Micha 6

Lutherbibel 2017

1 Hört doch, was der HERR sagt: »Mach dich auf, führe einen Rechtsstreit mit den Bergen, auf dass die Hügel deine Stimme hören!« (Hes 6,2)2 Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN, ihr starken Grundfesten der Erde; denn der HERR will mit seinem Volk rechten und mit Israel ins Gericht gehen! (Jes 3,13; Hos 4,1; Hos 12,3)3 »Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir! (Jer 2,5)4 Habe ich dich doch aus Ägyptenland geführt und aus der Knechtschaft erlöst und vor dir her gesandt Mose, Aaron und Mirjam. (2Mo 15,20)5 Mein Volk, denke doch daran, was Balak, der König von Moab, vorhatte und was ihm Bileam, der Sohn Beors, antwortete; wie du hinüberzogst von Schittim bis nach Gilgal, damit du erkennst, wie der HERR dir alles Gute getan hat.« (4Mo 22,1; Jos 2,1; Jos 4,19)6 »Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem Gott in der Höhe? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen, mit einjährigen Kälbern? (Ps 50,8; Am 5,22)7 Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« (3Mo 18,21)8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben[1] und demütig sein vor deinem Gott. (5Mo 10,12; Hos 6,6; Am 5,24)9 Des HERRN Stimme ruft über die Stadt – und weise ist es, deinen Namen zu fürchten! – Hört, Stamm und Stadtversammlung!10 Kann ich vergessen unrecht Gut in des Gottlosen Hause und das verfluchte falsche Maß? (3Mo 19,35; Am 8,5)11 Oder sollte ich unrechte Waage und falsche Gewichte im Beutel billigen? (Spr 20,10)12 Ihre Reichen üben nichts als Gewalt, und ihre Einwohner gehen mit Lügen um und haben falsche Zungen in ihrem Halse.13 Darum will auch ich anfangen, dich zu schlagen und dich um deiner Sünden willen wüst zu machen.14 Du sollst essen und doch nicht satt werden. Und was du beiseiteschaffst, wirst du doch nicht retten; und was du rettest, will ich doch dem Schwert preisgeben. (Hos 4,10)15 Du sollst säen und nicht ernten; du sollst Öl keltern und dich damit nicht salben und Wein keltern und ihn nicht trinken. (5Mo 28,38; Am 5,11)16 Denn man hielt sich an die Weisungen Omris und alle Werke des Hauses Ahab. Ihr folgtet ihrem Rat. Darum mache ich dich zur Wüste. Die Einwohner der Stadt soll man auspfeifen, und ihr sollt die Schmach meines Volks tragen. (1Kön 16,29)

Micha 6

Elberfelder Bibel

1 Hört doch, was der HERR sagt: »Mache dich auf, führe einen Rechtsstreit vor den Bergen und lass die Hügel deine Stimme hören!« (Hes 6,3; Mi 1,2)2 Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit des HERRN, und ihr Uralten, ihr Grundfesten der Erde! Denn der HERR tritt in einen Rechtsstreit mit seinem Volk, und mit Israel wird er sich auseinandersetzen! (Jes 3,13; Jes 5,3; Hos 4,1)3 »Mein Volk, was habe ich dir angetan, und womit habe ich dich ermüdet? Sage aus gegen mich! (Jes 43,23; Jer 2,5)4 Ja, ich habe dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt und aus dem Haus der Sklaverei erlöst; und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt. (2Mo 6,27; 5Mo 5,6; Ps 77,21)5 Mein Volk, denk doch daran, was Balak, der König von Moab, beratschlagt, und was Bileam, der Sohn des Beor, ihm antwortete, ⟨denk an den Übergang⟩ von Schittim bis Gilgal, damit du die gerechten Taten[1] des HERRN erkennst!« (4Mo 25,1; 5Mo 23,6; Jos 5,9; Jos 24,9; 1Sam 12,7)6 »Womit soll ich vor den HERRN treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? (2Mo 23,15; Ps 116,12; Mk 12,33; Hebr 10,4)7 Wird der HERR Gefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Bächen Öls? Soll ich meinen Erstgeborenen geben für mein Vergehen, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele[2] (2Kön 3,27; Ps 51,18; Jer 6,20)8 »Er hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte[3] zu lieben und einsichtig zu gehen mit deinem Gott?« (5Mo 10,12; Spr 21,3; 1Petr 5,5)9 Horch! Der HERR ruft der Stadt zu – Rettung ist es, deinen Namen zu fürchten[4] –: Hört, was die ⟨Zucht⟩rute ist und wer es ⟨so⟩ bestimmt hat[5]! (Hes 7,9)10 Könnte ich je vergessen[6] den Schatz der Gottlosigkeit im Haus des Gottlosen und das schwindsüchtige, verwünschte Efa? (Spr 20,10; Jer 5,27; Am 3,10)11 Sollte ich ⟨sie⟩ reinsprechen[7] bei der Waage der Gottlosigkeit und bei einem Beutel mit betrügerischen[8] Gewichtsteinen? (Spr 20,10)12 Wo ihre Reichen voll Gewalttat sind und ihre Bewohner Lügen reden und ihre Zunge in ihrem Mund ⟨nichts als⟩ Betrug ist! (Ps 120,2; Jes 59,3; Hes 22,29; Mi 2,1; Zef 1,9)13 So will auch ich dich unheilbar schlagen[9], dich öde machen um deiner Sünden willen. (Kla 5,16)14 Du wirst essen, aber nicht satt werden, und Hungergefühl wird in deinem Inneren ⟨bleiben⟩. Und du wirst fortschaffen und nicht retten; und was du rettest, werde ich dem Schwert hingeben. (5Mo 32,25; Hos 4,10)15 Du wirst säen, aber nicht ernten; du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben, und Most ⟨keltern⟩, aber keinen Wein trinken. (5Mo 28,40; Ri 6,4; Am 5,11)16 Und ihr haltet die[10] Ordnungen Omris und alles Tun des Hauses Ahab, und ihr geht in ihren Ratschlägen, damit ich dich dem Entsetzen preisgebe und ihre Bewohner[11] dem Gezisch; und ihr werdet die Schmach meines Volkes[12] tragen. (1Kön 16,25; 2Chr 22,4; Ps 44,14; Jer 19,8; Hos 12,15)

Micha 6

Hoffnung für alle

1 Hört, wozu der HERR sein Volk auffordert: »Kommt und verteidigt euch! Berge und Hügel sollen Zeugen unseres Rechtsstreites sein!«2 Ihr Berge und ihr uralten Fundamente der Erde, hört, welche Anklage der HERR gegen sein Volk erhebt! Jetzt geht er mit Israel ins Gericht.3 Er fragt: »Was habe ich dir bloß angetan, mein Volk? Habe ich vielleicht zu viel von dir gefordert? Sag es nur!4 Habe ich dich nicht sogar aus der Sklaverei in Ägypten erlöst und dir Mose, Aaron und Mirjam als Führer gegeben?5 Mein Volk, erinnere dich doch, welche finsteren Pläne Balak, der König von Moab, gegen dich schmiedete und was ihm Bileam, der Sohn von Beor, zur Antwort gab! Denk daran, wie du den Jordan bei Schittim überquertest und weiter bis nach Gilgal zogst! Dann wirst du erkennen, was ich, der HERR, für dich getan habe. Ich bin treu und gerecht!«6 Das Volk fragt: »Wie können wir denn dem HERRN begegnen, diesem großen und erhabenen Gott? Sollen wir einjährige Rinder als Opfer für ihn verbrennen, wenn wir ihn anbeten wollen?7 Hat er Gefallen daran, wenn wir ihm Tausende von Schafböcken und ganze Ströme von Olivenöl darbringen? Oder sollen wir ihm sogar unsere ältesten Söhne opfern, um unsere Schuld wiedergutzumachen?«8 Nein! Der HERR hat euch doch längst gesagt, was gut ist! Er fordert von euch Menschen nur eines: Haltet euch an das Recht, begegnet anderen mit Güte, und lebt in Ehrfurcht vor eurem Gott!9 Hört, was der HERR der Stadt Jerusalem zuruft! Wer klug ist, der nimmt seine Worte ernst! Lasst euch warnen durch die Strafe, die euch bevorsteht! Gott selbst hat sie über euch verhängt.[1]10 Er sagt: »Soll ich noch länger zusehen, wie gewissenlose Menschen in ihren Häusern Schätze ansammeln, die sie nur durch Betrug bekommen haben? Sie tun, was ich verabscheue, und verwenden gefälschte Maße!11 Wie kann ich sie freisprechen, wenn sie andere mit ihren falschen Waagen und Gewichtssteinen hinters Licht führen?12 Die Reichen in der Stadt beuten die Menschen aus und unterdrücken sie, ja, alle Einwohner von Jerusalem lügen und betrügen!13 Weil ihr so viel Schuld auf euch geladen habt, werde ich euch hart bestrafen und eure Stadt verwüsten.14 Bald könnt ihr euch nicht mehr satt essen, ständig quält euch der Hunger. Was ihr beiseiteschafft, könnt ihr doch nicht retten, und was ihr noch in Sicherheit bringt, verliert ihr im Krieg.15 Ihr werdet die Saat ausstreuen, aber keine Ernte einbringen, die Oliven auspressen, aber euch nicht mit dem Öl salben, Wein keltern, ihn aber nicht mehr genießen.16 Bis heute folgt ihr dem schlechten Vorbild der Könige Omri und Ahab. Alles, was diese Sippe tat, habt ihr ihnen nachgemacht! Darum lasse ich eure Stadt zu einem Ort des Grauens werden und euch zur Zielscheibe des Spotts; überall wird man euch, mein Volk, verhöhnen und verachten.«

Micha 6

Neue evangelistische Übersetzung

1 Hört doch, was Jahwe sagt: / "Auf, ‹mein Volk›, tritt an zum Prozess! / Die Berge sollen Zeugen sein, / die Hügel deine Stimme hören!"2 Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit Jahwes, / ihr uralten Fundamente der Erde! / Denn Jahwe führt einen Prozess gegen sein Volk, / zieht Israel zur Rechenschaft:3 "Mein Volk, was habe ich dir getan? / Habe ich zu viel von dir verlangt? / Sag ruhig aus gegen mich!4 Ja, ich habe dich aus Ägypten befreit, / dich aus der Sklaverei herausgeführt! / Ich habe dir Mose als Führer gegeben, / Aaron und Mirjam dazu.5 Denk doch daran, mein Volk, / was der Moabiterkönig Balak plante, / und was ihm Bileam Ben-Beor geantwortet hat![1] / Denk daran, wie du von Schittim nach Gilgal[2] kamst, / dann erkennst du die guten Taten Jahwes!"6 "Doch womit soll ich zu Jahwe kommen, / wie mich beugen vor dem hohen Gott? / Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten / oder mit einjährigen Kälbern?7 Wird Jahwe sich über Tausende von Schafböcken freuen, / über zehntausend Bäche von Olivenöl? / Soll ich meinen Ältesten für meine Vergehen opfern, / meinen eigenen Sohn für mein Versagen?"8 Man hat dir gesagt, Mensch, was gut ist / und was Jahwe von dir erwartet: / Du musst dich nur an sein Recht halten, / es lieben, gütig zu sein, / und einsichtig gehen mit deinem Gott.9 Hört! Jahwe ruft in die Stadt – wer ihn respektiert, ist gerettet: / Lasst euch warnen durch den Stock, der euch schlägt, / und durch den, der ihn zu euch schickt!10 "Kann ich die Schätze des Unrechts vergessen, / die sich im Haus des Gottlosen stapeln, / und das fluchwürdig verfälschte Messgefäß?11 Kann ich denn für rein erklären die gefälschte Waage, / die falschen Gewichtssteine im Beutel?12 Ja, die Reichen in der Stadt / kennen nichts als Gewalttat. / Ihre Einwohner belügen einander, / jedes Wort von ihnen ist Betrug.13 So werde auch ich dich unheilbar schlagen, / ich richte dich zugrunde für deine schlimmen Taten:14 Du wirst essen, wirst aber nicht satt; / es wird dir flau im Magen sein. / Was du beiseiteschaffst, wirst du nicht retten können; / und was du rettest, übergebe ich dem Schwert.15 Du wirst säen, / aber nicht ernten. / Du wirst Oliven auspressen, / dich mit dem Öl aber nicht salben. / Du wirst Trauben keltern, / aber den Wein nicht trinken.16 Du bist dem schlimmen Beispiel Omris gefolgt, / hast dich nach der Sippe Ahabs gerichtet / und hast nach ihren Ratschlägen gelebt.[3] / Darum gebe ich dich dem Entsetzen preis / und deine Bewohner dem Gespött! / Ihr müsst die Verhöhnung ertragen!"