1Alexander, der Sohn Philipps von Mazedonien, brach zu einem Eroberungszug auf und besiegte Darius, den König von Persien und Medien. Er wurde König über dessen ganzes Reich, so wie er zuvor schon über ganz Griechenland geherrscht hatte. (Dan 8,1; Dan 8,20)2Er führte beständig Krieg und eroberte eine Festung nach der anderen; überall ließ er die Könige umbringen. (Dan 11,3)3Er drang bis in die fernsten Länder vor und plünderte sie aus. Auf der ganzen Erde gab es schließlich niemand mehr, der ihm noch Widerstand leistete. Da wurde er stolz und überheblich. (Hes 28,1)4Mithilfe seines riesigen Heeres unterwarf er Länder, Völker und ihre Herrscher und zwang sie, ihm regelmäßig Tribut zu zahlen.5Plötzlich wurde er schwer krank. Er merkte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.6Da ließ er seine höchsten Offiziere kommen, die zusammen mit ihm erzogen worden waren, und teilte sein Reich unter sie auf, bevor er starb.7Bei seinem Tod war er zwölf Jahre König gewesen.8-9Sobald Alexander tot war, übernahmen seine Offiziere die Regierung. Sie machten sich zu Königen, jeder in dem Gebiet, das er bekommen hatte, und vererbten die Herrschaft auf ihre Nachkommen. Das ging so durch viele Generationen. Die Nachfolger Alexanders brachten viel Elend über die Menschen.10Zuletzt wuchs unter ihnen ein besonders übler Verbrecher heran: Antiochus Epiphanes,[1] ein Sohn des Königs Antiochus.[2] Nachdem er als Geisel in Rom gelebt hatte, wurde er im 137. Jahr der griechischen Herrschaft[3] König über das Reich der Seleukiden. (Dan 11,21; 2Mak 4,7)
Israeliten verraten ihren Glauben
11Damals traten im Volk Israel Verräter auf und verführten viele dazu, sich vom Gesetz Gottes abzuwenden. Sie forderten ihre Mitbürger auf: »Wir wollen uns mit den fremden Völkern verbrüdern, unter denen wir leben! Denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht.« (Esr 9,1; Jer 44,18; 2Mak 4,10)12Ihr Vorschlag fand Anklang13und einige aus dem Volk erklärten sich bereit, zum König zu gehen und seine Zustimmung einzuholen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Sitten der übrigen Völker zu leben.14Darauf bauten sie in Jerusalem eine Sportanlage, wie sie bei den anderen Völkern üblich war,15und ließen sich operieren, damit man ihnen nicht mehr ansah, dass sie beschnitten worden waren. So wurden sie zu Verrätern an dem Bund, den der Herr mit seinem Volk Israel geschlossen hatte. Sie taten sich mit den fremden Völkern zusammen und gaben sich dazu her, alles mögliche Böse zu tun.
Der Tempel in Jerusalem wird ausgeraubt
16Als Antiochus sah, dass seine Herrschaft gesichert war, fasste er den Plan, auch über Ägypten König zu werden und so über zwei Reiche zu herrschen. (Dan 11,25; 2Mak 5,1; 2Mak 5,11)17Er drang mit einem starken Heer in Ägypten ein, mit Streitwagen, Kriegselefanten, Reitern und einer großen Flotte.18Er griff den ägyptischen König Ptolemäus[4] an und schlug ihn, sodass er fliehen musste; das ägyptische Heer erlitt schwere Verluste.19Dann eroberte Antiochus die befestigten Städte und plünderte das ganze Land aus.20Nachdem er Ägypten besiegt hatte, wandte sich Antiochus im 143. Jahr der griechischen Herrschaft[5] gegen Israel und zog mit einem großen Heer vor Jerusalem.21In seiner Überheblichkeit drang er sogar in den Tempel ein und raubte den goldenen Räucheraltar, den siebenarmigen Leuchter mit allem, was dazugehört, (2Mo 25,31; 2Mo 30,1)22den Tisch, auf dem die geweihten Brote ausgelegt werden, die Kannen und Schalen, die goldenen Räucherpfannen und den Vorhang. Die goldenen Kränze und den gesamten Goldschmuck an der Vorderfront des Tempels ließ er abschlagen. (2Mo 25,23; 2Mo 26,31)23Das Gold und Silber, die kostbaren Geräte und alles, was er an versteckten Schätzen hatte finden können,24ließ er in sein Land schleppen. Unter den Einwohnern Jerusalems richtete er ein Blutbad an und trat anmaßend und überheblich auf.25Da kam große Trauer über ganz Israel, an allen Orten erhob sich die Klage.26Die Führer und die Alten stöhnten, die jungen Leute verloren alle Kraft, die Schönheit der Frauen welkte dahin;27der Bräutigam sang die Totenklage und die Braut saß weinend in ihrer Kammer.28Selbst die Erde wurde von Beben erschüttert, das Land litt mit seinen Bewohnern mit. Schande bedeckte die Nachkommen Jakobs, Schmach umhüllte sie wie ein Kleid.
Feinde besetzen die Heilige Stadt
29Zwei Jahre später schickte König Antiochus einen Beauftragten nach Judäa, um die Steuern einzutreiben. Mit einer starken Heeresmacht erschien er vor Jerusalem. (Dan 11,29; 2Mak 5,24)30Er erklärte jedoch, er komme in friedlicher Absicht, und die Bewohner glaubten ihm. Da ließ er plötzlich seine Soldaten in die Stadt einfallen. Sie warfen jeden Widerstand nieder und töteten viele Männer aus dem Volk Israel.31Dann plünderten sie die Stadt, steckten sie in Brand und rissen Häuser und Stadtmauern ein.32Frauen und Kinder schleppten sie mit und machten sie zu Sklaven; alles, was wertvoll war, nahmen sie als Beute an sich.33Einen Teil Jerusalems, die sogenannte Davidsstadt, bauten sie als Festung aus. Ringsherum zogen sie eine hohe und starke Mauer mit mächtigen Türmen.34Als Besatzung legten sie Männer aus fremden Völkern hinein, die das Gesetz Gottes nicht achteten. Diese setzten sich darin fest,35versahen sich mit Waffen und Nahrungsvorräten und horteten dort auch die Beute, die sie in Jerusalem zusammengeraubt hatten. Sie waren für die Leute von Israel eine ständige Bedrohung.36Ein Hinterhalt waren sie für den Tempel, ein gefährlicher Feind für Israel zu jeder Zeit.37Schuldlosen Menschen brachten sie den Tod und vergossen ihr Blut rings um den Tempel; so entweihten sie den heiligen Ort.38Die Bewohner der Stadt ergriffen die Flucht und Fremde ließen sich in ihr nieder. Jerusalems eigene Kinder zogen davon, denn die Stadt war ihnen keine Heimat mehr.39Der Tempel war menschenleer wie die Wüste, die Feste waren in Trauertage verwandelt, der Sabbat geschändet und verhöhnt. Statt Ehre erfuhr die Stadt nun Verachtung. (1Mak 4,38)40So hoch ihr Ruhm einst gewesen war, so tief war nun ihre Schande; in Trauer versank Jerusalem.
Ein Reich – ein Volk – ein Glaube
41Danach bestimmte König Antiochus durch einen Erlass, dass alle Völker seines Reiches ein einziges Volk bilden sollten. (2Mak 6,1)42Jedes Volk musste seine besonderen Gebräuche aufgeben. Alle anderen Völker fügten sich diesem Befehl43und führten den Gottesdienst ein, den der König angeordnet hatte. Auch in Israel opferten viele vor den Götzenbildern und entweihten den Sabbat.44Der König schickte seine Beauftragten nach Jerusalem und in die anderen Städte Judäas. Sie überbrachten Briefe, in denen er befahl, die neuen Gebräuche einzuführen. (Dan 8,11)45Die gewohnten Brand-, Mahl- und Trankopfer sollten eingestellt, die Sabbate und Festtage durch Arbeit entweiht46und das Heiligtum und seine Priester[6] durch Einführung abscheulicher Bräuche geschändet werden.47Der König schrieb vor, dass Opferstätten und Tempel für die fremden Götter errichtet werden sollten. Dort mussten Schweine und andere unreine Tiere geopfert werden. (3Mo 11,1)48Die Leute von Israel durften ihre neugeborenen Söhne nicht mehr beschneiden und mussten alles Mögliche tun, was unrein macht und Gott verhasst ist.49Auf diese Weise sollte das Gesetz des Herrn außer Kraft gesetzt werden; niemand durfte mehr seine Vorschriften befolgen.50Der König drohte jedem, der seinem Befehl nicht gehorchte, mit der Todesstrafe.51Entsprechende Verfügungen erließ Antiochus für sein ganzes Reich. Er ordnete auch an, dass der Reihe nach in allen Städten Judäas die neuen Opfergottesdienste veranstaltet werden sollten. Er setzte Beamte ein, die darüber wachen mussten, dass seine Anordnungen im ganzen Land befolgt wurden.52Viele aus dem Volk Israel schlossen sich den Verrätern an; sie sagten sich vom Gesetz des Herrn los und taten, was dem Herrn ein Gräuel ist.53Die treuen Israeliten mussten sich vor ihnen verstecken und in allen möglichen Schlupfwinkeln Zuflucht suchen.
Götzendienst im Tempel Gottes
54Am 15. Tag des Monats Kislew im 145. Jahr der griechischen Herrschaft[7] ließ König Antiochus oben auf dem großen Brandopferaltar des Tempels einen Götzenaltar aufstellen und entweihte dadurch den Tempel.[8] Auch in den anderen Städten Judäas ließ er Götzenaltäre bauen. (Dan 8,11)55Vor allen Häusern und auf allen Plätzen wurde Weihrauch verbrannt.56Wenn die Beauftragten des Königs eine Buchrolle mit dem Gesetz Gottes fanden, rissen sie sie in Fetzen und verbrannten sie.57Wer eine Gesetzesrolle bei sich versteckte oder das Gesetz Gottes befolgte, wurde aufgrund königlichen Erlasses zum Tod verurteilt.58Monatelang gingen die Beauftragten des Königs in allen Städten mit roher Gewalt gegen die unter den Israeliten vor, die sich dem Befehl des Königs widersetzten.59Am 25. Tag des Monats Kislew vollzogen sie auf dem Götzenaltar das erste Opfer.60Frauen, die ihre Kinder beschneiden ließen, wurden nach der Anordnung des Königs hingerichtet;61die Säuglinge hängte man ihnen dabei an den Hals. Auch alle ihre Angehörigen und der Mann, der die Beschneidung vorgenommen hatte, wurden umgebracht.62Trotzdem blieben viele in Israel standhaft und aßen nichts, was nach dem Gesetz Gottes als unrein gilt. (2Mak 6,18)63Sie nahmen lieber den Tod auf sich, als verbotene Speisen zu essen und den Bund mit dem Herrn zu brechen.64Der Zorn des Herrn lag schwer auf Israel.
1.Makkabäer 1
Lutherbibel 2017
Alexander der Große übergibt das Reich seinen Nachfolgern
1Alexander, der Sohn Philipps, König von Makedonien, der zuerst über Griechenland herrschte, ist aus dem Lande Kittim ausgezogen und hat Darius, den König der Perser und Meder, geschlagen und wurde König an seiner statt. (Dan 8,5; Dan 8,21)2Er hat viele Kriege geführt, befestigte Städte erobert und die andern Könige der Erde umgebracht3und ist immer weitergezogen bis an die Enden der Erde und hat Beute bei vielen Völkern gemacht, und die Erde musste still sein vor ihm. Da wurde er stolz und sein Herz hochmütig.4Er brachte eine gewaltige Heeresmacht zusammen und nahm alle Länder und Reiche ein, und sie mussten ihm Tribut zahlen. (Dan 8,8)5Dann aber warf ihn eine Krankheit aufs Lager und er merkte, dass er sterben würde.6Da rief er seine Hauptleute zu sich, die mit ihm von Jugend auf erzogen worden waren, und teilte sein Reich noch zu seinen Lebzeiten unter sie auf. (Dan 11,4)7Darauf starb Alexander, nachdem er zwölf Jahre regiert hatte.[1]8Dann übernahmen seine Hauptleute das Reich, jeder in seinem Gebiet.9Nach seinem Tod setzten sie sich die Krone auf und regierten mit ihren Nachkommen lange Zeit, und sie vermehrten die Schlechtigkeit auf Erden. (1Mo 6,5)10Aus ihnen ging ein sündhafter Spross hervor, Antiochus Epiphanes. Der war zuvor Geisel in Rom für seinen Vater Antiochus den Großen gewesen. Er begann im 137. Jahr der griechischen Herrschaft zu regieren.[2] (Dan 8,23; 1Mak 8,7; 2Mak 4,7)
In Israel entsteht eine griechenfreundliche Partei
11Zu dieser Zeit traten in Israel frevelhafte Leute auf; die überredeten viele und sagten: Lasst uns ein Bündnis mit den Völkern ringsum schließen; denn wir haben viel leiden müssen seit der Zeit, da wir uns von den Völkern abgesondert haben. (Esr 9,1; Esr 9,10)12Diese Meinung gefiel ihnen gut.13Und einige aus dem Volk entschlossen sich, zum König zu gehen; der gestattete ihnen, heidnische Lebensweisen einzuführen. (2Mak 4,7)14Da richteten sie in Jerusalem ein Gymnasion her, wie es auch die Heiden hatten,15ließen ihre Vorhaut wieder herstellen und fielen vom heiligen Bund ab, passten sich den andern Völkern an und gaben sich dazu her, allen Lastern zu frönen.
Antiochus IV. Epiphanes plündert den Tempel
16Als nun Antiochus seine Herrschaft gefestigt hatte, gedachte er, auch das Königreich Ägypten an sich zu bringen, damit er über beide Königreiche herrschte, (2Mak 5,1; 2Mak 5,11)17und zog nach Ägypten, gut gerüstet mit großem Heer, mit Wagen und Elefanten und einer großen Flotte,18und führte Krieg gegen Ptolemäus, den König von Ägypten. Aber Ptolemäus wandte sich vor ihm zur Flucht und viele Ägypter sind umgekommen.19Und Antiochus hat die befestigten Städte in Ägypten eingenommen und große Beute im Land gemacht.20Als aber Antiochus in Ägypten gesiegt hatte und wieder heimzog im 143. Jahr,[3] zog er hinauf gegen Israel und kam nach Jerusalem mit einem großen Heer,21ging frech und ohne Scheu in das Heiligtum und ließ wegnehmen den goldenen Altar, den Leuchter und alle Geräte, die dazugehören, (2Mo 25,31; 2Mo 30,1; Dan 8,11)22den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, die Kannen, die Schalen, die goldenen Kellen, den Vorhang, die Kronen. Auch den goldenen Schmuck an der Vorderseite des Tempels rissen sie ab. (2Mo 25,23; 2Mo 26,31)23Er nahm das Silber und Gold, die kostbaren Gefäße und verborgene Schätze, so viel er fand,24und führte alles mit sich in sein Land. Dann richtete er ein Blutbad an und führte lästerliche Reden.25Da herrschte tiefe Trauer in ganz Israel:26Die Oberen und Ältesten trauerten, junge Mädchen und junge Männer wurden kraftlos, und die Schönheit der Frauen verfiel.27Ein jeder Bräutigam wehklagte, und die im Brautgemach warteten, fielen in Trauer; (Jer 7,34)28und das ganze Land war erschüttert über die Unterdrückung seiner Bewohner; und das ganze Haus Jakob war mit Schmach bedeckt.
Antiochus IV. Epiphanes verwüstet und besetzt Jerusalem
29Nach zwei Jahren sandte der König den obersten Steuereinnehmer in die Städte Judäas; der kam mit einer großen Schar Bewaffneter nach Jerusalem. (2Mak 5,24)30Und er redete voll Hinterlist friedliche Worte zu ihnen, und sie glaubten ihm. Er aber überfiel die Stadt unversehens, hauste übel in ihr und brachte viele aus Israel um.31Und er plünderte die Stadt, steckte sie in Brand und riss die Häuser und Mauern ringsum nieder.32Die Feinde führten Frauen und Kinder weg und raubten das Vieh.33Sie befestigten die Stadt Davids mit starken Mauern und Türmen, und machten sie zu ihrer Burg. (2Sam 5,7)34Dann legten sie eine heidnische Besatzung dorthin, frevelhafte Leute, deren Zahl immer größer wurde.35Sie brachten Waffen und Vorräte hinein, und was sie in der Stadt Jerusalem zusammenrafften, brachten sie auf die Burg; damit wurden sie zu einer großen Gefahr.36So entstand eine ständige Bedrohung für das Heiligtum und eine schlimme Bedrängnis für Israel.37Sie entweihten das Heiligtum und vergossen viel unschuldiges Blut ringsum.38Da flohen die Bürger Jerusalems ihretwegen. Die Fremden aber blieben in der Stadt, sodass sie denen fremd wurde, die in ihr geboren waren, und ihre Kinder sie verließen.39Das Heiligtum wurde öde wie die Wüste, die Feiertage wurden zu Trauertagen, die Sabbate zur Schmach, und alle ihre Herrlichkeit wurde zunichte. (Am 8,10; Tob 2,6)40So groß ihr Ruhm einst war, so groß war nun ihre Schande; aus ihrer Hoheit wurde Trauer.
Antiochus verfolgt den Glauben Israels
41König Antiochus erließ ein Gebot für sein ganzes Reich, dass alle zu einem Volk werden (2Mak 6,1)42und ihre Gesetze aufgeben sollten. Und alle Völker willigten in das Wort des Königs ein.43Und auch viele aus Israel willigten ein und opferten den Götzen und entweihten den Sabbat.44Auch sandte Antiochus Boten mit Briefen nach Jerusalem und in alle Städte Judäas; in ihnen gebot er, die Gebräuche der Heiden anzunehmen,45die Brandopfer, Speisopfer und Sündopfer im Heiligtum einzustellen, Sabbate und andere Feste abzuschaffen,46das Heiligtum und das heilige Volk Israel zu entheiligen, (3Mo 19,2)47Altäre, Tempel und Heiligtümer für die Götzen zu errichten, Schweine und andere unreine Tiere zu opfern. (3Mo 11,1)48Auch die Beschneidung ihrer Söhne verbot er. So brachte er die Leute dazu, sich in allem mit Unreinheit und Gräuel zu beflecken, (3Mo 12,3)49damit sie Gottes Gesetz vergäßen und alle seine Rechtsordnungen abschafften.50Und wer dem König Antiochus nicht gehorsam wäre, der sollte sterben.51Dies Gebot ließ er ausgehen durch sein ganzes Königreich und setzte Aufseher ein, die das ganze Volk zwingen sollten, dies zu halten. Den Städten Judäas befahlen sie zu opfern, Stadt für Stadt.52Viele aus dem Volk schlossen sich denen an, die das Gesetz verlassen hatten, und trieben ihr Unwesen im Lande.53Und sie verjagten das Volk Israel, sodass es sich an verborgenen Fluchtorten verstecken musste. (Hebr 11,38)
Antiochus IV. Epiphanes bringt Israel in große Not
54Im 145. Jahr, am fünfzehnten Tage des Monats Kislew,[4] ließ König Antiochus das Gräuelbild der Verwüstung[5] auf den Altar Gottes setzen und in allen Städten Judäas Altäre für Götzen errichten, (Dan 9,27)55damit man öffentlich auf dem Markt und jeder vor seinem Haus räucherte und opferte.56Fand man Bücher des Gesetzes, wurden sie von ihnen zerrissen und verbrannt,57und alle, bei denen man Bücher des Bundes fand, und alle, die das Gesetz hielten, wurden nach dem Gebot des Königs totgeschlagen.58So ließen sie Monat für Monat ihre Kraft an den Israeliten aus, die sie in den Städten entdeckten.59Am fünfundzwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Götzenaltar, der auf dem Altar des Herrn stand.60Die Frauen, die ihre Söhne hatten beschneiden lassen, wurden getötet, wie Antiochus befohlen hatte; (2Mak 6,10)61man hängte ihnen die Knäblein an den Hals und tötete die, die zu ihnen gehörten, und die, die sie beschnitten hatten.62Aber viele vom Volk Israel blieben standhaft und wollten nichts Unreines essen (2Mak 6,18; 2Mak 7,1)63und ließen sich lieber töten, als sich durch Speisen unrein zu machen, und wollten den heiligen Bund nicht entweihen; darum wurden sie umgebracht.64So kam ein gewaltiger Zorn über Israel.