Josua 9

Lutherbibel 2017

1 Als das nun alle Könige hörten, die jenseits des Jordans waren auf dem Gebirge und im Hügelland und am ganzen Ufer des großen Meeres nach dem Libanon hin, nämlich die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter,2 fanden sie sich zusammen, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.3 Aber die Bürger von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte. (Jos 6,20; Jos 8,26; Jos 8,28)4 Da erdachten auch sie eine List, gingen hin und versahen sich mit Speise und nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene, geflickte Weinschläuche5 und alte, geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen alte Kleider an, und alles Brot, das sie mit sich nahmen, war hart und zerbröckelt.6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern Israels: Wir kommen aus fernen Landen; so schließt nun einen Bund mit uns.7 Da sprachen die Männer Israels zu den Hiwitern: Vielleicht wohnt ihr mitten unter uns; wie könnten wir dann einen Bund mit euch schließen? (2Mo 23,32; Jos 11,19)8 Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr und woher kommt ihr?9 Sie sprachen: Deine Knechte sind aus sehr fernen Landen gekommen um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen; denn wir haben von ihm gehört und von allem, was er in Ägypten getan hat,10 und alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordans getan hat, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan, der zu Aschtarot wohnte. (4Mo 21,21)11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt Speise mit euch auf die Reise und geht ihnen entgegen und sprecht zu ihnen: Wir sind eure Knechte. So schließt nun einen Bund mit uns!12 Dies unser Brot, das wir aus unsern Häusern zu unserer Speise mitnahmen, war noch warm, als wir zu euch auszogen, nun aber, siehe, ist es hart und zerbröckelt;13 und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen; und diese unsere Kleider und Schuhe sind alt geworden über der sehr langen Reise.14 Da nahmen die Männer von ihrer Speise, den HERRN aber befragten sie nicht.15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten. Und die Obersten der Gemeinde schworen es ihnen.16 Aber drei Tage nachdem sie mit ihnen einen Bund geschlossen hatten, hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe wären und mitten unter ihnen wohnten.17 Als die Israeliten weiterzogen, kamen sie am dritten Tage zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.18 Aber die Israeliten erschlugen sie nicht, weil ihnen die Obersten der Gemeinde geschworen hatten bei dem HERRN, dem Gott Israels. Als aber die ganze Gemeinde gegen die Obersten murrte,19 sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem Gott Israels; darum können wir sie nicht antasten.20 Aber das wollen wir tun: Lasst sie leben, dass nicht ein Zorn über uns komme um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben.21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: Lasst sie leben, damit sie Holzhauer und Wasserschöpfer seien für die ganze Gemeinde, wie ihnen die Obersten gesagt haben.22 Da rief sie Josua und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: »Wir sind sehr fern von euch«, wo ihr doch mitten unter uns wohnt?23 Darum sollt ihr verflucht sein und sollt nicht aufhören, Knechte zu sein, die Holz hauen und Wasser schöpfen für das Haus meines Gottes.24 Sie antworteten Josua: Es wurde deinen Knechten angesagt, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten habe, dass er euch das ganze Land geben und vor euch her alle Bewohner des Landes vertilgen wolle. Da fürchteten wir sehr um unser Leben und haben das so gemacht.25 Nun aber, siehe, wir sind in deiner Hand; was dich gut und recht dünkt, uns zu tun, das tu.26 Und so tat er mit ihnen und errettete sie aus der Hand der Israeliten, dass sie sie nicht töteten.27 So machte sie Josua an diesem Tage zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und den Altar des HERRN bis auf diesen Tag, an der Stätte, die er erwählen würde. (5Mo 29,10)

Josua 9

Hoffnung für alle

1 Die Nachricht von der Zerstörung Jerichos und Ais erreichte alle Könige westlich des Jordan – ob im Bergland, in der Ebene oder an der Mittelmeerküste bis hin zum Libanon –, die Könige der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.2 Sie verbündeten sich, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten Krieg zu führen.3 Auch die Einwohner der Stadt Gibeon vom Volk der Hiwiter hörten, was mit Jericho und Ai geschehen war.4-5 Da dachten sie sich eine List aus: Sie wollten verkleidete Boten zu den Israeliten schicken, um mit ihnen zu verhandeln. Einige ihrer Männer zogen sich abgenutzte Kleider und geflickte Schuhe an, packten ein paar Habseligkeiten in schäbigen Säcken auf ihre Esel, hängten alte, rissige Weinschläuche daran und versorgten sich mit trockenem, zerbröckeltem Brot.6 So gingen sie zum israelitischen Lager in Gilgal. »Wir kommen von weit her«, erklärten sie Josua und den führenden Männern Israels, »unser Volk möchte sich mit euch verbünden.«7 Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Woher sollen wir wissen, dass ihr nicht aus diesem Land stammt? Wir können doch nicht einfach ein Bündnis mit euch schließen!«8 Die Boten wandten sich an Josua: »Wir bitten dich unterwürfig um Hilfe!« Josua fragte: »Wer seid ihr und wo kommt ihr her?«9 »Wir kommen aus einem fernen Land«, antworteten sie. »Wir möchten den HERRN, deinen Gott, kennen lernen. Wir haben gehört, was er in Ägypten vollbracht hat.10 Wir wissen auch, was er mit den amoritischen Königen östlich des Jordan getan hat, mit Sihon von Heschbon und Og von Baschan, der in Aschtarot regierte.11 Unsere Obersten und unser Volk gaben uns den Auftrag: ›Versorgt euch mit Proviant und geht zu ihnen! Bittet sie unterwürfig, einen Bund mit uns zu schließen!‹12 Hier, seht euch das Brot an! Es war noch warm, als wir zu Hause aufbrachen; jetzt ist es vertrocknet und zerbröckelt.13 Diese Weinschläuche hier waren neu und voll; jetzt sind sie rissig. Auch unsere Kleidung und die Schuhe sind durch die lange Reise verschlissen.«14 Die führenden Männer Israels untersuchten das vertrocknete Brot. Aber sie fragten nicht den HERRN um Rat.15 So schloss Josua Frieden mit den Fremden und sicherte zu, sie am Leben zu lassen. Die Führer des Volkes bekräftigten das Bündnis mit einem Eid.16 Drei Tage später erfuhren die Israeliten, dass die Männer, mit denen sie gerade ein Bündnis geschlossen hatten, aus Kanaan stammten und ganz in der Nähe wohnten.17 Mittlerweile hatten die Israeliten nämlich mit ihrem Heer die hiwitischen Städte Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim erreicht, die zum Gebiet der Gibeoniter gehörten.18 Weil aber die führenden Männer des Volkes im Namen des HERRN, ihres Gottes, den Gibeonitern einen Eid geschworen hatten, vernichteten sie keine der vier Städte. Darüber ärgerte sich ganz Israel und beschwerte sich über seine Führer.19 Die riefen das Volk zusammen und erklärten: »Wir sind durch einen Eid gebunden, den wir im Namen des HERRN, unseres Gottes, gegeben haben. Deshalb dürfen wir diesen Menschen nichts antun.20 Wir werden unser Versprechen halten und sie leben lassen; wenn wir unseren Eid brechen, fordern wir Gottes Zorn heraus.21 Sie sollen am Leben bleiben und dem ganzen Volk als Holzfäller und Wasserträger dienen.« So wurde die Abmachung zwischen den israelitischen Führern und den Gibeonitern eingehalten.22 Dann stellte Josua die Boten aus Gibeon zur Rede: »Warum habt ihr uns betrogen? Wie konntet ihr nur behaupten, dass ihr aus einem fernen Land stammt, obwohl ihr von hier seid?23 Weil ihr das getan habt, wird euch ein Fluch treffen: Ihr und euer Volk werdet zu allen Zeiten als Sklaven für das Heiligtum meines Gottes Holz hauen und Wasser schleppen!«24 Sie antworteten Josua: »Uns wurde berichtet, dass der HERR, dein Gott, seinem Diener Mose versprochen hat, euch dieses ganze Land zu geben und alle seine Bewohner zu vernichten. Wir fürchteten um unser Leben. Deshalb haben wir so gehandelt.25 Jetzt sind wir in deiner Hand. Mach mit uns, was du für richtig hältst.«26 Josua stand zu seinem Wort und bewahrte die Gibeoniter davor, von den Israeliten getötet zu werden.27 Er bestimmte sie zu Holzfällern und Wasserträgern für das Volk und für den Opferdienst am Altar des HERRN. Sie sollten den Israeliten an dem Ort dienen, den der Herr für sein Heiligtum erwählen würde. So ist es bis heute geblieben.

Josua 9

Neues Leben. Die Bibel

1 Nun erfuhren alle Könige westlich des Jordan, was geschehen war. Es waren die Könige der Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die im Bergland – in den westlichen Gebirgsausläufern – und an der Mittelmeerküste bis hinauf in den Libanon lebten. (4Mo 13,17; Jos 3,10; Jos 11,19)2 Sie vereinigten in großer Eile ihre Heere, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.3 Als die Einwohner Gibeons jedoch hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, (Jos 10,2; Jos 11,19)4 dachten sie sich eine List aus. Einige gingen als Boten zu Josua. Sie beluden ihre Packesel mit verwitterten Satteltaschen und alten, zerschlissenen und geflickten Weinschläuchen.5 Sie zogen abgetragene, zerlumpte Kleidung und geflickte Sandalen an und nahmen trockenes, altes Brot mit auf die Reise.6 Als sie ins israelitische Lager in Gilgal kamen, sagten sie zu Josua und den Männern von Israel: »Wir kommen aus einem fernen Land und bitten euch, einen Friedensvertrag[1] mit uns zu schließen.«7 Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Vielleicht wohnt ihr auch ganz in der Nähe. Dann können wir keinen Friedensvertrag mit euch schließen.« (2Mo 23,32; Jos 11,19)8 Sie sagten zu Josua: »Wir wollen uns euch unterwerfen.« Josua fragte: »Aber wer seid ihr und woher kommt ihr?«9 Sie antworteten: »Wir kommen aus einem weit entfernten Land. Wir haben von der Macht des HERRN, eures Gottes, und von seinen Taten in Ägypten gehört. (Jos 9,16)10 Wir haben auch gehört, was er mit den beiden Amoriterkönigen östlich des Jordan gemacht hat – mit König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan, der in Aschtarot lebte. (4Mo 21,24)11 Deshalb haben unsere Anführer und unser Volk uns beauftragt: ›Packt Proviant für die Reise und zieht den Israeliten entgegen. Sagt ihnen, dass wir uns ihnen unterwerfen wollen und bittet sie, einen Friedensvertrag mit uns zu schließen.‹12 Dieses Brot war noch warm, als wir es bei unserem Aufbruch einpackten. Seht selbst, wie alt und vertrocknet es jetzt ist.13 Diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, jetzt sind sie alt und zerschlissen. Und unsere Kleider und Sandalen sind von der sehr langen Reise abgetragen.«14 Die Israeliten prüften das Brot der Ankömmlinge, aber sie befragten nicht den HERRN. (4Mo 27,21)15 Danach schloss Josua einen Friedensvertrag mit ihnen, in dem er zusicherte, sie am Leben zu lassen. Diesem Abkommen stimmten die Anführer Israels durch einen Schwur zu.16 Drei Tage nachdem sie den Vertrag geschlossen hatten, stellte sich heraus, dass diese Leute ganz in der Nähe lebten!17 Die Israeliten waren nämlich weitergezogen und hatten die betreffenden Städte innerhalb von drei Tagen erreicht. Die Städte hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. (Jos 15,9; Jos 18,25)18 Sie griffen die Städte jedoch nicht an, denn ihre eigenen Anführer hatten es ihnen vor dem HERRN, dem Gott Israels, geschworen. Deshalb murrten die Israeliten über ihre Anführer.19 Doch diese sagten zu ihnen: »Wir haben in der Gegenwart des HERRN, des Gottes Israels, einen Eid geschworen. Wir dürfen sie nicht anrühren.20 Wir müssen sie am Leben lassen, denn wir würden Gott erzürnen, wenn wir unseren Schwur brächen.21 Lasst sie leben. Aber sie sollen Holz für uns hacken und für das ganze Volk Wasser tragen.« Und sie taten, was die Anführer ihnen vorgeschlagen hatten. (5Mo 29,10)22 Josua rief die führenden Gibeoniter zu sich und fragte sie: »Warum habt ihr uns belogen? Warum habt ihr gesagt, ihr würdet in einem fernen Land wohnen, wenn ihr doch ganz in unserer Nähe lebt?23 Ihr sollt verflucht sein! Von jetzt an werdet ihr für alle Zeit als Sklaven für das Haus meines Gottes Holz hacken und Wasser tragen.«24 Sie entgegneten. »Wir taten es, weil wir erfuhren, dass der HERR, dein Gott, seinem Diener Mose befohlen hat, euch das ganze Land zu geben und alle Völker, die darin leben, zu vernichten. Wir fürchteten um unser Leben. Darum haben wir es getan. (5Mo 7,1)25 Jetzt sind wir dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – verfahre mit uns, wie du es für gut und richtig hältst.«26 So verschonte Josua sie und erlaubte den Israeliten nicht, die Gibeoniter zu töten.27 Doch damals machte er die Gibeoniter zu Holzhackern und Wasserträgern für das Volk und für den Altar des HERRN – welchen Ort der HERR auch immer dazu erwählen würde. Dies gilt noch heute. (5Mo 12,5)