Hiob 11
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagErste Rede des Zofar: Widerspruch gegen Hiob – Mahnung zur rechten Schau und zur Demütigung vor dem allwissenden Gott
1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: (Hi 2,11; Hi 20,1) 2 Soll der Wortschwall nicht beantwortet werden[1], oder soll ein Schwätzer[2] recht behalten? (Spr 10,19; Pred 5,1; Jak 1,19) 3 Soll dein Gerede Männer zum Schweigen bringen[3], dass du spotten kannst und niemand ⟨dich⟩ beschämt? (Hi 34,7) 4 Und du sagtest: Meine Lehre ist lauter, und ich war rein in deinen Augen! (Hi 6,30; Hi 10,7) 5 Aber – möge Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun (Hi 38,1) 6 und dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen, dass sie wie Wunder sind für ⟨menschliche⟩ Klugheit[4]! Und erkenne ⟨doch⟩, dass Gott dir ⟨viel⟩ von deiner Schuld übersieht[5]! (Esr 9,13) 7 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen[6]? (Hi 26,14; Hi 27,11; Hi 35,5; Hi 37,23; Röm 11,33) 8 Himmelhoch ⟨sind sie⟩ – was kannst du tun? – tiefer als der Scheol – was kannst du erkennen? (Spr 30,4) 9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer. (Hi 33,12; Hi 42,3) 10 Wenn er vorüberzieht und festnimmt und ⟨zum Gericht⟩ versammelt, wer will ihm dann wehren? (Hi 9,12; Jes 14,27) 11 Denn er erkennt die nichtswürdigen Männer, und er sieht Böses, ohne dass er ⟨darauf⟩ achten muss.[7] (Ps 33,13) 12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen und ein Eselhengst[8] als Mensch geboren werden? 13 Wenn du dein Herz fest ausrichtest und deine Hände zu ihm ausbreitest – (2Mo 9,29; Hi 5,8; Kla 3,41) 14 wenn Böses in deiner Hand ist, so entferne es und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! – (1Sam 7,3; 2Kön 17,13; Hi 8,6) 15 ja, dann wirst du dein Gesicht erheben ohne Makel und wirst unerschütterlich[9] sein und dich nicht fürchten. (Hi 22,26; Ps 112,7; 1Joh 3,21) 16 Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst ⟨an sie⟩ denken wie an vorbeigeflossenes Wasser[10], (1Mo 41,51; Jes 65,16) 17 und heller als der Mittag wird ⟨dein⟩ Leben aufgehen; mag es finster sein – wie der Morgen wird es werden. (Ps 37,6; Ps 97,11; Jes 58,8) 18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Ausschau halten, in Sicherheit dich niederlegen. 19 Und du liegst da, und niemand wird dich aufschrecken, und viele werden deine Gunst suchen[11]. (2Chr 20,30; Ps 4,9; Hes 34,28) 20 Aber die Augen der Gottlosen werden versagen. Und ⟨jede⟩ Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist, die Seele auszuhauchen. (Hi 3,21; Hi 8,13)Hiob 11
Hoffnung für alle
von BiblicaZofar: Gottes Weisheit kannst du nicht begreifen!
1 Darauf erwiderte Zofar aus Naama: 2 »Soll diese Flut von Worten ohne Antwort bleiben? Darf denn ein Schwätzer recht behalten? 3 Meinst du etwa, dein leeres Gerede verschlägt uns die Sprache? Willst du weiter spotten, ohne dass dich jemand zurechtweist? 4 Du sagst zu Gott: ›Meine Urteile sind völlig richtig! In deinen Augen bin ich rein!‹ 5 Hiob, ich wünsche nichts sehnlicher, als dass Gott mit dir redet 6 und dir zeigt, wie unendlich tief seine Weisheit ist! Sie hat so viele Seiten! Kein Mensch kann sie begreifen. Glaub mir: Gott sieht über viele deiner Sünden hinweg! 7 Kannst du die Geheimnisse Gottes erforschen und die Vollkommenheit des Allmächtigen erfassen? 8 Der Himmel oben setzt Gott keine Grenze – dir aber allemal[1]! Gott kennt die Welt der Toten unten in der Tiefe – du aber nicht! 9 Seine Größe überragt die Erde und reicht weiter als das Meer! 10 Wenn er kommt, dich gefangen nimmt und dann Gericht hält – wer kann ihn daran hindern? 11 Nichtsnutzige Menschen kennt er ganz genau, ihr böses Treiben entgeht ihm nicht. 12 Ein Hohlkopf kommt nicht zur Vernunft, genauso wenig, wie ein Wildesel als Mensch geboren wird. 13 Hiob, fass einen klaren Entschluss: Streck deine Hände empor und bete zu Gott! 14 Mach deinen Fehler wieder gut und lass in deinen Zelten kein neues Unrecht geschehen! 15 Dann kannst du jedem wieder offen ins Gesicht sehen, unerschütterlich und furchtlos stehst du im Leben deinen Mann! 16 Bald schon wird all dein Leid vergessen sein wie Wasser, das versickert ist. 17 Dann kann dein Leben noch einmal beginnen und leuchten wie die Mittagssonne, auch die dunkelsten Stunden werden strahlen wie der lichte Morgen. 18 Dann hast du endlich wieder Hoffnung und kannst zuversichtlich sein. Abends siehst du noch einmal nach dem Rechten und legst dich dann in Frieden schlafen. 19 Kein Feind schreckt dich auf – im Gegenteil: Viele werden sich um deine Gunst bemühen. 20 Aber alle, die Gott missachten, schauen sich vergeblich nach Hilfe um; sie haben keine Zuflucht mehr! Ihnen bleibt nur noch der letzte Atemzug.«Hiob 11
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDie erste Rede des Zophar
1 Da antwortete Zophar, der Naamatiter, und sprach: (Hi 2,11; Hi 20,1) 2 Soll die Menge der Worte unbeantwortet bleiben und der Schwätzer recht behalten? (Hi 16,3; Hi 18,2; Spr 10,19; Jak 1,19) 3 Soll dein Geschwätz Männern den Mund stopfen, dass du spottest und niemand dich beschämt? (Hi 34,6; Spr 19,29) 4 Und du hast gesagt: »Meine Lehre ist lauter, und ich bin vor deinen Augen rein!« (Hi 6,10; Hi 6,24; Hi 10,6) 5 O dass doch Gott reden möchte und seine Lippen auftäte gegen dich! (Hi 33,6; Hi 38,1; Hi 40,1; Hi 40,5; Hi 40,8) 6 Und dass er dir doch die Geheimnisse der Weisheit verkündete — denn es gibt noch doppelt so viele wie du weißt —, so würdest du erkennen, dass Gott dir noch nachlässt von deiner Schuld! (Esr 9,13; Ps 103,10; 1Kor 2,9; 1Kor 2,16; Eph 3,5) 7 Kannst du die Tiefe Gottes ergründen oder zur Vollkommenheit des Allmächtigen gelangen? (Jes 40,28; Jes 55,8; Röm 11,33) 8 Sie ist himmelhoch — was willst du tun? tiefer als das Totenreich — was kannst du wissen? (Ps 36,6; 1Kor 13,12) 9 Ihre Ausdehnung ist größer als die Erde und breiter als das Meer. (Hi 28,23; Ps 65,6; Ps 139,9) 10 Wenn Er einherfährt, kann er verhaften und vor Gericht stellen — wer will es ihm wehren? (Hi 9,32; Hi 22,4; Jes 14,27; Dan 4,34; Offb 9,12) 11 Denn er kennt die nichtswürdigen Leute und sieht auch die Schuld, ohne dass er [darauf] achthaben muss. (Ps 33,13; Jer 17,9) 12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen, und ein Eselhengst als Mensch geboren werden? (Hi 39,5; Ps 94,8; Ps 94,11; 1Kor 2,14; Eph 4,18) 13 Wenn du nun dein Herz fest ausrichtest und zu ihm deine Hände ausstreckst (1Sam 7,3; Hi 5,8; Hi 22,21; Ps 88,10; Jes 26,4; Kla 3,41) 14 — wenn Unrecht an deinen Händen ist, so entferne es, und lass in deinen Zelten nichts Böses wohnen! (Ps 101,3; Ps 101,7; Jes 1,16; Jak 4,8) 15 Ja, dann darfst du ohne Scheu dein Angesicht erheben und fest auftreten ohne Furcht; (Hi 22,26; Ps 112,7; Ps 119,6; Spr 3,23; 1Joh 3,21) 16 dann wirst du deine Mühsal vergessen, wie man das Wasser vergisst, das vorübergeflossen ist. (1Mo 41,51; Pred 5,19; Jes 65,16) 17 Heller als der Mittag wird dein Leben dir aufgehen; das Dunkel wird wie der Morgen sein. (Ps 97,11; Ps 112,4; Spr 4,18; Jes 58,8) 18 Dann wirst du getrost sein, weil es Hoffnung gibt, und wirst um dich blicken und in Sicherheit dich niederlegen. (3Mo 26,6; Ps 4,9; Spr 14,32; Hes 34,28) 19 Du legst dich zur Ruhe, und niemand schreckt dich auf, und viele werden dann deine Gunst suchen. (1Mo 26,28; Hi 11,18) 20 Aber die Augen der Gottlosen verschmachten, [ihre] Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist das Aushauchen der Seele! (Hi 6,8; Spr 10,24; Spr 14,32; Spr 20,20; Kla 4,17)Hiob 11
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichErste Rede des Zofar
1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach: (Hi 20,1) 2 Soll eine lange Rede ohne Antwort bleiben, und soll Recht bekommen, wer gut reden kann? 3 Lässt dein Gerede Männer verstummen, und darfst du spotten, ohne dass dich einer beschämt? 4 Sagtest du doch: Rein ist meine Lehre, und lauter war ich in deinen Augen. (Hi 9,21) 5 Wenn Gott doch sprechen wollte und seine Lippen auftun gegen dich 6 und dir die Geheimnisse der Weisheit kundtun: Wie Wunder sind sie für den klugen Verstand. Dann würdest du erkennen, dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht. (Esr 9,13; Hi 12,7) 7 Kannst du die Tiefen Gottes ergründen oder die Vollkommenheit Schaddais fassen? (Hi 8,3; Pred 3,11; Röm 11,33) 8 Sie ist hoch wie der Himmel - was kannst du tun? Tiefer ist sie als das Totenreich - was kannst du wissen? 9 Weiter ist sie als die Erde und breiter als das Meer. 10 Wenn er daherfährt und gefangen nimmt und zum Gericht ruft, wer kann ihn dann zurückhalten? 11 Denn er erkennt die bösen Menschen und sieht den Frevel und achtet darauf. 12 Ein Hohlkopf kann zur Einsicht kommen und ein Wildesel noch zum Menschen werden. 13 Wenn du dein Herz in Ordnung bringst und deine Hände zu ihm erhebst - (2Mo 9,29; Hi 5,8) 14 ist Frevel in deiner Hand, schaffe ihn weg und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen -, (Hi 22,13) 15 dann kannst du ohne Makel dein Angesicht erheben, und fest stehst du da und musst dich nicht fürchten. 16 Du vergisst die Mühsal und denkst daran wie an Wasser, das vorüberfloss. 17 Und heller als der Mittag ist nun dein Leben, die Finsternis wird zum Morgen. 18 Und du bist zuversichtlich, weil es Hoffnung gibt, und du schaust dich um und kannst dich ruhig schlafen legen. (Ps 4,9) 19 Du lagerst dich, und niemand schreckt dich auf, und viele werden dir schmeicheln. 20 Die Augen der Frevler aber ermatten, und sie haben keine Zuflucht mehr, und ihre Hoffnung ist es, das Leben auszuhauchen. (Hi 8,13)Hiob 11
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDer dritte Freund: Du bist schuldig, Gott ist im Recht!
1 Da sagte Zofar von Naama: 2 »Soll dieser Unsinn ohne Antwort bleiben? Hat einer recht, nur weil er dauernd redet? 3 Meinst du, dass dein Geschwätz uns mundtot macht, wir auf dein Spotten nichts erwidern können? 4 Du hast behauptet, was du sagst, sei wahr, vor Gottes Augen seist du ohne Schuld. (Hi 10,7; Hi 16,17; Hi 27,6; Hi 33,9) 5 Ich wünschte nur, dass Gott jetzt selber spräche und dir darauf die rechte Antwort gäbe! (Hi 38,1) 6 Er würde dir sein Handeln offenbaren, das unserm Wissen unbegreiflich ist. Dann würdest du sehr schnell zur Einsicht kommen, wie viel von deiner Schuld dir Gott erlässt. 7 Die Tiefen Gottes, kannst du sie ergründen? Kennst du die Größe des Gewaltigen? (Röm 11,33) 8 Gott reicht noch höher als der Himmelsdom,[1] zu dessen Grenze du nie hingelangst. Gott reicht noch tiefer als die Totenwelt, von der du doch so gut wie gar nichts weißt. 9 Gott ist viel größer als die ganze Erde, viel breiter als das ganze weite Meer. 10 Holt er den Schuldigen vor sein Gericht, so gibt es niemand, der ihn daran hindert. 11 Er kennt die Taugenichtse und ihr Treiben, das Unrecht kann sich nicht vor ihm verstecken.[2] 12 Jedoch ein Dummkopf kommt erst dann zur Einsicht, wenn wilde Esel zahm geboren werden![3] 13 Du, Ijob, musst dein Herz zu Gott hinwenden und deine Hände ihm entgegenstrecken. (1Kön 8,38; Ps 88,10) 14 Doch reinige sie erst von allem Unrecht und lass in deinem Haus nichts Böses zu. 15 Dann kannst du frei von Schuld den Blick erheben; dann stehst du fest und brauchst dich nicht zu fürchten. 16 Das Unheil, das dich traf, kannst du vergessen wie Wasserfluten, die verlaufen sind. 17 Dein Leben zeigt sich dann in neuem Licht und strahlt noch heller als die Mittagssonne; nach aller Dunkelheit kommt Morgenglanz. (Ps 97,11; Jes 58,8) 18 Du lebst in Sicherheit, mit neuer Hoffnung; du bist beschämt, doch kannst du ruhig schlafen. 19 In deinem Frieden wird dich niemand stören, doch viele werden kommen, dir zu schmeicheln. 20 Den Bösen aber bleibt nur die Verzweiflung, sie suchen Zuflucht, ohne sie zu finden, und ihre einzige Hoffnung ist der Tod.« (Hi 3,21)Hiob 11
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.