1Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. (Jes 49,1; Jes 50,4; Jes 52,13; Mt 3,17; Mt 12,18)2Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.3Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. (Ps 34,19)4Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. (Jes 51,5)5So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen: (1Mo 1,1)6Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen[1] und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, (Jes 49,6; Jes 49,8)7dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. (Ps 126,1; Jes 35,5; Jes 45,13)8Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. (2Mo 3,15; Jes 48,11)9Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören. (Jes 48,6)
Gott befreit sein Volk
10Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde, die ihr auf dem Meer fahrt, und was im Meer ist, ihr Inseln und die darauf wohnen! (Ps 33,3)11Ruft laut, ihr Wüsten und die Städte darin samt den Dörfern, wo Kedar wohnt. Es sollen jauchzen, die in Felsen wohnen, und jubeln von den Höhen der Berge!12Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden!13Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann kommt er in Eifer; laut erhebt er das Kampfgeschrei, zieht wie ein Held wider seine Feinde.14Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber will ich schreien wie eine Gebärende, ich will keuchen und nach Luft schnappen.15Ich will Berge und Hügel zur Wüste machen und all ihr Gras verdorren lassen und will die Wasserströme zu Inseln machen und die Teiche austrocknen. (Jes 40,7)16Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen. (Jes 40,4)17Die sich aber auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: »Ihr seid unsre Götter!«, die müssen zurückweichen und zuschanden werden. (Ps 97,7; Jes 44,11)18Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, dass ihr seht! (Jes 43,8)19Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN? (Jes 41,8)20Du sahst wohl viel, aber du hast’s nicht beachtet. Die Ohren offen – aber er hört nicht. (Jes 43,8)21Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, dass er sein Gesetz groß und herrlich mache.22Es ist aber ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle gefangen in Höhlen und versteckt in Kerkern. Sie sind zum Raub geworden, und da ist kein Erretter, geplündert, und niemand ist da, der sagt: Gib wieder her!23Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hört für künftige Zeiten?24Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Hat es nicht der HERR getan, an dem wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und sie gehorchten seinen Weisungen nicht.25Darum hat er über sie ausgeschüttet seinen grimmigen Zorn und die Gewalt des Krieges, dass er sie ringsumher versengte, aber sie merken’s nicht, und sie in Brand steckte, aber sie nehmen’s nicht zu Herzen.
Jesaja 42
Elberfelder Bibel
Erstes Lied: Der Knecht Gottes bringt Recht und Licht
1Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen. (Ps 72,4; Ps 89,4; Jes 2,4; Jes 11,2; Jes 49,3; Jes 50,10; Jes 52,13; Jes 61,1; Jes 63,1; Sach 3,8; Mt 3,16; Lk 23,35; Apg 3,13; Phil 2,7)2Er wird nicht schreien und ⟨die Stimme⟩ nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße. (Mk 7,24)3Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden[1] Docht wird er nicht auslöschen. In Treue[2] bringt er das Recht hinaus. (Ps 72,4; Jes 2,4; Jes 63,1)4Er wird nicht verzagen[3] noch zusammenbrechen[4], bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung. – (1Mo 49,10; Jes 11,10; Jes 60,9; Dan 9,24; Mt 12,17)5So spricht Gott, der HERR, der den Himmel schuf[5] und ihn ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entsprosst, der dem Volk auf ihr den Atem gab[6] und den ⟨Lebens⟩hauch denen, die auf ihr gehen: (Ps 96,5; Jes 40,22; Jes 45,12; Jes 57,16; Jer 38,16; Hes 18,4; Apg 17,25)6Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich[7] zum Bund des Volkes[8], zum Licht der Nationen, (Jes 49,6; Jes 49,8; Jes 51,4; Lk 2,32; Apg 26,18)7blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen ⟨und⟩ aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen. – (Jes 29,18; Jes 49,9; Jes 61,1; Mk 10,52; Lk 1,79; Kol 1,13)8Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern. (2Mo 3,14; Ps 83,19; Jes 48,11; Jer 33,2)9Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsprosst, lasse ich es euch hören. (Jes 41,22; Jes 48,5; 1Petr 1,10)
Gott kommt zur Rettung um seiner Gerechtigkeit willen
10Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer[9] und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner! (Ps 33,3; Ps 97,1; Jes 24,15; Offb 5,9)11⟨Die Stimme⟩ sollen erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, die Kedar[10] bewohnt! Jubeln sollen die Bewohner von Sela[11], jauchzen vom Gipfel der Berge her! (Jes 60,7; Hes 27,21)12Dem HERRN sollen sie Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkündigen! (Ps 97,1; Jes 24,15; Offb 14,7)13Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde. (Ps 78,65; Jes 31,4; Jes 59,17; Jer 25,30)14Seit ewigen ⟨Zeiten⟩ habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Wie eine Gebärende werde ich ⟨nun⟩ stöhnen, schnauben und ⟨nach Luft⟩ schnappen zugleich. (Ps 50,21)15Ich werde Berge und Hügel ausdörren und all ihr Kraut vertrocknen lassen. Und ich werde Ströme zu Inseln machen und Teiche trockenlegen. (Ps 107,33; Jes 50,2)16Und ich werde die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, werde ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen werde ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tue und von denen ich nicht ablasse. (Jes 40,4; Jer 31,8)17Es weichen zurück, es werden völlig zuschanden ⟨alle⟩, die auf ein Götterbild vertrauen, die zum gegossenen Bild sagen: Ihr seid unsere Götter. (Ps 97,7; Ps 135,18; Jes 44,11)18Hört, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen! (Jes 43,8; Mt 11,5)19Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub, wenn nicht[12] mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam[13] und blind wie der Knecht des HERRN?20Er hat[14] vieles gesehen, aber es nicht beachtet[15], hat offene Ohren, aber hört nicht. (Jes 6,9; Jes 48,8; Hes 33,32)21Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz groß und herrlich[16]. (5Mo 4,6; Mt 5,17)22Doch ist es ⟨jetzt noch⟩ ein beraubtes und ausgeplündertes Volk. Sie sind allesamt in Löchern gefesselt, und in Kerkern werden sie versteckt gehalten. Sie sind zur Beute geworden, und da ist kein Erretter, ⟨zur⟩ Plünderung, und niemand sagt: Gib wieder her! (5Mo 28,33; Jes 5,29; Jes 24,3; Jer 51,34)23Wer unter euch will das zu Ohren nehmen, will achtgeben und für die Zukunft hören? (5Mo 32,29)24Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hörten nicht auf sein Gesetz. (Ri 2,14; Ps 81,12; Jer 44,10; Lk 13,34)25Da hat er die Glut seines Zornes[17] und die Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt, aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber es nimmt es nicht zu Herzen. (Jer 5,3; Jer 12,11)
Jesaja 42
Hoffnung für alle
Der Diener Gottes und sein Auftrag
1Der Herr spricht: »Seht, hier ist mein Diener, zu dem ich stehe. Ihn habe ich auserwählt, und ich freue mich über ihn. Ich habe ihm meinen Geist gegeben, und er wird den Völkern mein Recht verkünden.2Aber er schreit es nicht hinaus; er ruft nicht laut und lässt seine Stimme nicht durch die Straßen der Stadt hallen.3Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Unbeirrbar setzt er sich für das Recht ein.4Er wird nicht müde, nie verliert er den Mut, bis er auf der ganzen Erde für Gerechtigkeit gesorgt hat. Selbst die Bewohner der Inseln und der fernen Küsten warten auf seine Weisung.«5Gott, der HERR, hat den Himmel geschaffen und ihn wie ein Zeltdach ausgespannt. Die Erde in ihrer ganzen Weite hat er gebildet, die Pflanzen ließ er hervorsprießen, und den Menschen hat er Leben und Atem gegeben. Und nun sagt er zu seinem Diener:6»Ich, der HERR, habe dich berufen, meine gerechten Pläne auszuführen. Ich fasse dich an der Hand und helfe dir, ich beschütze dich. Durch dich schließe ich einen Bund mit den Menschen, ja, für alle Völker mache ich dich zu einem Licht, das ihnen den Weg zu mir zeigt.[1]7Den Blinden sollst du das Augenlicht geben und die Gefangenen aus ihren Zellen holen. Alle, die in Finsternis sitzen, sollst du aus ihrer Gefangenschaft befreien.8Ich heiße ›HERR‹, und ich bin es auch. Die Ehre, die mir zusteht, lasse ich mir nicht rauben. Ich dulde nicht, dass Götterfiguren für meine Taten gerühmt werden.9Ihr könnt sehen, dass meine Vorhersagen eingetroffen sind. Und nun kündige ich etwas Neues an. Ich sage euch, was geschehen wird, ehe man das Geringste davon erkennt.«
Singt dem Herrn ein neues Lied!
10Singt dem HERRN ein neues Lied und rühmt ihn überall auf der Welt. Besingt ihn, ihr Seefahrer und alles, was im Meer lebt! Preist ihn, ihr Inseln und seine Bewohner!11Auch die Wüste und alle, die dort leben, sollen in das Lied mit einstimmen. Singt und jubelt, ihr Beduinen von Kedar! Ihr aus dem Bergland,[2] steigt auf die Gipfel und jubelt ihm zu! (Jes 16,1)12Ihr alle – gebt dem HERRN die Ehre und verkündet selbst auf den fernsten Inseln seine ruhmvollen Taten!13Der HERR zieht in den Krieg wie ein Held. In aller Entschlossenheit rüstet er sich zum Kampf. Dann erhebt er sein lautes Kriegsgeschrei und zwingt seine Feinde in die Knie.14»Sehr lange habe ich geschwiegen«, sagt der Herr. »Ich blieb ruhig und hielt mich zurück. Aber jetzt kann ich nicht mehr an mich halten. Nun schreie ich auf wie eine Frau in den Wehen, ich keuche und schnappe nach Luft.15Berge und Hügel lasse ich austrocknen, alle Pflanzen darauf verdorren. Die Flüsse und Sümpfe sollen versanden und zu festem Boden werden.16Mein blindes Volk werde ich auf Straßen führen, die sie nicht kennen, und neue Wege mit ihnen gehen. Ich mache die Dunkelheit um sie her zum Licht und räume die Hindernisse beiseite. Das alles werde ich tun, mein Plan steht fest.17Aber alle, die ihre Hilfe von einer selbst gemachten Statue erwarten und zu ihr sagen: ›Du bist mein Gott‹, müssen beschämt die Flucht ergreifen.«
Israel verschließt die Augen vor dem Herrn
18»Ach, wie seid ihr taub und blind!«, sagt der Herr. »Warum wollt ihr nicht hören, warum nicht sehen?19Wenn je ein Volk blind war, dann mein Volk Israel. Gibt es überhaupt einen, der so taub ist wie mein Volk, das ich als meinen Boten senden will? Gibt es ein Volk, das so blind ist wie Israel, mein Vertrauter[3], den ich in meinen Dienst gestellt habe?20Was habt ihr nicht alles an Gutem gesehen, aber es lässt euch kalt! Was habt ihr nicht alles gehört, aber es war vergeblich!«21Der HERR will, dass das Recht geschieht, darum hat er sein Gesetz klar und unübertrefflich gemacht.22Was aber ist aus euch geworden? Ihr seid ein beraubtes und ausgeplündertes Volk. Gefesselt hockt ihr in Erdlöchern; man hat euch in Kerker gesteckt. Man hat euch ausgeplündert und verschleppt. Niemand hilft euch, niemand fordert eure Freilassung.23Ach, wenn euch das doch zum Nachdenken bringen würde! Wenn ihr doch für euer weiteres Leben eine Lehre daraus ziehen wolltet!24Wer hat denn zugelassen, dass Israel ausgeplündert wurde? Wer hat die Nachkommen von Jakob an die Räuber ausgeliefert? Ist es nicht der HERR, dem wir ungehorsam waren? Er hat es getan, weil Israel nicht auf ihn hören wollte, weil es seinen Geboten keine Beachtung schenkte.25Darum bekamen sie seinen glühenden Zorn zu spüren: Er ließ Krieg ausbrechen; sie waren eingeschlossen von loderndem Feuer. Das ganze Land brannte – aber sie wollten nicht einsehen, dass der Herr sie straft. Sie ließen sich nicht belehren.
Jesaja 42
Neue evangelistische Übersetzung
Erstes Lied vom Diener Gottes
1Seht, das ist mein Diener, ich stehe zu ihm! / Ich habe ihn erwählt, und ich finde Gefallen an ihm. / Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. / Er bringt den Völkern das Recht.2Er macht kein Aufheben und schreit nicht herum. / Auf der Straße hört man seine Stimme nicht.3Das geknickte Rohr bricht er nicht durch, / den glimmenden Docht löscht er nicht aus. / Ja, er bringt wirklich das Recht.4Er selbst verglimmt nicht und knickt auch nicht ein, / bis er das Recht auf der Erde durchgesetzt hat. / Die Meeresländer warten schon auf sein Gesetz.[1] (Mt 12,18)5So spricht Jahwe, Gott, / der den Himmel geschaffen und ausgespannt / und die Erde und all ihr Gewächs ausgebreitet hat; / der dem Volk auf ihr den Atem gab, / ihren Bewohnern Leben und Geist:6"Ich, Jahwe, ich habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. / Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. / Ich mache dich zum Bund[2] für das Volk / und für alle Völker zum Licht,7um blinde Augen zu öffnen und Gefangene aus dem Gefängnis zu holen, / um die, die im Dunkeln sitzen, aus der Haft zu befreien.8Ich bin Jahwe, das ist mein Name! / Diese Ehre überlasse ich keinem, / keinem Götzen das mir gehörende Lob.9Seht, was ich früher sagte, traf ein. / Nun kündige ich Neues an. / Noch ehe es aufsprosst, hört ihr es von mir."
Gottes Sieg
10Singt Jahwe ein neues Lied! / Tragt seinen Ruhm bis ans Ende der Welt, / die ihr das Meer befahrt und von seiner Fülle lebt, / Meeresländer und ihre Bewohner!11Die Städte der Steppe sollen sich freuen, / auch die Dörfer, die Kedar[3] bewohnt. / Jubeln sollen die Felsenbewohner, / jauchzen von den Gipfeln der Berge!12Sie sollen Jahwe die Ehre geben, / seinen Ruhm verkünden den Ländern am Meer!13Jahwe zieht aus wie ein Held, / entfacht wie ein Krieger seine Leidenschaft, / erhebt ein lautes Kriegsgeschrei, / bezwingt seine Feinde wie ein Held.14Lange habe ich geschwiegen, / blieb still, bezähmte mich. / Doch jetzt stöhne ich wie eine Frau bei der Geburt, / will schnauben und schnaufen zugleich.15Berge und Hügel dörre ich aus, dass all ihr Grün vertrocknen wird. / Ströme lasse ich versiegen und Wasserbecken vertrocknen.16Blinde führe ich auf einem Weg, den sie nicht kennen, / ich lasse sie auf unbekannten Pfaden gehen. / Die Finsternis vor ihnen mache ich zum Licht, / holprige Stellen zur ebenen Bahn. / Das werde ich ganz sicher tun, niemand bringt mich davon ab!17Wer sich auf Götzenbilder verlässt, wird beschämt; / wer Gussbilder seine Götter nennt, wird völlig zuschanden.
Israel – blind und taub
18Hört, ihr Tauben! / Ihr Blinden, schaut her und seht!19Wer ist so blind, wie mein Diener, / so taub, wie mein Bote? / Wer ist so blind wie mein Vertrauter, / blind wie der Diener Jahwes?20Du hast viel gesehen und doch nichts beachtet, / hast offene Ohren und doch nichts gehört.21Jahwe hat euch in diese Lage gebracht, / denn er wacht über seine Gerechtigkeit / und macht so sein Gesetz groß und berühmt.22Doch jetzt sind sie ein beraubtes, ausgeplündertes Volk, / in Erdlöchern gefesselt, / in Gefängnissen versteckt. / Sie wurden als Beute verschleppt und kein Retter war da. / Sie wurden ausgeplündert und niemand sagte: "Gib wieder her!"23Wer von euch nimmt das zu Ohren, / und wer beherzigt es für die kommende Zeit?24Wer gab Jakob der Plünderung preis? / Wer lieferte Israel den Räubern aus? / War es nicht Jahwe, an dem wir uns versündigt hatten? / Doch sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen / und hörten nicht auf sein Gesetz.25Da goss er die Glut seines Zorns über sie aus / und die Schrecken des Krieges. / Es loderte rings um sie her, / doch zur Erkenntnis kamen sie nicht, / es sengte sie an, / doch es hat sie nicht zur Besinnung gebracht.