2.Samuel 3

Lutherbibel 2017

1 Und es war ein langer Kampf zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber nahm immer mehr zu an Macht, und das Haus Sauls nahm immer mehr ab. (2Sam 5,10)2 Und es wurden David Söhne geboren zu Hebron. Sein erstgeborener Sohn war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin; (1Chr 3,1)3 der zweite: Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal; der dritte: Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs von Geschur; (Jos 13,13; 1Sam 25,2; 2Sam 13,1)4 der vierte: Adonija, der Sohn der Haggit; der fünfte: Schefatja, der Sohn der Abital; (1Kön 1,5; 1Kön 2,13)5 der sechste: Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David geboren zu Hebron.6 Solange der Kampf währte zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, stärkte Abner das Haus Sauls. (3Mo 18,20; 2Sam 21,8)7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, die hieß Rizpa, eine Tochter Ajas. Und Isch-Boschet sprach zu Abner: Warum bist du zu meines Vaters Nebenfrau eingegangen?8 Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isch-Boschets und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Heute erweise ich dem Hause Sauls, deines Vaters, und seinen Brüdern und Freunden Barmherzigkeit und habe dich nicht in Davids Hand gegeben, und du rechnest mir heute eine Schuld an wegen einer Frau?9 Gott tue Abner dies und das, wenn ich nicht tue, wie der HERR dem David geschworen hat,10 dass das Königtum vom Hause Sauls genommen und der Thron Davids aufgerichtet werde über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba! (1Sam 7,15; 1Sam 15,28)11 Da konnte er Abner kein Wort mehr antworten, so fürchtete er sich vor ihm.12 Und Abner sandte Boten für sich zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Schließ einen Bund mit mir; siehe, meine Hand soll mit dir sein, dass ich dir ganz Israel zuführe.13 David sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir schließen. Aber eins fordere ich von dir: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst zuvor Michal, Sauls Tochter, zu mir, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen.14 Auch sandte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ihm sagen: Gib mir meine Frau Michal, die ich erworben habe mit hundert Vorhäuten der Philister. (1Sam 18,25)15 Isch-Boschet sandte hin und ließ sie wegnehmen ihrem Mann Paltiël, dem Sohn des Lajisch. (1Sam 25,44)16 Und ihr Mann ging mit ihr und weinte hinter ihr her bis Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Kehre um und geh heim! Und er kehrte um.17 Und Abner besprach sich mit den Ältesten in Israel und sprach: Ihr habt schon längst danach verlangt, dass David König über euch wäre.18 So tut’s nun, denn der HERR hat von David gesagt: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aller seiner Feinde.19 Das tat Abner auch Benjamin kund und ging dann hin, um auch David in Hebron alles kundzutun, was Israel und das ganze Haus Benjamin für gut hielten.20 Als nun Abner nach Hebron zu David kam und mit ihm zwanzig Mann, machte ihnen David ein Mahl.21 Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, um ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, zu sammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen, auf dass du König seist, wie es dein Herz begehrt. Dann entließ David den Abner, sodass er hinging mit Frieden.22 Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug zurück und brachten große Beute mit. Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war.23 Als aber Joab und das ganze Heer mit ihm gekommen war, wurde ihm angesagt, dass Abner, der Sohn Ners, zum König gekommen wäre; und der hatte ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war.24 Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn fortgelassen, dass er weggegangen ist?25 Kennst du Abner, den Sohn Ners, nicht? Er ist gekommen, dich zu überlisten, dass er erkunde dein Kommen und Gehen und alles erfahre, was du tust.26 Und als Joab von David wegging, sandte er Abner Boten nach, um ihn zurückzuholen von Bor-Sira; aber David wusste nichts davon.27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite ins Tor, um heimlich mit ihm zu reden, und stach ihn dort in den Bauch, dass er starb, um des Blutes seines Bruders Asaël willen. (1Kön 2,5; 1Kön 2,23; 1Kön 20,10)28 Als David das hernach erfuhr, sprach er: Ich und mein Königtum sind unschuldig vor dem HERRN ewiglich an dem Blut Abners, des Sohnes Ners;29 es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es soll nicht aufhören im Hause Joabs, dass einer Eiterfluss und Aussatz habe oder am Stabe gehe oder durchs Schwert falle oder an Brot Mangel habe!30 Joab und sein Bruder Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asaël getötet hatte im Kampf bei Gibeon.31 David aber sprach zu Joab und allem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch den Sack um und haltet die Totenklage um Abner! Und König David folgte der Bahre.32 Und als sie Abner begruben in Hebron, erhob der König seine Stimme und weinte bei dem Grabe Abners, und auch alles Volk weinte. (1Sam 30,4)33 Und der König klagte um Abner und sprach: Musste Abner sterben, wie ein Frevler stirbt?34 Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße waren nicht in Ketten gelegt. Und doch bist du gefallen, wie man vor Ruchlosen fällt. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr.35 Als nun alles Volk kam, während es noch Tag war, um David zum Essen zu bewegen, schwor David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, ehe die Sonne untergeht!36 Und alles Volk nahm es wahr, und es gefiel ihnen gut, wie alles, was der König tat, dem ganzen Volke wohlgefiel.37 Und alles Volk und ganz Israel merkten an diesem Tage, dass es nicht vom König ausgegangen war, dass Abner, der Sohn Ners, getötet wurde.38 Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr nicht, dass an diesem Tag ein Fürst und Großer gefallen ist in Israel? (1Sam 26,15)39 Ich aber bin heute noch schwach, obwohl ich zum König gesalbt bin. Aber diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind härter als ich. Der HERR vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit. (2Sam 2,18)

2.Samuel 3

Hoffnung für alle

1 Der Krieg zwischen den Anhängern von Sauls Sohn Isch-Boschet und Davids Anhängern zog sich lange hin. Mit der Zeit wurde David immer stärker und mächtiger, während die andere Seite an Macht und Ansehen verlor.2 Als David in Hebron wohnte, wurden ihm mehrere Söhne geboren: Der älteste hieß Amnon, seine Mutter war Ahinoam aus Jesreel.3 Danach kam Kilab, seine Mutter war Abigajil aus Karmel, die Witwe von Nabal. Der dritte Sohn war Absalom, seine Mutter hieß Maacha und war eine Tochter von Talmai, dem König von Geschur.4 Der vierte Sohn hieß Adonija, und seine Mutter war Haggit. Der fünfte war Schefatja, seine Mutter hieß Abital.5 Jitream, der sechste, war der Sohn von Davids Frau Egla. Diese sechs Söhne wurden in Hebron geboren.6 Während des Krieges zwischen Isch-Boschet und David hielt Abner treu zu Sauls Königshaus.7 Eines Tages aber stellte Isch-Boschet Abner zur Rede, weil er mit einer Nebenfrau des verstorbenen Königs Saul geschlafen hatte. Die Frau hieß Rizpa und war eine Tochter von Ajja.8 Abner wurde wütend und beschimpfte Isch-Boschet: »Was denkst du eigentlich, wer ich bin? Ein mieser Verräter, der zum Stamm Juda hält? Die ganze Zeit schon kämpfe ich mit aller Kraft für das Königshaus deines Vaters, ich helfe seinen Verwandten und Freunden. Dich habe ich beschützt, damit du David nicht in die Hände fällst. Und was ist der Dank? Wegen einer Frauengeschichte führst du dich nun so auf!9-10 Ich habe genug von dir! Von jetzt an unterstütze ich David. Der HERR hat schließlich geschworen, dass er Sauls Familie vom Thron stoßen und David die Herrschaft geben wird. Gott soll mich hart bestrafen, wenn ich nicht dafür sorge, dass David bald König ist über ganz Israel und Juda, von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden!«11 Isch-Boschet brachte kein Wort mehr heraus, denn er hatte große Angst vor Abner.12 Abner schickte Boten zu David und ließ ihm sagen: »Ich weiß so gut wie du, wem die Herrschaft über unser Land zusteht. Darum mache ich dir einen Vorschlag: Verbünde dich mit mir! Ich stelle mich auf deine Seite und sorge dafür, dass ganz Israel dich als König anerkennt.«13 »Gut«, antwortete David, »ich werde mich mit dir verbünden, doch nur unter einer Bedingung: Du musst mir meine Frau Michal, Sauls Tochter, mitbringen. Sonst verhandle ich nicht mit dir.«14 Zugleich sandte David Boten zu Sauls Sohn Isch-Boschet mit der Forderung: »Gib mir meine Frau Michal zurück! Schließlich habe ich für sie einen Brautpreis bezahlt: die Vorhäute von hundert Philistern.«15 Isch-Boschet ließ Michal von ihrem zweiten Mann Paltiël, einem Sohn von Lajisch, wegholen.16 Der Mann konnte sich aber nicht von ihr trennen. Weinend lief er ihr nach bis Bahurim. Schließlich fuhr Abner ihn an: »Geh endlich zurück!« Da erst kehrte er um.17 Abner hatte vorher mit den Sippenoberhäuptern Israels eine Unterredung gehabt und ihnen gesagt: »Ihr wolltet doch schon lange, dass David euer König wird.18 Jetzt ist der Augenblick zum Handeln gekommen! Der HERR selbst hat ja versprochen: ›Durch meinen Diener David will ich mein Volk aus der Gewalt der Philister und aller anderen Feinde befreien.‹«19 Das Gleiche sagte Abner auch den führenden Männern des Stammes Benjamin. Danach reiste er nach Hebron, um David zu melden, was die Sippenoberhäupter von Israel und vom Stamm Benjamin beschlossen hatten.20 Eine Abordnung von zwanzig Männern begleitete Abner nach Hebron. Dort gab David ein Festessen für sie.21 Bevor Abner sich wieder verabschiedete, sagte er zu David: »Ich gehe nun zurück und lasse die Vertreter des ganzen Volkes zu einer Versammlung kommen, an der auch du, mein Herr, teilnehmen sollst. Ich werde dafür sorgen, dass sie dich als ihren neuen König anerkennen und einen Bund mit dir schließen. Dann bist du König über das ganze Land, wie du es dir schon lange gewünscht hast!« David verabschiedete Abner und ließ ihn unbehelligt gehen.22 Kurz darauf kam Joab mit Davids Soldaten von einem Streifzug zurück. Sie hatten reiche Beute gemacht.23 Kaum waren sie in der Stadt, wurde Joab berichtet: »Abner, der Sohn von Ner, ist beim König gewesen, und der ließ ihn unbehelligt wieder ziehen.«24 Sofort lief Joab zum König und rief: »Was habe ich da gehört? Abner war hier, und du hast ihn einfach wieder gehen lassen?25 Du kennst ihn doch, er heuchelt dir nur etwas vor! In Wirklichkeit wollte er ausspionieren, was du tust und vorhast.«26 Joab schickte einige Boten hinter Abner her, die ihn zurückbringen sollten. Bei der Zisterne von Sira holten sie ihn ein, und er kehrte mit ihnen um; der König aber wusste nichts davon.27 Als Abner in Hebron angekommen war, nahm Joab ihn beiseite und führte ihn in einen Raum im Stadttor, als wollte er heimlich etwas mit ihm besprechen. Doch plötzlich zog er sein Schwert und stieß es Abner in den Bauch. So brachte Joab ihn um und rächte sich dafür, dass er seinen Bruder Asaël getötet hatte.28 Als David davon erfuhr, rief er: »Ich schwöre vor dem HERRN, dass ich unschuldig bin an Abners Tod, und auch meine Nachfolger sollen niemals dafür büßen müssen!29 Joab allein trägt die Verantwortung. Ihn und seine Familie soll die gerechte Strafe treffen: Von jetzt an sollen immer einige seiner Nachkommen eine Geschlechtskrankheit haben, aussätzig oder gelähmt sein, ermordet werden oder Hunger leiden.«30 So rächten sich Joab und sein Bruder Abischai an Abner. Sie ermordeten ihn, weil er in der Schlacht bei Gibeon ihren Bruder Asaël getötet hatte.31-32 David befahl Joab und den anderen, die bei ihm waren: »Zerreißt eure Kleider, hüllt euch in Trauergewänder und haltet die Totenklage um Abner!« Die Beerdigung fand in Hebron statt. Im Trauerzug ging David direkt hinter der Bahre her. Am Grab ließ er seinen Tränen freien Lauf, und alle Versammelten weinten mit.33 Dann stimmte David dieses Klagelied für Abner an: »Abner, warum musstest du wie ein Verbrecher sterben?34 Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße lagen nicht in Ketten. Nein, Mördern fielst du in die Hände, du warst ihnen schutzlos ausgeliefert.« Da weinten alle noch mehr um den Toten.35 Den ganzen Tag über wollten die Leute David dazu überreden, etwas zu essen. Doch er schwor: »Gott soll mich hart bestrafen, wenn ich vor Sonnenuntergang auch nur einen Bissen Brot zu mir nehme!«36 Die Leute beobachteten, wie David sich verhielt, und es gefiel ihnen. Ja, an allem, was der König tat, fand das Volk Gefallen.37 Wer bei der Beerdigung gewesen war, war überzeugt, dass David nichts mit dem Mord an Abner zu tun hatte, und alle Israeliten dachten ebenso.38 David sagte zu seinen Hofleuten: »Heute ist ein großer und bedeutender Mann aus Israel umgebracht worden.39 Ich bin erst vor kurzem zum König gesalbt worden und besitze noch nicht genug Macht, um gegen meine beiden Neffen Joab und Abischai vorzugehen. Möge der HERR dafür sorgen, dass sie die gerechte Strafe für ihre Bosheit bekommen!«

2.Samuel 3

Neues Leben. Die Bibel

1 Das war der Anfang eines langen Krieges zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids. Mit der Zeit wurde David immer mächtiger, während das Königshaus Sauls immer schwächer wurde. (1Kön 14,30)2 Dies waren die Söhne, die David in Hebron geboren wurden: Der älteste war Amnon, seine Mutter war Ahinoam aus Jesreel. (1Sam 25,43; 2Sam 13,1; 1Chr 3,1)3 Der zweite war Kilab, seine Mutter war Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel. Der dritte war Absalom, seine Mutter war Maacha, die Tochter von Talmai, dem König von Geschur. (1Sam 25,42; 1Chr 3,2)4 Der vierte war Adonija, seine Mutter war Haggit. Der fünfte war Schefatja, seine Mutter war Abital. (1Chr 3,2)5 Der sechste war Jitream, seine Mutter war Davids Frau Egla. Alle diese Söhne wurden David in Hebron geboren. (1Chr 3,3)6 Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids ging weiter. Abner wurde zum mächtigen Anführer derer, die dem Königshaus Sauls treu geblieben waren.7 Nun hatte Saul eine Nebenfrau gehabt namens Rizpa, eine Tochter Ajas. Eines Tages beschuldigte Isch-Boschet Abner: »Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?« (2Sam 21,8)8 Über diese Frage Isch-Boschets wurde Abner sehr zornig. »Bin ich vielleicht ein judäischer Hund?«, schrie er. »Dies nach allem, was ich bis heute für die Familie deines Vaters Saul, seine Verwandten und Freunde getan habe. Ich habe dich davor bewahrt, dass du David in die Hände fällst, und du beschimpfst mich wegen dieser Frau? (1Sam 24,15; 2Sam 9,8; 2Sam 16,9)9 Gott soll mich strafen, wenn ich David nicht helfe, alles zu bekommen, was der HERR ihm zugesagt hat! (1Sam 15,28)10 Deshalb werde ich David Sauls Königreich übergeben und ihn zum König über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba machen.«11 Isch-Boschet wagte aus Angst vor Abner kein Wort mehr zu sagen.12 Daraufhin schickte Abner Boten zu David und ließ ihm sagen: »Wem gehört das Land? Lass uns einen Bund schließen, und ich will dir dazu verhelfen, dass sich dir ganz Israel zuwendet.«13 »Gut«, antwortete David, »ich schließe einen Bund mit dir, aber unter einer Bedingung: Ich verhandle nicht mit dir, wenn du mir nicht meine Frau Michal, Sauls Tochter, mitbringst.« (1Sam 18,20)14 Zugleich schickte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ihm ausrichten: »Gib mir meine Frau Michal zurück, denn ich habe sie mit dem Leben von 100 Philistern erkauft.« (1Sam 18,25)15 Da ließ Isch-Boschet Michal von ihrem Ehemann Paltiël[1], dem Sohn Lajischs, wegholen. (1Sam 25,44)16 Paltiël folgte ihr weinend bis nach Bahurim, dann sagte Abner zu ihm: »Geh nach Hause!« Da erst kehrte Paltiël um. (2Sam 16,5)17 In der Zwischenzeit hatte Abner sich mit den Ältesten Israels beraten und zu ihnen gesagt: »Schon seit einiger Zeit wolltet ihr David zu eurem König machen.18 Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen! Denn der HERR hat über ihn gesagt: ›Ich habe meinen Diener David dazu erwählt, mein Volk vor den Philistern und allen seinen anderen Feinden zu retten.‹« (1Sam 9,16; 1Sam 15,28)19 Er sprach auch mit den Ältesten des Stammes Benjamin. Dann ging er nach Hebron, um David mitzuteilen, was Israel und der ganze Stamm Benjamin beschlossen hatten. (1Sam 10,20; 1Chr 12,30)20 Als Abner zusammen mit 20 Männern nach Hebron kam, gab David für sie ein Festmahl.21 Da sagte Abner zu David: »Lass mich gehen und das Volk Israel an deine Seite rufen. Es wird einen Bund mit dir schließen und du wirst über das ganze Land König sein, wie du es ersehnt hast.« Da entließ David Abner und er machte sich unbehelligt auf den Weg. (1Kön 11,37)22 Kurz darauf kehrte Joab mit Davids Männern von einem Streifzug zurück. Sie hatten reiche Beute gemacht. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron; dieser hatte ihn verabschiedet und er war unbehelligt fortgegangen. (1Sam 27,8)23 Als nun Joab mit dem ganzen Heer, das bei ihm war, ankam, berichtete man ihm: »Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der hat ihn unbehelligt wieder ziehen lassen.«24 Da eilte Joab zum König. »Was hast du getan?«, fragte er. »Abner ist zu dir gekommen und du hast ihn einfach wieder gehen lassen? (1Sam 29,3)25 Du kennst doch Abner, Ners Sohn, und weißt genau, dass er nur gekommen ist, um dich zu betrügen. Er will dich ausspionieren und deine Pläne in Erfahrung bringen!«26 Dann verließ Joab David und schickte Boten hinter Abner her. Sie holten ihn bei der Zisterne von Sira ein und brachten ihn zurück. Von all dem wusste David nichts.27 In Hebron nahm Joab Abner gleich am Stadttor beiseite, als wolle er etwas Vertrauliches mit ihm besprechen. Doch dort stieß er Abner einen Dolch in den Bauch, sodass er starb. Joab tötete Abner aus Rache, weil dieser seinen Bruder Asaël getötet hatte. (2Sam 2,22; 2Sam 20,8; 1Kön 2,5)28 Als David davon erfuhr, sagte er: »Ich schwöre beim HERRN, dass mich und mein Königtum keine Schuld trifft an diesem Verbrechen gegen Abner, den Sohn Ners.29 Joab und seine Familie tragen dafür die Verantwortung. So soll es unter seinen Nachkommen immer welche geben, die offene Geschwüre oder Aussatz[2] haben, an Krücken gehen, durch das Schwert sterben oder um Nahrung betteln!« (3Mo 13,45; 5Mo 21,7; 1Kön 2,31)30 So töteten Joab und sein Bruder Abischai Abner, weil Abner in der Schlacht bei Gibeon ihren Bruder Asaël umgebracht hatte. (2Sam 2,23)31 David sagte zu Joab und den anderen, die bei ihm waren: »Zerreißt eure Kleider, zieht das Trauergewand an und haltet die Totenklage um Abner.« Und König David selbst ging hinter der Bahre her. (1Mo 37,34; Ri 11,35)32 Sie begruben Abner in Hebron, und der König und das ganze Volk weinten an seinem Grab. (Spr 24,17)33 Dann sang der König dieses Klagelied für Abner: »Musste Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt?34 Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße nicht in Ketten gelegt. Nein, du wurdest ermordet, bist Verbrechern in die Hände gefallen.« Und wieder weinte das ganze Volk um Abner.35 Später baten die Leute David, doch etwas zu essen. Aber David schwor: »Gott soll mich strafen, wenn ich vor Sonnenuntergang etwas esse.« (2Sam 1,12; 2Sam 12,17)36 Das machte beim Volk großen Eindruck. Es gefiel ihnen, wie überhaupt alles, was der König tat.37 Und so wusste jedermann in ganz Israel, dass David keine Schuld an Abners Tod traf.38 Dann sagte der König zu seinen Dienern: »Wisst ihr denn nicht, dass heute in Israel ein großer und bedeutender Mann gefallen ist?39 Und obwohl ich zum König gesalbt bin, bin ich noch zu schwach und diese beiden Söhne der Zeruja, Joab und Abischai, sind zu stark für mich. Deshalb soll der HERR diese Männer für ihre bösen Taten bestrafen.« (2Sam 19,6)