1Darum sind sie auch verdientermaßen durch ähnliche Tiere gestraft und durch eine Menge von Ungeziefer heimgesucht worden.2Anstatt einer solchen Züchtigung aber erwiesest du deinem Volke eine Wohltat und bereitetest ihnen für ihr lüsternes Verlangen eine wunderbare Kost, nämlich Wachteln als Nahrung,3damit jene, wenn sie nach Nahrung verlangten, infolge des widerlichen Aussehens der ihnen zugesandten Tiere auch die natürliche Eßlust sich vergehen ließen, diese dagegen nach einer kurzen Entbehrung sogar eine ganz wundersame Kost genossen.4Denn es sollte über jene, die Unterdrücker, ein unabwendbarer Mangel hereinbrechen, während diesen nur gezeigt werden sollte, wie ihre Feinde heimgesucht wurden.
Die eherne Schlange und die Plage der Heuschrecken und Fliegen (V.5-14)
5Dagegen als auch über sie die schreckliche Wut wilder Tiere kam und sie durch die Bisse der sich ringelnden Schlangen umkamen, dauerte doch dein Zorn nicht ohne Ende;6nein, nur auf kurze Zeit wurden sie zur Warnung in Schrecken gesetzt und erhielten ein Zeichen der Rettung zur Erinnerung an die Gebote deines Gesetzes.7Denn wer sich dahin wandte, wurde gerettet nicht durch das, was er anschaute, sondern durch dich, den Retter aller;8und dadurch brachtest du auch unsere Feinde zu der Überzeugung, daß du es bist, der aus jeder Not erretten kann.9Denn jene tötete der Biß der Heuschrecken und Stechfliegen, und es fand sich kein Heilmittel zur Rettung ihres Lebens, weil sie es verdient hatten, auf diese Weise bestraft zu werden.10Deine Kinder dagegen konnten auch die Zähne giftsprühender Schlangen nicht vernichten, denn dein Erbarmen erschien zu ihrer Rettung und heilte sie.11Denn nur, damit sie deiner Gebote gedächten, wurden sie gestochen und schnell wieder geheilt, damit sie nicht in tiefes Vergessen verfielen und für deine Wohltaten ganz umempfänglich würden.12Denn weder ein Kraut noch ein Pflaster machte sie gesund, sondern dein Wort, o Herr, das alles heilt.13Denn du hast Macht über Leben und Tod und führst zu den Pforten der Unterwelt hinab und wieder herauf.14Hat ein Mensch dagegen einen andern durch seine Bosheit getötet, so kann er den Lebensodem, der einmal entflohen ist, nicht wieder zurückbringen und die Seele, die hinweggenommen ist, nicht befreien.15Aber deiner Hand zu entrinnen ist unmöglich.16Denn jene Gottlosen, die da leugneten, dich zu kennen, wurden durch die Kraft deines Armes gezüchtigt; sie wurden von furchtbaren Regengüssen, von Hagelschlägen und Gewittern verfolgt und durch Feuer[1] verzehrt.17Was aber das Wunderbarste dabei war: durch das Wasser, das doch sonst alles löscht, erhielt das Feuer noch stärkere Kraft; denn die Natur streitet für die Gerechten.18Zuweilen zwar ließ die Wut der Flammen nach, damit sie nicht auch die gegen die Gottlosen gesandten Tiere verzehrte, sondern damit sie selbst zu der klaren Erkenntnis kämen, daß sie von Gottes Strafgericht verfolgt würden.19Bisweilen brannte es aber auch mitten im Wasser stärker, als sonst das Feuer brennt, um die Erzeugnisse des sündigen Landes zu verzehren.20Dem gegenüber speistest du dein Volk mit Engelkost und botest ihnen vom Himmel herab Brot dar, das ohne ihre Arbeit hergestellt war, das allgemeine Freude hervorrief und dem Geschmack jedes einzelnen zusagte.21Denn die von dir gesandte Masse offenbarte deinen Kindern die Süßigkeit[2], die du gegen sie hegtest, und indem sie dem Begehren eines jeden, der davon genoß, entgegenkam, verwandelte sie sich in das, was jeder gerade wünschte.22Schnee und Eis widerstanden dem Feuer und schmolzen nicht, damit man zu der Erkenntnis käme, daß dasselbe Feuer, welches im Hagel brannte und in den Regengüssen blitzte und die Feldfrüchte der Feinde vernichtete,23in diesem Falle seine eigene Kraft vergessen habe, damit die Gerechten ernährt würden.24Denn die Natur, die dir, ihrem Schöpfer, dient, steigert ihre Kraft zur Züchtigung wider die Gottlosen und beruhigt sich wieder, um denen wohlzutun, die auf dich vertrauen.25Darum hat sie auch damals deiner allnährenden Gabe gedient, indem sie sich in alles verwandelte je nach dem Wunsche derer, die ihrer bedurften;26deine Kinder, die du lieb hattest, o Herr, sollten eben die Erkenntnis gewinnen, daß nicht die gewachsenen Feldfrüchte den Menschen ernähren, sondern daß dein Wort es ist, welches die auf dich Vertrauenden erhält.27Denn was das Feuer nicht hatte verzehren können, das schmolz ohne weiteres, wenn ein flüchtiger Sonnenstrahl es erwärmte,28damit es bekannt würde, daß man schon vor Sonnenaufgang dir danken und am Morgen schon vor dem Hellwerden vor dir erscheinen[3] müsse.29Denn die Hoffnung der Undankbaren schmilzt dahin wie winterlicher Reif und zerrinnt wie unbrauchbares Wasser.
Weisheit 16
Lutherbibel 2017
Plage durch Hunger – Speisung mit Wachteln
1Darum wurden die Ägypter mit Recht durch ähnliche Tiere geplagt und durch eine Menge Ungeziefer gequält. (Weis 11,15)2Statt solcher Plage tatest du deinem Volk Gutes und bereitetest ihm, als es danach verlangte, eine wunderbare Speise; als Nahrung schicktest du ihnen Wachteln. (2Mo 16,12)3So sollte den Ägyptern, wenn sie nach Nahrung verlangten, wegen des scheußlichen Anblicks der ihnen zur Plage gesandten Tiere die natürliche Lust am Essen vergehen. Die Israeliten aber, die nur kurze Zeit Mangel litten, sollten eine wunderbare Speise empfangen. (2Mo 7,26)4Denn es musste über die Ägypter, die tyrannisch handelten, ein unerbittlicher Mangel kommen; den Israeliten aber musste nur gezeigt werden, wie ihre Feinde gequält wurden.
Tod durch Insektenstich – Rettung vom Schlangenbiss
5Damals kamen auch über die Israeliten böse, zornige Tiere, und so wurden sie gebissen und vernichtet durch die sich krümmenden Schlangen. Doch blieb dein Zorn nicht bis zum Ende, (4Mo 21,4; Joh 3,14)6vielmehr wurden sie nur kurze Zeit zur Warnung erschreckt und bekamen ein rettendes Zeichen zur Erinnerung an das Gebot deines Gesetzes.7Denn wer sich zu diesem Zeichen hinwandte, der wurde errettet – nicht durch das, was er anschaute, sondern durch dich, den Heiland aller Menschen. (1Tim 4,10)8Und damit bewiesest du unsern Feinden, dass du es bist, der aus allem Unheil erretten kann. (2Mo 15,26)9Denn über die Ägypter kam durch Heuschrecken und Fliegen Tod und Verderben, und sie konnten keine Heilung finden für ihr Leben; denn sie hatten’s verdient, von solchen Tieren geplagt zu werden. (2Mo 8,16; 2Mo 10,12; Offb 9,3)10Aber deine Kinder wurden nicht einmal durch die Zähne der giftigen Drachen getötet; denn dein Erbarmen trat dazwischen und machte sie gesund.11Denn sie wurden dadurch angestachelt, an deine Worte zu denken, und wurden schnell wieder geheilt, damit sie nicht in tiefes Vergessen versinken, sondern deinen Wohltaten zugewandt bleiben sollten.12Denn es heilte sie weder Kraut noch Pflaster, sondern dein Wort, Herr, das alles heilt. (Ps 107,20; Mt 8,8)13Denn du hast Gewalt über Leben und Tod; und du führst hinunter zu den Pforten des Totenreichs und führst wieder herauf. (5Mo 32,39; Tob 13,2)14Wenn aber ein Mensch in seiner Bosheit jemanden tötet, so kann er den Geist, der entwichen ist, nicht zurückholen und die Seele nicht aus dem Totenreich befreien.
Plage mit Unwetter – Speisung mit Manna
15Aber unmöglich ist’s, deiner Hand zu entfliehen. (Ps 139,7)16Denn die Frevler, die dich nicht kennen wollten, sind durch deinen mächtigen Arm gegeißelt worden, als sie durch ungewöhnlich heftige Regengüsse, Hagel und schreckliche Unwetter verfolgt wurden und das Feuer sie verzehrte. (2Mo 9,22)17Denn das Verwunderlichste war: In dem Wasser, das sonst alles auslöscht, brannte das Feuer noch stärker. Denn die Welt streitet für die Gerechten. (Weis 5,17; Weis 5,20; Weis 19,20)18Denn zuweilen brannte die Flamme schwächer, um nicht die Tiere zu verbrennen, die gegen die Frevler geschickt worden waren; sie sollten ja sehen und erkennen, dass sie von Gottes Gericht so bedrängt wurden. (2Mo 8,1; 2Mo 8,12; 2Mo 8,20)19Zuweilen aber brannte die Flamme inmitten der Wasser stärker, als Feuer sonst brennt, um den Ertrag des ungerechten Landes zu verderben. (2Mo 9,25)20Dagegen nährtest du dein Volk mit Engelspeise, und unermüdlich gewährtest du ihnen Brot vom Himmel, das ihnen großen Genuss bereitete und sich bei jedem nach dessen Geschmack richtete. (2Mo 16,4; 2Mo 16,13; 2Mo 16,31; Ps 78,25)21Denn deine Gabe machte offenbar, wie freundlich du zu deinen Kindern bist. Denn jedem, der davon aß, verwandelte sie sich nach seinem Verlangen in das, was er gern wollte.22Schnee und Eis hielten das Feuer aus und schmolzen nicht. So sollten sich die Israeliten erinnern, dass es das Feuer war, das die Erträge der Feinde vernichtete, als es im Hagel brannte und in den Regengüssen aufblitzte, (2Mo 9,24; 2Mo 16,14; 2Mo 16,23; Weis 19,21)23und dass dieses Feuer seine eigne Kraft vergessen musste, damit die Gerechten ernährt wurden.24Denn die Schöpfung, die dir als dem Schöpfer dient, steigert ihre Kräfte, um die Ungerechten zu bestrafen, und mindert sie, um denen wohlzutun, die dir vertrauen. (Sir 39,24)25Darum ließ sie sich auch damals in mancherlei verwandeln und diente damit dir, der mit seinen Gaben alle nährt. So wurden die Bitten derer erfüllt, die dich anriefen,26damit deine Kinder, die du, Herr, liebst, lernen, dass nicht die Kräfte der Natur, welche die Früchte hervorbringen, den Menschen ernähren, sondern dass dein Wort die erhält, die an dich glauben. (5Mo 8,3)27Denn das, was vom Feuer nicht verzehrt wurde, zerschmolz, sobald es von einem flüchtigen Strahl der Sonne erwärmt wurde, (2Mo 16,21)28damit deutlich würde, dass man dir danken solle, ehe die Sonne aufgeht, und vor dich treten, wenn es tagt. (Ps 5,4; Ps 57,9; Mk 1,35)29Denn die Hoffnung des Undankbaren wird wie Reif des Winters vergehen und zerrinnen wie unnützes Wasser. (Weis 5,14)