Offenbarung 16

Lutherbibel 2017

1 Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde! (Jer 10,25)2 Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. (2Mo 9,10)3 Und der zweite goss aus seine Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben. (Offb 8,8)4 Und der dritte goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und es wurde Blut.5 Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger, dass du dieses Urteil gesprochen hast;6 denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind’s wert. (Offb 6,9)7 Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. (Offb 9,13)8 Und der vierte Engel goss aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr Macht gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer.9 Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.10 Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen (2Mo 10,21)11 und lästerten Gott im Himmel wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße für ihre Werke.12 Und der sechste goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne. (Jes 11,15)13 Und ich sah aus dem Rachen des Drachen und aus dem Rachen des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; (Offb 12,3)14 es sind Geister von Dämonen, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen. –15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe. – (Offb 3,3)16 Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon.17 Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen!18 Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind – ein solches Erdbeben, so groß.19 Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Völker stürzten ein. Und Babylon, der Großen, wurde gedacht vor Gott, dass ihr gegeben werde der Kelch mit dem Wein seines grimmigen Zorns. (Offb 14,8)20 Und alle Inseln verschwanden, und die Berge wurden nicht mehr gefunden. (Offb 6,14)21 Und ein großer Hagel wie Zentnergewichte fiel vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels; denn diese Plage ist sehr groß. (2Mo 9,23)

Offenbarung 16

Neue Genfer Übersetzung

1 Nun hörte ich aus dem Inneren des Tempels eine mächtige Stimme, die den sieben Engeln zurief: »Geht und gießt die sieben Schalen mit dem furchtbaren Zorn Gottes über die Erde aus!«2 Der erste Engel trat vor[1] und goss seine Schale über das Festland[2] aus. Da wurden die Menschen, die das Kennzeichen des Tieres trugen und sein Standbild anbeteten, von einem bösartigen und schmerzhaften Geschwür befallen.3 Der zweite Engel goss seine Schale über das Meer aus. Da wurde das Wasser im Meer zu Blut, das aussah wie das Blut eines Leichnams, und alles Leben[3] im Meer ging zugrunde.4 Der dritte Engel goss seine Schale über die Flüsse und über die Quellen aus. Da wurden auch sie zu Blut.5 Daraufhin hörte ich den Engel, dem die Gewässer unterstellt waren[4], sagen: »Gerecht bist du, heiliger Gott, der du bist und der du warst, und gerecht sind die Strafen, die du verhängt hast[5]!6 An den Händen dieser Menschen klebt Blut – das Blut derer, die zu deinem heiligen Volk gehören, und das Blut der Propheten.[6] Darum hast du ihnen Blut zu trinken gegeben; sie haben es nicht anders verdient.«7 Und vom Altar her hörte ich eine Stimme sagen[7]: »Ja, Herr, du allmächtiger Gott, deine Gerichtsurteile sind richtig[8] und gerecht.«8 Der vierte Engel goss seine Schale über die Sonne aus. Da erhielt die Sonne eine solche Kraft, dass die Menschen von ihrer Glut versengt wurden.[9]9 Die Hitze war so furchtbar, dass ihnen die Haut am Körper verbrannte. Sie wussten genau, dass Gott in seiner Macht diese Plagen über sie hereinbrechen ließ, aber statt umzukehren und ihm Ehre zu erweisen, verfluchten sie seinen Namen.[10]10 Der fünfte Engel goss seine Schale über den Thron des Tieres aus. Da wurde das ganze Reich des Tieres in Finsternis gehüllt. Die Menschen litten so unerträgliche Qualen, dass sie sich vor Schmerzen die Zunge zerbissen.11 Doch auch jetzt bereuten sie nicht, was sie getan hatten, und kehrten nicht zu Gott um. Nein, wegen ihrer qualvollen Schmerzen und wegen der Geschwüre, von denen sie geplagt wurden, verfluchten sie den, der im Himmel thront, nur umso mehr.[11]12 Der sechste Engel goss seine Schale über den großen Strom, den Euphrat, aus. Da trocknete der Strom aus, sodass der Weg für die Könige aus dem Osten und ihre Armeen frei wurde.13 Ich sah, wie aus dem Maul des Drachen, aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei böse[12] Geister herauskamen, die wie Frösche aussahen.14 Es handelte sich um Dämonen, die Aufsehen erregende Wunder vollbrachten[13]. Sie machten sich zu den Königen der ganzen Erde auf, um sie zusammenzubringen und ihre Armeen in den Kampf zu führen, der am großen Tag Gottes, des allmächtigen Herrschers, stattfinden wird.15 »Vergesst es nicht: Ich komme so unerwartet wie[14] ein Dieb«, sagt der Herr. »Glücklich, wer wach bleibt und seine Kleider anbehält[15]! Dann wird er, wenn ich komme, nicht nackt dastehen und sich nicht schämen müssen[16]16 Jene dämonischen Geister versammelten nun die Könige an dem Ort, der auf Hebräisch Harmagedon[17] heißt.17 Der siebte Engel goss seine Schale in die Luft aus. Daraufhin verkündete eine mächtige Stimme, die vom Thron im Tempel kam: »Jetzt ist alles geschehen![18]«18 Blitze zuckten auf, begleitet von Donnergrollen und Donnerschlägen, und ein schreckliches Beben erschütterte die Erde. Solange Menschen auf der Erde leben, hat es noch nie ein Beben von solcher Heftigkeit gegeben.19 Die große Stadt barst in drei Teile, und überall auf der Erde sanken die Städte in Trümmer[19]. Die Stunde war gekommen, in der Gott mit Babylon, der großen Stadt, abrechnete[20]; jetzt wurde ihr der Becher des Gerichts gereicht, der mit dem Wein seines unerbittlichen Zorns gefüllt war.20 Sämtliche Inseln versanken im Meer[21], und auch die Berge verschwanden, ohne eine Spur zu hinterlassen.21 Ein furchtbares Hagelwetter entlud sich über der Erde; zentnerschwer[22] fielen die Eisbrocken vom Himmel auf die Menschen. Und die Menschen verfluchten[23] Gott wegen des Hagels, denn diese Plage war noch schrecklicher als alles, was sie bereits erlebt hatten[24].