Jesus Sirach 40

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Eine große Mühsal ist für jeden Menschen geschaffen worden, / ein schweres Joch für die Söhne Adams, von dem Tag ihrer Geburt aus dem Mutterleib / bis zum Tag der Rückkehr zur Mutter von allem: (1Mo 3,17; Hi 1,21; Hi 7,1; Hi 14,1; Pred 2,23)2 ihre Überlegungen, die Furcht des Herzens, / der Gedanke an die Zukunft, der Todestag.3 Von dem, der auf einem prächtigen Thron sitzt, / bis zum Gedemütigten am Erdboden und in Asche,4 von dem, der Purpur und Krone trägt, / bis zu dem, der sich ein grobes Tuch umwirft:5 Wut, Eifersucht, Verwirrung und Unruhe, / Todesangst, Groll und Streit. Zur Zeit der Ruhe auf dem Bett / verändert der nächtliche Schlaf seine Erkenntnis.6 Kurz wie ein Nichts ist die Ruhe, / da wird er, im Schlaf wie in der Wache am Tag, verwirrt durch eine Schau seines Herzens, / wie einer, der vor dem Krieg geflüchtet ist.[1] (Hi 7,13)7 Im Augenblick der Rettung wacht er auf / und wundert sich über unnütze Furcht.8 Über alle Lebewesen, vom Menschen bis zum Vieh, / und über Sünder dazu siebenfach, kommt:9 Tod, Blut, Zwietracht und Schwert, / Unglück, Hunger, Verwüstung und Schläge. (Sir 39,29)10 Für die Gesetzlosen ist dies alles erschaffen / und ihretwegen kam die Flut.11 Alles, was von der Erde stammt, kehrt zur Erde zurück, / und was von den Wassern stammt, fließt ins Meer zurück. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Hi 34,14; Ps 104,29; Ps 146,4; Pred 12,7; Sir 17,1; Sir 41,10)12 Jede Bestechung und jede Ungerechtigkeit wird ausgelöscht, / aber Treue wird in Ewigkeit bestehen.13 Die Reichtümer der Ungerechten werden austrocknen wie ein Fluss, / wie lauter Donner bei Regen verhallt.14 Wenn er die Hände öffnet, wird man sich freuen, / aber die übertreten, werden das Ziel verfehlen. (5Mo 15,7; Spr 31,20)15 Die Sprösslinge der Gottlosen werden keine Triebe hervorbringen, / denn sie sind wie faule Wurzeln auf kantigem Fels; (Mt 13,5; Mk 4,5; Lk 8,6)16 wie Riedgras an jedem Gewässer und am Ufer eines Flusses / wird man es vor jedem anderen Futtergras ausreißen.17 Erweis von Güte ist wie ein Paradies voll Segnungen / und Almosen hat für die Ewigkeit Bestand.[2] (Sir 3,30)18 Das Leben eines Genügsamen und eines Arbeiters ist angenehm, / doch über beiden steht, der einen Schatz findet.19 Kinder und Städtebau geben einem Namen Bestand, / doch mehr als beide gilt eine untadelige Frau.[3]20 Wein und Musik erfreuen das Herz, / doch über beiden steht die Liebe zur Weisheit. (Ps 104,14)21 Flöte und Harfe machen Lieder angenehm, / doch über beiden steht eine angenehme Sprache.22 Anmut und Schönheit begehrt das Auge, / doch über beiden steht das zarte Grün der Aussaat. (Mt 6,28)23 Freund und Gefährte begegnen sich zur rechten Zeit, / doch über beiden steht eine Frau mit einem Mann.24 Brüder und Hilfe sind für die Zeit der Bedrängnis, / doch mehr als beides rettet eine Liebestat.25 Gold und Silber geben dem Fuß Halt, / doch mehr als beides schätzt man einen Rat.26 Reichtümer und Kraft erheben das Herz, / doch mehr als beides ist die Furcht des Herrn. Mit der Furcht des Herrn gibt es keinen Mangel, / mit ihr muss man keine Hilfe suchen.27 Die Furcht des Herrn ist wie ein Paradies des Segens / und mehr als jeder Ruhm hüllt sie ihn ein.28 Kind, lebe nicht ein Bettlerleben! / Besser sterben als betteln!29 Wer auf einen fremden Tisch schaut, / dessen Leben ist nicht als Leben zu rechnen. Er verunreinigt sich mit fremden Speisen, / aber ein verständiger und gebildeter Mann wird sich in Acht nehmen.30 Im Mund eines Unverschämten ist das Betteln süß, / aber in seinem Inneren brennt ein Feuer. (Sir 29,24)

Jesus Sirach 40

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Große Mühe ist für jeden Menschen geschaffen, und ein schweres Joch liegt auf den Söhnen Adams von Mutterleib an, bis sie zurückkehren zur Erde, die unser aller Mutter ist. (1Mo 2,7)2 Sie haben Sorge und Herzensangst, leben in Ungewissheit – und am Ende steht der Tod. (Hebr 2,15)3 Von einem, der auf einem herrlichen Thron sitzt, bis zu einem, der gedemütigt in Staub und Asche liegt, (Weis 7,1)4 von einem, der Purpur und Krone trägt, bis zu einem, der einen groben Kittel anhat – immer gibt es5 Zorn und Eifersucht, Kummer, Unfriede und Todesfurcht, Hass und Streit. Und wenn einer auf seinem Bett zur Ruhe kommt, verwirrt ihm der Schlaf des Nachts den Sinn. (Pred 2,23)6 Kaum ruht er ein wenig, so ist’s doch nichts damit; denn bald müht er sich im Schlaf, als wäre er wach – erschrocken im Traum, als müsste er aus der Schlacht fliehen;7 und im Augenblick seiner Not wacht er auf und ist verwundert, dass die Furcht umsonst war.8 Dies widerfährt allem Fleisch, Mensch und Tier, aber den Sündern siebenmal mehr: (Sir 39,29)9 Mord und Blutvergießen, Streit und Schwert, Unglück und Hunger, Verderben und Plage.10 Für die Gottlosen ist all dies geschaffen; und ihretwegen kam die Sintflut. (1Mo 6,13)11 Alles, was aus der Erde kommt, muss wieder zu Erde werden, wie alle Wasser wieder ins Meer fließen. (1Mo 3,19; Pred 1,7; Pred 3,20)12 Alle Geschenke und unrechten Zuwendungen werden untergehen; aber die Treue bleibt ewig. (1Chr 29,17)13 Die Güter der Ungerechten versiegen wie ein Fluss und verhallen wie ein starker Donner im Regen.14 Sie sind fröhlich, solange sie Geschenke nehmen; aber zuletzt gehen sie doch zugrunde.15 Die Nachkommen der Gottlosen bringen keine Zweige hervor, und auf bloßem Fels wachsen nur verkrüppelte Wurzeln. (Sir 23,25)16 Und selbst wenn sie wie das Riedgras auf feuchtem Boden und nahe am Wasser stünden, würden sie doch eher ausgerottet als alles andere Gras. (Hi 8,11)17 Wohltun ist wie ein gesegneter Garten, und Barmherzigkeit bleibt ewig. (Jes 58,10; Sir 27,1)18 Wer genügsam und wer fleißig lebt, hat es gut; aber besser als beide hat es der, der einen Schatz findet.19 Kinder und ein Haus in der Stadt machen einen bleibenden Namen; aber eine untadelige Frau wird mehr geschätzt als beides. (Sir 36,26)20 Wein und Musik erfreuen das Herz, aber besser als beide ist die Liebe zur Weisheit.21 Flöte und Harfe klingen schön, aber besser als beide ist eine freundliche Rede. (Spr 16,24)22 Nach Anmut und Schönheit sehnt sich das Auge, aber eine grüne Saat ist besser als beides.23 Freund und Gefährte helfen zur rechten Zeit, aber mehr noch als beide die Frau ihrem Mann.24 Brüder und Helfer sind gut in der Not, aber mehr als beide rettet Barmherzigkeit. (Sir 29,12)25 Gold und Silber geben sicheren Stand, aber mehr als beides wird guter Rat geschätzt.26 Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn. In der Furcht des Herrn fehlt einem nichts, und man braucht keine Hilfe. (Ps 33,16)27 Die Furcht des Herrn ist wie ein gesegneter Garten, und sie beschützt mehr als alle Herrlichkeit. (Sir 17,1)28 Mein Kind, verlege dich nicht aufs Betteln; es ist besser, zu sterben als zu betteln. (1Thess 4,11; Sir 29,23)29 Wer sich nach fremden Tischen umsieht, dessen Leben ist kein rechtes Leben; denn er macht sich mit fremden Speisen unrein; aber gerade davor hütet sich ein vernünftiger, wohlerzogener Mann.30 Süß schmeckt dem Unverschämten das Betteln; aber in seinem Bauch wird es wie Feuer brennen.

Jesus Sirach 40

Menge Bibel

1 Große Mühsal hat Gott (g) jedem Menschen zugeteilt, und ein schweres Joch ist den Menschenkindern auferlegt von dem Tage an, wo sie aus dem Schoße ihrer Mutter hervorgehen, bis zu dem Tage, wo sie (im Grabe) zur Allmutter zurückkehren;2 den Gegenstand ihrer Gedanken und die Furcht ihres Herzens, ihre sorgenvolle Erwägung (h) bildet der Tag ihres Todes.3 Von dem an, der auf dem Throne sitzt in Herrlichkeit, bis zu dem, der in Staub und Asche erniedrigt daliegt,4 von dem an, der den Purpur und die Krone trägt (h), bis zu dem, der sich in grobes Linnen hüllt: –5 Zorn, Eifersucht, Sorge und Angst, Todesfurcht, Zank und Streit; und zur Zeit der Ruhe auf seinem Lager verwirrt der nächtliche Schlaf seine Gedanken.6 Ruhe findet er nur eine Weile, so gut wie keine, und liegt dann ruhelos in Träumen wie am Tage der Wache (? h); geängstigt durch die Gesichte seines Geistes ist er wie ein Flüchtling, der vor dem Verfolger enteilt;7 im Augenblick, wo es sich um seine Rettung handelt, erwacht er und wundert sich über seine grundlose Furcht (?).8 Bei allen Geschöpfen vom Menschen bis zu den Tieren, und bei den Sündern obendrein siebenfach,9 herrscht Pest und Blutvergießen, Fieber und Schwert, Hungersnot und Tod, Verwüstung und Plagen.10 Gegen die Gottlosen ist dies alles geschaffen worden, und um ihretwillen tritt die Vernichtung ein.11 Alles, was von der Erde ist, kehrt zur Erde zurück, und was aus der Höhe stammt, zur Höhe (g).12 Alle Geschenke[1] und Ungerechtigkeit vergehen, aber die Treue besteht ewiglich.13 Der Reichtum der Gottlosen vertrocknet wie ein Bach und verhallt wie ein starker Donner bei Gewitter (h).14 Wenn der Fromme seine offene Hand betätigt, freut er sich; ebenso gehen aber die Übertreter zuletzt (oder völlig) zugrunde.15 Die Nachkommen der Gottlosen treiben nicht viele Schößlinge und sind wie unreine Wurzeln auf schroffen Felsen,16 wie Riedgras an jedem Gewässer und Bachufer, das eher als alles andere Gras ausgerauft wird.17 Die Mildtätigkeit dagegen ist wie ein gesegneter Lustgarten, und Wohltätigkeit hat ewigen Bestand.18 Köstlich ist das Leben dessen, der genügenden Lebensunterhalt und lohnende Arbeit hat (h), aber besser als beide ist der daran, der einen Schatz findet.19 Besitz von Kindern und Erbauung einer Stadt schaffen einen dauernden Namen, aber mehr als sie beide, wer die Weisheit erlangt. Viehnachwuchs und Pflanzung lassen den Namen erblühen, aber höher als beides wird ein tadelloses Weib geschätzt.20 Wein und Gesang (oder Musik) erfreuen das Herz, aber über beides geht die Liebe von Freunden (g).21 Flöte und Saitenspiel versüßen den Gesang, aber besser als beide ist liebliche Redegabe.22 Nach Anmut und Schönheit trägt dein Auge Verlangen, aber in noch höherem Grade nach dem frischen Grün der Saat.23 Köstlich sind ein Freund und ein Genosse, die sich zu guter Stunde einstellen, aber über beide geht die Ehefrau im Verein mit dem Gatten.24 Brüder und Helfer[2] sind für die Zeit der Not, aber besser als beide rettet die Wohltätigkeit.25 Gold und Silber geben dem Fuße einen festen Stand, aber höher als beide wird ein guter Rat geschätzt.26 Reichtum und Macht erhöhen das Selbstgefühl, doch über beide geht die Gottesfurcht. Die Gottesfurcht ist das vollkommene Gut, und wenn man sie besitzt, braucht man keine Hilfe (oder Stütze) zu suchen.27 Die Gottesfurcht ist wie ein gesegnetes Eden[3], und über alle Herrlichkeit ist sie als Baldachin gebreitet.28 Mein Sohn, führe nie ein Bettlerleben: lieber sterben als betteln!29 Ein Mensch, der nach einem fremden Tische hinblickt, dessen Leben kann nicht als Leben gelten; er besudelt sich selbst mit den Speisen fremder Leute (h); ein verständiger und gesitteter Mensch hütet sich davor.30 Im Munde des Schamlosen klingt die Bettelei süß, aber in seinem Inneren[4] brennt sie wie Feuer.

Jesus Sirach 40

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag

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