Hebräer 10

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Im Gesetz zeigt sich nur ein Schatten von dem, was Gott künftig schenken will – ein Schatten, nicht die eigentliche Gestalt. Deshalb kann das Gesetz die Menschen, die im irdischen Heiligtum vor Gott treten, auch niemals zur Vollendung führen – obwohl nach Anordnung des Gesetzes Jahr für Jahr immer wieder die gleichen Opfer für sie dargebracht werden. (Hebr 7,19; Hebr 8,5)2 Wenn die Menschen durch das Gesetz und die von ihm vorgeschriebenen Opfer ein für alle Mal von ihren Sünden gereinigt werden könnten, dann hätten sie doch einmal mit dem Opfern aufhören müssen, weil sie sich nicht mehr schuldig gefühlt hätten.3 Doch durch diese Opfer werden sie nur Jahr für Jahr aufs Neue an ihre Sünden erinnert! (Hebr 9,7)4 Denn das Blut von Stieren und Böcken kann niemals die Schuld beseitigen.5 Darum sagte Christus, als er in die Welt kam, zu Gott: »Opfer und Gaben hast du nicht verlangt; aber du hast mir einen Leib gegeben. (Ps 40,7)6 Über Brandopfer und Sühneopfer freust du dich nicht.7 Da habe ich gesagt: ›Hier bin ich, Gott! Ich will tun, was du von mir verlangst, wie es in den Heiligen Schriften über mich vorausgesagt ist!‹«8 Zuerst sagte er: »Opfer und Gaben hast du nicht verlangt, über Brandopfer und Sühneopfer freust du dich nicht«, obwohl alle diese Opfer vom Gesetz vorgeschrieben sind.9 Dann aber hat er gesagt: »Hier bin ich, Gott! Ich will tun, was du von mir verlangst.« So hebt Christus die alte Ordnung auf und setzt die neue in Kraft.10 Durch das, was Gott »verlangt« hat, nämlich dadurch, dass Jesus Christus seinen eigenen »Leib« zum Opfer brachte, sind wir nun ein für alle Mal von jeder Schuld gereinigt und zu Gottes Eigentum geworden. (Hebr 7,27)11 Jeder Priester verrichtet Tag für Tag seinen Dienst und bringt wieder und wieder die gleichen Opfer, die doch niemals die Sünden wegschaffen können. (2Mo 29,38)12 Christus dagegen hat nur ein einziges Opfer für die Sünden gebracht und dann für immer den Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. (Hebr 8,1)13 Dort wartet er nur noch darauf, dass Gott ihm seine Feinde als Schemel unter die Füße legt. (Ps 110,1; 1Kor 15,25)14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er alle, die Gottes Eigentum werden sollen, für immer zur Vollendung geführt.15 Auch der Heilige Geist bezeugt uns das in den Heiligen Schriften. Nachdem der Herr zunächst gesagt hat:16 »Der Bund, den ich dann mit ihnen schließen werde, wird völlig anders sein«, fährt er fort: »Ich werde ihnen meine Gesetze nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben, (Jer 31,33; Hebr 8,10)17 und ich will nie mehr an ihre Sünden und an ihre bösen Taten denken.«18 Wenn aber die Sünden vergeben sind, ist ein Opfer nicht mehr nötig.19 Liebe Brüder und Schwestern![1] Wir haben also freien Zutritt zum Allerheiligsten! Jesus hat sein Blut geopfert (Röm 5,2; Eph 3,12; Hebr 4,16; Hebr 9,8)20 und uns den Weg durch den Vorhang hindurch frei gemacht, diesen neuen Weg, der zum Leben führt. Der »Vorhang« aber, das ist er selbst, so wie er in einem irdischen Leib gelebt hat. (Mt 27,51; Hebr 9,3; Hebr 9,14)21 Wir haben also einen ganz unvergleichlichen Obersten Priester, der über das Haus Gottes gesetzt ist. (Hebr 4,14)22 Darum wollen wir vor Gott hintreten mit offenem Herzen und in festem Glauben; unser Gewissen wurde ja von aller Schuld gereinigt und unser Leib in reinem Wasser gewaschen. (Hes 36,25; Eph 5,26; Hebr 4,16)23 Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort. (Hebr 4,14)24 Und wir wollen aufeinander acht geben und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen. (Hebr 13,1)25 Einige haben sich angewöhnt, den Gemeindeversammlungen fernzubleiben. Das ist nicht gut; vielmehr sollt ihr einander Mut machen. Und das umso mehr, als ihr doch merken müsst, dass der Tag näher rückt, an dem der Herr kommt! (Phil 4,5)26 Wir haben die Wahrheit kennengelernt. Wenn wir jetzt vorsätzlich weiterhin sündigen, gibt es kein Opfer mehr, um unsere Sünden gutzumachen. (Hebr 6,4)27 Wir müssen dann ein schreckliches Gericht fürchten; denn wie ein Feuer wird Gottes Zorn alle vernichten, die sich gegen ihn auflehnen. (Jes 26,11)28 Wer gegen das Gesetz Moses verstößt, wird ohne Mitleid getötet, wenn seine Schuld durch zwei oder drei Zeugenaussagen festgestellt ist. (5Mo 19,15)29 Um wie viel schlimmer wird dann bestraft werden, wer den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes, das ihn rein und heilig gemacht hat, wie eine gewöhnliche Sache abtut und den Geist beleidigt, dem er die Gnade verdankt! (Mk 3,29; Hebr 2,3; Hebr 9,12)30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: »Ich werde Vergeltung üben und sie für alle Bosheit hart bestrafen.« Es heißt an derselben Stelle auch:[2] »Der Herr wird seinem Volk das Urteil sprechen.« (5Mo 32,35; 5Mo 32,36)31 Dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen ist schrecklich!32 Erinnert euch doch an die Zeiten, als ihr gerade mit dem göttlichen Licht erleuchtet worden wart und dann sogleich einen harten, leidvollen Kampf durchstehen musstet!33 Die einen wurden öffentlich beleidigt und misshandelt, die andern standen denen treu zur Seite, die dies ertragen mussten.34 Ihr habt mit den Gefangenen gelitten, und wenn euch euer Eigentum weggenommen wurde, habt ihr das mit Freude ertragen; denn ihr wusstet, dass ihr einen viel besseren Besitz habt, der euch nicht genommen werden kann. (Hebr 11,26; Hebr 13,14)35 Werft nur jetzt eure Zuversicht nicht weg, die doch so reich belohnt werden soll! (Hebr 3,14; Hebr 6,11)36 Ihr braucht Kraft zum Durchhalten, damit ihr weiterhin tut, was Gott von euch will, und so auch bekommt, was er versprochen hat.37 Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Noch eine kurze, ganz kurze Zeit, dann kommt der, den Gott angekündigt hat. Er wird sich nicht verspäten. (Hab 2,3)38 Wer mir im Glauben vertraut und das Rechte tut, wird durch sein Vertrauen am Leben bleiben. Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben.« (Röm 1,17; Gal 3,11)39 Wir gehören doch nicht zu den Menschen, die den Mut verlieren und deshalb zugrunde gehen! Vielmehr gehören wir zu denen, die Gott im Glauben vertrauen und das Leben gewinnen. (1Petr 1,9)

Hebräer 10

Elberfelder Bibel

1 Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es niemals mit denselben Schlachtopfern, die sie alljährlich darbringen, die Hinzunahenden für immer vollkommen machen. (Hebr 7,18; Hebr 8,5)2 Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden[1], einmal gereinigt, kein Sündenbewusstsein mehr gehabt hätten?3 Doch in jenen ⟨Opfern⟩ ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden; (3Mo 16,34)4 denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen. (Mi 6,6; Hebr 9,9)5 Darum spricht er, als er in die Welt kommt: »Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; (Hebr 2,14)6 an Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen gefunden. (Ps 51,18)7 Da sprach ich: Siehe, ich komme – in der Buchrolle steht von mir geschrieben –, um deinen Willen, Gott, zu tun.« (Ps 40,7; Joh 4,34; Joh 5,39)8 Vorher sagt er: »Schlachtopfer und Opfergaben und Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, auch kein Wohlgefallen daran gefunden« – die doch nach dem Gesetz dargebracht werden –; (Ps 40,7; Joh 4,34)9 dann sprach er: »Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun« – er nimmt das Erste weg, um das Zweite aufzurichten. (Ps 40,7; Joh 4,34; Hebr 7,18)10 In diesem Willen[2] sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. (Joh 17,19; Gal 1,4; Eph 5,2; Hebr 7,27)11 Und jeder Priester steht täglich da, verrichtet den Dienst und bringt oft dieselben Schlachtopfer dar, die niemals Sünden hinwegnehmen können. (2Mo 29,38; Mi 6,6; Hebr 9,9)12 Dieser aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes. (Apg 7,56; Hebr 1,3; Hebr 9,12)13 Fortan wartet er, bis seine Feinde hingelegt sind als Schemel seiner Füße. (Hebr 1,13)14 Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. (Hebr 2,11)15 ⟨Das⟩ bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: (Mk 12,36; Hebr 9,8)16 »Dies ist der Bund, den ich für sie errichten[3] werde nach jenen Tagen, spricht der Herr, ich werde meine Gesetze in[4] ihre Herzen geben und sie auch in[5] ihren Sinn[6] schreiben«; (Jer 31,33; Hebr 8,10)17 und: »Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.« (Ps 103,12; Hebr 8,12)18 Wo aber Vergebung dieser ⟨Sünden⟩ ist, gibt es kein Opfer für Sünde mehr.19 Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, (Eph 2,18; Hebr 7,25)20 den er uns eröffnet[7] hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang – das ist durch sein Fleisch –, (Mt 27,51; Joh 1,14; Joh 14,6)21 und einen großen Priester über das Haus Gottes, (Sach 6,13; Hebr 3,1)22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit[8] des Glaubens, die Herzen besprengt ⟨und damit gereinigt⟩ vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. (2Mo 29,4; Joh 4,24; 2Kor 7,1; Hebr 9,14; Hebr 11,1)23 Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten – denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat –, (1Kor 1,9; Hebr 3,6; Hebr 4,14; Hebr 6,18)24 und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen, (Tit 2,14; 1Joh 4,7)25 indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen[9], wie es bei einigen Sitte ist, sondern ⟨einander⟩ ermuntern, und ⟨das⟩ umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht! (Hebr 3,13; Hebr 10,37)26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, (Hebr 6,4)27 sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird[10]. (Jes 26,11; 2Thess 1,8)28 Hat jemand das Gesetz Moses verworfen[11], stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. (Mt 18,16; Hebr 2,2)29 Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein[12] erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Mt 12,31; Mt 26,28; Hebr 2,3; Hebr 13,20)30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Mein ist die Rache, ich will vergelten«; und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35; Ps 135,14; Röm 12,19)31 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (5Mo 32,41)32 Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt, (Phil 1,29)33 als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging! (1Kor 4,9; 1Thess 2,14)34 Denn ihr habt sowohl mit den Gefangenen gelitten als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisst, dass ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt. (Mt 6,20; Mt 19,29; 2Tim 1,16; Hebr 6,10; Hebr 13,3; Jak 1,2; 1Petr 4,13)35 Werft nun eure Zuversicht[13] nicht weg, die eine große Belohnung hat. (Hebr 11,26)36 Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. (Mk 13,13; Lk 8,15; Lk 21,19; Hebr 6,12; Jak 5,7)37 Denn noch eine ganz kleine Weile, ⟨und⟩ der Kommende wird kommen und nicht säumen. (Hab 2,3; Phil 4,5; 1Thess 4,16; Hebr 10,25; Jak 5,8; 2Petr 3,9; Offb 3,11)38 »Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben«; und: »Wenn er sich zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.« (Jer 14,10; Hab 2,3; Lk 9,62; Röm 1,17; 1Kor 10,5; Gal 3,11)39 Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur[14] Gewinnung des Lebens[15]. (1Petr 1,9)

Hebräer 10

Neue Genfer Übersetzung

1 Das Gesetz lässt also nur ein Schattenbild der künftigen Güter erkennen[1], nicht deren wahre Gestalt. Mit seinen Jahr für Jahr dargebrachten und immer wieder gleichen Opfern kann es die, die vor Gott treten, niemals völlig von ihrer Schuld befreien[2].2 Wenn es anders wäre, hätte man dann nicht schon längst aufgehört zu opfern? Denn der Opfernde wäre ja mit einem einzigen Opfer für immer rein, und seine Sünden würden sein Gewissen nicht länger belasten.3 Tatsache jedoch ist, dass die Menschen durch die Opfer alljährlich wieder neu an ihre Sünden erinnert werden.4 Das Blut von Stieren und Böcken ist eben nicht imstande, Sünden wegzunehmen.5 Darum hat Christus, als er in die Welt kam, gesagt: »Opfer und Gaben[3] willst du nicht; stattdessen hast du mir einen Leib gegeben[4].6 An Brandopfern und Sündopfern hast du kein Gefallen.7 Da habe ich gesagt: Hier bin ich! Ich weiß, dass in der Schrift[5] von mir die Rede ist, und bin gekommen, um deinen Willen, o Gott, zu tun.« (Ps 40,7)8 Christus sagt also zunächst: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer willst du nicht; du hast kein Gefallen daran.« Er sagt das, wohlgemerkt, von den Opfern, die das Gesetz vorschreibt.9 Dann aber fährt er fort: »Hier bin ich! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.« Das bedeutet nichts anderes, als dass er die alte Ordnung aufhebt, um eine neue in Kraft zu setzen.10 Und weil Jesus Christus den Willen Gottes erfüllt und seinen eigenen Leib als Opfer dargebracht hat, sind wir jetzt ein für alle Mal geheiligt[6].11 Jeder andere Priester steht Tag für Tag am Altar, um seinen Dienst zu verrichten, und bringt unzählige Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals imstande sind, Sünden wegzunehmen.12 Christus dagegen hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer[7] auf den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite gesetzt13 und wartet seither darauf, dass seine Feinde zum Schemel für seine Füße gemacht werden.14 Denn mit diesem einen Opfer hat er alle, die sich von ihm heiligen lassen, völlig und für immer von ihrer Schuld befreit[8].15 Das bestätigt uns auch der Heilige Geist. In der Schrift heißt es nämlich zunächst:16 »Der zukünftige Bund, den ich mit ihnen schließen werde, wird so aussehen: Ich werde – sagt der Herr – meine Gesetze in ihre Herzen legen und werde sie in ihr Innerstes schreiben.«17 Und dann heißt es weiter: »Ich werde nie mehr an ihre Sünden und an ihren Ungehorsam gegenüber meinen Geboten denken.«18 Wo aber die Sünden vergeben sind, ist kein weiteres Opfer mehr dafür nötig.19 Wir haben jetzt also, liebe Geschwister, einen freien und ungehinderten Zugang zu Gottes Heiligtum[9]; Jesus hat ihn uns durch sein Blut eröffnet.20 Durch den Vorhang hindurch – das heißt konkret: durch das Opfer seines Leibes[10] – hat er einen Weg gebahnt, den bis dahin noch keiner gegangen ist, einen Weg, der zum Leben führt.[11]21 Und wir haben einen Hohenpriester, dem das ganze Haus Gottes unterstellt ist.22 Deshalb wollen wir mit ungeteilter Hingabe und voller Vertrauen und Zuversicht vor Gott treten. Wir sind ja in unserem Innersten mit dem Blut Jesu besprengt und dadurch von unserem schuldbeladenen[12] Gewissen befreit; wir sind – bildlich gesprochen – am ganzen Körper mit reinem Wasser gewaschen[13].23 Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.24 Und weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen[14], einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun.25 Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, an dem der Herr wiederkommt.26 Wenn wir nämlich, nachdem Gott uns die Wahrheit hat erkennen lassen, vorsätzlich und fortgesetzt sündigen, verwerfen wir damit das Opfer Jesu – das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann[15].27 Alles, was uns dann noch bleibt, ist die schreckliche Erwartung des Gerichts, die Aussicht auf jenes verzehrende Feuer, dem Gott alle übergeben wird, die sich gegen ihn stellen.28 Es gab ja schon für den keine Nachsicht, der sich über das Gesetz des Mose hinwegsetzte: Auf die Aussagen von zwei oder drei Zeugen hin musste er sterben.[16]29 Wenn nun aber jemand die Ehre des Sohnes Gottes mit Füßen tritt, wenn er das Blut des Bundes entweiht, durch das er geheiligt worden ist, und damit den Heiligen Geist verhöhnt, durch den er Gottes Gnade erkannt hat[17] – meint ihr nicht auch, dass so jemand eine noch viel härtere Strafe verdient?30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: »Ich bin der Richter, der alles Unrecht straft[18]; ich werde Vergeltung üben.« Und weiter heißt es: »Der Herr wird sein Volk zur Rechenschaft ziehen.«[19] (Ps 135,14)31 Ja, es ist schrecklich, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen!32 Damals, als Gott euch die Augen für die Wahrheit öffnete, hattet ihr viel zu leiden und schwere Kämpfe zu bestehen. Wisst ihr noch, wie standhaft ihr das alles ertragen habt?33 Einige von euch wurden in aller Öffentlichkeit beschimpft und misshandelt; die Übrigen standen[20] denen, die das durchmachen mussten, treu zur Seite.34 Auch mit denen, die im Gefängnis waren, habt ihr gelitten. Und als man euch euren Besitz wegnahm, habt ihr das mit Freude ertragen in dem Bewusstsein, etwas zu besitzen, was viel wertvoller ist und was euch niemand nehmen kann[21].35 Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden.36 Ja, was ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr unbeirrt Gottes Willen tut, werdet ihr einmal erhalten, was er euch zugesagt hat.37 Wie heißt es in der Schrift?: »Nur noch eine ganz kurze Zeit, dann wird der da sein, dessen Kommen angekündigt ist[22]; seine Ankunft wird sich nicht verzögern.«38 Und weiter sagt Gott: »Der, der sich auf mich verlässt und im Glauben festbleibt, wird leben.[23] Wenn er sich aber von mir abwendet, werde auch ich nicht zu ihm halten.[24]«[25]39 Doch wir gehören nicht zu denen, die sich abwenden und sich damit selbst ins Verderben stürzen. Nein, wir gehören zu denen, die am Glauben festhalten und dadurch ihr Leben retten[26].

Hebräer 10

Neue evangelistische Übersetzung

1 Das Gesetz lässt also nur ein Schattenbild der künftigen Güter erkennen, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb bringt es die Menschen, die Jahr für Jahr mit denselben Opfern vor Gott hintreten, niemals ans Ziel.2 Hätte man sonst nicht längst mit den Opfern aufgehört? Denn jeder Opfernde wäre ja mit einem Mal rein, und die Sünden würden sein Gewissen nicht mehr belasten.3 Doch das Gegenteil ist der Fall. Alle Jahre werden sie aufs Neue an die Sünden erinnert.4 Denn das Blut von Stieren und Böcken kann nun einmal keine Sünden wegnehmen.5 Deshalb sagte Christus bei seinem Eintritt in die Welt: "Opfer und Gaben hast du nicht verlangt, doch einen Leib hast du mir gegeben.6 Über Brand- und Sündopfer freust du dich nicht.7 Da habe ich gesagt: 'Sieh doch! Ich komme, mein Gott! Ich werde tun, was du willst, und zwar so, wie es über mich in der Buchrolle steht.'" (Ps 40,6)8 Zuerst sagte er: "Opfer und Gaben hast du nicht verlangt, über Brand- und Sündopfer freust du dich nicht", obwohl diese Opfer doch vom Gesetz vorgeschrieben sind.9 Und dann fährt er fort: "Ja, ich bin bereit! Ich werde tun, was du willst." Auf diese Weise hebt er die erste Ordnung auf, um die zweite in Kraft zu setzen.10 Und aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt, weil Jesus Christus seinen Leib ein für alle Mal als Opfer dargebracht hat.11 Jeder andere Priester steht Tag für Tag vor dem Altar und bringt Gott viele Male die gleichen Opfer, die doch niemals Sünden wegnehmen können.12 Dieser Hohe Priester aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer an die rechte Seite Gottes gesetzt.13 Dort wartet er, bis Gott ihm seine Feinde als Schemel unter die Füße legt.14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er diejenigen, die sich ‹von ihm› heiligen lassen, für immer zur Vollendung geführt.15 Auch der Heilige Geist versichert uns das, denn er hat in der Schrift gesagt:16 "Der neue Bund, den ich dann mit ihnen schließen will, wird so aussehen: 'Ich werde ihnen meine Gesetze in Herz und Gewissen schreiben', spricht der Herr."17 Und dann fährt er fort: "Nie mehr werde ich an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten denken." (Jer 31,33)18 Wo diese aber vergeben sind, wird auch kein Opfer mehr für Sünden gebraucht.19 Wir haben also jetzt einen freien und ungehinderten Zugang zum wirklichen Heiligtum, Geschwister. Jesus hat ihn eröffnet durch sein Blut.20 Und durch seinen Körper hat er uns – sozusagen durch den Vorhang ‹im Tempel› hindurch – einen neuen Weg zum Leben gebahnt.21 Wir haben auch einen Hohen Priester, dem das ganze Haus Gottes unterstellt ist.22 Deshalb wollen wir uns ‹Gott› mit aufrichtigem Herzen voller Vertrauen und Zuversicht nähern. Unser Herz ist ja ‹mit dem Blut von Christus› besprengt. Damit ist auch das Gewissen entlastet und der Leib mit dem Reinigungswasser gewaschen.23 Wir wollen unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen. Denn auf Gott ist Verlass; er hält, was er zugesagt hat.24 Und lasst uns aufeinander achten und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen.25 Deshalb ist es wichtig, unsere Zusammenkünfte nicht zu versäumen, wie es sich einige angewöhnt haben. Wir müssen uns doch gegenseitig ermutigen, und das umso mehr, je näher ihr den Tag heranrücken seht, ‹an dem der Herr kommt›.26 Denn wenn wir vorsätzlich weitersündigen, nachdem uns Gott die Wahrheit hat erkennen lassen, verwerfen wir das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann.27 Dann bleibt nur noch das furchtbare Warten auf das Gericht und das wütende Feuer, das alle Gottesverächter verschlingen wird.28 Schon wenn jemand das Gesetz des Mose absichtlich übertrat, gab es keine Barmherzigkeit. Er musste auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben.29 Was meint ihr denn: Um wie viel schlimmer muss der bestraft werden, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes entweiht, das ihn doch geheiligt hat, und der den Heiligen Geist verhöhnt, ohne den er Gottes Gnade nie erkannt hätte?30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Die Rache gehört mir; ich werde vergelten!", und auch: "Der Herr wird sein Volk richten!" (5Mo 32,35; Ps 135,14)31 Es wird schrecklich sein, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen.32 Denkt doch einmal an die Zeit zurück, als Gott euch die Augen ‹für die Wahrheit› geöffnet hat. Damals seid ihr standhaft geblieben, obwohl ihr so viel ertragen musstet.33 Einige von euch wurden öffentlich beleidigt und misshandelt; und die anderen standen denen, die das ertragen mussten, treu zur Seite.34 Ihr habt mit den Gefangenen mitgelitten. Und als man euch den Besitz wegnahm, habt ihr das mit Freude ertragen. Denn ihr wusstet, dass ihr etwas Besseres besitzt, was ihr nie verlieren werdet.35 Werft diese Zuversicht doch jetzt nicht weg – und mit ihr eine so große Belohnung!36 Was ihr braucht, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt, werdet ihr alles bekommen, was er euch zugesagt hat.37 "Es ist ja nur noch eine kurze, eine ganz kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll", ‹hat Gott gesagt›,38 und: "Durch seinen Glauben wird der Gerechte leben." Und: "Wenn er sich abwendet, habe ich kein Gefallen an ihm."[1] (Hab 2,3)39 Doch wir gehören nicht zu denen, die sich abwenden und so in ihr Verderben rennen. Nein, wir gehören zu denen, die glauben und so das Leben gewinnen.