der HERR zieht aus wie ein Held, er führt seine Scharen zum Kampf und feuert sie an. Er erhebt das Kriegsgeschrei und wirft seine Feinde zu Boden. (2Mo 15,3; Jes 40,10; Jes 45,1)
Gott kann nicht länger an sich halten
14Der HERR sagt: »Lange habe ich geschwiegen, ich habe an mich gehalten und nicht eingegriffen. Aber jetzt stöhne ich wie eine Frau bei der Geburt, ich keuche und ringe nach Luft. (Hos 11,8)15Mit meinem glühend heißen Atem dörre ich das Dickicht auf Bergen und Hügeln hinweg; Ströme lasse ich versiegen und Seen lege ich trocken.16Und dann nehme ich mein blindes Volk, das Volk, das keinen Weg mehr sieht, an die Hand und führe es. Das Dunkel, das vor ihm liegt, mache ich hell und räume alle Hindernisse beiseite. Das werde ich ganz sicher tun und mich nicht davon abbringen lassen. (Jes 40,10)17Aber alle, die sich auf Götzenbilder verlassen und zu ihnen sagen: ›Ihr seid unsere Götter‹, sehen sich dann im Stich gelassen und müssen die Flucht ergreifen.«
Das Volk hat nichts gelernt...
18Macht eure Ohren auf, ihr Schwerhörigen! Macht eure Augen auf, ihr Blinden, damit ihr etwas seht! (Jes 43,8)19Ihr meint, der HERR sieht und hört nichts;[2] aber wenn hier einer blind und taub ist, dann seid ihr es, das Volk, das er zu seinem Diener erwählt und zu seinem Boten bestimmt hat! (Jes 41,8; Jes 43,10)20Ihr habt Augen zum Sehen und seht nichts, ihr habt Ohren zum Hören und hört nichts. (Jes 6,10)21Der HERR hat euch in diese Lage gebracht, weil er über seiner Rechtsordnung wacht; eure Bestrafung erweist die Größe und Herrlichkeit seines Gesetzes.22Nur deshalb seid ihr jetzt beraubt und ausgeplündert, sitzt gefangen in Kerkern und Erdlöchern, die Feinde haben euch als Beute weggeschleppt, und niemand befreit euch, niemand holt euch zurück!23Hat das keinen von euch zum Nachdenken gebracht? Nimmt sich das niemand zu Herzen und zieht eine Lehre daraus?24Wer hat denn das Volk Israel, die Nachkommen Jakobs, an Räuber und Plünderer ausgeliefert? Der HERR hat es getan, weil wir ihm ungehorsam gewesen sind! Die Israeliten wollten nicht nach seinen Weisungen leben und achteten nicht auf sein Gesetz.25Da strafte er sie in seinem Zorn und ließ sie die Schrecken des Krieges erfahren. Sein lodernder Zorn schloss sie ringsum ein und versengte sie; aber sie kamen nicht zur Besinnung, sie haben nichts begriffen.
1»Schaut her, das ist mein Knecht, den ich festhalte. Er ist mein Auserwählter und macht mir Freude. Ich habe ihm meinen Geist gegeben, damit er den Völkern das Recht bringt. (Jes 11,2; Jes 53,11; Mt 3,17; Mt 12,18)2Er wird weder schreien und lärmen noch seine Stimme auf der Straße hören lassen.3Er wird das geknickte Rohr nicht brechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrheitsgetreu ans Licht bringen. (Ps 72,2)4Er wird nicht müde werden oder zerbrechen, bis auf der ganzen Erde das Recht fest gegründet dasteht. Selbst ferne Meeresländer erwarten seine Weisungen.« (Jes 24,15; Jes 66,19)5Gott, der HERR, hat den Himmel erschaffen und ausgespannt. Er hat die Erde und alles, was darauf wächst, gemacht. Er gibt allem, was auf der Welt ist, Leben und allem, was auf ihr geht, Atem. Er sagt: (Hi 33,4; Ps 104,2; Jes 45,18; Apg 17,25)6»Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und dich bei deiner Hand erfasst. Ich beschütze dich und mache dich zu einem Bund für das Volk und zum Licht für die Völker. (Jer 23,5; Lk 2,32)7Dadurch sollst du den Blinden die Augen öffnen, die Häftlinge aus dem Gefängnis befreien und die in der Dunkelheit Gefangenen ans Licht führen. (Jes 35,5; Jes 61,1)8Ich bin der HERR; das ist mein Name! Ich werde meine Herrlichkeit keinem anderen überlassen. Ich werde das Lob, das mir zukommt, nicht mit Götzen teilen. (2Mo 3,15; 2Mo 20,3)9Vorhersagen haben sich erfüllt, jetzt weissage ich neue Dinge. Ich werde euch die Zukunft sagen, bevor sie eintritt.«
Ein Loblied für den HERRN
10Singt dem HERRN ein neues Lied! Lobt ihn von den Enden der Erde! All ihr Seefahrer, ihr Meerestiere, all ihr Küstenbewohner, singt! (Ps 33,3)11Die Steppe und ihre Städte; auch die Dörfer von Kedar sollen ihre Stimmen erklingen lassen. Die Leute der Felsenstadt sollen jubeln und laut von den Gipfeln der Berge herab singen!12Sie sollen den HERRN ehren; den Inselbewohnern seinen Ruhm verkünden.13Der HERR wird ausziehen wie ein Held; zum Kampf mitreißen wie ein Krieger und den Schlachtruf erschallen lassen. Er wird in gellendes Kriegsgeschrei ausbrechen und sich an seinen Feinden als überlegener Sieger erweisen. (Jes 59,17; Jes 66,14)14»Ich habe sehr lange geschwiegen, ich war still und habe mich zurückgehalten. Doch jetzt werde ich schreien wie eine Gebärende, werde zugleich stöhnen und schnauben.15Ich werde Berge und Hügel austrocknen und ihr Grün verwelken lassen. Ich verwandle Flüsse in Sandbänke und werde die Seen trockenlegen. (Hes 38,19)16Ich führe Blinde einen neuen Weg, einen Weg, den sie nicht kannten, lasse ich sie gehen. Ich werde die Dunkelheit vor ihnen hell machen und den holprigen Weg vor ihnen ebnen. Diese Dinge werde ich ausführen und nicht davon ablassen. (Ps 94,14; Jes 40,4; Lk 1,78; Eph 5,8)17Die aber, die an Götzen glauben, die zu Gussbildern sagen: ›Ihr seid unsere Götter‹ – werden leer ausgehen und im Erdboden versinken müssen.« (Ps 97,7; Jes 44,9)
Israels Unverständnis für Gottes Handeln
18»Ihr Tauben, hört, und ihr Blinden, blickt auf, damit ihr seht! (Jes 35,5)19Wer ist so blind wie mein Knecht? Wer ist so taub wie mein eigener Bote? Wer ist so blind wie mein Vertrauter, blind wie der Knecht des HERRN?20Du hast viel gesehen, aber es nicht beachtet. Du spitzt die Ohren, und hörst doch nichts.« (Jer 6,10)21Es hat dem HERRN gefallen, um seiner Gerechtigkeit willen sein Gesetz zu verherrlichen; er wollte ihm Respekt und Achtung verschaffen.22Dennoch, es ist ein beraubtes, geplündertes Volk! Sie sind alle in Gefängnissen gefangen und in Kerkern eingeschlossen. Sie wurden geraubt und zu Diebesgut und es war kein Retter da, niemand sagte: »Gib es zurück!« (Jes 24,18)23Aber wer von euch hört sich diese Dinge an und lässt sich wachrütteln und lernt für die Zukunft daraus?24Wer hat denn zugelassen, dass Jakob geplündert und Israel ausgeraubt wurde? War es nicht der HERR, gegen den wir gesündigt hatten? Das Volk wollte seinem Weg nicht folgen und gehorchte seinem Gesetz nicht. (Jes 48,18)25Deshalb hat er es seinen Zorn spüren lassen und in schreckliche Kriegsnot kommen lassen. Es brannte ringsherum, aber niemand begriff. Er setzte es in Brand, doch niemand nahm es sich zu Herzen. (Jes 5,25; Hos 7,9)
1Seht, das ist mein Diener, ich stehe zu ihm! / Ich habe ihn erwählt und finde Gefallen an ihm. / Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. / Er bringt den Völkern das Recht.2Er macht kein Aufheben und schreit nicht herum. / Auf der Straße hört man seine Stimme nicht.3Das geknickte Rohr bricht er nicht durch, / den glimmenden Docht löscht er nicht aus. / Ja, er bringt wirklich das Recht.4Er selbst verglimmt nicht und knickt auch nicht ein, / bis er das Recht auf der Erde durchgesetzt hat. / Die Meeresländer warten schon auf sein Gesetz.[1] (Mt 12,18)5So spricht Jahwe, Gott, / der den Himmel geschaffen und ausgespannt / und die Erde und all ihr Gewächs ausgebreitet hat; / der dem Volk auf ihr den Atem gab, / ihren Bewohnern Leben und Geist:6„Ich, Jahwe, ich habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. / Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. / Ich mache dich zum Bund[2] für das Volk / und für alle Völker zum Licht,7um blinde Augen zu öffnen und Gefangene aus dem Gefängnis zu holen, / um die, die im Dunkeln sitzen, aus der Haft zu befreien.8Ich bin Jahwe, das ist mein Name! / Diese Ehre überlasse ich keinem, / keinem Götzen das mir gehörende Lob.9Seht, was ich früher sagte, traf ein. / Nun kündige ich Neues an. / Noch ehe es aufsprosst, hört ihr es von mir.“
Gottes Sieg
10Singt Jahwe ein neues Lied! / Tragt seinen Ruhm bis ans Ende der Welt, / die ihr das Meer befahrt und von seiner Fülle lebt, / Meeresländer und ihre Bewohner!11Die Städte der Steppe sollen sich freuen, / auch die Dörfer, die Kedar[3] bewohnt. / Jubeln sollen die Felsenbewohner, / jauchzen von den Gipfeln der Berge!12Sie sollen Jahwe die Ehre geben, / seinen Ruhm verkünden den Ländern am Meer!13Jahwe zieht aus wie ein Held, / entfacht wie ein Krieger seine Leidenschaft, / erhebt ein lautes Kriegsgeschrei, / bezwingt seine Feinde wie ein Held.14Lange habe ich geschwiegen, / blieb still, bezähmte mich. / Doch jetzt stöhne ich wie eine Frau bei der Geburt, / will schnauben und schnaufen zugleich.15Berge und Hügel dörre ich aus, dass all ihr Grün vertrocknen wird. / Ströme lasse ich versiegen und Wasserbecken vertrocknen.16Blinde führe ich auf einem Weg, den sie nicht kennen, / ich lasse sie auf unbekannten Pfaden gehen. / Die Finsternis vor ihnen mache ich zum Licht, / holprige Stellen zur ebenen Bahn. / Das werde ich ganz sicher tun, niemand bringt mich davon ab!17Wer sich auf Götzenbilder verlässt, wird beschämt; / wer Gussbilder seine Götter nennt, wird völlig zuschanden.
Israel – blind und taub
18Hört, ihr Tauben! / Ihr Blinden, schaut her und seht!19Wer ist so blind, wie mein Diener, / so taub, wie mein Bote? / Wer ist so blind wie mein Vertrauter, / blind wie der Diener Jahwes?20Du hast viel gesehen und doch nichts beachtet, / hast offene Ohren und doch nichts gehört.21Jahwe hat euch in diese Lage gebracht, / denn er wacht über seine Gerechtigkeit / und macht so sein Gesetz groß und berühmt.22Doch jetzt sind sie ein beraubtes, ausgeplündertes Volk, / in Erdlöchern gefesselt, / in Gefängnissen versteckt. / Sie wurden als Beute verschleppt und kein Retter war da. / Sie wurden ausgeplündert und niemand sagte: „Gib wieder her!“23Wer von euch nimmt das zu Ohren, / und wer beherzigt es für die kommende Zeit?24Wer gab Jakob der Plünderung preis? / Wer lieferte Israel den Räubern aus? / War es nicht Jahwe, an dem wir uns versündigt hatten? / Doch sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen / und hörten nicht auf sein Gesetz.25Da goss er die Glut seines Zorns über sie aus / und die Schrecken des Krieges. / Es loderte rings um sie her, / doch zur Erkenntnis kamen sie nicht, / es sengte sie an, / doch es hat sie nicht zur Besinnung gebracht.