1Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. (Apg 11,27; 1Kor 12,28)2Als sie aber Gottesdienst hielten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. (Apg 9,15)3Da fasteten sie und beteten und legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. (Apg 6,6)
Auf der Insel Zypern
4Nachdem sie nun ausgesandt waren vom Heiligen Geist, kamen sie nach Seleukia und von da zu Schiff nach Zypern.5Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes als Gehilfen bei sich. (Apg 12,12; Apg 12,25)6Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hieß Barjesus;7der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hören.8Da widerstand ihnen der Zauberer Elymas – denn so wird sein Name übersetzt – und versuchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten.9Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes, sah ihn an10und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?11Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du sollst blind sein und die Sonne eine Zeit lang nicht sehen! Auf der Stelle fiel Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemanden, der ihn an der Hand führte.12Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig und verwunderte sich über die Lehre des Herrn.
In Antiochia in Pisidien
13Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. (Apg 12,12; Apg 15,38)14Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.15Nach der Lesung aber des Gesetzes und der Propheten schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen: Ihr Männer, liebe Brüder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt es. (Apg 15,21)16Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel und ihr Gottesfürchtigen[1], hört zu!17Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre Väter erwählt und das Volk groß gemacht in der Fremde, im Lande Ägypten, und mit starkem Arm führte er sie von dort heraus. (2Mo 12,37; 2Mo 12,40; 2Mo 14,8)18Und vierzig Jahre lang trug er sie in der Wüste (4Mo 14,34; Ps 106,13)19und vernichtete sieben Völker in dem Land Kanaan und gab ihnen deren Land zum Erbe, (5Mo 7,1; Jos 14,2)20für etwa vierhundertfünfzig Jahre. Danach gab er ihnen Richter bis zum Propheten Samuel. (Ri 2,16; 1Sam 3,20)21Und von da an baten sie um einen König; und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. (1Sam 8,5; 1Sam 10,21)22Und als er diesen verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: »Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.« (1Sam 16,13; Ps 89,21)23Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verheißen hat, Jesus kommen lassen als Heiland für das Volk Israel, (2Sam 7,12; Jes 11,1; Lk 16,16)24nachdem Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die Taufe der Buße gepredigt hatte. (Lk 3,3; Apg 19,4)25Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen Schuhriemen zu lösen ich nicht wert bin. (Lk 3,16; Joh 1,20; Joh 1,27)26Ihr Männer, liebe Brüder, ihr Söhne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr Gottesfürchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.27Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteil erfüllt. (Lk 23,34; Joh 16,3)28Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient hätte, baten sie doch Pilatus, ihn zu töten. (Lk 23,22)29Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. (Lk 23,52)30Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; (Apg 3,15)31und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von Galiläa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. (Apg 1,3; Apg 1,22)32Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist,33dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.«34Dass er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung überlassen wollte, hat er so gesagt: »Ich will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu bewahren.« (Apg 2,27)35Darum sagt er auch an einer andern Stelle: »Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe.«36Denn nachdem David den Menschen seiner Zeit gedient hatte, ist er nach dem Willen Gottes entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.37Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen.38So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, (Apg 10,43; Röm 8,3)39ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. (Röm 10,4; Gal 2,16)40Seht nun zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist:41»Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt.«42Als sie aber hinausgingen, baten die Leute, dass sie am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.43Und als die Versammlung auseinanderging, folgten viele Juden und fromme Proselyten[2] Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, dass sie bleiben sollten in der Gnade Gottes.44Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören.45Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.46Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. (Mt 10,5; Lk 9,3; Apg 3,25)47Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde.« (Lk 2,32)48Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. (Röm 8,29)49Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.50Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die Oberen der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. (2Tim 3,11)51Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. (Lk 9,5; Lk 10,10; Apg 18,6)52Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und Heiligem Geist.
Apostelgeschichte 13
Hoffnung für alle
1In der Gemeinde von Antiochia gab es mehrere Propheten und Lehrer: Barnabas, Simeon, genannt »der Schwarze«[1], Luzius aus Kyrene, Manaën, der zusammen mit dem Herrscher Herodes erzogen worden war, und Saulus.2Als diese Männer[2] während einer Zeit des Fastens gemeinsam beteten, sprach der Heilige Geist zu ihnen: »Gebt Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!«3Da fasteten und beteten sie weiter, legten Barnabas und Saulus die Hände auf und sandten sie zum Missionsdienst aus.
Auf Zypern: Erster Widerstand – erster Erfolg
4Auf diese Weise vom Heiligen Geist selbst ausgesandt, kamen Barnabas und Saulus zuerst nach Seleuzia und von dort mit einem Schiff nach Zypern.5Gleich nachdem sie in der Stadt Salamis angekommen waren, verkündeten sie in den Synagogen Gottes Botschaft. Johannes Markus hatten sie als Gehilfen bei sich.6Dann durchzogen sie die ganze Insel und kamen bis nach Paphos. Dort trafen sie einen Juden, der sich mit Zauberei abgab. Er hieß Barjesus und war ein falscher Prophet.7Dieser Jude wirkte am Hof des römischen Statthalters Sergius Paulus, einem klugen und sehr verständigen Mann. Der Statthalter hatte Barnabas und Saulus zu sich eingeladen, weil er von ihnen Gottes Botschaft hören wollte.8Aber Elymas, wie der Zauberer auch genannt wurde, trat ihnen entgegen und wollte mit allen Mitteln verhindern, dass der Statthalter zum Glauben an Christus fand.9Vom Heiligen Geist erfüllt sah Saulus, der übrigens auch den Namen Paulus trägt,[3] den Zauberer durchdringend an10und sagte: »Du Sohn des Teufels, voller List und Bosheit! Du bist ein Feind von allem, was gut ist und Gott gefällt. Wann endlich wirst du aufhören, Gottes Wahrheit in Lüge zu verdrehen[4]?11Der Herr wird dich dafür strafen: Du sollst blind werden und einige Zeit die Sonne nicht sehen können.« Im selben Augenblick erblindete der Mann. Er tappte hilflos umher und brauchte jemanden, der ihn an der Hand führte.12Der Statthalter hatte dies alles mit angesehen, und von nun an glaubte er an den Herrn. Er war tief beeindruckt von der Lehre, die Paulus weitergab, und von dem, was sie bewirkte.
Missionsarbeit in der Stadt Antiochia in Pisidien
13Danach verließen Paulus und seine Gefährten Paphos. Mit einem Schiff fuhren sie nach Perge in Pamphylien, wo sich Johannes Markus von ihnen trennte und nach Jerusalem zurückkehrte.14Barnabas und Paulus zogen allein weiter nach Antiochia in Pisidien. Am Sabbat gingen sie dort in die Synagoge und nahmen unter den Gottesdienstbesuchern Platz.15Nach der üblichen Lesung aus den Büchern von Mose und den Propheten ließen ihnen die Vorsteher der jüdischen Gemeinde ausrichten: »Liebe Brüder, wenn ihr ein ermutigendes Wort weitergeben wollt, dann könnt ihr das jetzt tun!«16Da erhob sich Paulus, bat mit einer Handbewegung um Ruhe und begann: »Ihr Männer Israels, aber auch ihr andern alle, die ihr an den Gott Israels glaubt, hört mir zu!17Er, der Gott unseres Volkes, hat unsere Vorfahren auserwählt und sie in Ägypten zu einem großen Volk werden lassen. Mit großer Macht führte er unser Volk von dort weg.18Vierzig Jahre lang ertrug er sie auf ihrem Weg durch die Wüste.19Und als Gott sieben Völker in Kanaan vernichtet hatte, gab er ihnen dieses Land als Besitz.20Dies geschah etwa 450 Jahre nachdem unsere Vorfahren nach Ägypten gekommen waren. Dann erwählte Gott Männer, die das Volk führen sollten – die Richter; der letzte war Samuel, ein Prophet Gottes.21Als das Volk daraufhin einen König haben wollte, gab Gott ihnen Saul, den Sohn von Kisch aus dem Stamm Benjamin. Saul regierte vierzig Jahre.22Dann wandte sich Gott von ihm ab und machte David zum König über Israel. Von ihm sagte er: ›Ich habe David, den Sohn von Isai, gefunden, einen Mann, der mir Freude macht. Bei allem, was er tut, wird er auf mich hören.‹[5] (1Sam 13,14; Ps 89,21)23Einen Nachkommen von David hat Gott dem Volk Israel als Retter gesandt, so wie er es versprochen hatte. Dieser Retter ist Jesus.24Er kam, nachdem Johannes das ganze Volk Israel aufgerufen hatte, zu Gott umzukehren und sich taufen zu lassen.25Johannes hatte seinen Auftrag erfüllt, als er sagte: ›Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Aber nach mir wird einer kommen, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen.‹ (Lk 3,16)26Euch, liebe Brüder und Schwestern, die ihr von Abraham abstammt, und euch, die ihr an den Gott Israels glaubt und ihn ehrt, gilt diese rettende Botschaft.27Die Einwohner von Jerusalem und ihre führenden Männer haben nicht verstanden, wer Jesus ist. Sie haben ihn verurteilt, und damit erfüllten sie die Vorhersagen der Propheten, die jeden Sabbat vorgelesen werden.28Denn obwohl sie Jesus kein Vergehen nachweisen konnten, wofür er den Tod verdient hätte, verlangten sie von Pilatus, ihn hinzurichten.29Als sie alles getan hatten, was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuz herunter und legten ihn in ein Grab.30Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt.31Danach ist Jesus noch viele Tage seinen Jüngern erschienen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem gekommen waren. Sie sind jetzt vor dem Volk Israel die Zeugen für seine Auferstehung.32Wir aber sind heute hier, um euch diese rettende Botschaft zu verkünden: Die Zusage, die Gott unseren Vorfahren gab,33hat er für uns, ihre Nachkommen, jetzt erfüllt, indem er Jesus von den Toten auferweckte. So heißt es im zweiten Psalm: ›Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden.‹[6] (Ps 2,7)34Dass er Jesus von den Toten auferwecken und nicht verwesen lassen würde, hat er in der Heiligen Schrift vorausgesagt: ›Ich will euch die Gnade erweisen, die ich David versprochen habe.‹ (Jes 55,3)35An einer anderen Stelle heißt es noch deutlicher: ›Du wirst den, der zu dir gehört, nicht der Verwesung preisgeben.‹ (Ps 16,10)36Das bezog sich nicht etwa auf David. Denn David ist ja gestorben, nachdem er den Menschen seiner Zeit nach Gottes Willen gedient hatte. Er wurde bei seinen Vorfahren begraben und verweste.37Aber der, den Gott von den Toten auferweckt hat, der ist nicht verwest.38-39So sollt ihr nun wissen, liebe Brüder und Schwestern, dass es Jesus ist, durch den ihr Vergebung der Sünden erlangt. Jeder, der an ihn glaubt, wird frei von aller Schuld. Das Gesetz von Mose konnte uns Menschen davon nicht lossprechen.40Seht euch also vor, dass auf euch nicht zutrifft, was in den Propheten[7] geschrieben steht: (Apg 7,42)41›Ihr Verächter der Wahrheit! Wacht auf aus eurer Gleichgültigkeit und erschreckt zu Tode. Was ich noch zu euren Lebzeiten geschehen lasse, würdet ihr nicht für möglich halten, wenn andere es euch erzählten.‹ « (Hab 1,5)42Als Paulus und Barnabas den Gottesdienst verließen, wurden sie gebeten, am nächsten Sabbat wiederzukommen, um noch einmal über das Gesagte zu sprechen.43Viele Juden, aber auch andere, die zum Judentum übergetreten waren, begleiteten Paulus und Barnabas noch. Die Apostel sprachen mit ihnen und ermutigten sie, an Gottes Gnade festzuhalten.
Konflikt mit den Juden
44Am folgenden Sabbat waren fast alle Einwohner der Stadt zusammengekommen, um Gottes Botschaft zu hören.45Als die Juden die vielen Menschen in der Synagoge sahen, wurden sie neidisch. Sie widersprachen Paulus und spotteten[8].46Doch Paulus und Barnabas ließen sich nicht beirren. Ruhig und fest erklärten sie: »Zuerst musste euch Juden Gottes Botschaft verkündet werden. Ihr aber wollt sie nicht hören und zeigt damit selbst, dass ihr unwürdig seid, das ewige Leben zu empfangen. Darum wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden.47Denn der Herr hat uns befohlen: ›Ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht, damit du der ganzen Welt die Rettung bringst.‹ « (Jes 49,6)48Als die Nichtjuden das hörten, freuten sie sich sehr und lobten Gott für seine Botschaft. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, begannen zu glauben.49So breitete sich die Botschaft Gottes in der ganzen Umgebung aus.50Den Juden aber gelang es, angesehene Frauen, die sich zur jüdischen Gemeinde hielten, sowie einflussreiche Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas aufzuhetzen. Sie stifteten sie zum Widerstand gegen die beiden an und erreichten, dass sie aus der Stadt vertrieben wurden.51Da schüttelten sie den Staub von ihren Füßen als Zeichen dafür, dass sie die Stadt Gottes Urteil überließen, und reisten weiter nach Ikonion.52Die in Antiochia gebliebenen Jünger waren trotz allem voller Freude und wurden immer mehr mit dem Heiligen Geist erfüllt.
Apostelgeschichte 13
Neues Leben. Die Bibel
Barnabas und Saulus werden ausgesandt
1Zu den Propheten und Lehrern der Gemeinde im syrischen Antiochia gehörten Barnabas, Simeon (genannt »der Schwarze«[1]), Luzius (aus Kyrene), Manaën (der seine Kindheit mit König Herodes Antipas[2] verbracht hatte) und Saulus. (Apg 11,27; Röm 16,21)2Eines Tages, während diese Männer einen Gottesdienst hielten und fasteten, sprach der Heilige Geist: »Ihr sollt Barnabas und Saulus für die besondere Aufgabe freistellen, für die ich sie ausersehen habe.« (Gal 1,15)3Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und sandten sie aus. (Apg 6,6)
Die erste Missionsreise
4Saulus und Barnabas wurden vom Heiligen Geist ausgesandt. Sie gingen hinunter zum Seehafen Seleuzia und segelten von dort zur Insel Zypern.5Auf Zypern suchten sie in der Stadt Salamis die jüdischen Synagogen auf und verkündeten Gottes Wort. Johannes Markus ging als ihr Gehilfe mit. (Apg 9,20; Apg 12,12)6Sie zogen von Ort zu Ort über die ganze Insel und predigten. Schließlich erreichten sie Paphos. Dort begegneten sie einem jüdischen Zauberer, einem falschen Propheten mit Namen Barjesus. (Mt 7,15)7Dieser hatte sich dem Statthalter Sergius Paulus angeschlossen, einem sehr vernünftigen und klugen Mann. Der Statthalter lud Barnabas und Saulus ein, ihn zu besuchen, denn er wollte das Wort Gottes hören.8Doch der Zauberer Elymas (so lautet der griechische Name von Barjesus) stellte sich gegen sie und versuchte den Statthalter vom Glauben an Jesus Christus abzuhalten. (2Tim 3,8)9Saulus, der auch unter dem Namen Paulus bekannt war, sah dem Zauberer fest in die Augen, und erfüllt vom Heiligen Geist sagte er: (Apg 2,4)10»Du Sohn des Teufels! Du steckst voller List und Bosheit und bist der Feind aller Gerechtigkeit. Wirst du denn nie aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verdrehen? (Hos 14,10; Mt 13,38; Joh 8,44)11Jetzt wird der Herr dich strafen und dich für eine Weile mit Blindheit schlagen.« Im gleichen Augenblick kam eine tiefe Finsternis über den Zauberer, und er begann umherzustolpern und jemanden zu suchen, der ihn an die Hand nahm und führte. (2Kön 6,18; Apg 9,8)12Als der Statthalter sah, was geschehen war, glaubte er und staunte über die Lehre des Herrn.
Paulus predigt in Antiochia in Pisidien
13Paulus und seine Begleiter verließen Paphos. Sie fuhren mit dem Schiff nach Pamphylien und legten in der Hafenstadt Perge an. Dort trennte sich Johannes Markus von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. (Apg 12,12; Apg 15,38)14Barnabas und Paulus wanderten landeinwärts nach Antiochia in Pisidien[3]. Am Sabbat gingen sie zur Versammlung in die Synagoge. (Apg 14,21)15Nach den üblichen Lesungen aus den Büchern des Gesetzes und der Propheten ließen die Vorsteher der Synagoge ihnen sagen: »Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermutigung für uns habt, dann steht auf und sagt es uns!« (Apg 15,21)16Da erhob sich Paulus, bat mit einer Geste um Ruhe und begann: »Ihr Männer Israels«, sagte er, »und ihr anderen, die ihr den Gott Israels verehrt, hört mir zu. (Apg 12,17; Apg 13,26)17Der Gott dieses Volkes Israel hat unsere Vorfahren erwählt. Er ließ unser Volk in Ägypten wachsen und ließ es ihm gut gehen. Dann hat er es mit Macht aus Ägypten herausgeführt. (2Mo 6,6; 5Mo 7,6)18Vierzig Jahre lang hat er es in der Wüste ertragen.[4] (2Mo 16,35; 4Mo 14,34)19Dann hat er sieben Völker im Lande Kanaan vernichtet und den Israeliten das Land zum Erbe gegeben. (5Mo 7,1)20Das alles dauerte etwa vierhundertfünfzig Jahre. Danach regierten Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel. (Ri 2,16; 1Sam 3,20)21Dann wollte das Volk einen König haben, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, der vierzig Jahre lang regierte. (1Sam 8,5; 1Sam 9,1; 1Sam 10,21)22Doch Gott nahm ihm das Königtum wieder und setzte David an seine Stelle, einen Mann, von dem Gott sagte: ›David, der Sohn Isais, ist ein Mann nach meinem Herzen. Er wird alles tun, was ich von ihm will.‹[5] (1Sam 13,14; 1Sam 16,1)23Einer der Nachkommen Davids – Jesus – ist der von Gott verheißene Retter Israels! (2Sam 7,12; Jes 11,1; Lk 2,11)24Doch bevor er kam, predigte Johannes der Täufer, jeder im Volk Israel sollte sich von der Sünde abkehren und Gott zuwenden und sich taufen lassen. (Mk 1,4)25Gegen Ende seines Wirkens fragte Johannes: ›Wer denkt ihr, dass ich bin? Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet! Doch dieser wird nach mir kommen, und ich bin nicht einmal würdig, sein Sklave zu sein[6].‹ (Mk 1,7; Joh 1,20)26Brüder – ihr Söhne Abrahams und auch ihr, die ihr den Gott Israels verehrt –, diese Erlösung gilt uns!27Die Einwohner Jerusalems und die führenden Männer des jüdischen Volkes haben eine uralte Prophezeiung erfüllt, als sie Jesus zum Tod verurteilten. Sie erkannten nicht, dass er derjenige ist, über den die Propheten schrieben – obwohl ihnen an jedem Sabbat die Worte der Propheten vorgelesen werden. (Apg 3,17)28Sie fanden keinen rechtmäßigen Grund, ihn hinzurichten, und forderten Pilatus trotzdem auf, ihn töten zu lassen. (Mt 27,22; Apg 3,14)29Als sie alle Prophezeiungen über seinen Tod erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Kreuz und legten ihn in ein Grab. (Mt 27,59; Lk 23,52)30Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt, (Mt 28,6; Apg 2,24)31und viele Tage lang erschien er denen, die ihn von Galiläa nach Jerusalem begleitet hatten – sie sind heute seine Zeugen vor dem Volk Israel. (Lk 24,48; Apg 1,11; 1Kor 15,5)32Und nun sind Barnabas und ich hier, um euch diese gute Botschaft zu verkünden. Gottes Verheißung an unsere Vorfahren (Röm 1,2)33hat sich an uns, den Kindern, erfüllt, als Gott Jesus auferweckt hat. Davon ist im zweiten Psalm die Rede, wenn über Jesus gesagt wird: ›Du bist mein Sohn. Heute habe ich dich gezeugt.‹[7] (Ps 2,7; Hebr 1,5; Hebr 5,5)34Denn Gott hatte in der Schrift zugesagt, dass Jesus von den Toten auferweckt und nie mehr sterben würde: ›Ich werde dir Segen zuteilwerden lassen, den ich David versprochen habe.‹[8] (Jes 55,3)35In einem anderen Psalm wird es noch genauer erklärt: ›Du wirst deinen Heiligen nicht im Grab verwesen lassen.‹[9] (Ps 16,10)36Diese Worte beziehen sich nicht etwa auf David. Denn nachdem David seiner Generation nach dem Willen Gottes gedient hatte, starb er und wurde begraben, und sein Leichnam verweste.37Aber der, den Gott auferweckt hat, dessen Körper verweste nicht. (Apg 2,24)38Brüder, hört mir zu! In diesem Mann, Jesus, findet ihr Vergebung für eure Sünden.39Wer an ihn glaubt, wird von aller Schuld frei und vor Gott gerecht gesprochen – wie es das jüdische Gesetz nie vermochte. (Röm 3,28; Röm 10,4)40Seht euch vor, dass die Worte der Propheten nicht auf euch zutreffen. Denn sie sagten:41›Schaut her, ihr Spötter, wundert euch und sterbt! Denn ich tue etwas in eurer Zeit, das ihr auch dann nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählte.‹[10]« (Hab 1,5)42Als Paulus und Barnabas die Synagoge an diesem Tag verließen, baten die Leute sie, in der folgenden Woche wiederzukommen und weiter darüber zu sprechen.43Viele Juden und gottesfürchtige Menschen, die in dieser Synagoge Gott anbeteten, folgten Paulus und Barnabas, und die beiden Männer ermahnten sie: »Haltet an Gottes Gnade fest.«
Paulus wendet sich den anderen Völkern zu
44In der folgenden Woche erschien fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.45Als die führenden Männer der jüdischen Gemeinde das sahen, wurden sie neidisch; deshalb verleumdeten sie Paulus und versuchten, alles, was er sagte, zu widerlegen. (Apg 8,6; 1Petr 4,4; Jud 1,10)46Da erklärten Paulus und Barnabas: »Es war nötig, diese Botschaft von Gott zuerst euch Juden zu verkünden. Doch da ihr sie ablehnt und euch damit selbst des ewigen Lebens für unwürdig erklärt, werden wir sie den anderen Völkern bringen. (Apg 18,6)47Denn so lautete der Auftrag des Herrn: ›Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, um der ganzen Welt die Erlösung zu verkünden.‹[11]« (Jes 49,6; Lk 2,32)48Als die Nichtjuden das hörten, waren sie sehr froh und dankten dem Herrn für diese Botschaft; und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, begannen zu glauben. (Röm 8,29; Eph 1,4; 1Petr 1,2)49Auf diese Weise verbreitete sich die Botschaft des Herrn in der gesamten Region.50Da wiegelten die Anführer des jüdischen Volkes die einflussreichen gottesfürchtigen Frauen, die in die Synagoge kamen, und die angesehenen Männer der Stadt auf, hetzten das Volk gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus der Stadt.51Doch diese schüttelten vor ihren Augen den Staub von ihren Füßen und wanderten weiter in die Stadt Ikonion. (Mt 10,14; Mk 6,11; Lk 9,5; Lk 10,11; Apg 18,6)52Und die Gläubigen[12] wurden von Freude und vom Heiligen Geist erfüllt. (1Petr 1,8)