1Ein Mann Gottes aus Juda kam im Auftrag des HERRN nach Bethel, gerade als Jerobeam vor den Altar trat, um dort zu opfern. (2Kön 23,17)2Da rief er zum Altar hin, was der HERR ihm gesagt hatte: »Altar! Altar! ›So spricht der HERR: Dem Königshaus Davids wird ein Kind mit Namen Josia geboren werden. Der wird die Priester der Höhenheiligtümer, die Opfer auf dir verbrennen, töten und Menschenknochen wird er auf dir verbrennen.‹« (2Kön 23,15)3Am gleichen Tag tat er ein Zeichen und sagte: »Der HERR hat versprochen, folgendes Zeichen zu geben: Dieser Altar bricht auseinander, und die Asche, die darauf liegt, wird verschüttet.«4Als König Jerobeam hörte, was der Prophet gegen den Altar in Bethel gesprochen hatte, deutete er mit der Hand auf ihn und rief: »Ergreift diesen Mann!« Doch im gleichen Augenblick wurde die Hand des Königs, mit der er auf ihn zeigte, gelähmt und er konnte sie nicht zurückziehen.5Gleichzeitig zersprang der Altar und die Asche ergoss sich daraus, wie der Prophet es nach dem Zeichen des HERRN vorhergesagt hatte.6Da bat ihn der König: »Bete zu dem HERRN, deinem Gott, und bitte ihn für mich, meine Hand wieder gesund zu machen!« Der Mann Gottes betete zum HERRN, und die Hand des Königs wurde wieder vollständig gesund. (2Mo 8,4; 2Mo 9,28; Jer 37,3; Apg 8,24)7Da lud der König ihn ein: »Komm mit mir in den Palast und iss etwas, und ich will dir auch ein Geschenk geben.« (1Sam 9,7; 2Kön 5,15)8Doch der Prophet erwiderte: »Selbst wenn du mir die Hälfte deines Palastes anbieten würdest, würde ich nicht mit dir gehen und würde an diesem Ort nichts essen und nichts trinken. (4Mo 22,18)9Denn der HERR hat mir folgendes Gebot mitgegeben: ›Du darfst nichts essen und nichts trinken und du darfst auch nicht auf demselben Weg, den du gekommen bist, zurückgehen.‹« (4Mo 22,18; 4Mo 24,13)10Und er verließ Bethel und ging auf einem anderen Weg nach Hause.11Zum Zeitpunkt dieser Ereignisse lebte ein alter Prophet in Bethel. Seine Söhne kamen nach Hause und erzählten ihm alles, was der Mann Gottes an jenem Tag in Bethel getan hatte. Sie wiederholten auch, was er zum König gesagt hatte.12Ihr Vater fragte sie: »Welchen Weg hat er genommen?« Sie sagten ihrem Vater, welche Straße der Mann Gottes aus Juda eingeschlagen hatte.13»Rasch, sattelt den Esel«, sagte der alte Mann zu seinen Söhnen. Und als sie ihm den Esel gesattelt hatten,14ritt er hinter dem Propheten her und fand ihn unter einer Eiche sitzend. Er fragte ihn: »Bist du der Mann Gottes, der aus Juda gekommen ist?« »Ja«, antwortete dieser, »der bin ich.«15Da sagte er zu ihm: »Komm mit mir nach Hause und iss etwas.«16»Nein, das kann ich nicht«, antwortete dieser wieder. »Ich werde hier an diesem Ort nicht essen und nicht trinken. (1Kön 13,8)17Denn der HERR hat mir folgendes Gebot mit auf den Weg gegeben: ›Du darfst dort weder essen noch trinken, und du darfst auch nicht auf demselben Weg zurückkehren, den du gegangen bist.‹«18Doch der alte Prophet antwortete: »Auch ich bin ein Prophet, so wie du. Und ein Engel gab mir die Botschaft vom HERRN: ›Nimm ihn mit in dein Haus und gib ihm zu essen und Wasser zu trinken.‹« Doch der alte Mann log.19Da ging er mit ihm zurück, und der Prophet aß in seinem Haus und trank etwas Wasser.20Während sie noch am Tisch saßen, erging eine Botschaft des HERRN an den Propheten, der ihn mit zurückgenommen hatte.21Er sagte zu dem Mann Gottes aus Juda: »So spricht der HERR: ›Du hast die Botschaft des HERRN missachtet und dem Gebot, das der HERR, dein Gott, dir gab, nicht gehorcht. (1Sam 13,14)22Du bist an diesen Ort zurückgekehrt und hast gegessen und Wasser getrunken, obwohl er dir befohlen hatte: Iss und trinke dort nichts. Deshalb wird dein Leichnam nicht im Grab deiner Väter bestattet werden.‹«23Als der Prophet aus Juda fertig gegessen und getrunken hatte, sattelte sein Gastgeber seinen eigenen Esel für ihn,24und er machte sich wieder auf den Weg. Doch während er ritt, fiel ihn ein Löwe an und tötete ihn. Sein Leichnam lag auf der Straße und der Esel und der Löwe standen daneben. (1Kön 20,36)25Leute kamen vorbei und sahen den Leichnam auf der Straße liegen und den Löwen daneben stehen und sie erzählten es in der Stadt, in der der alte Prophet lebte.26Als der alte Prophet, der ihn von seinem Weg zurückgebracht hatte, das hörte, sagte er: »Das ist der Mann Gottes, der dem Gebot des HERRN nicht gehorcht hat. Der HERR hat sein Wort wahr gemacht, wie es angekündigt war, und ihn von einem Löwen angreifen und töten lassen.«27Er sagte zu seinen Söhnen: »Sattelt mir einen Esel.« Sie taten es28und er ritt hinaus und fand den Leichnam auf der Straße. Der Esel und der Löwe standen noch immer neben ihm, denn der Löwe hatte weder den toten Propheten gefressen noch den Esel angegriffen.29Da legte er den Leichnam des Mannes Gottes auf den Esel und nahm ihn mit zurück in seine Stadt, um ihn zu betrauern und zu bestatten.30Er legte ihn in sein eigenes Grab und sie betrauerten ihn und riefen: »Ach, mein Bruder!«31Danach sagte der Prophet zu seinen Söhnen: »Wenn ich sterbe, legt mich in das Grab, in dem auch dieser Mann Gottes begraben ist. Legt meine Gebeine neben seine. (2Kön 23,17)32Denn es wird bestimmt eintreffen, was er im Auftrag des HERRN gegen den Altar in Bethel und die Höhenheiligtümer in den Städten Samariens vorausgesagt hat.« (1Kön 16,24)33Auch nach all dem änderte Jerobeam sein böses Vorgehen nicht. Er setzte weiterhin Priester aus den Reihen des Volkes für die Höhenheiligtümer ein. Jeder, der wollte, konnte dort als Priester dienen. (1Kön 12,31; 2Chr 13,9)34Dies wurde Jerobeams Sünde, die schließlich das Ende seiner Herrschaft und den Tod seiner ganzen Familie zur Folge hatte. (1Kön 14,10; 1Kön 15,29; 2Kön 17,21)
1.Könige 13
Lutherbibel 2017
Der ungehorsame Gottesmann
1Und siehe, ein Mann Gottes kam von Juda auf das Wort des HERRN hin nach Bethel, während Jerobeam noch auf dem Altar stand, um zu räuchern.2Und er rief gegen den Altar auf das Wort des HERRN hin und sprach: Altar, Altar! So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause David geboren werden mit Namen Josia; der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir räuchern, und wird Menschengebein auf dir verbrennen. (2Kön 23,16; 2Kön 23,20)3Und er gab an dem Tag ein Wunderzeichen und sprach: Das ist das Zeichen dafür, dass der HERR geredet hat: Siehe, der Altar wird bersten und die Asche verschüttet werden, die darauf ist.4Als aber der König das Wort von dem Mann Gottes hörte, der gegen den Altar in Bethel rief, streckte er seine Hand aus auf dem Altar und sprach: Greift ihn! Und seine Hand verdorrte, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen.5Und der Altar barst und die Asche wurde verschüttet vom Altar nach dem Wunderzeichen, das der Mann Gottes gegeben hatte auf das Wort des HERRN hin.6Und der König hob an und sprach zu dem Mann Gottes: Besänftige doch den HERRN, deinen Gott, und bitte für mich, dass ich meine Hand wieder an mich ziehen kann. Da besänftigte der Mann Gottes den HERRN, und der König konnte seine Hand wieder an sich ziehen, und sie wurde, wie sie zuvor war. (2Mo 32,11)7Und der König redete mit dem Mann Gottes: Komm mit mir heim und labe dich; ich will dir ein Geschenk geben.8Aber der Mann Gottes sprach zum König: Wenn du mir auch die Hälfte deines Hauses geben wolltest, so käme ich doch nicht mit dir; denn ich will an diesem Ort kein Brot essen noch Wasser trinken.9Denn so ist mir geboten durch des HERRN Wort: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht den Weg zurückgehen, den du gekommen bist.10Und er ging einen andern Weg und kehrte nicht auf dem Weg zurück, den er nach Bethel gekommen war.11Es wohnte aber ein alter Prophet in Bethel; zu dem kamen seine Söhne und erzählten ihm alles, was der Mann Gottes getan hatte an diesem Tag in Bethel, und die Worte, die er zum König geredet hatte.12Und ihr Vater sprach zu ihnen: Wo ist der Weg, den er gezogen ist? Und seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der Mann Gottes gezogen war, der von Juda gekommen war.13Er aber sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und als sie ihm den Esel gesattelt hatten, ritt er auf ihm14und zog dem Mann Gottes nach und fand ihn unter einer Eiche sitzen und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der von Juda gekommen ist? Er sprach: Ja.15Er sprach zu ihm: Komm mit mir heim und iss Brot! (Am 7,12)16Er aber sprach: Ich kann nicht mit dir umkehren und mit dir kommen; ich will auch nicht Brot essen noch Wasser trinken mit dir an diesem Ort.17Denn es ist zu mir geredet worden durch das Wort des HERRN: Du sollst dort weder Brot essen noch Wasser trinken; du sollst nicht den Weg zurückgehen, den du gekommen bist.18Er sprach zu ihm: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat zu mir geredet auf das Wort des HERRN hin: Führe ihn wieder mit dir heim, dass er Brot esse und Wasser trinke. Er belog ihn aber.19Und er führte ihn wieder zurück, dass er Brot aß und Wasser trank in seinem Hause.20Und als sie zu Tisch saßen, kam das Wort des HERRN zum Propheten, der ihn zurückgeführt hatte.21Und er rief dem Mann Gottes zu, der von Juda gekommen war: So spricht der HERR: Weil du dem Mund des HERRN ungehorsam gewesen bist und nicht gehalten hast das Gebot, das dir der HERR, dein Gott, geboten hat,22und bist umgekehrt, hast Brot gegessen und Wasser getrunken an dem Ort, von dem er dir sagte: Du sollst weder Brot essen noch Wasser trinken –, so soll dein Leichnam nicht in deiner Väter Grab kommen.23Und nachdem er Brot gegessen und getrunken hatte, sattelte man für ihn den Esel des Propheten, der ihn zurückgeführt hatte.24Und als er seines Weges zog, fand ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn. Und sein Leichnam lag hingestreckt am Wege, und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand neben dem Leichnam. (1Kön 20,36)25Und als Leute vorübergingen, sahen sie den Leichnam am Wege liegen und den Löwen bei dem Leichnam stehen und kamen und sagten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte.26Als das der Prophet hörte, der ihn zurückgeführt hatte, sprach er: Es ist der Mann Gottes, der dem Mund des HERRN ungehorsam gewesen ist. Darum hat ihn der HERR dem Löwen gegeben; der hat ihn zerrissen und getötet nach dem Wort, das ihm der HERR gesagt hat.27Und er sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und als sie ihn gesattelt hatten,28zog er hin und fand den Leichnam am Wege liegen und den Esel und den Löwen neben dem Leichnam stehen. Der Löwe hatte nichts gefressen vom Leichnam und den Esel nicht zerrissen.29Da hob der Prophet den Leichnam des Mannes Gottes auf und legte ihn auf den Esel und brachte ihn zurück und kam in seine Stadt, um die Totenklage zu halten und ihn zu begraben.30Und er legte den Leichnam in sein eigenes Grab, und sie hielten ihm die Totenklage: Ach, Bruder!31Und als sie ihn begraben hatten, sprach er zu seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, so begrabt mich in dem Grabe, in dem der Mann Gottes begraben ist, und legt mein Gebein neben sein Gebein. (2Kön 23,17)32Denn es wird sich erfüllen, was er gerufen hat gegen den Altar in Bethel auf das Wort des HERRN hin und gegen alle Heiligtümer auf den Höhen, die in den Städten Samariens sind.33Auch nach dieser Geschichte kehrte Jerobeam nicht um von seinem bösen Wege, sondern bestellte wieder Priester für die Höhen aus allem Volk. Wer da wollte, dessen Hand füllte er und der wurde Priester für die Höhen. (2Mo 28,41; 1Kön 12,31)34Und dies geriet zur Sünde dem Hause Jerobeams, sodass es zugrunde gerichtet und von der Erde vertilgt wurde.