1Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es niemals mit denselben Schlachtopfern, die sie alljährlich darbringen, die Hinzunahenden für immer vollkommen machen. (Hebr 7,18; Hebr 8,5)2Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden[1], einmal gereinigt, kein Sündenbewusstsein mehr gehabt hätten?3Doch in jenen ⟨Opfern⟩ ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden; (3Mo 16,34)4denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen. (Mi 6,6; Hebr 9,9)5Darum spricht er, als er in die Welt kommt: »Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; (Hebr 2,14)6an Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen gefunden. (Ps 51,18)7Da sprach ich: Siehe, ich komme – in der Buchrolle steht von mir geschrieben –, um deinen Willen, Gott, zu tun.« (Ps 40,7; Joh 4,34; Joh 5,39)8Vorher sagt er: »Schlachtopfer und Opfergaben und Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, auch kein Wohlgefallen daran gefunden« – die doch nach dem Gesetz dargebracht werden –; (Ps 40,7; Joh 4,34)9dann sprach er: »Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun« – er nimmt das Erste weg, um das Zweite aufzurichten. (Ps 40,7; Joh 4,34; Hebr 7,18)10In diesem Willen[2] sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. (Joh 17,19; Gal 1,4; Eph 5,2; Hebr 7,27)11Und jeder Priester steht täglich da, verrichtet den Dienst und bringt oft dieselben Schlachtopfer dar, die niemals Sünden hinwegnehmen können. (2Mo 29,38; Mi 6,6; Hebr 9,9)12Dieser aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes. (Apg 7,56; Hebr 1,3; Hebr 9,12)13Fortan wartet er, bis seine Feinde hingelegt sind als Schemel seiner Füße. (Hebr 1,13)14Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. (Hebr 2,11)15⟨Das⟩ bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt hat: (Mk 12,36; Hebr 9,8)16»Dies ist der Bund, den ich für sie errichten[3] werde nach jenen Tagen, spricht der Herr, ich werde meine Gesetze in[4] ihre Herzen geben und sie auch in[5] ihren Sinn[6] schreiben«; (Jer 31,33; Hebr 8,10)17und: »Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.« (Ps 103,12; Hebr 8,12)18Wo aber Vergebung dieser ⟨Sünden⟩ ist, gibt es kein Opfer für Sünde mehr.
Mahnung zu Glaubenszuversicht und Treue – Warnung vor Rückfall
19Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, (Eph 2,18; Hebr 7,25)20den er uns eröffnet[7] hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang – das ist durch sein Fleisch –, (Mt 27,51; Joh 1,14; Joh 14,6)21und einen großen Priester über das Haus Gottes, (Sach 6,13; Hebr 3,1)22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit[8] des Glaubens, die Herzen besprengt ⟨und damit gereinigt⟩ vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. (2Mo 29,4; Joh 4,24; 2Kor 7,1; Hebr 9,14; Hebr 11,1)23Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten – denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat –, (1Kor 1,9; Hebr 3,6; Hebr 4,14; Hebr 6,18)24und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen, (Tit 2,14; 1Joh 4,7)25indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen[9], wie es bei einigen Sitte ist, sondern ⟨einander⟩ ermuntern, und ⟨das⟩ umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht! (Hebr 3,13; Hebr 10,37)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, (Hebr 6,4)27sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird[10]. (Jes 26,11; 2Thess 1,8)28Hat jemand das Gesetz Moses verworfen[11], stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. (Mt 18,16; Hebr 2,2)29Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein[12] erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Mt 12,31; Mt 26,28; Hebr 2,3; Hebr 13,20)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Mein ist die Rache, ich will vergelten«; und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35; Ps 135,14; Röm 12,19)31Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (5Mo 32,41)32Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt, (Phil 1,29)33als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging! (1Kor 4,9; 1Thess 2,14)34Denn ihr habt sowohl mit den Gefangenen gelitten als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisst, dass ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt. (Mt 6,20; Mt 19,29; 2Tim 1,16; Hebr 6,10; Hebr 13,3; Jak 1,2; 1Petr 4,13)35Werft nun eure Zuversicht[13] nicht weg, die eine große Belohnung hat. (Hebr 11,26)36Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. (Mk 13,13; Lk 8,15; Lk 21,19; Hebr 6,12; Jak 5,7)37Denn noch eine ganz kleine Weile, ⟨und⟩ der Kommende wird kommen und nicht säumen. (Hab 2,3; Phil 4,5; 1Thess 4,16; Hebr 10,25; Jak 5,8; 2Petr 3,9; Offb 3,11)38»Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben«; und: »Wenn er sich zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.« (Jer 14,10; Hab 2,3; Lk 9,62; Röm 1,17; 1Kor 10,5; Gal 3,11)39Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur[14] Gewinnung des Lebens[15]. (1Petr 1,9)
Hebräer 10
Hoffnung für alle
Ein für alle Mal von Gott angenommen
1Das Gesetz des alten Bundes war lediglich ein matter Abglanz und Vorgeschmack all dessen, was Gott für uns bereithält. Es brachte uns noch nicht in eine enge Gemeinschaft mit Gott. Denn die Opfer der alten Ordnung konnten keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien. Jahr für Jahr musste man erneut Opfer bringen.2Niemand hätte mehr ein Opfer gebracht, wenn alle schon nach dem ersten Mal von ihren Sünden gereinigt worden wären. Dann hätte ja auch die Schuld ihr Gewissen nicht länger belastet.3Stattdessen werden sie durch diese Opfer Jahr für Jahr aufs Neue an ihre Sünde und Schuld erinnert.4Denn das Blut von Stieren und Böcken kann uns unmöglich von unseren Sünden befreien.5Darum sprach Christus zu Gott, als er in die Welt kam: »Schlachtopfer und andere Gaben wolltest du nicht. Aber du hast mir einen Leib gegeben; er soll das Opfer sein.6Dir gefallen keine Brandopfer und Sündopfer.7Deshalb habe ich gesagt: ›Ich komme, um deinen Willen, mein Gott, zu erfüllen. So heißt es von mir bereits in der Heiligen Schrift.‹« (Ps 40,7)8Obwohl das Gesetz diese Opfer verlangte, hat Christus gesagt: »Schlachtopfer und andere Gaben hast du nicht gewollt. Sie gefallen dir so wenig wie die Brandopfer und die Sündopfer.«9Außerdem sagte er: »Ich komme, mein Gott, um deinen Willen zu erfüllen.« So hebt Christus die alte Ordnung auf und setzt eine neue in Kraft.10Er hat mit seinem Tod am Kreuz diesen Willen Gottes erfüllt; und deshalb gehören wir durch sein Opfer ein für alle Mal zu Gott.11Der Priester aber muss jeden Tag neu den Altardienst verrichten und Gott immer wieder Opfer darbringen. Dennoch können diese Opfer keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien.12Jesus Christus dagegen hat ein einziges Opfer für alle Sünden gebracht. Jetzt sitzt er für immer auf dem Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes.13Dort wartet er, bis ihm alle seine Feinde unterworfen sind und er seinen Fuß auf ihren Nacken setzt.14Für immer und ewig hat Christus mit dem einen Opfer alle Menschen, die zu Gott gehören sollen, in eine vollkommene Gemeinschaft mit ihm gebracht.15Das bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn in der Schrift heißt es zunächst:16»Der neue Bund, den ich dann mit meinem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders aussehen, spricht der Herr. Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.«17Und dann heißt es: »Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden.« (Jer 31,33)18Sind aber die Sünden vergeben, dann ist kein Opfer mehr nötig.
Haltet an der Hoffnung fest!
19Und so, liebe Brüder und Schwestern, können wir jetzt durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat, frei und ungehindert ins Allerheiligste eintreten.20Christus hat den Tod auf sich genommen und damit den Vorhang niedergerissen, der uns von Gott trennte. Durch seinen geopferten Leib hat er uns einen neuen Weg gebahnt, der zum Leben führt.[1]21Er ist unser Hoherpriester und herrscht nun über das Haus Gottes, seine Gemeinde.22Darum wollen wir zu Gott kommen mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben; denn das Blut von Jesus Christus hat uns von unserem schlechten Gewissen befreit, und unser Körper wurde mit reinem Wasser von aller Schuld reingewaschen.23Haltet an dieser Hoffnung fest, zu der wir uns bekennen, und lasst euch durch nichts davon abbringen. Ihr könnt euch felsenfest auf sie verlassen, weil Gott sein Wort hält.24Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun.25Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt.26Wir haben in Christus die Wahrheit erkannt. Sündigen wir aber auch jetzt noch mutwillig weiter, gibt es kein Opfer mehr, das uns von unseren Sünden befreien kann.27Dann bleibt nichts als das schreckliche Warten auf das Gericht, in dem Gottes verzehrendes Feuer alle seine Feinde vernichten wird.28Wenn jemand gegen das Gesetz von Mose verstößt und dieses Vergehen von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird, kann er keine Gnade erwarten. Er muss sterben!29Was meint ihr, um wie viel härter die Strafe für den sein wird, der den Sohn Gottes gleichsam mit Füßen tritt, dem das Blut des neuen Bundes nichts mehr bedeutet, durch das er doch Gemeinschaft mit Gott haben konnte! Ein solcher Mensch beleidigt Gottes Geist, von dem er nichts als Gnade und Barmherzigkeit erfahren hat.30Wir alle kennen doch den, der gesagt hat: »Ich werde Rache nehmen und Vergeltung üben!« Von ihm heißt es auch: »Der Herr wird über sein Volk das Urteil sprechen.«[2] (5Mo 32,35)31Wie furchtbar wird es allen ergehen, die dem lebendigen Gott in die Hände fallen!
Glaube muss sich bewähren
32Erinnert euch nur einmal an die Zeit, kurz nachdem ihr die Wahrheit kennen gelernt habt und Christen geworden seid. Damals musstet ihr euch in einem schweren und leidvollen Kampf bewähren.33Viele von euch wurden in aller Öffentlichkeit verspottet und gequält; andere halfen denen, die so leiden mussten.34Ihr habt mit den Gefangenen gelitten, und ihr habt es sogar mit Freuden ertragen, wenn man euch euer Hab und Gut wegnahm. Denn ihr wisst, dass ihr durch Christus etwas viel Besseres besitzt, einen bleibenden Wert.35Werft nun eure Zuversicht nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft.[3]36Aber ihr müsst standhaft bleiben und tun, was Gott von euch erwartet. Er wird euch alles geben, was er zugesagt hat.37Denn das steht fest: »Schon bald wird der kommen, der angekündigt ist. Er wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.38Nur wer mir, Gott, vertraut, wird meine Anerkennung finden und leben.[4] Wer aber zurückweicht und aufgibt, an dem werde ich kein Gefallen finden.«[5] (Hab 2,3)39Doch wir gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen. Wir gehören zu denen, die am Glauben festhalten und das ewige Leben gewinnen.
Hebräer 10
Lutherbibel 2017
Das Ende der Opfer
1Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. (Hebr 8,5)2Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?3Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.5Darum spricht er[1], wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.7Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«8Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.9Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.10Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.11Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.12Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt (Apg 2,33; Röm 8,34; Hebr 12,2; 1Petr 3,22)13und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. (Ps 110,1)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:16»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, (Hebr 8,10)17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«18Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 8,12)
Das Bekenntnis der Hoffnung und das Gericht Gottes
19Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, (Mt 27,51)20den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, (Hebr 9,8)21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Eph 5,26; Hebr 4,16; 1Petr 3,21)23Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; (Hebr 4,14)24und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken25und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. (Röm 13,11; Hebr 3,13)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (Jes 26,11)28Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6)29Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (Hebr 2,3; Hebr 12,25)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35)31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 12,29)32Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, (Hebr 6,4)33indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. (1Kor 4,9)34Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. (Mt 6,20; Mt 19,21)35Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebr 4,16)36Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Röm 1,17)39Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.
Hebräer 10
Neue Genfer Übersetzung
Die umfassenden und bleibenden Auswirkungen dieses Opfers
1Das Gesetz lässt also nur ein Schattenbild der künftigen Güter erkennen[1], nicht deren wahre Gestalt. Mit seinen Jahr für Jahr dargebrachten und immer wieder gleichen Opfern kann es die, die vor Gott treten, niemals völlig von ihrer Schuld befreien[2].2Wenn es anders wäre, hätte man dann nicht schon längst aufgehört zu opfern? Denn der Opfernde wäre ja mit einem einzigen Opfer für immer rein, und seine Sünden würden sein Gewissen nicht länger belasten.3Tatsache jedoch ist, dass die Menschen durch die Opfer alljährlich wieder neu an ihre Sünden erinnert werden.4Das Blut von Stieren und Böcken ist eben nicht imstande, Sünden wegzunehmen.5Darum hat Christus, als er in die Welt kam, gesagt: »Opfer und Gaben[3] willst du nicht; stattdessen hast du mir einen Leib gegeben[4].6An Brandopfern und Sündopfern hast du kein Gefallen.7Da habe ich gesagt: Hier bin ich! Ich weiß, dass in der Schrift[5] von mir die Rede ist, und bin gekommen, um deinen Willen, o Gott, zu tun.« (Ps 40,7)8Christus sagt also zunächst: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer willst du nicht; du hast kein Gefallen daran.« Er sagt das, wohlgemerkt, von den Opfern, die das Gesetz vorschreibt.9Dann aber fährt er fort: »Hier bin ich! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.« Das bedeutet nichts anderes, als dass er die alte Ordnung aufhebt, um eine neue in Kraft zu setzen.10Und weil Jesus Christus den Willen Gottes erfüllt und seinen eigenen Leib als Opfer dargebracht hat, sind wir jetzt ein für alle Mal geheiligt[6].11Jeder andere Priester steht Tag für Tag am Altar, um seinen Dienst zu verrichten, und bringt unzählige Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals imstande sind, Sünden wegzunehmen.12Christus dagegen hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer[7] auf den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite gesetzt13und wartet seither darauf, dass seine Feinde zum Schemel für seine Füße gemacht werden.14Denn mit diesem einen Opfer hat er alle, die sich von ihm heiligen lassen, völlig und für immer von ihrer Schuld befreit[8].15Das bestätigt uns auch der Heilige Geist. In der Schrift heißt es nämlich zunächst:16»Der zukünftige Bund, den ich mit ihnen schließen werde, wird so aussehen: Ich werde – sagt der Herr – meine Gesetze in ihre Herzen legen und werde sie in ihr Innerstes schreiben.«17Und dann heißt es weiter: »Ich werde nie mehr an ihre Sünden und an ihren Ungehorsam gegenüber meinen Geboten denken.«18Wo aber die Sünden vergeben sind, ist kein weiteres Opfer mehr dafür nötig.
Aufforderung zum gemeinsamen Festhalten am Glauben
19Wir haben jetzt also, liebe Geschwister, einen freien und ungehinderten Zugang zu Gottes Heiligtum[9]; Jesus hat ihn uns durch sein Blut eröffnet.20Durch den Vorhang hindurch – das heißt konkret: durch das Opfer seines Leibes[10] – hat er einen Weg gebahnt, den bis dahin noch keiner gegangen ist, einen Weg, der zum Leben führt.[11]21Und wir haben einen Hohenpriester, dem das ganze Haus Gottes unterstellt ist.22Deshalb wollen wir mit ungeteilter Hingabe und voller Vertrauen und Zuversicht vor Gott treten. Wir sind ja in unserem Innersten mit dem Blut Jesu besprengt und dadurch von unserem schuldbeladenen[12] Gewissen befreit; wir sind – bildlich gesprochen – am ganzen Körper mit reinem Wasser gewaschen[13].23Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.24Und weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen[14], einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun.25Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, an dem der Herr wiederkommt.
Die Missachtung von Jesu Opfer und ihre Konsequenzen
26Wenn wir nämlich, nachdem Gott uns die Wahrheit hat erkennen lassen, vorsätzlich und fortgesetzt sündigen, verwerfen wir damit das Opfer Jesu – das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann[15].27Alles, was uns dann noch bleibt, ist die schreckliche Erwartung des Gerichts, die Aussicht auf jenes verzehrende Feuer, dem Gott alle übergeben wird, die sich gegen ihn stellen.28Es gab ja schon für den keine Nachsicht, der sich über das Gesetz des Mose hinwegsetzte: Auf die Aussagen von zwei oder drei Zeugen hin musste er sterben.[16]29Wenn nun aber jemand die Ehre des Sohnes Gottes mit Füßen tritt, wenn er das Blut des Bundes entweiht, durch das er geheiligt worden ist, und damit den Heiligen Geist verhöhnt, durch den er Gottes Gnade erkannt hat[17] – meint ihr nicht auch, dass so jemand eine noch viel härtere Strafe verdient?30Wir kennen doch den, der gesagt hat: »Ich bin der Richter, der alles Unrecht straft[18]; ich werde Vergeltung üben.« Und weiter heißt es: »Der Herr wird sein Volk zur Rechenschaft ziehen.«[19] (Ps 135,14)31Ja, es ist schrecklich, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen!
Glaubensmut und Standhaftigkeit
32Damals, als Gott euch die Augen für die Wahrheit öffnete, hattet ihr viel zu leiden und schwere Kämpfe zu bestehen. Wisst ihr noch, wie standhaft ihr das alles ertragen habt?33Einige von euch wurden in aller Öffentlichkeit beschimpft und misshandelt; die Übrigen standen[20] denen, die das durchmachen mussten, treu zur Seite.34Auch mit denen, die im Gefängnis waren, habt ihr gelitten. Und als man euch euren Besitz wegnahm, habt ihr das mit Freude ertragen in dem Bewusstsein, etwas zu besitzen, was viel wertvoller ist und was euch niemand nehmen kann[21].35Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden.36Ja, was ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr unbeirrt Gottes Willen tut, werdet ihr einmal erhalten, was er euch zugesagt hat.37Wie heißt es in der Schrift?: »Nur noch eine ganz kurze Zeit, dann wird der da sein, dessen Kommen angekündigt ist[22]; seine Ankunft wird sich nicht verzögern.«38Und weiter sagt Gott: »Der, der sich auf mich verlässt und im Glauben festbleibt, wird leben.[23] Wenn er sich aber von mir abwendet, werde auch ich nicht zu ihm halten.[24]«[25]39Doch wir gehören nicht zu denen, die sich abwenden und sich damit selbst ins Verderben stürzen. Nein, wir gehören zu denen, die am Glauben festhalten und dadurch ihr Leben retten[26].