1[1] Anfang des Evangeliums Jesu Christi,[2] des Sohnes Gottes[3]; (Mt 3,1; Lk 3,1; Joh 1,19; Röm 1,4)2wie in dem Propheten Jesaja geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird.« (Mal 3,1; Mt 11,10; Lk 7,27)3»Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade!« (Jes 40,3)4Johannes trat auf und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße[4] zur Vergebung der Sünden. (Apg 13,24)5Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Einwohner Jerusalems, und sie wurden im Jordanfluss von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. (Joh 3,23)6Und Johannes war mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lende bekleidet; und er aß Heuschrecken und wilden Honig. (2Kön 1,8)7Und er predigte und sagte: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich; ich bin nicht würdig, ⟨ihm⟩ gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen. (Apg 13,25)8Ich habe euch mit[5] Wasser getauft, er aber wird euch mit[6] Heiligem Geist taufen. (Mt 3,13; Lk 3,21; Joh 1,29; Apg 1,5)
Die Taufe und Versuchung Jesu
9Und es geschah in jenen Tagen: Jesus kam von Nazareth in Galiläa und wurde von Johannes im Jordan getauft. (Mt 2,22)10Und sobald er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herabkommen.11Und eine Stimme kam aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. (Mt 4,1; Mk 9,7; Lk 4,1; Joh 12,28; Eph 1,6)12Und sogleich treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus.13Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. (Jes 42,1; Mt 4,12; Lk 4,14; Lk 5,1; Lk 22,43)
Bußpredigt in Galiläa – Die ersten Jünger
14Und nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes (Mk 6,17; Lk 8,1; Joh 3,24; Hebr 2,3)15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich[7] Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mt 3,2; Gal 4,4)16Und als er am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, im See die Netze auswerfen, denn sie waren Fischer.17Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen[8]! (Mk 2,14)18Und sogleich verließen sie die Netze und folgten ihm nach. (Mk 10,28)19Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den ⟨Sohn⟩ des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, auch sie im Boot, wie sie die Netze ausbesserten;20und sogleich rief er sie. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit den Lohnarbeitern im Boot und gingen weg, ihm nach. (Mk 10,28; Lk 4,31)
Heilung eines Besessenen
21Und sie gehen nach Kapernaum hinein. Und sogleich ging er am Sabbat in die Synagoge[9] und lehrte. (Mt 4,13; Mt 4,23; Mk 2,1)22Und sie erstaunten sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. (Mt 7,28)23Und sogleich war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist; und er schrie auf (Mt 8,29; Mk 5,8)24und sagte: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. (Mt 2,23; Mk 3,11; Mk 5,7; Joh 6,69)25Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! (Mk 1,34; Mk 3,12; Mk 9,25; Apg 16,18)26Und der unreine Geist zerrte ihn und rief mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. (Mk 9,25; Apg 16,18)27Und sie entsetzten sich alle, sodass sie sich untereinander befragten und sagten: Was ist dies? Eine neue Lehre mit Vollmacht? Und den unreinen Geistern gebietet er, und sie gehorchen ihm. (Mk 4,41)28Und die Kunde von ihm ging sogleich hinaus überall in die ganze Umgebung Galiläas. (Mt 8,14; Lk 4,38)
Heilung der Schwiegermutter des Petrus
29Und sobald sie aus der Synagoge hinausgingen, kamen sie mit Jakobus und Johannes in das Haus Simons und Andreas’.30Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder; und sofort sagen sie ihm von ihr. (1Kor 9,5)31Und er trat hinzu, ergriff ihre Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen. (Mt 4,23; Mt 8,16; Mk 5,41; Mk 9,27; Lk 4,40; Lk 8,2)
Heilungen und Predigt
32Als es aber Abend geworden war und die Sonne unterging, brachten sie alle Leidenden und Besessenen zu ihm;33und die ganze Stadt war an der Tür versammelt.34Und er heilte viele an mancherlei Krankheiten Leidende, und er trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden, weil sie ihn kannten. (Mt 8,4; Mk 1,25; Apg 10,38)35Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging fort an einen einsamen Ort und betete dort. (Mt 14,23; Mk 6,46)36Und Simon und die, die mit ihm waren, eilten ihm nach; (Lk 8,45)37und sie fanden ihn und sagen zu ihm: Alle suchen dich.38Und er spricht zu ihnen: Lasst uns anderswohin in die benachbarten Marktflecken gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich ausgegangen.39Und er ging und predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. (Mt 8,1; Lk 4,15; Lk 5,12; Apg 10,38)
Heilung eines Aussätzigen
40Und es kommt ein Aussätziger[10] zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen.41Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ⟨ihn⟩ an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt! (Mt 9,36; Mk 6,34; Mk 8,2; Lk 10,33)42Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. (Ps 33,9)43Und er bedrohte ihn und schickte ihn sogleich fort (Mk 1,25)44und spricht zu ihm: Sieh zu, sage niemand etwas! Sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis! (3Mo 14,1; Mk 3,12; Mk 5,43; Mk 7,36; Mk 8,26)45Der aber ging weg und fing an, die Sache[11] eifrig zu verkünden und auszubreiten, sodass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen Seiten zu ihm. (Mt 9,1; Mt 9,31; Mk 5,20; Mk 7,36; Lk 5,17)
Markus 1
Neues Leben. Die Bibel
Johannes der Täufer kündigt Jesus an
1So beginnt die gute Botschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.[1] (Ps 2,7; Mt 1,1; Joh 1,34; 1Joh 4,15)2Im Buch des Propheten Jesaja steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her. Er wird dir den Weg bereiten.[2] (Jes 40,3; Mal 3,1; Joh 1,23)3Er ist eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Schafft Raum für das Kommen des Herrn! Ebnet ihm den Weg!‹[3]«4Dieser Bote war Johannes der Täufer. Er lebte in der Wüste und forderte die Menschen auf, sich taufen zu lassen als Zeichen dafür, dass sie sich von ihren Sünden abgekehrt und Gott zugewandt hatten, um Vergebung ihrer Sünden zu erhalten[4]. (Apg 13,24; Apg 19,4)5Aus ganz Jerusalem und Judäa strömten die Menschen in die Wüste hinaus, um Johannes zu sehen und zu hören. Und wenn sie ihre Sünden bekannten, taufte er sie im Jordan.6Seine Kleider waren aus Kamelhaar gewebt, und er trug einen Ledergürtel; seine Nahrung bestand aus Heuschrecken und wildem Honig. (3Mo 11,22; 2Kön 1,8; Sach 13,4)7Er verkündete: »Bald wird einer kommen, der stärker ist als ich; ich bin nicht einmal wert, sein Diener zu sein[5]. (Apg 13,25)8Ich habe euch nur mit[6] Wasser getauft, aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen!« (Joe 3,1; Apg 2,4; Apg 10,45; Apg 11,16)
Jesus lässt sich taufen
9Eines Tages kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.10Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel sich öffnete und der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.11Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude.« (1Mo 22,2; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 12,18; Mt 17,5; Mk 9,7; Lk 9,35; 2Petr 1,17)
Jesus wird in Versuchung geführt
12Gleich darauf drängte der Heilige Geist Jesus, in die Wüste zu gehen.13Vierzig Tage lang wurde er dort vom Satan versucht. Er lebte mitten unter den wilden Tieren, und Engel sorgten für ihn.
Die ersten Jünger
14Nachdem Johannes durch Herodes Antipas verhaftet worden war, ging Jesus nach Galiläa, um dort die Botschaft Gottes zu predigen. (Mk 6,17)15»Jetzt ist die Zeit gekommen«, verkündete er. »Das Reich Gottes ist nahe[7]! Kehrt euch ab von euren Sünden und glaubt an diese gute Botschaft!« (Gal 4,4; Eph 1,10)16Eines Tages, als Jesus am Ufer des Sees Genezareth entlangging, sah er Simon[8] und seinen Bruder Andreas. Sie warfen gerade ihr Netz aus, denn sie waren Fischer.17Jesus rief ihnen zu: »Kommt mit und folgt mir nach. Ich will euch zeigen, wie man Menschen fischt!«18Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.19Nicht weit davon entfernt sah Jesus die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes. Sie saßen in einem Boot und flickten ihre Netze. (Mt 10,2; Mk 3,17; Mk 10,35; Lk 5,10)20Auch sie forderte er auf, mit ihm zu kommen. Und ohne zu zögern ließen sie ihren Vater Zebedäus bei den Tagelöhnern im Boot zurück und gingen mit ihm.
Jesus treibt einen bösen Geist aus
21Sie kamen in die Stadt Kapernaum. Am Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte dort die Menschen.22Sie waren von seiner Lehre überwältigt, denn er sprach – anders als die Schriftgelehrten – mit Vollmacht. (Mt 7,28)23In der Synagoge war ein Mann, der von einem bösen Geist besessen war.24Er fing an zu rufen: »Was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, um uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist – der Heilige Gottes, den er gesandt hat!« (Mt 8,29; Joh 6,69)25»Schweig!«, herrschte Jesus ihn an. »Verlass diesen Mann.«26Da schüttelte der böse Geist den Mann hin und her, schrie auf und verließ ihn. (Mk 9,20)27Staunen erfasste die Zuschauer, und sie redeten untereinander darüber. »Was ist das für eine neue Lehre, die so viel Vollmacht hat?«, fragten sie einander aufgeregt. »Sogar böse Geister gehorchen seinem Befehl!«28Und die Nachricht von dem, was Jesus getan hatte, verbreitete sich rasch in ganz Galiläa.
Jesus heilt viele Menschen
29Nachdem Jesus und seine Jünger die Synagoge verlassen hatten, gingen sie zum Haus von Simon und Andreas; auch Jakobus und Johannes kamen mit.30Simons Schwiegermutter war krank und lag mit hohem Fieber im Bett. Sofort erzählten sie Jesus von ihr.31Er trat an ihr Bett, nahm ihre Hand und half ihr, sich aufzusetzen. Da verschwand das Fieber, und sie stand auf und machte ihnen etwas zu essen.32Am Abend nach Sonnenuntergang brachte man alle Kranken und von Dämonen besessenen Menschen zu Jesus.33Vor dem Haus versammelte sich eine große Menschenmenge, Leute aus ganz Kapernaum waren gekommen.34Jesus heilte viele Menschen, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und befahl vielen Dämonen, ihre Opfer zu verlassen. Den Dämonen verbot er zu sprechen, denn sie wussten, wer er war. (Mk 3,12)
Jesus predigt in Galiläa
35Ganz früh, es war noch Nacht, ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten.36Später suchten ihn Simon und die anderen.37Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie zu ihm: »Alle fragen nach dir.«38Doch er entgegnete: »Wir müssen auch in die anderen Städte gehen, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.« (Jes 61,1)39Und so zog er durch das ganze Gebiet von Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb bei vielen Menschen Dämonen aus. (Mt 4,23; Mt 9,35)
Jesus heilt einen Aussätzigen
40Ein Aussätziger kam zu Jesus, kniete vor ihm nieder und bat ihn, ihn zu heilen. »Wenn du willst, kannst du mich gesund machen[9]«, sagte er.41Jesus hatte Mitleid mit ihm[10] und berührte ihn. »Ich will es tun«, sagte er. »Sei gesund!«[11]42Im selben Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war geheilt.43Daraufhin schickte Jesus ihn sofort weg und befahl ihm:44»Geh zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Sprich unterwegs mit niemandem. Nimm das Opfer mit, das Mose für die Heilung von Aussatz vorgeschrieben hat. Das soll für alle ein Beweis deiner Heilung sein.« (3Mo 14,1)45Doch als der Mann wegging, fing er sofort an, überall zu erzählen, was ihm widerfahren war, sodass Jesus sich bald in keiner Stadt mehr öffentlich zeigen konnte und sich nur noch an abgeschiedenen Orten aufhielt. Aber auch dort strömten die Menschen von überall her zu ihm.