Die Überlegenheit des himmlischen Hohepriesterdienstes Jesu und des neuen Bundes, dessen Mittler er ist
1Die Hauptsache aber bei der vorliegenden Darlegung ist folgendes: Einen solchen Hohenpriester haben wir, der sich im Himmel zur Rechten des Thrones der göttlichen Erhabenheit[1] gesetzt hat,2und zwar als Verwalter[2] des Heiligtums, nämlich des wahren Zeltes, das der Herr, nicht ein Mensch errichtet hat. (Hebr 8,5)3Denn jeder Hohepriester wird zu dem Zweck bestellt, unblutige und blutige Opfer darzubringen; daher muß auch dieser[3] etwas darzubringen haben.4Befände er sich nun auf der Erde, so würde er nicht einmal Priester sein, weil hier ja bereits Priester vorhanden sind, welche die Gaben nach dem (mosaischen) Gesetz darbringen.5Diese versehen freilich den Dienst nur an einer Nachbildung und einem Schattenbild der himmlischen Dinge entsprechend der göttlichen Weisung, die Mose erhielt, als er das Zelt[4] herstellen sollte; denn »Gib wohl acht«, sagt der Herr zu ihm (2.Mose 25,40), »daß du alles nach dem Vorbild[5] anfertigst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist«.6Nun aber hat er[6] einen um so vorzüglicheren Priesterdienst erlangt, als er auch Mittler eines besseren[7] Bundes ist, der auf der Grundlage besserer[8] Verheißungen festgesetzt worden ist.7Wenn nämlich jener erste (Bund) tadellos gewesen wäre, so würde nicht die Möglichkeit, einen zweiten (Bund) zu schließen, gesucht werden.8Denn einen Tadel spricht (Gott) gegen sie (die Israeliten) aus mit den Worten (Jer 31,31-34): »Wisset wohl: es kommen Tage« – so lautet der Ausspruch des Herrn –, »da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund aufrichten[9],9nicht einen solchen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern[10] damals geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Lande Ägypten wegzuführen; denn sie sind meinem Bunde nicht treu geblieben, und auch ich habe mich nicht (mehr) um sie gekümmert« – so lautet der Ausspruch des Herrn –.10»Nein, darin soll der Bund bestehen, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde« – so lautet der Ausspruch des Herrn –: »Ich will meine Gesetze in ihren Sinn hineinlegen und sie ihnen ins Herz schreiben und will dann ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.11Dann braucht niemand mehr seinem Mitbürger und niemand seinem Bruder Belehrung zu erteilen und ihm vorzuhalten: ›Lerne den Herrn kennen!‹ Denn sie werden mich allesamt kennen vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen.12Denn ihren Übertretungen gegenüber werde ich Nachsicht üben und ihrer Sünden nicht mehr gedenken.«13Indem er hier von einem »neuen« (Bunde) redet, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das geht dem Untergang entgegen.
Hebräer 8
Lutherbibel 2017
Der Mittler des neuen Bundes
1Das ist nun die Hauptsache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel (Hebr 1,3; Hebr 4,14)2und ist ein Diener am Heiligtum und am wahrhaftigen Zelt[1], das der Herr aufgerichtet hat und nicht ein Mensch.3Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen. Darum muss auch dieser etwas haben, das er opfert.4Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht Priester, weil da schon solche sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern.5Sie dienen aber dem Abbild und Schatten des Himmlischen, wie die göttliche Weisung an Mose erging, als er das Zelt errichten sollte: »Sieh zu«, heißt es, »dass du alles machst nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist.« (2Mo 25,40; Hebr 9,23)6Nun aber hat er ein höheres Amt empfangen, wie er ja auch der Mittler eines besseren Bundes[2] ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist. (Hebr 7,22)7Denn wenn jener erste Bund untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum für einen andern gesucht.8Denn er tadelt sie und sagt: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen, (Hebr 10,16)9nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen. Denn sie sind nicht geblieben in meinem Bund; darum habe ich auch nicht mehr auf sie geachtet, spricht der Herr. (2Mo 19,5)10Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihren Sinn geben, und in ihr Herz will ich sie schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.11Und es wird niemand seinen Mitbürger lehren noch jemand seinen Bruder und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen.12Denn ich will gnädig sein ihren Missetaten, und ihrer Sünden will ich nicht mehr gedenken.«13Indem er sagt: »einen neuen Bund«, hat er den ersten zu einem alten gemacht. Was aber alt wird und betagt ist, das ist dem Ende nahe.