1Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer ⟨lastet⟩ es auf dem Menschen:2Ein Mensch, dem Gott Reichtum und Güter[1] und Ehre gibt, und seiner Seele fehlt nichts von allem, was er wünschen mag; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen[2], sondern ein fremder Mann genießt[3] es. Das ist Nichtigkeit und ein schlimmes Übel[4]. – (Pred 5,18; Lk 12,20)3Wenn ein Mann hundert ⟨Kinder⟩ zeugte und viele Jahre lebte, dass die Tage seiner Jahre viele wären, aber seine Seele sich nicht am Guten sättigte, und ihm auch kein Begräbnis ⟨zuteil⟩würde, ⟨von dem⟩ sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser daran als er. (2Kön 9,35; Hi 3,11; Pred 4,3; Jer 36,30)4Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt;5auch hat sie die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener. (Hi 3,11; Pred 4,3)6Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt, aber Gutes nicht gesehen hätte, – geht nicht alles an einen Ort? (Pred 3,20)7Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, und doch wird seine Begierde nicht gestillt[5]. (Spr 16,26; Pred 1,8; Pred 5,9; Joh 4,13)8Denn was für einen Vorzug hat der Weise vor dem Toren? Was ⟨nützt es⟩ dem Demütigen[6], der es versteht, vor den Lebenden ⟨recht⟩ zu wandeln? (Pred 2,14)9Besser das Sehen mit den Augen als das Umherschweifen der Begierde[7]! Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. (Pred 1,14)10Was geschieht, ⟨schon⟩ längst ist sein Name genannt, und bekannt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er[8] nicht mit dem rechten, der stärker ist als er. (Hi 9,32; Pred 1,9; Jes 45,9)11Denn da sind viele Worte[9], die die Nichtigkeit ⟨nur⟩ größer machen. – Welchen Nutzen hat der Mensch davon?12Denn wer erkennt, was für den Menschen im Leben gut ist, die Zahl der Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt[10]? Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm sein wird unter der Sonne? (1Chr 29,15; Pred 2,3; Pred 3,22)
Prediger 6
Lutherbibel 2017
1Es ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, und es liegt schwer auf den Menschen:2Da ist einer, dem Gott Reichtum, Güter und Ehre gegeben hat, und es mangelt ihm nichts, was sein Herz begehrt; aber Gott gibt ihm doch nicht Macht, es zu genießen, sondern ein Fremder verzehrt es. Das ist auch eitel und ein schlimmes Leiden.3Wenn einer auch hundert Kinder zeugte und hätte ein so langes Leben, dass er sehr alt würde, aber sein Herz sättigte sich nicht mit Gutem und er bliebe ohne Grab, von dem sage ich: Eine Fehlgeburt hat es besser als er. (Pred 4,3)4Denn sie kommt ohne Leben, und in Finsternis fährt sie dahin, und ihr Name bleibt von Finsternis bedeckt,5auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch gekannt; so hat sie mehr Ruhe als jener.6Und ob er auch zweitausend Jahre lebte und hätte nichts Gutes genossen: fährt nicht alles dahin an einen Ort?7Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, aber sein Verlangen bleibt ungestillt. (Pred 1,8)8Denn was hat ein Weiser dem Toren voraus? Was hilft’s dem Armen, dass er versteht, unter den Lebenden zu wandeln?9Es ist besser, zu gebrauchen, was vor Augen ist, als nach anderm zu verlangen. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.
Der Mensch hat keine Macht über sein Leben
10Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist. (Hi 9,2; Hi 9,32)11Denn je mehr Worte, desto mehr Eitelkeit; was hat der Mensch davon?12Denn wer weiß, was dem Menschen nützlich ist im Leben, in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er verbringt wie einen Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird unter der Sonne? (1Chr 29,15; Ps 144,4)