Jeremia 37

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der Babylonierkönig Nebukadnezzar hatte König Jojachin,[1] den Sohn Jojakims, abgesetzt und an seiner Stelle Zidkija, einen Bruder von Jojakim und[2] Sohn von Joschija, als König über das Land Juda eingesetzt. (2Kön 24,17)2 Aber weder König Zidkija noch seine Hofleute noch die Bewohner des Landes nahmen ernst, was der HERR ihnen durch Jeremia sagen ließ.3 König Zidkija sandte Juchal, den Sohn von Schelemja, und den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, zum Propheten Jeremia mit dem Auftrag: »Bete doch für uns zum HERRN, unserem Gott!« (Jer 7,16; Jer 21,1)4-5 Die babylonischen Belagerer waren nämlich von Jerusalem abgezogen, denn sie hatten erfahren, dass ein Heer des Pharaos aus Ägypten gegen sie anrückte. Jeremia konnte sich damals noch frei bewegen; sie hatten ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.6 Da erging das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia als Antwort für die Abgesandten Zedekijas:7 »So spricht der HERR, der Gott Israels: Geht wieder zum König von Juda, der euch hergeschickt hat, um mich zu fragen. Sagt ihm: ›Das Heer des Pharaos, das ausgezogen ist, um euch zu helfen, ist schon wieder auf dem Heimweg nach Ägypten.8 Die Babylonier kommen zurück. Sie werden diese Stadt angreifen, sie erobern und niederbrennen.9 Ich, der HERR, warne euch: Redet euch nicht ein, die Babylonier würden endgültig abziehen. Sie werden nicht abziehen.10 Selbst wenn ihr das ganze babylonische Heer in die Flucht schlagen könntet und nur ein paar Verwundete in ihren Zelten zurückblieben, sie würden aufstehen und diese Stadt niederbrennen!‹«11 Als das Heer der Belagerer von Jerusalem abgezogen und den Ägyptern entgegengezogen war,12 wollte Jeremia die Stadt verlassen und ins Gebiet des Stammes Benjamin gehen, um mit seinen Verwandten eine Erbschaft zu teilen. (Jer 32,7)13 Am Benjamintor hielt der wachhabende Offizier ihn an. Es war Jirija, der Sohn von Schelemja und Enkel von Hananja. Er rief Jeremia zu: »Halt, du willst zu den Babyloniern überlaufen!«14 Jeremia entgegnete: »Das ist nicht wahr, ich bin kein Überläufer!« Doch Jirija glaubte ihm nicht. Er nahm ihn fest und führte ihn vor die Minister.15 Diese waren wütend auf Jeremia. Sie ließen ihn schlagen und in das Haus des Staatsschreibers Jonatan bringen, das man zum Gefängnis gemacht hatte.16 Jeremia kam in einen gewölbten Keller, der vorher als Zisterne gedient hatte. Dort blieb er lange Zeit.17 Eines Tages ließ König Zidkija den Propheten heimlich in seinen Palast holen und fragte ihn: »Hast du für mich eine Botschaft vom HERRN?« Jeremia antwortete: »Ja, sie lautet: ›Du wirst an den König von Babylonien ausgeliefert.‹«18 Dann fragte Jeremia den König: »Welches Verbrechen habe ich an dir oder an deinen Hofleuten oder an diesem Volk begangen, dass ihr mich ins Gefängnis geworfen habt?19 Wo sind denn jetzt eure Propheten, die euch vorausgesagt haben, der König von Babylonien werde euch und dieses Land nicht überfallen?« (Jer 14,13)20 Und er fügte hinzu: »Mein Herr und König, gewähre mir doch, worum ich dich jetzt bitte: Lass mich nicht in das Haus Jonatans zurückbringen. Das wäre mein sicherer Tod!«21 Da gab König Zidkija den Befehl, sie sollten Jeremia im Wachthof gefangen halten. Dort bekam er als Tagesration einen kleinen Brotlaib aus der Bäckergasse, bis das Brot in der Stadt ganz ausging.

Jeremia 37

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und Zidkijahu, der Sohn des Joschijahu, wurde König anstelle von Konjahu, dem Sohn von Jehojakim, den Nebukadrezzar, der König von Babel, zum König gemacht hatte im Land Juda. (2Kön 24,17)2 Und weder er noch seine Diener, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des HERRN, die dieser durch Jeremia, den Propheten, gesprochen hatte. (2Chr 36,11; Jer 25,3)3 Und König Zidkijahu sandte Jehuchal, den Sohn des Schelemja, und Zefanjahu, den Sohn des Maaseja, den Priester, zu Jeremia, dem Propheten, um zu sagen: Bete doch für uns zum HERRN, unserem Gott! (Jer 2,27; Jer 7,16; Jer 21,2; Jer 29,25; Jer 38,1; Jer 42,2)4 Damals ging Jeremia ein und aus im Volk, und man hatte ihn noch nicht in den Kerker geworfen.5 Das Heer des Pharao aber war ausgezogen aus Ägypten, und die Kasdäer, die Jerusalem belagerten, hörten die Kunde von ihnen und zogen ab von Jerusalem. (Hes 17,15; Hes 34,21)6 Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, den Propheten:7 So spricht der HERR, der Gott Israels: So sollt ihr zum König von Juda sprechen, der euch zu mir sendet, um mich zu befragen: Sieh, das Heer des Pharao, das auszieht, um euch zu helfen, kehrt zurück in sein Land, nach Ägypten. (Jes 36,6; Jer 2,36; Jer 46,17)8 Die Kasdäer aber werden zurückkommen und gegen diese Stadt kämpfen, und sie werden sie einnehmen und sie im Feuer verbrennen! (Jer 34,22; Jer 39,8)9 So spricht der HERR: Betrügt euch nicht selbst, indem ihr sagt: Gewiss werden die Kasdäer abziehen von uns! - Sie werden nicht abziehen! (Jer 21,4; Jer 32,5)10 Selbst wenn ihr das ganze Heer der Kasdäer, die gegen euch kämpfen, schlagen würdet und von ihnen nur schwer verletzte Männer übrig blieben - sie würden sich erheben, ein jeder in seinem Zelt, und diese Stadt im Feuer verbrennen.11 Und als das Heer der Kasdäer von Jerusalem wegzog vor dem Heer des Pharao,12 verliess Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort an einer Erbschaftsteilung teilzunehmen, im Kreis des Volks. (Jer 1,1; Jer 32,8)13 Als er aber im Benjamin-Tor war, war dort ein Wachhabender, und dessen Name war Jirija, der Sohn des Schelemja, des Sohns von Chananja, und dieser ergriff Jeremia, den Propheten, und sagte: Du willst überlaufen zu den Kasdäern!14 Jeremia aber sagte: Lüge! Ich will nicht zu den Kasdäern überlaufen! Er aber hörte nicht auf ihn, und so ergriff Jirija den Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.15 Und die Oberen waren zornig über Jeremia und schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis im Haus des Jehonatan, des Schreibers, denn dieses hatte man zum Kerker gemacht. (Jer 20,2; Jer 38,26)16 So kam Jeremia in das Zisternenhaus, in die Gewölbe, und dort blieb Jeremia lange Zeit.17 König Zidkijahu aber sandte hin und holte ihn. Und in seinem Haus befragte der König ihn im Verborgenen und sagte: Gibt es ein Wort vom HERRN? Und Jeremia sagte: Es gibt eines! Und er sprach: In die Hand des Königs von Babel wirst du gegeben werden! (Jer 21,7; Jer 32,4; Jer 38,14)18 Dann aber sagte Jeremia zu König Zidkijahu: Wodurch bin ich an dir, an deinen Dienern und an diesem Volk schuldig geworden, dass ihr mich in den Kerker geworfen habt?19 Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt haben: Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen? (Jer 14,13)20 Und nun höre doch, mein Herr und König! Möge mein Flehen vor dich gelangen, und schick mich nicht zurück in das Haus Jehonatans, des Schreibers, damit ich dort nicht sterbe. (Jer 38,15; Jer 38,26)21 Da gab König Zidkijahu Befehl, und man verwahrte Jeremia im Wachhof und gab ihm täglich ein Rundbrot aus der Bäckergasse, bis alles Brot in der Stadt aufgebraucht war. Und Jeremia blieb im Wachhof. (Jer 32,2; Jer 38,9; Jer 38,28)